Franziskanerkloster Würzburg
Franziskanerkloster Würzburg | |
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Lage | Franziskanergasse 7, 97070 Würzburg |
Liegt im Bistum | Bistum Würzburg |
Koordinaten: | 49° 47′ 27,9″ N, 9° 55′ 51,3″ O |
Patrozinium | Kreuzauffindung |
Gründungsjahr | 1221 unter Bischof Hermann I. von Lobdeburg durch Franziskaner-Minoriten |
Jahr der Auflösung/ Aufhebung |
1804 mit der Säkularisation keine Novizenaufnahme mehr |
Jahr der Wiederbesiedlung | ab 1839 Franziskaner-Minoriten |
Das Franziskanerkloster Würzburg ist ein Kloster der Franziskaner-Minoriten in Würzburg in der Diözese Würzburg.


Geschichte
Das der Kreuzauffindung geweihte Kloster wurde 1221 durch Cäsar von Speyer mit Unterstützung durch Otto I. von Lobdeburg, Fürstbischof von Würzburg gegründet und war mit Augsburg, Regensburg und Straßburg eines der ersten Franziskanerklöster nördlich der Alpen. Es gehörte zur Rheinischen Ordensprovinz, nach weiteren Teilungen des stark expandierenden Ordens dann ab 1239 zur Oberdeutschen (Straßburger) Franziskanerprovinz Argentina. Seit der Zeit sind die Franziskaner ununterbrochen in Würzburg. Neben dem Kloster wurde 1280 der Bau einer Kirche vollendet. Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn ließ diese von 1611 bis 1616 im Stil der Renaissance umbauen. Das Renaissance-Portal des Klosters mit dem Relief der Stigmatisation des Franz von Assisi schuf 1613 der Bildhauer Michael Kern.
Seit der Teilung des Ordens in die Observanten und Konventualen 1517 gehört der Würzburger Konvent zum Zweig der Konventualen oder Minoriten. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster zwar (wie auch die Klöster der drei anderen männlichen Bettelorden in Würzburg, die „keine ausreichende Rente abwerfen“ konnten) 1803 nicht sofort aufgehoben, jedoch wurde die Novizenaufnahme verboten. 1839 wurde die Novizenaufnahme wieder erlaubt, 1840 erhielt das Kloster die Erlaubnis zur Fortexistenz und 1841 wurde es zunächst durch Ordenspriester aus Italien und Südtirol, dann aber auch wieder mit einheimischen Kräften wiederbelebt. Mitte des 19. Jahrhundert gab es bei den Würzburger Minoriten eine Gruppe des franziskanischen Dritten Ordens.[1] 1857 wurde das Kloster Sitz des Provinzialats, der Leitung der deutschen Minoriten-Provinz. Am Ende des Zweiten Weltkriegs, am 3. März 1945, wurden das Kloster und die Klosterkirche durch eine Fliegerbombe zerstört. Sie wurden zwar nach moderneren Gesichtspunkten, aber in franziskanischer Bescheidenheit, wieder aufgebaut. Nach einem erneuten Brand im Jahre 1986 wurde die Klosterkirche im Stil des 13. Jahrhunderts wieder errichtet.
Der dritte Zweig der franziskanischen Familie in Würzburg (OFS) trifft sich regelmäßig in den Räumen des Klosters.[2]
Kunstwerke
An der Südwand der Klosterkirche befindet sich eine Pietà aus der Werkstatt Tilman Riemenschneiders, die um 1510 entstand.
Jahrhundertelang diente die Kirche den vornehmen Würzburgern als letzte Ruhestätte und enthält daher viele bedeutende Grabdenkmäler. Einige sind aus der Werkstatt von Tilman Riemenschneider oder, wie das Gesicht des Michael Truchsess von Wetzhausen, vom Meister selbst. Das Grabmal für Hans von Grumbach-Estenfeld wird Riemenschneiders Sohn Jörg zugeschrieben.
- Grabdenkmale
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Anna Zingel († 1407) und Ritter Balthasar v. Zindel († 1496).
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Michael Truchsess v. Wetzhausen († 1513).
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Hans von Grumbach-Estenfeld († 1513).
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Anna Maria von Hutten († 1698) und oben Epitaph für Daniel Echter von Mespelbrunn († 1582).
Weblinks
- Franziskanerkirche im WürzburgWiki
- Klöster in Bayern - Franziskanerkloster Würzburg
- http://www.franziskanerkloster-wuerzburg.de
- http://www.franziskaner-minoriten.de/
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Weiß: Die katholische Kirche im 19. Jahrhundert. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 430–449 und 1303, hier: S. 430 und 434 f.
- ↑ OFS - Franziskanerkloster Würzburg. In: www.franziskanerkloster-wuerzburg.de. Abgerufen am 8. November 2016.