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Schleudersitz

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Ein Schleudersitz ist eine technische Einrichtung zur Rettung der Besatzung eines Flugzeugs oder Hubschraubers im Falle eines drohenden Absturzes.

Da moderne Flugzeuge mit Überschallgeschwindigkeit fliegen, ist es nicht möglich, wie in früheren Zeiten einfach mit einem Fallschirm auszusteigen. Bei moderenen Luftfahrzeugen sind deshalb Schleudersitze eingebaut.

Ein Schleudersitz besteht aus dem Sitz, einer Sprengeinrichtung, evtl. einem Stabilisierungssystem, dem Fallschirm und einem Überlebensset (Schlauchboot etc.).

Kommt die Besatzung in eine lebensbedrohliche Lage, dann passiert folgendes:

  1. Die Pilot aktiviert den Mechanismus und nimmt die Arme vom Steuer weg.
  2. Einige Systeme justieren die Beine automatisch, damit sie nicht verletzt werden.
  3. Eine Sprengladung trennt bei Hubschraubern die Rotorblätter von der Achse, die weggeschleudert keine Gefahr mehr darstellen.
  4. Eine Sprengladung entfernt das Dach bzw. die Scheibe über dem Cockpit. Bei manchen Flugzeugen sind die Sprengschnüre direkt in die Scheiben eingearbeitet.
  5. Ein Raketentriebsatz im Sitz wird gezündet und katapultiert die Crew nach oben heraus.
  6. Einige Systeme besitzen ein Stabilisierungssystem, das einen Ausstieg bei minimaler Höhe oder ungünstiger Flugzeuglage ermöglicht. Dieses System bringt den Sitz mit Steuerdüsen in eine bessere Position.
  7. Der Sitz wird vom Piloten getrennt.
  8. Landung das Piloten.


Soll mehr als eine Person aus dem Flugzeug katapultiert werden, dann wird immer die hintere zuerst herausgeschossen, damit sie sich nicht in der Luft treffen.

Schleudersitze wurden zuerst in das deutsche Kampfflugzeug Heinkel He 219 serienmäßig eingebaut.