Simon Dubnow
Simon Dubnow, (* 10. September 1860 in Mstislawl, Weißrussland; † 8. Dezember 1941 in Riga), war ein Historiker des Judentums.
Dubnow kam als Sohn eines Holzhändlers in einem Stetl zur Welt und lebte später in Sankt Petersburg, Odessa und Kaunas. 1881 übersetzte er die Volkstümliche Geschichte der Juden von Heinrich Graetz ins Russische. 1922 zog er nach Berlin um, wo von 1925-1929 sein Hauptwerk, die zehnbändige Weltgeschichte des jüdischen Volkes, erstmals auf deutsch erschien. Im August 1933 emigierte er nach Riga. Hier wurde er im Holocaust im Zweiten Weltkrieg in Rumbula, einem Kiefernwald, zusammen mit anderen Juden aus dem Rigaer Ghetto ermordet.
Der Grundgedanke seiner Überlegungen war das leidenschaftliche Plädoyer für das jüdische „Selbstbewußtsein einer Nation“. Er meinte damit einen geistigen Nationalismus, der mit der Erfüllung der allgemeinen bürgerlichen Pflichten der Juden in ihren jeweiligen Diaspora-Staaten harmonieren sollte. Der Kern seiner Forderungen zielte dabei stets auf die rechtliche Emanzipation und Autonomie in Selbstverwaltung, Sprache und Erziehung.
Werke
- Die jüdische Geschichte : ein geschichtsphilosophischer Versuch, dt. 1897, zweite Auflage Frankfurt a. M. : Kauffmann 1921
- Weltgeschichte des jüdischen Volkes, Autorisierte Übers. aus dem Russischen, 10 Bände, Berlin 1925-1929
- Geschichte des Chassidismus : in zwei Bänden, Berlin : Jüdischer Verlag 1931
- Buch des Lebens. Erinnerungen und Gedanken. Materialien zur Geschichte meiner Zeit Hg. Verena Dohrn. Aus dem Russischen (versch. Übersetzerinnen). Göttingen: Vandenhoeck und Rupprecht.
- Band 1: 1860–1903 (2004) ISBN 3-525-36950-6.
- Band 2: 1903–1922 (2005) ISBN 3-525-36951-4.
- Band 3: 1922–1933 (2005) ISBN 3-525-36952-2
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Dubnow, Simon |
KURZBESCHREIBUNG | Historiker des Judentums |
GEBURTSDATUM | 1860 |
GEBURTSORT | Mstlislawl, Weißrussland |
STERBEDATUM | 1941 |
STERBEORT | Riga |