Baumberge
Die Baumberge sind mit 187 m über NN die höchste Erhebung des Münsterlandes. Sie befinden sich im Münsterland auf halber Strecke zwischen Münster und Coesfeld.
Dieses kleine Gebirge zeichnet sich durch einige Besonderheiten in geologischer, hydrografischer und architektonischer Sicht aus.
Die Landschaft der Baumberge
Die Baumberge überragen die ansonsten flache Landschaft um bis zu 100 m und erreichen im Westerberg 187 m Höhe; dessen Gipfel wird vom Longinusturm gekrönt. Kennzeichnend für diese Landschaft ist eine relativ ebene und waldfreie Hochfläche mit steilen und ab einer bestimmten Höhe bewaldeten Rändern. Die Hochfläche ist wegen ihrer Wasserarmut ohne geschlossene Besiedlung; sie selbst grenzt an die Städte Havixbeck, Billerbeck, Nottuln und im Westen an den Coesfelder Berg.

Die Baumberge als Karst-Gebirge
Der Untergrund der Baumberge besteht aus Kalksandstein, der für Wasser gut durchlässig ist. Dadurch versickert das Regenwasser auf der Hochfläche in große Tiefen. Die dort vorhandenen Bauernhöfe mußten sich jahrhundertelang mit 40 bis 50 m tiefen Brunnen ihr Trinkwasser beschaffen, bevor sie Anfang der 70'er Jahre an eine Trinkwasserleitung angeschlossen wurden. Das versickerte Regenwasser tritt dann an den Rändern der Baumberge in Quellhorizonten wieder aus, wobei dann auf wenige Meter gleich ganze Bäche zu Tage treten können. Einige weitere Kennzeichen eines Karst-Gebirges wie Schlucklöcher und Dolinen finden sich ebenfalls in den Baumbergen.
Die Baumberge als Wasserscheide
Bedingt durch ihre Nähe zum Meer haben die Baumberge Anteil an den Einzugsgebieten einiger Ströme. Die dort entspringende und nach Süden fließende Stever ist ein Nebenfluss der Lippe, die ihrerseits zum Rhein gehört. Die nach Nordosten fließende Steinfurter Aa gehört zum Stromsystem der Ems. Die bei Darfeld am Fuß der Baumberge entspringende und Richtung Nordwesten in die Niederlande fließende Vechte bildet mit der Dinkel ein eigenes kleines Stromsystem. Die nach Westen fließende Berkel hat ihre Mündung in der niederländischen Ijssel.
Baumberger Kalksandstein als Baumaterial
Der Untergrund der Baumberge wird von einem im Bauwesen sehr begehrten Sandstein gebildet, der mit Kalk gebunden ist. Dieses Material ist von einer blaßgelben Farbe, läßt sich sehr gut bearbeiten und bestimmt das Bild der Städte in der ganzen Umgebung.
Beispielsweise sind der Dom und das Rathaus von Münster vollständig aus diesem Steinmaterial erbaut. Weitere prominente Beispiele für die Verwendung dieses Baustoffes sind der Ludgerus-Dom in Billerbeck, die Innenausstattung der zwischen Billerbeck und Coesfeld gelegenen Abtei Gerleve und der Longinusturm auf dem Westerberg.
Berge
- Westerberg (187 m) - mit Longinusturm
- Bartelsberg (182 m)
- Hoheberg (180 m)
Orte
- Havixbeck im Nordosten
- Billerbeck im Nordwesten
- Nottuln im Südwesten
- Bösensell und Appelhülsen im Süden