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Kritische Theorie

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Kritische Theorie bezeichnet weniger eine klar umrissene Gesellschaftstheorie als eine Metatheorie, die sich durch grundlegende Kritik der Aufklärung und des Vernunftbegriffs auszeichnet. Die kritische Theorie als Denkschule, die so genannte Frankfurter Schule, hat sich während der Weimarer Republik in am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main etabliert und während des Nationalsozialismus im Exil weiter entwickelt. Wichtige Vordenker sind die Philosophen Karl Marx und G.W.F. Hegel, deren dialektische Methode grundlegend für die Arbeiten in der Kritischen Theore ist.

Die Bezeichnung Kritische Theorie ist dem Titel des programmatischen Aufsatzes Traditionelle und kritische Theorie von Max Horkheimer aus dem Jahre 1937 entnommen. Als Hauptwerk der Kritischen Theorie gilt die von Horkheimer und Theodor W. Adorno 1944 bis 1947 gemeinsam verfasste Essay-Sammlung Dialektik der Aufklärung.

Die Erfahrung des Nationalsozialisms und des Holocaust sind für die späteren theoretischen und empirischen Arbeiten der Kritischen Theorie prägend gewesen. Die Vertreter der Kritischen Theorie, allen voran Adorno, gehen dem entsprechend der Frage nach, wie sich die Wiederholung ein solches Ereignisses verhindern lässt und welche Rolle die Vernunft in diesem Zusammenhang noch spielen kann.

Die Kritische Theorie von Horkheimer, Adorno und anderen wird gelegentlich auch als "Ältere Kritische Theorie" bezeichnet, im Gegensatz zur "Jüngeren Kritischen Theorie", deren Hauptvertreter Jürgen Habermas ist.

Prominente Vertreter

Siehe auch: Frankfurter Schule, Marxismus, cultural studies, John Holloway

Literatur

  • Willem van Reijen (1984): Philosophie als Kritik. Einführung in die Kritische Theorie
    (ISBN 3-7610-1514-3)