Asymmetrische Information
Diskussion über den Löschantrag
Ich habe den Artikel heute mit folgender Begründung auf die Liste der Löschkandidaten gesetzt:
- Der Artikel gibt keine Definition dessen was "Asymmetrische Information" ist.
- Er beschäftigz sich in der Hauptsache mit einm völlig anderen Thema ("Marktversagen").
- Er besteht zu drei Fünfteln aus wörtlichen (wenn auch gekennzeichneten) Zitaten anderer Websites.
- Ein weiteres Drittel des Texts besteht ausschließlich aus der Kritik dieser Zitate, so dass dem Leser keine klare Orientierung geboten wird.
- Der Text ist in weiten Passagen völlig unverständlich.
- Er erfüllt die Kritikpunkte 10, 11 und 15 von Was Wikipedia nicht ist. Delos 15:58, 7. Jul 2004 (CEST)
Marktversagen: Asymmetrische Informationen
Idealtypisch nimmt man an, dass ein "vollkommener Markt" von der gleichen Informiertheit aller Marktteilnehmer geprägt ist. Die Ökonomie lehrt aus der Tatsache des Vorliegenes asymmetrischer Information folgende Theorien von "Marktversagen", die erlauben wirtschaftliche Macht auszuüben (welche Ineffizenz hervorrufen kann).
"Adverse Selection" (Adverse Selektion)
"Adverse selection-Probleme bedeuten, dass auf einer Marktseite eine viel bessere Information vorhanden ist als auf der anderen, sodass die guten Produkte vom Markt genommen werden und die schlechten überwiegen." Quelle: [1]
"Zur Illustration des Problems der adversen Selektion analysierte Akerlof (1970) den Markt für Gebrauchtwagen ("market for lemmons"). Da man gut erhaltene Gebrauchtwagen nur mit großem Rechercheaufwand von weniger gut erhaltenen unterscheiden kann, kalkulieren die Käufer normalerweise mit Qualitäten. Verkäufer guter Gebrauchtwagen sind dadurch aber nicht imstande, für ihre Autos adäquate Preise zu erzielen, weshalb das Angebot für gute Autos zusammenbricht, die Qualität also insgesamt sinkt." Quelle: [2]
Als effektive Staatsaufgaben werden hier Verbraucherschutz insbesondere bei gefährlichen Gütern wie Medikamenten, der Sicherheit von Luftfahrtgesellschaften oder die Zuverlässigkeit der Banken aufgeführt. Ebenso in Fällen in denen der Verbraucher nur selten Kontakt zu einem Anbieter hat und nicht aufgrund schlechter Erfahrung den Anbieter wechseln kann (Rechtsanwalt, Handwerker) und in Fällen, wo eine unzureichende Beurteilungsfähigkeit des Verbrauchers unterstellt wird (Arzt, Notar).
Der Staat lizenziert deshalb „sichere“ Produkte oder Dienste. Die Befähigungsnachweise für das Gewerbe fallen in diese Kategorie, aber auch die Regulierung der Märkte der freien Berufe.
Kritik:
Anzumerken ist aber, dass auch der Markt von sich aus fähig wäre, Qualitätshinweise bereitzustellen. Dies geschieht z.B. durch Markenartikel, DIN-Normen oder ISO-Zertitifizeirungen. Wie immer ist es eine Abwägung der Politik, ob Bürger besser vom Staat oder vom Markt geschützt werden sollen. Der BSE-Skandal ist ein Beispiel, bei dem man der staatlichen Regulierung Versagen nachsprechen kann, weil sich der Verbraucher auf die Kontrolle der EU verlassen musste. Der Verbraucher wäre durchaus in der Lage die Qualitätsnachweise der Produkte selber einzufordern, wenn der Bedarf an qualitativ höherwertigen Gütern besteht. Er kann die Informationen zu einem Produkt ja einfach dazu kaufen, z.B. den Check bei einem Sachverständigen oder ein Heft von Stiftung Warentest oder eine Markenware. Trotzdem gibt es im dem Bereich der Informationsbeschaffung eine Unterproduktion. Das liegt daran, weil Information zu großen Teilen ein öffentliches Gut ist, mit dem sich nichts verdienen lässt. So hat es ein Hersteller einer Enzyklopädie schwerer, wenn zugleich das kostenlose Wikipedia zur Verfügung steht. Aber das erschwert es denjenigen, die Tatsachen über Güter verkaufen, sie zum vollen Wert zu verkaufen. Das ist bei Stiftung Warentest oft der Fall. Es können die Informationen über ein Produkt, dass besonders gut sein soll, in der Öffentlichkeit verbreitet werden. Bei einem Markenprodukt ist dieser Effekt internalisiert, weil die Information über ein Produkt, dass es gut sein soll, direkt mit der Ware verknüpft ist. Wenn Stiftung Warentest ebenfalls seine Leistung mit dem der Produkte internalisieren will, dann wäre z.B. der Weg möglich, dass Stiftung Warentest den Herstellern erlaubt mit ihrem Gütemerkmal zu werben und Stiftung Warentest würde dafür Tantiemen erhalten. Allerdings wird Stiftung Warentest vom Staat als öffentliches Gut betrachtet und bezuschusst, so dass solche Lösungen nicht angestrebt werden.
"Große Relevanz haben Fragen adverser Selektion auf den Versicherungsmärkten. Sind Versicherungen nicht in der Lage, das Risiko ihrer Kunden genau abzuschätzen, sind insbesondere Kunden mit niedrigem Schadensrisiko nicht mehr bereit, sich zu den genannten Kosten versichern zu lassen. Im Extremfall kommt in diesen Konstellationen überhaupt kein Versicherungsmarkt zustande. Die informationsökonomischen Überlegungen spielen auch im Bereich der staatlichen Pflichtversicherung, beispielsweise bei der Krankenversicherung, eine wichtige Rolle. Ohne staatliche Intervention könnten junge und arme Teile der Bevölkerung vorziehen, das Gesundheitsrisiko selbst zu tragen, was aus sozialpolitischen Überlegungen und unter Verteilungsgesichtspunkten problematisch erscheint." Quelle: [3]
Kritik:
Die Politik verfälscht die Annahmen über das Marktversagen. Die Sozialpolitik verfolgt auch ihre Grundsätze nicht konsequent, die für das Marktversagen vorausgesetzt werden. So ist es ohne weiters möglich, dass Erwerbslose (gescheiterte bzw. Neu-Unternehmer oder Arbeitslose, die aus der Stütze rausfallen) sich die Krankenversicherung sparen, weil sie nicht mehr der Versicherungspflicht unterliegen. Hinzu kommt, dass die Politik erst der Auslöser des sognannten "Marktversagens" sein kann. Die ist z.B. der Fall, wenn Männer und Frauen wegen der Gleichberechtigung nicht von den Versicherungen unterschiedlich behandelt werden dürfen.
Bei Versicherungen oder Börsengeschäften können Insider über Informationen verfügen, die Outsidern nicht zugänglich sind; in den letzten Jahren hat das „insider trading“ auf Börsen einige Berühmtheit erlangt. (Theoretisch könnte es Märkte für Informationen geben, auf denen diese zwischen Insidern und Outsidern gehandelt werden; das aber ist praktisch schwer vorstellbar. Kontingente Verträge könnten die Aktionen von dem wahren Zustand der Welt abhängig machen, wie er sich hintennach verifizieren läßt; dann würden für alle denkbaren Zustände paretooptimale Lösungen zustande kommen.)
"Moral Hazard" (Moralisches Risiko)
"Der "moral hazard" liegt darin begründet, dass Wirtschaftsakteure nach Vertragsabschluss aufgrund unvollständiger Information ihr Verhalten zum Nachteil des Vertragspartners ändern können (also beim Vertragsabschluss 'Schwindeln'). Grundidee ist, dass sich Arbeitslosenversicherte weniger ambitioniert um eine neue Stelle bemühen (oder Pragmatisierte ihre Leistungsbereitschaft zurückschrauben). Auch in diesem Fall kann die Bereitschaft zu privatem Versicherungsangebot unterbleiben. Dennoch baut gerade die Argumentation für den Rückzug des Staates beziehungsweise die Einschränkung staatlicher Leistungen auf diesen Überlegungen auf." Quelle: [4]
"Moral hazard-Probleme sind von der Art, dass jemand auf Grund einer Versicherung vor jenen Situationen nicht mehr zurückscheut, die ihn Geld kosten würden, wenn er keine Versicherung hätte. Wenn er eine Vollkaskoversicherung besitzt, wird er unvorsichtiger mit seinem Wagen umgehen. Wenn er über eine Brandschadenversicherung verfügt, wird er ein wenig gleichgültiger mit dem Ofen hantieren." Quelle: [www-ang.kfunigraz.ac.at/~prischin/03-wirtschaftssoz-marktversagen.doc]
siehe auch Principal-Agent-Theorie