Lokalisten (Netzwerk)
Die Diskussion über diesen Antrag findet auf der Löschkandidatenseite statt.
Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll:
Die Gründe wurden auf die Diskussionsseite verschoben, da nun eine neue Version des Artikels diskutiert werden soll. Ausserdem ist hier nicht wirklich der Platz für die Menge an Argumenten, die vorgebracht wurden...wenn auch nicht alle niveauvoll waren. Die Diskussion scheint sich inzwischen etwas abgekühlt zu haben.
Simon lynen 23:03, 7. Jun 2006 (CEST)
Lokalisten.de
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lokales Social Network | |
Basisdaten
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Entwickler | Lokalisten |
Betriebssystem | Plattform unabhängig, Browser mit Sun-Java wird benötigt |
Kategorie | Social Networks |
Lizenz | kostenlos |
deutschsprachig | ja |
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Das Projekt
„Lokalisten“ (Lokalisten.de) ist eine im Mai 2005 gegründete nicht-kommerzielle Internet-Community. Innerhalb eines Jahres haben sich bereits 100.000 Münchner angemeldet und in allen deutschen Großstädten (z.B. Berlin, Hamburg oder Frankfurt) existieren mittlerweile eigene Teilcommunities. Auch in anderen deutschsprachigen Ländern existieren bereits eigene Portale (Wien, Zürich). Die meisten Mitglieder kommen jedoch bisher aus München. In mehreren Zeitungen (u.a. in der Süddeutschen Zeitung) wurde schon über die „Lokalisten“ berichtet; auch einige Partys und Treffen wurden veranstaltet.
Entstehung
Die Idee zu „Lokalisten.de“ entstand laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung aus dem Wunsch heraus in einem gemieteten Loft einen Mittelweg zwischen „Weggehen und Zuhausebleiben“ zur Abend- und Wochenendfreizeitgestaltung zu entwickeln. Dabei sollte es allen Freunden möglich sein, den Raum eben sowohl zum Entspannen als auch zum Feiern zu nutzen. Die Idee entwickelte sich jedoch in eine andere Richtung, als eines der Gründungsmitgleider, Jürgen Gerleit auf einer Party einen Kommilitonen traf. Das anfänglich noch als gemieteter Raum gedachte Loft, sollte nun ins Internet verlagert werden und dort aber auch die Möglichkeiten zur Kontaktknüpfung bieten, die sonst auf einer Feier im Loft bestanden hätten. Jürgen Gerleit, Inhaber einer Beraterfirma arbeitete zusammen mit seinem Partner Norbert Schauermann und dem freiberuflichen Javaspezialisten Andreas Degenhart in einer mehrere Monate umfassenden Zeitperiode vor allem in der persönlichen Freizeit an dem Projekt. Zu den Mitbegründern zählen auch Dr. Peter Wehner und Dr. Andreas Hauenstein, die zusammen ein Ingenieurbüro betreiben. Das Ergebnis wurde am 10. Mai 2005 veröffentlicht: Die „Lokalisten“, geschlossenes und lokales Netzwerk für Spaß, Freizeit und vor allem Freunde.
Software und Serverimplementierung
Derzeit stehen noch keine Informationen über die Realisierung bezüglich der Hard- oder Softwareumgebung zu Verfügung.
Funktionsweise und Anmeldung
Im Gegensatz zu kommerziellen Gegenstücken von „Lokalisten.de“ wie z.B Openbc oder friendster ist eine Anmeldung bei „Lokalisten“ nur dann möglich, wenn man von einem bestehenden Mitglied eingeladen wurde. Eingeladen werden kann jedoch jeder, und jedes Mitglied hat keine Beschränkung bezüglich Anzahl, wieviele weitere Mitglieder von ihm geworben werden können. Ein weiterer Unterschied ist neben der absolut kostenlosen Registrierung auch die Tatsache, dass Daten vertraulicher behandelt werden, als das oft bei Openbc kritisiert wird. So können nur bestätigte Kontakte den wirklichen Namen einsehen, Nachrichten anderer Benutzer können leichter gesperrt werden und Vandalismus lässt sich mit einem Knopfdruck melden, was Dank des recht schnellen Supports auch nach einer Prüfung zum Ausschluss des jeweiligen Benutzers führt. Angemeldete Benutzer tragen ihre Daten in ein Profil ein („Profilseite“), in dem neben den beruflichen und freiwilligen privaten Kontaktdaten auch vielfältige Informationen zu Tätigkeitsfeldern, Ausbildung, gegenwärtigen und vorherigen Arbeitgebern hinterlegt werden können. Zusätzlich sind Angaben zu Hobbies, Sportarten und Interessen anderer Art möglich. Jedem Benutzer wird gestattet sechs Bilder hochzuladen und damit den öffentlichen Eindruck zu schärfen, zudem werden diese als Thumbnails in den Suchergebnissen und Übersichten genutzt..
Zudem steht es jedem Benutzer frei ein kleines Tagebuch zu führen, in das er einen kurzen Text und ein Bild einfügen kann., Gästebucheinträge, die man von anderen Benutzern geschrieben bekommen hat, kann man entweder annehmen oder löschen.
Jeder Benutzer kann jeden anderen Benutzer anklicken und über diesen freigegebene Informationen ansehen und dessen hochgeladenen Bilder betrachten. „Lokalisten.de“ bietet den Benutzern desweiteren die Möglichkeit, sich untereinander die „Freundschaft“ anzubieten, was dazu führt, dass man den sog. „Freundesbaum“, also eine visuelle Darstellung seiner Freunde und deren Freunde, um neue Personen erweitern kann. Klickt man einen fremden Benutzer an, der nicht direkt mit einem befreundet ist, so zeigt einem das Programm die Verbindung zum jeweiligen Benutzer an, wobei alle „Hops“ über Freunde und Freundes-Freunde ebenfalls aufgelistet sind. Zur Kontaktaufnahme ist es notwendig, dass ein Kontaktwunsch von der Gegenseite bestätigt wird, erst dann wird diese Verbindung bidirektional im System gespeichert und der neue Kontakt als „Freund“ gespeichert.
Ein optionaler Newsletter informiert den Benutzer über Nachrichten, Freundesaanfragen oder sonstige Ereignisse, die das eigene Lokalistenprofil betreffen. Ebenso wie die gesamte Seite werbefrei ist, mit Ausnahme der Logos der Sponsoren, findet sich auch im eigenen e-mail-Posteingang, keine einzige Spam-email, weder von den Betreibern, noch durch Verkäufe der Adressen an Dritte.

Die Mitgliedschaft bedingt eine Registrierung, die laut den AGB jedem gestattet ist, der die Plattform nicht zur Verbreitung rechtswidrigen Gedankenguts benutzt.
Benutzerfunktionen
Neben der datenbankorientierten Kontaktpflege bietet „Lokalisten.de“ öffentliche Veranstaltungskalender, in die jeder Benutzer sog. „Events“ eintragen kann. Diese Ereignisse die dem Benutzer thematisch und regional aufbereitet dargestellt werden, umfassen Partyankündigungen, Sportereignisse, Hilfegesuche, Verkaufsangebote sowie Hinweise und Nachrichten aller Art. Die Möglichkeit einer detaillierten Auswertung bezüglich bestimmter Benutzergruppen, z.B. nach Hobby, Sportart, Interessen, Alter, Geschlecht vervollständigen das Angebot.

Ergänzend zum online-Angebot gibt es zahlreiche Treffen in einer Münchner Bar, sowie Parties und Sportunternehmungen, die die virtuellen Onlinefreundschaften zu realen Treffen werden lassen sollen. Jedem Benutzer steht die Möglichkeit offen, sich eine Liste der Benutzer ausgeben zu lassen, die auf das eigene Profil geclickt haben. Die Benutzer mit den meisten Clicks durch andere Banutzer, werden dabei in einer Liste geführt, die als „best clickies“ bezeichnet wird. (mehr dazu unter den Kritikpunkten) Jeder angemeldete Benutzer von „Lokalisten.de“ hat auch ein eigenes „Lokalisten-Postfach“. Dieses ist allerdings nur über das „Lokalisten .de“ Portal zugänglich. Nutzer können jedoch Nachrichten in unbeschränkter Anzahl schreiben. Benachrichtigungen über neue Mitteilungen im Postfach werden per email zugestellt und ermöglichen so trotzdem eine relativ kurze „response-time“.
Nach dem login wird der Benutzer von einer sog. „home“ Seite empfangen, die viele mehr oder weniger wichtige Informationen enthält. Dabei wird dem Benutzer angezeigt, ob Ereignisse, wie neue Nachrichten, zu bestätigende Kontakte, Gästebucheinträge etc. vorliegen. Zudem wird eine Liste der neuesten Benutzer, der neuesten Tagebucheinträge und Events angezeigt.

Zielgruppe dieser Plattform( sozialer Software ) sind Personen, die der Meinung sind, dass die enge ihrer Freundschaften in großem Maße von der Pflege ihres Kontaktnetzwerkes (Partner, Freunde, Interessenten, Ex-Kollegen, Ex-Kommilitonen etc.) abhängt. Im Vergleich zu OpenBC sei aber die spielerische und weniger ernst gemeinte Natur des Projekts zu betonen, es geht dabei nicht im die Knüpfung von geschäftlichen Kontakten und der Planung von Projekten, als vielmehr um Freundschaft, Sport und Spaß. Dies spiegelt sich auch in der Auslegung des Projekts wieder, die bewusst lokal ist und keinen städte,- oder gar länderübergreifenden Charakter hat. Denn so sollen sich die Mitglieder persönlich treffen und die „Freundschaften“ vom virtuellen in den realen Raum herüber entwickeln. Und das machen sie auch: „Eine Gruppe fährt mit den Rennrädern in die Dolomiten, die anderen Picknicken zusammen, und die Surfer unternehmen Ausflüge an den Gardasee oder treffen sich am Eisbach. Das typische „Lokalisten“-Mitglied ist zwischen 25 und 40 Jahren alt (Tendenz 15-40), ist aktiv, sportlich, geht oft weg, hat einen höheren Bildungsabschluss und ist Single.“ Im Gegensatz zu Flirt-Communities kann „Lokalisten.de“ vielseitig genutzt werden, wie die zuvor beschriebenen Funktionen zeigen.
Finanzierung
Nicht nur die zahlreichen Hoax Ereignisse, sondern auch die Belastung der Server durch reguläre Anfragen, zeigt in den Hauptzeiten (Nachmittags und am Wochenende) die Grenzen der privat-finanzierten Server auf. So leidet die Performance nicht nur unter den zeitweise über 4000 angemeldeten Benutzern, sondern auch unter der mit viel Hingabe programmierten GUI, die die Verarbeitung großer Datenmengen erfordert. Dennoch kommt es, wohl dank der relativ hohen Bugfreiheit, selten zu Serverabstürzen, die aber nur in kurzen (wenige Minuten) dauernden Down-zeiten enden. Die Serverwartung und das Hosting wird zwar durch die Firma „ Spacenet“ unterstützt, jedoch bleiben viele Kosten an den Grünfungsmitgliedern hängen, die aber eine Finanzierung durch Werbung bisher ausgeschlossen haben und stattdessen Geld durch T-shirt Druck und Partyveranstaltung einnehmen konnten.
Kritik
Die Implementierung des „Lokalisten .de“ Netzwerks besteht auf Sun-Java Basis und überzeugt nicht nur durch ein durchdachtes Konzept, was durch sehr hohe Anwenderfreundlichkeit zum Ausdrcuk kommt, sondern ist auch komplett werbefrei. Die Seite wird von Privatpersonen finanziert und gewartet, was bei den stetig wachsenden Benutzerzahlen (angeblich 1000 neue Benutzer/Tag) beachtlich ist. Kritiker bemängeln, dass Teilnehmer in Unkenntnis der Schutzeinstellungsmöglichkeiten ihre eigenen Kontaktbeziehungen ungeschützt der breiten Öffentlichkeit preisgeben. Andererseits sei der tatsächliche Stellenwert von Kontakten nicht zu beurteilen. Da diese nicht näher qualifiziert werden und seitens vieler Teilnehmer inflationär Kontakte eingetragen würden, erschöpfe sich die verwertbare Information auf einen Eintrag im Freundesbaum. Ausserdem sind bei „Lokalisten.de“ nur die Nicknames und das Profil einsehbar, nicht jedoch, der „Real-Name“, der nur „Freunden“ des Benutzers zu Verfügung steht. Benutzer mit 150 oder mehr Kontaken sind bei „Lokalisten“ keine Seltenheit, ob diese auch wirklich alle gepflegt werden können ist zweifelhaft. Für einige Kritiker stellt „Lokalisten“ lediglich eine soziale Spielwiese persönlicher Bestätigung dar, auf der sich Menschen bewegen, die sich auf diesem Wege der Präsenz ihrer Artgenossen versichern wollen und die sich durch das Anhäufen von „Freunden“ Bestätigung erhoffen.
Ebenfalls stellt die Rangliste der „best clickies“ ein interessantes Phänomen dar. Jedem Benutzer steht die Möglichkeit offen, sich eine Liste der Benutzer ausgeben zu lassen, die auf das eigene Profil geclickt haben. Die Benutzer mit den meisten Clicks werden dabei in einer Liste geführt, die als „best clickies“ bezeichnet wird. Das erste Foto des Benutzers, das als Thumbnail bei seinem Kontakt angezeigt wird, spielt dabei anscheinend ein entscheidene Rolle, wie oft die sog. Profilseite aufgerufen wurde. Dieses Phänomen führte dazu, dass oft Bilder verwendet werden, die versuchen mit sexuellen Reizen oder provokanten Motiven zu locken. Dabei scheint es vor allem für die Benutzer in der Altersgruppe der unter 18 jährigen ein regelrechter Sport zu sein, in dieser Liste einen der vorderen Plätze einzunehmen.
Kritik - Hoax Verbreitungen
Ob es an der Unerfahrenheit vieler Benutzer liegt, oder schlicht Folge von Unüberlegtheit ist, ist nicht klar. Doch in den ersten Monaten des „Lokalisten.de“ Projekts kam es zu massiven Problemen mit sog. Hoax Meldungen, die teilweise die gesamte Serverperfomance in die Knie zwangen. Grund dieses massiven Aufkommens von Falschmeldungen und Kettenbriefen, ist zudem die Möglichkeit, dass Nachrichten an vordefinierte Verteiler geschickt werden können, die alle „Freunde“ enthält. So kam es in mehreren Fällen zu massiven Belastungen der IT-Infrastruktur, infolge mehrerer tausend versendeter Nachrichten, die teilweise in Serverabstürzen oder im nicht mehr reagieren der Anwendung mündete.
Trotz einiger Probleme stellt das „Lokalisten.de“ Projekt eine interessante Entwicklung dar, die im Vergleich zu den bestehenden Plattformen eine deutliche Abgrenzung erfahren hat. Werbefreiheit und Benutzerfreundlichkeit werden durch die komplette Freiheit von jeglichem kommerziellen Hintergrundgedanken in der heutigen Internetwelt doch Seltenheit bleiben. Den Preis scheinen dafür die Entwickler zu zahlen, denen aber der Dank aller Mitglieder sicher ist. „Und die sind von ihrem virtuellen Freunde-Treff begeistert. Der Kommentar eines Users sagt alles: Lokalisten.de“ ist die beste Idee des Jahrhunderts!“Ob diese Meinung auch die vielen Kritiker teilen ist jedoch fraglich. Denn in den Augen vieler Nicht-Anhänger ist der aktuelle Hype um „Lokalisten.de“, der zumindest in München ausgebrochen scheint, nur von kurzer Dauer. Man wird sehen, ob sich das Netzwerk ähnlich etabliert, wie „Friendster“ oder ob es nach kurzer Zeit zu einem Schattendasein übergehen wird.