Hinayana
Hinayana, »Kleines Fahrzeug« [über den Strom des Leidens]. Die erste Hauptrichtung des Buddhismus, entstanden vor dem Mahayana – dem »Großen Fahrzeug« –, die diesem heute in Anhängerzahl und Verbreitungsgebiet nachsteht.
Der Name »Hînayâna« wurde erst lange nach Buddha eingeführt, als abschätzige Bezeichnung durch Anhänger des Mahâyâna, die ihre spätere Lehre für überlegen halten.
Die frühere Lehre heißt bei ihren Mönchen, Nonnen und Laien nicht »Hînayâna«, sondern »Theravâda«, »Weg der Ältesten«.
Die Streitfrage ist das Ziel: Erlösung für mich/für das Ich/vom Ich - oder Erlösung für alle fühlenden Wesen.
Der Theravâda sieht hier keinen Gegensatz, während das Mahâyâna behauptet, Erlösung vom Ich sei letzlich Egoismus. Der Theravâda sieht diese Deutung als Verfälschung der Buddha-Lehre.
Das »Hinayana« umfaßte verschiedene Schulen, am bedeutendsten: Mahasanghika ,Theravada, Pudgalavada, Sarvastivada, Sautrantika. Bis heute überlebt hat nur der Theravâda. Er ist in Südostasien (Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und teilweise auch in Vietnam) verbreitet und in diesen Ländern die vorherrschende Richtung des Buddhismus.