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Dartmoor

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Bell Tor und Bonehill
Lovers Leap, Holne Chase, Dartmoor, England (1890-1900)
Datei:Tarr steps clapper bridge.jpg
Clapper Bridge

Dartmoor [ˈdɑːtmɔː] ist ein Nationalpark in der englischen Grafschaft Devon. Der Nationalpark erstreckt sich über eine Fläche von 954 km². Dartmoor besteht landschaftlich vor allem aus Moor und den die Moore überragenden Tors (nackte Granithügel). Charakteristisch für das Dartmoor sind weiterhin die so genannten "Clapper-Bridges" - von Menschenhand erbaute Brücken aus recht dünnen Granitplatten, welche die dortige Flüsse und Bäche überqueren.

Der Dartmoor-Nationalpark unterscheidet sich von anderen englischen Nationalparks dadurch, dass er nicht dem Rights of Way Act untersteht. Das heißt, der gesamte Park ist für Fußgänger zugänglich, sie müssen sich nicht an die bestehenden Wege und Straßen halten. Eine weitere Besonderheit des Nationalparks ist, dass er sich nach wie vor in privater Hand befindet und nicht dem britischen National Trust unterstellt ist. Das Land gehört zu großen Teilen dem Herzog von Cornwall d.h. Prinz Charles, der diesen Titel ebenfalls trägt.

Legenden und Geschichten rund um Dartmoor

Die traurige Moorlandschaft von Dartmoor übte schon seit grauer Vorzeit eine große Faszination auf die Menschen aus und beflügelte ihre Fantasie. Berühmte Schriftsteller wie Sir Arthur Conan Doyle ("The Hound of the Baskervilles") oder Eden Phillpotts und Sabine Baring-Gould siedelten ihre Spuk- und Geistergeschichten dort an.

In Princetown, am Rande des Moores, steht das Dartmoor-Gefängnis für Schwerverbrecher, welches ursprünglich für Kriegsgefangene aus den napoleonischen Kriegen gebaut wurde. Auch um diesen Ort ranken sich einige Geschichten über Gefangene, die zu fliehen versuchten und im Moor versanken.

Letter boxing

Aus Dartmoor stammt auch der Brauch des "letter boxing": Man wandert durch das Moor und sucht nach versteckten Truhen, in denen sich ein Gästebuch sowie Hinweise auf andere letter boxes (Briefkästen) befinden.

Clapper Bridge im Dartmoor

Insgesamt gibt es über 3000 letter boxes in Dartmoor. Sie sind alle verschieden, manche sind dekoriert und viele sind mit witzigen und humorvollen Kommentaren versehen. Wieder andere enthalten Informationen über die Geschichte oder Legenden des Moors. Wenn ein Besucher eine solche letter box findet, stempelt und unterschreibt er das Gästebuch. Oder er hat sein eigenes "letter box book", in das er alle Stempel einträgt, die er findet. Manche haben auch einen eigenen Stempel, mit dem sie möglichst viele letter box-Gästebücher zu stempeln versuchen.

Für Leute, die das Dartmoor nicht kennen, kann letter boxing eine interessante Weise sein, das Moor kennenzulernen und zu durchwandern. In fast jeder Box befinden sich Hinweise darauf, wo andere letter boxes versteckt sind.

Eine interessante Variante der letter boxes sind die "mouving boxes": Kleine Schachteln, die sich in den größeren Behältern befinden. Man schreibt hinein, wo man sie gefunden hat und trägt sie weiter bis zu nächsten Letterbox, wo man sie für den nächsten Wanderer hinterlässt.

Naturschutz

Brentor, Dartmoor, England (1890-1900)

Das gesamte Dartmoor, sowohl die Landschaft als auch die historischen und archäologischen Stätten, sind durch die Industriekomplexe von Imrey und Watts Blake Bearne bedroht. Diese haben bis heute die Erlaubnis der britischen Regierung, die Kaolinminen in der Nähe des Moors auszubeuten. Es gibt jedoch heute Anstrengungen, diese Minen aus Naturschutzgründen zu schließen.

Der nördliche Teil des Moors wird von der Britischen Armee seit den napoleonischen Kriegen für Manöver- und Schießübungen benutzt. In letzter Zeit jedoch haben die Open Space Society und die Dartmoor Preservation Association mit einigem Erfolg gegen diese Nutzung und dadurch verursachte Schäden der sensiblen Moorlandschaft opponiert.

Sonstiges

Darmoor ist Ort der Handlung im Roman Der Hund von Baskerville.