Die 27. Etage
Film | |
Titel | Die 27. Etage |
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Originaltitel | Mirage |
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1965 |
Länge | 108 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Edward Dmytryk |
Drehbuch | Peter Stone |
Produktion | Harry Keller für Universal Pictures |
Musik | Quincy Jones |
Kamera | Joseph MacDonald |
Schnitt | Ted J. Kent |
Besetzung | |
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Die 27. Etage ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Edward Dmytryk aus dem Jahre 1965. Als Vorlage diente der 1952 von Howard Fast unter dem Pseudonym Walter Ericson veröffentlichte Roman Die 27. Etage (Fallen Angel).
Handlung
In einem Wolkenkratzer in New York City kommt es zu einem Stromausfall. Unter den Personen, die im unbeleuchteten Treppenhaus aus der 27. Etage nach unten flüchten, befindet sich auch David Stillwell. Eine Frau erkennt ihn in der Menge und verschwindet spurlos, nachdem er ihr bis in das vierte Untergeschoss gefolgt ist. Beim Verlassen des Gebäudes bemerkt er eine Menschenansammlung um die Leiche eines Mannes, der offenbar aus dem Fenster gefallen ist. Stillwell kehrt zum Treppenhaus zurück und stellt überrascht fest, dass nur ein Kellergeschoss existiert. In der U-Bahn erfährt er über eine Zeitungsmeldung, dass ein gewisser Charles Calvin im Hauptsitz der Unidyne Corporation Selbstmord begangen hat. Stillwell ist sicher, dass Calvin der Tote vor dem Gebäude ist. In seinem Apartment angekommen, bedroht ihn ein Mann namens Lester mit einer Pistole und fordert ihn auf, mit dem sogenannten „Major“ Kontakt aufzunehmen. Lester wird von Stillwell mit seinem Aktenkoffer bewusstlos geschlagen und in eine Besenkammer gesperrt, kann sich jedoch später befreien. Das Fernsehen berichtet über weitere Einzelheiten zu den jüngsten Ereignissen: Charles Calvin war Rechtsanwalt und ein berühmter Kämpfer für den Weltfrieden. Er war offenbar auch mit Crawford Gilcuttie, dem Generaldirektor der Unidyne, befreundet und hatte sein Büro im Firmengebäude.
Am nächsten Morgen möchte Stillwell Anzeige gegen Lester bei der Polizei erstatten. Nach der eigenen Identität befragt, kann er sich nicht an seine Telefonnummer, sein Geburtsdatum oder seinen Geburtsort erinnern. Irritiert verlässt er die Polizeistation und sieht wenig später im Central Park jene Frau wieder, der er am Vorabend im Treppenhaus begegnet ist. Sie stellt sich als Shela vor, die ebenfalls für Unidyne arbeitet und ihn sehr gut zu kennen scheint. Stillwell kommt zur Überzeugung, dass er unter Gedächtnisschwund leidet. Seine Erinnerungslücken schließen sich nur sporadisch in Form von Rückblenden, die ihn zusammen mit Calvin in einem Park nahe einem großen Gebäude zeigen. Stillwell selbst glaubt, dass er als Buchhalter für Garrison Limited im Unidyne-Hochhaus arbeitet und von einem Mann namens Sylvester Josephson angestellt wurde.
In seiner Hilflosigkeit sucht er den Psychiater Dr. Augustus J. Broden auf. Dieser kauft ihm seine abenteuerliche Geschichte nicht ab und bezichtigt ihn des Schwindels. Nächste Anlaufstelle ist das von Ted Caselle geleitete Detektivbüro AAA Detective Agency. Der leicht überforderte Caselle wird von Stillwell beauftragt, Erkundigungen über ihn einzuziehen. Sie begeben sich gemeinsam zur Kelleretage der Unidyne und werden dabei von Willard, einem kräftigen und bewaffneten Mann mit Nickelbrille, bedrängt. Stillwell überwältigt den Angreifer durch einen Schlag mit einer Holzbohle. Zurück im Park trifft er erneut auf Shela, die ihm gefolgt ist. Sie offenbart ihm, dass beide zwei Jahre zuvor ein Liebespaar waren und der „Major“ Drahtzieher einer Verschwörung ist, die Stillwell mit aller Macht davon abhalten will, Details über seine Vergangenheit zu erfahren.
Unterdessen findet Caselle heraus, dass eine Organisation mit dem Namen Garrison Laboratories Verbindungen zur Calvin Peace Foundation hat. Geführt wird Garrison von Sylvester Josephson, der Stillwell angeblich als Buchhalter eingestellt hatte. Josephson war früher Leiter der physikochemischen Abteilung der Unidyne Corporation. Caselle wird daraufhin von einem Berufskiller ermordet. Stillwell wendet sich zum zweiten Mal an Dr. Broden und erinnert sich, dass er im vierten Kellergeschoss der Garrison Laboratories in einem Strahlenlabor arbeitete. Broden diagnostiziert bei seinem Patienten eine schwere Amnesie als Folge der Verdrängung eines zurückliegenden traumatischen Ereignisses.
Während eines Besuches bei Calvins Witwe stellt sich heraus, dass Calvin und Gilcuttie gemeinsam in der Armee gedient hatten, demnach Gilcuttie der „Major“ sein muss. Stillwell ruft sich in Erinnerung, dass er einen Schlüssel zu einem privaten Aufzug bei Unidyne besitzt. Er fährt in das 65. Stockwerk und findet in einem aufwendig dekorierten Zimmer Josephson, Willard und Gilcuttie vor. Schrittweise kehren weitere Einzelheiten in sein Gedächtnis zurück: Stillwell hatte als Chemiker bei Garrison eine Methode entdeckt, atomare Strahlung zu neutralisieren. Zwischen Calvin und Gilcuttie entbrannte ein Streit darüber, ob diese bahnbrechende Erfindung friedlich oder militärisch genutzt werden sollte. Nachdem Gilcuttie sich durchgesetzt hatte, versuchte Stillwell den Zettel mit der Formel zu vernichten. Beim Versuch, ihn davon abzuhalten, verlor Calvin das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe. Als Willard einen weiteren Anlauf startet, Stillwell zu töten, betritt Shela das Zimmer und erschießt Willard mit der Pistole auf Gilcutties Schreibtisch. Sie war die Geliebte des „Major“ und änderte ihre Haltung erst, als sie sich über dessen wahren Charakter bewusst wurde. Josephson entreißt ihr die Waffe, wird aber schließlich von Stillwell zur Aufgabe überredet.
Kritiken
„Raffiniert die Handlung verzahnender Thriller, der erst ganz zum Schluss die Zusammenhänge seines Mosaiks zu erkennen gibt. In dem spannenden Film beeindruckt vor allem das Spiel von Gregory Peck, der dem angesprochenen Identitätsproblem Ernsthaftigkeit verleiht.“
„Auch knapp 50 Jahre später hat Die 27. Etage nichts von ihrer Faszination eingebüßt und beweist, dass sich auch ohne Computereffekte ein intelligentes Spiel um Wahrheit und Täuschung aufbauen lässt. So ganz schafft es der Film zwar nicht, seine Klasse und Spannung bis über die Ziellinie zu retten. Dennoch ein Muss für Freunde von Verwirrspielen.“
Auszeichnungen
Der Film erhielt 1965 die Golden Seashell (deutsch: Goldene Muschel) beim San Sebastián International Film Festival zusammen mit Zlatá reneta.
DVD-Veröffentlichung
- Die 27. Etage – Mirage, KSM, Februar 2013, 104 Minuten, Bildformat 1.85:1 (16:9), Tonformate Deutsch und Englisch (Dolby Digital 2.0)
Literatur
- Howard Fast: Die 27. Etage. Roman (Originaltitel: Fallen Angel). Deutsch von Helmut Degner. Droemer/Knaur, München und Zürich 1965, 156 S.
Weblinks
- Die 27. Etage bei IMDb
- Die 27. Etage in der Online-Filmdatenbank
- Die 27. Etage in der Deutschen Synchronkartei
- Die 27. Etage bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Die 27. Etage im Lexikon des internationalen Films. Abgerufen am 14. Juli 2011
- ↑ Die 27. Etage auf film-rezensionen.de