Otto von Bismarck
Graf Otto von Bismarck, Fürst von Bismarck-Schönhausen, Herzog von Lauenburg, wurde am 1. April 1815 in Schönhausen geboren.
Er studierte Recht in Göttingen. Nach verschiedenen Aufgaben im diplomatischen Dienst (beim Deutschen Bund, in Sankt Petersburg und in Paris) wurde er 1862 preußischer Ministerpräsident und Außenminister.
1864 führte Preußen im Bunde mit Österreich den Dänischen Krieg um Schleswig-Holstein. Der Deutsche Krieg gegen Österreich hatte die Zerstörung des Deutschen Bundes und die Verdrängung Österreichs aus Deutschland zum Ergebnis. 1867 wurde der Norddeutsche Bund gegründet. Bismarck erhielt das Amt des Bundeskanzlers. Am Ende des Deutsch-Französischen Krieges wurde am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal zu Versailles Wilhelm I. zum Kaiser ausgerufen und das Deutsche Kaiserreich gebildet. Bismarck wurde Reichskanzler; er erhielt den Beinamen "der eiserne Kanzler".
1871 bis 1887 führte Bismarck den so genannten Kulturkampf mit der katholischen Kirche, was die Entfremdung weiter katholischer Kreise bewirkte. 1878 wurde das Sozialistengesetz erlassen; es wurde von der Verabschiedung eines sozialpolitischen Reformwerkes 1881-1889 begleitet. 1879 konnte er den Zweibund mit Österreich-Ungarn abschließen, der mit dem Beitritt Italiens 1882 zum Dreibund erweitert wurde. Ein großer außenpolitischer Erfolg war der Rückversicherungsvertrag 1887 mit Russland.
Nach seiner Entlassung am 20. März 1890 durch Kaiser Wilhelm II. setzte eine beispiellose Bismarck-Verehrung ein. Das äußerte sich in der
- Errichtung von Denkmälern und Türmen
- Verleihung von Ehrenbürger- und -mitgliedschaften
- Namensvergabe an Straßen, Plätze, Schulen, Eichen sowie an Waren und Produkte.
- Kleeblatt-Bund der deutschen Frauen unter Führung der Journalistin Anna Brunnemann zur Verherrlichung Bismarcks (Bismarck-Jahrbuch)
Bismark starb am 30. Juli 1898 in Friedrichsruh.