Oelde
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Lage von Oelde hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Münster |
Landkreis: | Warendorf |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 74-173 m ü. NN |
Fläche: | 102,63 km² |
Einwohner: | 29.928 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 286 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 59302 |
Vorwahl: | 02522 (Oelde) 02529 (Stromberg) 02520 (Sünninghausen) 05245 (Lette) |
Kfz-Kennzeichen: | WAF |
Gemeindekennzahl: | 05 5 70 028 |
Stadtgliederung: | 5 Stadtteile/Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: | Ratsstiege 1 59302 Oelde |
Website: | www.oelde.de |
E-Mail-Adresse: | online@oelde.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Helmut Predeick (CDU) |
Die Stadt Oelde ist Mittlere kreisangehörige Stadt im Kreis Warendorf im Münsterland mit etwa 30.000 Einwohnern. Nachbargemeinden und -städte sind im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend: Beelen, Herzebrock-Clarholz, Rheda-Wiedenbrück, Langenberg, Wadersloh, Beckum, Ennigerloh
Geschichte
Die Stadt Oelde wurde um 890 erstmalig urkundlich als "Ulithi im Dreingau" im Urbar des Klosters Werden erwähnt. 1457 vernichtet eine Feuersbrunst die Stadt. Im Jahr 1498 zählt Oelde nach dem Wiederaufbau 750 Bürger. 1605 wütet ein weiteres Feuer und zerstört insgesamt 18 Häuser, Scheunen und das Rathaus. Im Jahr 1800 bricht erneut ein Großfeuer dem 2/3 aller Gebäude zum Opfer fallen. 1804 erhält Oelde das Stadtrecht. 1847 wird Oelde durch den Bau der Eisenbahnlinie Minden-Köln an das Eisenbahnnetz angebunden. Damit folgte auch die Industrialisierung der Stadt Oelde. Durch die internationale Presse ging Oelde 1880 mit der Geschichte vom Oelder Wind. 1939 erhält Oelde im Zuge des Baus der heutigen Autobahn A2 eine eigene Abfahrt. In den fünfziger und sechziger Jahren kam mehrfach hoher Besuch nach Oelde. Diplomaten folgten auf Einladung der Bundespräsidenten Heuss und Lübke zur Jagd auf Niederwild, im Staatsforst Geisterholz. Diese Veranstaltung war allgemein bekannt als "Diplomatenjagd". 1970 bis 1971 erfolgt die Eingemeindung von Lette, Sünninghausen und dem Kirchspiel Oelde. 1975 wurde Stromberg eingemeindet.
Die Stadt Oelde richtete im Jahr 2001 die bisher erfolgreichste Landesgartenschau in NRW mit mehr als 2,2 Millionen Besuchern aus. Das Hauptthema hieß "Blütenzauber & Kinderträume." In das LGS-Gelände wurde der damalige Bereich des Stadtparks mit eingebunden und mit weiteren Teilabschnitten renaturiert. Das LGS-Gelände wird seit Ende der LGS kommerziell bewirtschaftet und trägt nun den Namen Vier-Jahreszeiten-Park.
Wappen
In Blau ein nach oben offener silberner Halbmond, darüber ein sechsstrahliger silberner Stern.
Mond und Stern sind ein selbstredendes Wappenschild, in dem symbolhaft die Worte des Kirchenpatrons Johannes des Täufers: "Jener (Christus) muß wachsen, ich (Johannes) muß abnehmen", wiedergegeben sind.
Verliehen am 16. März 1910.
Einwohner
(jeweils zum 31. Dezember)
- 1998 - 29.126
- 1999 - 29.138
- 2000 - 29.227
- 2001 - 29.406
- 2002 - 29.469
- 2003 - 29.376
- 2004 - 29.317
- 2005 - 29.928
Politik
Kommunalwahl 2004
Die Stadtratswahlen am 26. September 2004 ergaben folgendes Ergebnis:
Partei | Wahlergebnis | Anzahl der Sitze im Rat |
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CDU | 48,1% (-11,7%) | 15 |
SPD | 21,1% (-1,4%) | 7 |
FWG | 13,6% (+5,3%) | 4 |
FDP | 8,7% (+4,4%) | 3 |
Grüne | 8,5% (+3,5%) | 3 |
Bürgermeisterwahl: Helmut Predeick (CDU): 70,5%
Ortsteile
Stadtteile sind
- Oelde
- Stromberg (Oelde)
- Lette (Oelde)
- Sünninghausen (Oelde)
- sowie die Dorfbauernschaften Ahmenhorst und Menninghausen und das ehemalige Kirchspiel Oelde
Stromberg
Der Ortsteil Stromberg hat 4555 Einwohner und liegt leicht südöstlich von Oelde an der Bundesstraße B61.
Stromberg wurde 1177 erstmals als Landesburg der Bischöfe von Münster (Westfalen) urkundlich erwähnt. Bis 1803 war es fürstbischöflicher Verwaltungsbezirk, bis 1975 eine eigenständige Titularstadt.
Dominierend sind Möbelindustrie, Landwirtschaft und Obstanbau (Pflaumen).
Sehenswürdigkeiten:
- Ruinen der einzigen Höhenburg des Münsterlandes
- Burgplatz und das älteste Burgmannshaus Westfalens (Mallinckrodthaus; 14. Jh.)
- Pfarrkirche "St. Lambertus" (12. Jh.)
- Wallfahrtskirche "Hl. Kreuz" (geweiht 1344)
- Freilichtbühne (seit 1923)
-
Der Paulusturm, Zugang zur Burg Stromberg, Wahrzeichen Strombergs
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Blick auf den Burgplatz vom Paulusturm aus
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Mallinckrodhaus, ältestes Burgmannenhaus Westfalens
-
Kreuzkirche, Ansicht von Süden
Lette
Lette liegt mit seinen 2236 Einwohner im Norden des Oelder Stadtgebietes. Bevor Lette im Zuge der kommunalen Neugliederung im Jahr 1971 Oelde zugeschlagen wurde, wobei sich die Letter Bevölkerung mehrheitlich für Oelde aussprach, gehörte es zum Amt Herzebrock.
Von Oelde aus kommend liegt am Ortsanfang der größte Arbeitgeber dieses Ortsteiles, der Haushaltsgerätehersteller Miele.
Die im Ortskern liegende St. Vitus Kirche ist ein Bestandteil der Seelsorgeeinheit Oelde und wird von der St. Joseph Kirche federführend verwaltet.
Sünninghausen
Die Ortschaft Sünninghausen bildet zusammen mit der Bauernschaft Keitlinghausen den Ortsteil Sünninghausen, in dem 1265 Einwohner leben. Um in diesen Ortsteil zu kommen muss man Oelde in Richtung Süden verlassen.
Der Bereich Keitlinghausen ist durch die Landwirtschaft geprägt, während im dicht besiedelten Ortskern Sünninghausen die Firma Tigges mit ihren Gussprodukten als Arbeitgeber hervorsticht.
Weiterhin findet hier jedes Jahr am Karnevalssonntag der einzige Karnevalsumzug in Oelde statt.
Wirtschaft & Infrastruktur
Gemeindesteuern
Der Hebesatz für die Gewerbesteuer beträgt 390 %. Die Hebesätze für Grundsteuer A bzw. Grundsteuer B liegen bei 175 % bzw. 340 %. Stand: 2005
Ansässige Unternehmen
Die heimische Wirtschaft wird durch die Möbel- und Holzindustrie, Maschinenbaubetriebe, einer Brauerei sowie einer über 350 Jahre alten Brennerei geprägt. Hinzu kommen die üblichen Handwerksbetriebe.
Möbelindustrie:
- Loddenkemper
- IRO - Möbelfabrik
- OBUK Haustürfüllungen
Holzindustrie:
- Holzbau van Kempen
Maschinenbau:
- GEA Westfalia Separator
- Haver & Boecker
- Hammelmann Maschinenfabrik
- Venti Oelde
- Miele
Getränke:
- Pott's Naturpark-Brauerei
- Schwarze & Schlichte
Handelsunternehmen:
- Zurbrüggen Wohnzentrum
- WBV Westdeutscher Bindegarn-Vertrieb Eselgrimm
- SØR Rusche
Im Bereich Medien hat der Verlag Holterdorf eine dominierende Stellung. Neben der Tageszeitung Die Glocke hält der Verlag auch Anteile an dem lokalen Radiosender Radio WAF mit Sitz in Warendorf.
Verkehr
Oelde liegt an der Eisenbahnstrecke Hamm–Bielefeld. Am Bahnhof Oelde halten jeweils im Stundentakt der Westfalen-Express Düsseldorf–Minden (Linie RE 6) und die Westfalen-Bahn Münster–Bielefeld (RB 69), sodass insgesamt ein Halbstundentakt besteht. Beide Linien werden von DB Regio NRW betrieben.
Mit der Anschlussstelle Oelde ist die Stadt an die Bundesautobahn 2 Oberhausen–Berlin angebunden. Parallel zur Autobahn verläuft durch den Stadtteil Stromberg die Bundesstraße 61.
In Oelde selbst gibt es eine Hauptverkehrsachse. Beginnend im Oelder Norden mit der "Warendorfer Straße" bis in die Stadtmitte. Es schließt sich die "Konrad-Adenauer-Allee" an die im späteren Verlauf in die Straße "In der Geist" übergeht, welche direkt an der Autobahn vorbeiführt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Regelmäßige Veranstaltungen
- Sünninghausener Karneval
- Pott's-Brauerei Festival
- Pfingstenkranz
- Margaretenkirmes
- Sparkassen-Citylauf
Persönlichkeiten
- Laurentz von Brachum (* ersten Hälfte des 16. Jhd als Laurentz Steynhower in Wesel; † 1586) war ein deutscher Baumeister, Architekt, und Begründer der Lipperenaissance
- Ambrosius von Oelde (* etwa 1630/40; † 1705 in Werne) war ein Kapuzinermönch und Architekt
- Moritz von Büren (* 12. Februar 1604; † 7. November 1661 in Oelde) war der letzte Freiherr von Büren, Präsident des Reichskammergerichts in Speyer von 1629 bis 1632 und Jesuit
- Aenne Brauksiepe (* 23. Februar 1912 in Duisburg; † 1. Januar 1997 in Oelde) 1968-1969 Bundesministerin für Familien und Jugend
- Helmut Rahn, genannt Der Boss, (* 16. August 1929 in Essen; † 13. August 2003 in Essen) deutscher Fußballspieler 1946 - 1950, Spieler des SC Oelde 1909, für den er 52 Tore erzielte
- August Euler (* 20. November 1868 in Oelde; † 1. Juli 1957 am Feldberg/Schwarzwald), deutscher Flugpionier und Flugzeugtechniker
- Emil von Manger (* 1824; † 1902), deutscher Architekt und Münsteraner Diözesanbaumeister
- Jodocus Donatus Hubertus Temme (* 22. Oktober 1798 in Oelde-Lette; † 14. November 1881 in Zürich), deutscher Politiker, Jurist und Schriftsteller
- Anton Mormann (* 2.11.1851 in Oelde-Sünninghausen; † 1930), Bildhauer aus Wiedenbrück/Westf.
- Ernst Meurin (*10.12.1885 in Oelde-Sünninghausen; † nach 1965 in Langenberg) deutscher Autor und Kreisheimatpfleger von Wiedenbrück
- Petra Mönnigmann (* 1924 als Paula Mönnigmann in Oelde, † 1976 in Indien), Gründerin des Ordens "Dienerinnen der Armen"
- Antonius Höckelmann (* 26. März 1937 in Oelde, † 17. Juni 2000 in Köln), deutscher Künstler
- Sigrid M. Schnückel (* 9. September 1966 in Oelde), deutsche Schauspielerin, u.a. bekannt aus Hinter Gittern – Der Frauenknast
- Thomas R. Nütten (* 8. Juni 1971 in Toledo/Ohio), amerikanischer Footballspieler, spielte in der NFL von Saison 1998 bis Saison 2001, wuchs in Oelde auf
- Hans-Jürgen Netz (* 1954 in Bredstedt, Nordfriesland), deutscher Textautor
Städtepartnerschaften
Im Rahmen der Kommunalverwaltungshilfe Ost