Auktionskatalog
Ein Auktionskatalog ist ein Verzeichnis der bei einer Auktion zur Versteigerung angebotenen Objekte. Er dient vor allem der Vorabinformation potentieller Interessenten, aber auch zur Dokumentation von Sammlungen oder als Nachschlagewerk. Parallel zu den in Buch- oder Heftform gedruckten und gebundenen Auktionskatalogen erscheinen inzwischen zunehmend auch Onlinekataloge im Internet. Bei den Onlineauftritten können oft nicht nur Objekte und Inrofmationen eingesehen, sondern auch Gebote abgegeben werden.
Auktionskataloge werden typischerweise für eher hochpreisige Sammlerobjekte z. B. im Bereich Kunstobjekte, Numismatik oder Philatelie, aber auch für Antiquitäten erstellt. Die zur Versteigerung angebotenen Objekte werden ausführlich beschrieben. In der Regel enthalten die Kataloge heute farbige Abbildungen der Objekte. Zum Teil sind die Ausrufpreise bzw. Mindestpreise angegeben, manchmal steht aber auch nur der offene Vermerk „gegen Gebot“ dabei. Oft ist die Liste der bekannten Vorbesitzer als sogenannte Provenienz angegeben, weil das wertsteigernd ist. Andererseits werden manchmal aus Diskretionsgründen nur vage Angaben gemacht (z. B. "aus süddeutschem Adelsbesitz" oder ähnlich). Bei besonders exklusiven Sammelstücken sind mitunter zusätzliche Hintergrundinformationen rund um das Objekt enthalten.
Je nach Art der Auktion werden grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Auktionskatalogen unterschieden:
- „Name Sale“-Kataloge, beispielsweise für eine Versteigerung einer umfangreichen Briefmarkensammlung eines berühmten Sammlers[1].
- Kataloge zu den anstehenden Auktionen eines Auktionshauses, dabei können die Versteigerungsobjekte aus verschiedenen Quellen stammen.
Bei Versteigerungen größerer Auktionshäuser gibt es oft mehrere verschiedene Auktionskataloge pro Auktion. So kann es spezialisierte Kataloge für verschiedene Kategorien von Objekten (z. B. Gemälde, Möbel, Porzellan usw.) oder alternativ für verschiedene Sammlungen bzw. größere Posten geben. Bei besonders exklusiven einzelnen Sammelstücken, gibt es manchmal separate Kataloge mit Hintergrundinformation, wie etwa die Vorbesitzergeschichte, bisherige Zeitschriftenartikel oder Prüfungsberichte und Echtheitsgutachten..
Nach den Auktionen werden teilweise Listen mit Ergebnispreisen an die Katalogbesteller verschickt. Mittlerweile verschicken die Auktionshäuser jedoch oft schon keine Ergebnislisten mehr, weil die resultierenden Preise jetzt online abrufbar sind.
Auktionskataloge sind oft eine wichtige Dokumentation für die wissenschaftliche Forschung, da viele der in ihnen beschriebenen und abgebildeten Stücke vor der Versteigerung unbekannt waren und ihr Verbleib nach der Auktion nicht mehr feststellbar ist. Auch die Zusammensetzung von historischen Sammlungen oder z.B. ganzen Schlossausstattungen lässt sich oft nur noch anhand von Versteigerungskatalogen rekonstruieren. Für die Erforschung der Provenienz von Kunstwerken, die vor allem zur Ermittlung von Raubkunst wichtig ist, werden Auktionskataloge häufig herangezogen. Sie können darüber hinaus als Anhaltspunkte für die Preise von Objekten dienen, sowohl für den aktuellen Wert eines Objekts als auch für die Preisentwicklung in der Vergangenheit. Deshalb werden heute auch historische Auktionskataloge digitalisiert, um sie für Forschungszwecke zugänglich zu machen, wie z.B. im Projekt “Kunst – Auktionen – Provenienzen. Der deutsche Kunsthandel im Spiegel der Auktionskataloge der Jahre 1901 bis 1929”[2]
Nicht zuletzt sind hochwertige Auktionskataloge auch selbst Sammelobjekte. Privatleute und Fachbibliotheken sammeln mitunter Kataloge, insbesondere von Auktionen renommierter Sammler oder berühmter Sammlungen bzw. Sammelobjekten.
Weblinks
- ↑ Erste deutsche „Name Sales“-Briefmarkenauktion vor 100 Jahren | DGPT. Abgerufen am 30. März 2018 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: German Sales 1901-1945. Abgerufen am 30. März 2018 (deutsch).