Park and Ride
Park-and-Ride (auch Park-und-Ride) bezeichnet ein Prinzip der Verkehrsplanung, in dem in der Nähe von Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) Abstellmöglichkeiten für PKW, teilweise auch Motorräder und Busse, zur Verfügung gestellt werden. Vor allem Berufstätigen wird so die Möglichkeit gegeben, ihren PKW am Stadtrand abzustellen und ohne Stau und Parkplatzprobleme mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt zu gelangen.
Das im Fernverkehr angebotene Park-and-Rail hat eine andere Zielsetzung und ist nicht vergleichbar.
Eine ähnliche Zielsetzung hat jedoch "Bike and Ride", die Bereitstellung von Fahrradständern oder -boxen an Haltestellen. An großen Bahnhöfen gibt es sogar Fahrradparkhäuser.
Bauliche Anlage
Die P+R-Anlage unterscheidet sich baulich nicht von den üblichen Parkeinrichtungen Parkplatz, Parkdeck, Parkhaus oder Tiefgarage. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal ist die räumliche Nähe zu einer Haltestelle des ÖPNV, meist mit speziellen, ggf. ausgeschilderten, Zuwegungen. Beliebt ist z.B. die Anordnung eines Parkhauses auf der vom Empfangsgebäude abgewandten Seite der Gleisanlagen eines Durchgangsbahnhofes, so dass die Überführung bzw. der Quertunnel direkt in die Parkeinrichtung führt.
Verkehrspolitische Zielsetzung
Das politische Ziel von P+R ist es, den Fahrzeugverkehr in den Ballungsräumen zu verringern und den Anteil des ÖPNV am Berufsverkehr zu erhöhen. Deshalb wird der Bau und der Betrieb der P+R-Anlagen oft aus Steuergeldern subventioniert. So wird die Errichtung von P+R-Anlagen in Deutschland z.B. nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gefördert.
P+R ist jedoch politisch nicht unumstritten, da es dazu führen kann, dass dem öffentlichen Nahverkehr in der Fläche Fahrgäste verloren gehen und die Parkplätze große Investitions- und Unterhaltskosten verursachen.
Insbesondere bei kleineren P+R-Anlagen (Parkplätze oder Parkhäfen an S- oder Regionalbahnhöfen) mit stellt sich die Sinnfrage: Im Berufsverkehr ist ein Pkw im Schnitt mit unter 1,5 Personen besetzt (bei P+R liegt der Besetzungsgrad meist sogar noch niedriger), so dass eine P+R-Anlage mit 200 Stellplätzen weniger als 300 Fahrgäste zum Zug bringen kann. Bereits ein kleiner S-Bahnhof erreicht jedoch mühelos täglich Zusteigerzahlen im vierstelligen Bereich. P+R bleibt damit prinzipbedingt ein Nischenangebot.
Ein Beispiel: Beim Ausbau der S-Bahn Rhein-Main nach Rodgau wurden 1059 Pkw-Stellplätze in neuen Park-and-Ride-Anlagen geschaffen. Der Fahrgastgewinn durch den Ausbau betrug jedoch über 13.000 täglich (Stand Februar 2005). Optimistisch gerechnet können also nur etwa 12% der Fahrgäste P+R nutzen.