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Konstantin XI.

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Konstantin XI.
Konstantin XI.

Konstantinos XI. Palaiologos (griechisch Κωνσταντίνος ΧΙ Παλαιολόγος; * um 1404; † 29. Mai 1453 in Konstantinopel), auch Konstantin Dragases (gr.: Δραγάσης) nach dem serbischen Adelsgeschlecht seiner Mutter, war von 1448 bis 1453 der letzte byzantinische Kaiser. Er war der Bruder seines Vorgängers Johannes VIII.

Vor seiner Kaiserschaft war Konstantin Despot (gr. Herr ohne die negative Bedeutung des deutschen Wortes) der letzten byzantinischen Provinz Morea auf der Halbinsel Peloponnes, wo er die letzten Relikte der fränkischen Fremdherrschaft beseitigte,

Nach dem Tod seines Bruders wurde er 1448 Kaiser und noch in der Despotatshauptstadt Mistra gekrönt, um eventuellen türkischen Einsprüchen zuvorzukommen. Dennoch war zu diesem Zeitpunkt der Untergang des Reiches so gut wie besiegelt.

Die osmanischen Türken unter Sultan Mehmed II. hatten bereits fast ganz Kleinasien besetzt und ein kleines Gebiet um Konstantinopel herum war das einzige, was vom Reich noch übrig geblieben war. Im Jahr 1452 griffen die Türken an, die Byzantiner leisteten Widerstand und die islamischen Feinde mussten die Stadt belagern. Am 29. Mai 1453 bereiteten sich der Kaiser, die oströmischen Soldaten und fünfhundert auf Schiffen eingetroffene Genuesen, die von den Byzantinern begeistert empfangen wurden, auf den letzten Kampf vor und beteten noch ein letztes Mal in der Hagia Sophia, ehe die Türken angriffen.

Es war ein harter Kampf, aber die Türken verfügten über Kanonen, die kurz zuvor erst erfunden worden waren, und die Byzantiner verloren den Kampf. Kaiser Konstantin XI. wurde kämpfend an den Toren der Hauptstadt gesehen, sein Leichnam wurde nie gefunden. Um ihn drehen sich seit Jahrhunderten Legenden und Mythen – eine Sage erzählt, daß der Eroberer Mehmed II. jeden Leichnam waschen und untersuchen ließ, bis man ihn (vor dem Kampf legte er sämtliche Wappen ab, nur die purpurnen Schuhe vergaß er) angeblich fand; was dann mit ihm geschah, ist ungewiss.

Konstantins Tod und die Einnahme Konstantinopels bedeuteten den Untergang des byzantinischen Reiches und des letzten christlichen Bollwerks gegen das türkische Großreich.

Am Schwarzen Meer in Kleinasien existierte noch das kleine Kaiserreich Trapezunt (Trapezus), das christlich und byzantinisch geprägt war. 1461 wurde auch dieses von den Türken erobert, was die totale Unterwerfung des griechischen Christentums in Kleinasien bedeutete.

Siehe auch: Belagerung von Konstantinopel (1453)

Literatur


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