Zum Inhalt springen

VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. März 2018 um 09:02 Uhr durch TLeistner (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Logo der Genossenschaftsbanken  VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG
Vorentwurf der neuen Hauptstelle
Vorentwurf der neuen Hauptstelle
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Marktredwitz
Rechtsform eingetragene Genossenschaft
Bankleitzahl 781 600 69[1]
BIC GENO DEF1 MAK[1]
Verband Genossenschaftsverband Bayern
Website www.vr-ff.de
Geschäftsdaten 2016[2]
Bilanzsumme 586,8 Mio. Euro
Einlagen 435,8 Mio. Euro
Kundenkredite 334,3 Mio. Euro
Mitarbeiter 149
Geschäftsstellen 17
Mitglieder 16.928
Leitung
Vorstand Johannes Herzog (Vors.)
Christian Mandel
Aufsichtsrat Reiner Loos (Vors.)
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland

Die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG ist eine Genossenschaftsbank mit Sitz in Marktredwitz. Das Geschäftsgebiet liegt im Fichtelgebirge und im Frankenwald. Diese Gebiete erstrecken sich südlich und westlich des Landkreises Hof. Darüber hinaus betreibt die Bank zwei Geschäftsstellen im angrenzenden Bundesland Thüringen.

Geschichte

Die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG entstand aus mehreren, vormals eigenständigen Genossenschaftsbanken. Am 31. Januar 1918 gründeten 20 Bürger, meist Bauern und Handwerker, den Darlehnskassenverein Oberredwitz-Tiefenbach, welcher als Grundstein für die heutige VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG gilt.

Hintergrund der Gründung: am 31. Januar 1918 war der Erste Weltkrieg noch nicht ganz beendet. Die Lebensbedingungen waren schlecht und auch in Oberredwitz gingen die Menschen auf die Straße und protestierten für Frieden und Brot. Aus diesem Grund entschieden sich die 20 Bürger, sich selbst zu helfen, indem sie eine Genossenschaftsbank nach den Leitlinien Friedrich Wilhelm Raiffeisens gründeten: Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Das vorrangige Ziel der Genossenschaft war es, das Geld für den täglichen Wirtschafts- und Geschäftsbetrieb zu beschaffen. Zudem half sie, das Geld ihrer Mitglieder leichter anzulegen, kaufte Rohstoff ein, verkaufte die Erzeugnisse und haftete solidarisch und unbeschränkt für die Schulden des Vereins.

Die darauffolgenden Jahrzehnte waren von Kriegen, Krisen und Konflikten geprägt. Unterschiedliche Ereignisse wirkten sich auf die unternehmerische Richtung der Bank aus:

1933: Bis zu diesem Jahr etablierte der Darlehnskassenverein mehr und mehr das Warengeschäft im Geschäftsgebiet Oberredwitz. Ziel dabei war es, der regional stark ausgeprägten Landwirtschaft unter die Arme zu greifen. Dabei handelte der Verein nicht nur mit Saatgut, auch landwirtschaftliche Maschinen wurden angeschafft und sie den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Dieser Schritt war vor allem notwendig, da das Geld im Verlauf der 1920er Jahre immer mehr an Wert verlor. Der Aufschwung des Warengeschäfts bildete eine entgegenwirkende Kraft.

1947: Während des Zweiten Weltkrieges gab es kaum Aufzeichnungen, erst mit der Vorbereitung der Währungsreform 1947 begann diese wieder. Einen Tag nach der Reform, am 21. Juni 1948 musste der Darlehnskassenverein mit einer Bilanzsumme von 366,74 D-Mark neu beginnen. Die Zielstellung war langsames, aber dafür kontinuierliches Wachstum.

Bis 1967: 1954 entscheidet sich der Darlehnskassenverein seinen Namen zu ändern: Die Raiffeisenbank Marktredwitz war geboren. In den darauffolgenden Jahren fusioniert die Bank mit den Raiffeisen-Häusern in Haingrün, Groschlattengrün-Pechbrunn, Tröstau, Nagel und Röslau. 1967 fällt der Entschluss, ein modernes Bankgebäude in der Poststraße, Marktredwitz zu bauen. Das so entstandene Filialnetz ist ein Konzept, welches sehr gut bei den Kunden ankam.

1970: Mit der elektronischen Datenverarbeitung zieht auch die bargeldlose Lohnzahlung in die Banken ein. Die Porzellanunternehmen der Region waren in diesem Punkt Vorreiter. Während die Mitarbeiter bis zu diesem Zeitpunkt noch mit der Lohntüte zur Bank gingen, löste das Girokonto diese schon bald ab.

1983: Die Raiffeisenbank Marktredwitz bezieht ihre neue Hauptstelle, in welcher sie bis heute ansässig ist. Zudem schaffte die Bank in den 1980er Jahren Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker an. Diese erleichterten das alltägliche Bankgeschäft enorm und gestalteten den Besuch in der Bank für die Kunden komfortabler.

Bis 2001: Die Raiffeisenbank Marktredwitz fusioniert 1991 mit den Volksbanken im Fichtelgebirge – es entsteht die Raiffeisen-Volksbank Marktredwitz-Selb. Ende des Jahres 2001 kam schließlich der Euro und stellte damit die Banken vor eine neue Herausforderung. Die Raiffeisen-Volksbank Marktredwitz-Selb firmierte mit der Raiffeisenbank Arzberg-Selb und erweiterte ihr Geschäftsgebiet um drei Filialen im Vogtland. Die VR-Bank Marktredwitz war geboren.

Bis 2012: Mit der Jahrtausendwende und dem Euro geraten einige Unternehmen im Fichtelgebirge in Schieflage. Das hat auch Auswirkungen auf die VR-Bank Marktredwitz. Im Jahr 2004 wird daher, der bis heute tätige Johannes Herzog Vorstandsvorsitzender der Bank. Er bringt sie in ruhigeres Fahrwasser, verkauft die Filialen im Vogtland und sichert dadurch Arbeitsplätze. 2007 geht von Thiersheim aus das MarktserviceCenter ans Netz, in welchem alle Anrufe eingehen und alle Anfragen verwaltet werden. Ein Jahr später beschließt die Vertreterversammlung mit nur einer Gegenstimme den neun Namen: VR-Bank Fichtelgebirge. Seit 2012 lädt die VR-Bank wieder zu Mitgliederversammlungen ein. Bei meist schönem Wetter, Wiesenfestatmosphäre und stimmungsvoller Unterhaltung wird unter anderem über die zukünftige Ausrichtung der Bank gesprochen. Dieses Konzept kommt an.

2016: Die Bank fusioniert zum bisher letzten Mal mit der Raiffeisenbank Berg-Bad Steben. Der aktuelle Name: VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG.

2018: Mit dem neuen Marken- und Kommunikationsauftritt, welcher durch die jüngste Fusion entstand, begann die Bank auch, das Hauptstellengebäude in Marktredwitz umzubauen. Im Februar 2018, nahezu im gleichen Zeitraum wie das 100-jährige Jubiläum, öffnete der modern umgebaute Schalterbereich seine Türen für die Mitglieder und Kunden.

Niederlassungen

Die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG unterhält 17 Geschäftsstellen, 3 SB-Geschäftsstellen und 3 Lagerhäuser.

Geschäftsstellen im Gebiet Frankenwald

Geschäftsstellen im Gebiet Fichtelgebirge

Lagerhäuser

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Zahlen & Fakten zum 31. Dezember 2016

Koordinaten: 50° 0′ 9,4″ N, 12° 5′ 3,7″ O