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Martin Shaw

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Martin Shaw (* 21. Januar 1945 in Birmingham) ist ein britischer Schauspieler. Bekannt wurde er in Deutschland durch die britische Krimi-Fernsehserie Die Profis (The Professionals) in der Rolle des CI5-Agenten Ray Doyle, den er von 1977 bis 1983 verkörperte.

Leben

Shaw studierte an der London Academy of Music and Dramatic Art. Nach seinem Abschluss erhielt er schnell Rollen am Theater, darunter in Blick zurück im Zorn (Look Back in Anger) und Endstation Sehnsucht (A Streetcar Named Desire). Seine erste größere Rolle im Fernsehen hatte er als Hippie-Student Robert Croft in der britischen Fernsehserie Coronation Street.

Shaw spielte 1971 in Roman Polańskis Macbeth-Verfilmung die Rolle des Banquo.

Von 1977 bis 1983 spielte er mit Ray Doyle eine der Hauptfiguren in der Serie Die Profis (The Professionals), die ihn weltweit berühmt machte. Für alle drei Hauptrollen waren ursprünglich andere Darsteller geplant. Clive Revill als Cowly, war aber nicht abkömmlich, so bekam Gordon Jackson die Rolle. Doyle sollte von Jon Finch dargestellt werden, der zusammen mit Shaw in besagtem Macbeth zu sehen war. Der lehnte es aber ab einen Ex-Cop zu spielen und so erinnerte man sich an Martin Shaw. Mit Anthony Andrews als Bodie war die Besetzung komplett und die Dreharbeiten wurden aufgenommen. Andrews war ein Freund von Shaw und wie er ein hochprofessioneller Charakter- und Theater-Darsteller. Dei beiden verstanden sich hervorragend und Shaw freute sich auf die Dreharbeiten. Die Produzenten meinten aber beim Begutachten der Aufnahmen, dass sich Shaws und Andrews zu ähnlich sind und zu glatt miteinander auskamen. Es war aber angesagtes Ziel nicht die gleiche Heilewelt-Buddy-Atmosphere wie bei "Starsky und Hutch" zu erzeugen.

Es fehlte die Spannung. Andrews ist ein hervorragender Schauspieler aber zwei Doyles waren nicht das gewünschte Ziel. Schweren Herzens wurde Andrews entlassen und man erinnerte sich an Lewis Collins, mit dem Shaw schon zusammen gepielt hatte. Dieser hatte allerdings nicht das gleiche schauspielerische Niveau wie Shaw, dem außerdem nicht gefiel, dass Andrews nicht mehr dabei war. Also taten sich beide am Anfang schwer miteinander. Später gab Martin Shaw jedoch zu, dass Collins die Rolle von Bodie hervorragend ausfüllte. Beide Darsteller waren sehr unterschiedliche Charaktere mit wenig Gemeinsamkeiten. Shaw ein verheirateter Familienvater von drei Kindern, Collins ein Womanizer. Shaw besuchte Collins aber desöfteren und beide machten Musik zusammen. Diese unterschiedlichen Charakterzüge wurden in der Serie in die Dialoge eingebaut, die Doyle und Bodie gemeinsam führten. Beispielsweise nannte Collins seinen Kollegen tatsächlich "Lockenköpfchen". Shaw erschien am ersten Drehtag entgegen der Wünsche der Produzenten, die einen James-Bond-Look wünschten, nicht mit geschnittenen Haaren, sondern lässig und zeitgemäß in Jeans und Lederjacke, entgegen der Drohung ihn in diesem Fall rauszuwerfen. Im Kontrast dazu zeigte sich Collins hingegen mit Kurzhaarschnitt und meist in Maßanzügen oder Designerkleidung. Gleichzeitig wurde immer versucht herauszustellen, dass Shaw der intellektuellere von beiden sei. Shaw hatte die Rolle nur angenommen, weil er gerade kein besseres Angebot hatte.

Mit seinemn weitreichendem Repertoir als Schauspieler fand er sich mit der Rolle des gewalttätigen Angenten schnell unterfordert. Er und auch Collins bemängelten, dass sie keinerlei Einfluss auf ihre Rollen nehmen konnten. Shaw wollte daher schon früh aus seinem Vertrag raus. Die Produktionsfirma blieb aber knallhart und zwang ihn seinen 5-Jahresvertrag zu erfüllen. Am schlimmsten fand Shaw, wie in seiner Biographie zu lesen ist, dass er in der Zeit keine andereren Film-Projekte annehmen konnte und dass die Firma seine Rolle in einer ihm widerwärtigen Art vermarktete, etwa als Actionfigur mit Waffe. Auch konnte er wegen der langen Drehzeiten seine Familie kaum sehen. Gezwungerner maßen spielte er die ihm verhasste Rolle weitere 4 Jahre, als echter Profi war es ihm dennoch wichtig sein Bestes zu geben. Seinen Hass darüber, dass sein vielseitiges Können heute oft auf seine Zeit bei den "Professionals" reduziert wird, gab er dennoch jahrzente lang später Ausdruck, indem er als "George Gently" in der zweiten Folge der gleichnahmigen Serie, einen Fiesling namens "Doyle" mit einem Kopfschuss niederstreckt. Deutlicher kann man eine Botschaft kaum herüber bringen. Die Serie wurde nach 5 Staffeln - wen wundert's - eingestellt. Seine Sorge, dass eine so lange Zeit im Action-Genre sich auf seine Karriere negativ auswirken könnte, war nicht unberechtig. Allerdings für seinen Serienkollen Lewis Collins. Dieser spielte noch in ein paar wenigen Action-Filmen mit, danach war seine Karriere beendet. Jahre später nahm Collins die Einladung von Shaw an, ihn mit seiner Frau und seinem ersten Kind in England zu besuchen, bevor er entgültig in die USA zog.

Nachdem die Serie beendet war, konzentrierte er sich zunächst wieder mehr auf das Theater und spielte unter anderem Elvis Presley in dem Stück Are You Lonesome Tonight?. In den 1990er Jahren kehrte er auch wieder auf den Fernsehschirm zurück, z. B. in The Chief, Rhodes (als Cecil Rhodes, zusammen mit seinem Sohn Joe als jungem Cecil Rhodes) oder Always and Everyone.

Später spielte er Commander Adam Dalgliesh in den BBC-Verfilmungen zweier Romane von P. D. James, Death in Holy Orders und The Murder Room.

Ab Herbst 2005 stand Martin Shaw erstmals seit Jahren wieder auf der Bühne als Sir Thomas More in A Man for all Seasons von Robert Bolt, zusammen mit seiner Tochter Sophie, die Mores Tochter Margaret spielt. Die Westend-Premiere fand am 3. Januar 2006 im Londoner Theatre Royal Haymarket statt. Das Stück stand bis einschließlich April 2006 auf dem Spielplan.

Am 2006 und 2007 kehrte Martin Shaw mit der 5. und 6. Staffel der beliebten Gerichts-Serie Judge John Deed als Titelfigur ins britische Fernsehen zurück.

Seit 2007 ist Martin Shaw in der BBC-Serie George Gently – Der Unbestechliche (Inspector George Gently) zu sehen. Die Serie spielt in der Mitte der 1960er-Jahre und hatte seine deutsche Premiere 2009 im ZDF.

Neben der Schauspielerei für Film und Theater hat er auch an diversen Hörbüchern mitgewirkt, darunter Werke von Thomas Hardy, Oscar Wilde, Ken Follett oder von J. R. R. Tolkien.

Martin Shaw hat viermal geheiratet und wurde dreimal geschieden. Aus seiner ersten Ehe mit Jill Allen hat er drei Kinder (Luke, Joe und Sophie), die ebenfalls den Beruf der Schauspielerei ergriffen haben. Von seiner dritten Ehefrau Vicky Kimm ist er ebenfalls geschieden und nun seit 2003 mit seiner vierten Ehefrau Karen De Silva verheiratet.

Filmografie (Auswahl)

Fernsehen

  • 1967–1968: Coronation Street (Fernsehserie, 5 Folgen)
  • 1977–1983: Die Profis (The Professionals, Fernsehserie, 57 Folgen)
  • 1983: Der Hund von Baskerville (The Hound of the Baskervilles)
  • 1985: Wettlauf zum Pol (The Last Place on Earth, Fernsehserie, 7 Folgen)
  • 1990: Attentat in Birmingham (The Investigation: Inside a Terrorist Bombing)
  • 1993–1995: The Chief (Fernsehserie, 23 Folgen)
  • 1996: Rhodes (Fernsehserie, 8 Folgen)
  • 2001–2007: Judge John Deed (Fernsehserie, 29 Folgen)
  • 2003: Death in Holy Orders
  • 2004: The Murder Room
  • 2007–2015: George Gently – Der Unbestechliche (Inspector George Gently, Fernsehserie, 23 Folgen)
  • 2007: Cranford (Fernsehserie, 1 Folge)
  • 2010: Agatha Christie’s Poirot – Nikotin (Agatha Christie’s Poirot: Three Act Tragedy)

Film

  • 1971: Macbeth
  • 1974: Sindbads gefährliche Abenteuer (The Golden Voyage of Sinbad)
  • 1975: Das Sonderkommando (Operation Daybreak)
  • 1984: Facelift
  • 1988: The Most Dangerous Man in the World
  • 1990: Ladder of Swords
  • 2017: 6 Days

Diverses

  • 2009: Driving Home for Chrismas – Chris Rea Music Video

Deutsche Synchronstimmen

Shaw ist für die deutschen Fassungen seiner Filme im Laufe der Jahre von mehreren Sprechern synchronisiert worden.[1] Am häufigsten verliehen Uwe Paulsen (in Die Profis) und Hans-Werner Bussinger (in George Gently – Der Unbestechliche) Shaw ihre Stimmen.

Literatur

  • Stafford Hildred, Tim Ewbank: Martin Shaw: The Biography. London 2006, ISBN 1-84454-295-5.
  • Werner Schmitz: Die Profis. Auf den Spuren des CI5 – das große Buch zur Serie. Berlin 2006, ISBN 3-89602-704-2.

Einzelnachweise

  1. http://www.synchronkartei.de/index.php?action=show&type=actor&id=2267 (letzter Zugriff: 2. Oktober 2010)