Lupold von Bebenburg
Lupold von Bebenburg (†1363) war Rechtsgelehrter, Offizial des Würzburger Bischofs und Bischof (Lupold/Leopold III.) von Bamberg (1353-1363).
Lupold war Angehöriger einer Reichsministerialenfamilie, die sich nach der Burg Bemberg („Bebenburg“) bei Gerabronn nannte. Er studierte ab 1316 kanonisches Recht in Bologna und war danach auf Grund seines langjährigen Würzburger Domkanonikats beim dortigen Bistum tätig, u.a. seit 1328 mit Unterbrechungen als bischöflicher Offizial. 1353 wurde er Bischof von Bamberg. Lupold starb am 28. Oktober 1363.
Überliefert sind von Lupold die folgenden Schriften:
- Tractatus de iuribus regni et imperii Romani, gewidmet Erzbischof Balduin von Trier (1307-1354)
- Ritmaticum querolosum, eine Zeitklage, gerichtet an Fürsten und Adel
- Libellus de zelo christiane religionis veterum principum Germanoru, eine Mahnung, gerichtet an Fürsten und Adel
- Liber privilegiorum als 1346 begonnene Aufzeichnung der dem Bistum Würzburg von den deutschen Herrschern verliehenen Privilegien
- Liber de ortu als 1349 erfolgte Zusammenfassung des Liber privilegiorum, soweit es Einleitung und chronikalische Teile des Letzteren betraf.
Der Tractatus ist die Hauptschrift Lupolds, ein Buch zur politischen Theorie der Rechte von fränkisch-deutschem König- und Kaisertum. Danach besaß der römisch-deutsche König auf Grund seiner Wahl durch die Kurfürsten auch ohne päpstliche Approbation die Herrschschaftsrechte über Deutschland, Burgund und Italien, als Kaiser übte er den Schutz über Papst und Kirche aus, war aber den anderen europäischen Königen bis auf seine auf der translatio imperii beruhenden Rolle als Friedensrichter weitgehend gleichgestellt.
Literatur
- Lupold von Bebenburg, bearb. v. A. Wendehorst, in: Lexikon des Mittelalters, Bd.6, Sp.14
- Schneidmüller, B., Die Kaiser des Mittelalters. Von Karl dem Großen bis Maximilian I. (= BSR 2398), München 2006, S.100f