Provinz Pommern
ACHTUNG! Hier ist eine Baustelle, bitte gebt mir etwas Zeit dieses umfangreiche Thema zu bearbeiten.
Pommern (polnisch Pomorze "Küstenland" oder po more "am Meer") ist eine Landschaft am Unterlauf der Oder, entlang der Ostsee. Vorgelagert sind die Halbinsel Darß und die Inseln Hiddensee, Rügen, Usedom und Wollin, polnisch Uznam und Wolin.
Unterteilung
Der westlich der Oder gelegene Teil, auch Vorpommern genannt, liegt größtenteils im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und hat Greifswald als Zentrum. Der östlich der Oder gelegene Teil (Hinterpommern) liegt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern, mit dem Zentrum Stettin (Szczecin). Ein sehr kleiner Teil Vorpommerns gehört ebenfalls zur polnischen Woiwodschaft Westpommern. Pomerellen bzw. Westpreußen mit dem Zentrum Danzig (Gdansk) wird teilweise (z.B. im polnischen Sprachgebrauch) auch zu Pommern gerechnet.
Geschichte
Die geschichtliche Erwähnung des Territoriums an der Ostsee, welches tausend Jahre später als Pommern bezeichnet wurde, erfolgte im Jahre 98 bei Tacitus in seiner "Germania". Der Gotische Geschichtsschreiber Jordanes berichtete ebenfalls von der gotischen Landschaft, sowie Wulfstan von Haithabu, welcher eine Reise von Haithabu bei Schleswig entland der Küste bis Truso im Preussenland beschrieb. Harald Blauzahn, kaiserlicher Gefolgsmann, musste Zuflucht vor seinem Sohn an dieser Küste nehmen.
Dann wurde die Gegend von den durch die Ottonen Kaiser neu eingesetzten Herzögen der Polanen aus der Gnesen Gegend zu deren Eroberungsobjekten, denn sie wollten sich einen Zugang zur Ostsee schaffen.
Bei den vielmaligen Eroberungsversuchen des von Pomeranen bewohnten Gebietes durch den Polen Herzog Boleslaw I. Chrobry, aus der Dynastie der Piasten konnten die Pommern und die benachbarten Preussen sich aber immer wieder gegen die Eroberungen erfolgreich wehren. Im Jahre 997 zogen Boleslaw's Soldaten mit Adalbert von Prag nördlich zur gotischen Küste (bei Danzig) und ins Preussenland.
Die erste geschichtliche Erwähnung als Pommern war im Jahre 1040 auf einem Reichstag. Im Jahre 1070 in einer Klostereintragung ist ein Hinweis auf die Schenkung eines Gebietes, welche Ote's (Oda von Haldensleben und ihr Mann Dagome regierten, wo u.a. Longum Mare aufgeführt ist, welches sie (angeblich) dem Papst gescheckt haben. Die nicht existierende Schenkungsurkunde (Dagome Iudex soll angeblich das erste Dokument des Staates Polen sein.
Das in dem Hinweis vom Jahre 1070 aufgeführte Dagome Iudex soll die Lateinische Bezeichnung der Küste als Longum Mare enthalten, was dem poln. Po-more (Pomoren, Pomeren, Pomeranen) entspricht.
Die bis dahin dort wohnhaften Pomeranen haben keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen. Genau wie die benachbarten Prussen waren sie noch nicht Christen und erst mit der Christianisierung kamen Kircheneinrichtungen und Schreiber ins Land.
Nach dem Tode des Fürsten von Pommern, Swantibor I., im Jahre 1107 wurde das Land aufgeteilt: Seine beiden älteren Söhne erhielten das Land zwischen Peene und Persante mit Stettin (Pommern, Haus Greifen oder Gryfiden), seine beiden jüngeren Söhne erhielten Pomerellen, zwischen Persante und Weichsel mit Danzig.
Pommern wurde danach durch die Missionstätigkeit von Otto von Bamberg im Jahre 1124 römisch-katholisch.
Das seit 1170 als Herzogtum bezeichnete Pommern wurde 1181 unter Bogislav I. von Kaiser Friederich Barbarossa zum Reichsfürstentum erklärt, und Pommern somit Lehensgebiet des Heiligen Römischen Reiches. Pommern blieb ein Teil des HRR bis zum Ende in 1806.
Nach der Schlacht von Bornhoeved (1227) sicherten die Askanier in Brandenburg ihren Anspruch auf Pommern, und formalisierte diesen 1231, als Kaiser Friedrich II. (HRR) dieses als Lehen an die Markgrafen von Brandenburg gab.
Nach dem Ende der Pommern-Demmin Familie im Jahre 1264 vereinigte Barnim I. Pommern, und mit dem Ende der Pommern-Danzig Familie im Jahre 1295 fiel das westliche Pomerellen an Pommern-Stettin. Von Barnim I. stammen dann die Familien Pommern-Wolgast und Pommern-Stettin ab. Barnims Sohn Otto I. aus der Pommern-Stettin-Linie erwarb 1320 die Uckermark.
1338 wurde Pommern reichsunmittelbar, nachdem Brandenburg der Lehnshoheit entsagt hatte. Unter Kaiser Sigismund verband sich ein Teil des brandenburgischen Adels mit Pommern.
Unter Bogislav X. wurden 1478 der westliche und östliche Teil vereint.
1479 erhielt Albrecht Achilles von Brandenburg die Anerkennung seiner Lehnshoheit im Vertrag von Prenzlau.
1529 wurde im Vergleich zu Grimnitz die Pommersche Reichsunmittelbarkeit und Brandenburgs Erbfolgerecht von neuem bestätigt.
1534 wurde auf dem Landtag zu Treptow/Rega die Reformation der Wittenberger Richtung angenommen. Es folgen Kirchenordnung und Visitationen unter Johann Bugenhagen.
Im Anschluss an den Dreißigjährigen Krieg kam im Westfälischen Frieden (1648) das östliche Pommern (Hinterpommern) zu Brandenburg, und etwas später das westliche Pommern (Vorpommern) zuerst zu Dänemark, kurz danach zu Schweden,(welche an der Regierung des Heiligen Römischen Reiches teilnahmen).
Nach den Napoleonschen Kriegen mit der Zerstörung des HRR in 1806 und dem Wiener Kongress wurde 1815 ganz Pommern eine Provinz Preußens (Hauptstadt Stettin) und Mitglied des Deutschen Bundes. 1871 wurde Pommern mit Preußen Teil des Deutschen Reiches und war später auch eine Provinz des Bundesstaates Preußen der Weimarer Republik.
Nach den durch den Vertrag von Versailles erforderten Gebietsabtretungen und der Auflösung der 1922 gebildeten Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen im Jahre 1938 wurden deren Stadtkreis Schneidemühl sowie die Landkreise Deutsch Krone, Flatow, Schlochau und Netzekreis (Sitz in Schönlanke) mit den pommerschen Landkreisen Dramburg und Neustettin sowie den von der Provinz Brandenburg umgegliederten Landkreisen Arnswalde und Friedeberg zu einem neuen Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen vereinigt, dessen Sitz die Stadt Schneidemühl wurde.
Mit der Auflösung des Großdeutschen Reiches und der neuen Grenzziehung nach 1945 wurde Vorpommern Teil der sowjetischen Zone und somit ab 1949 Bestandteil der DDR (Land Mecklenburg). Hinterpommern wurde unter polnischer Verwaltung gestellt und seine deutschen Einwohner wurden vertrieben. Das annektierte Land wurde mit ebenfalls vertriebenen Polen aus dem Raum Wilna - Hrodna neu besiedelt und später auch rechtlich Teil Polens. Heute bildet Hinterpommern mit einem kleinen Teil Vorpommerns zusammen die Woiwodschaft Westpommern.
Mit der Auflösung der DDR und Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland entstand 1990 ein Bundesland mit dem Namen Mecklenburg-Vorpommern. Innerhalb dieses Landes wurden anlässlich der Kreisreform in den 1990er Jahren u.a. die Landkreise Nordvorpommern und Ostvorpommern gebildet, so dass der alte Name "Pommern" nunmehr auch auf kommunaler Ebene weiter besteht.
Liste pommerscher Herzöge
(alphabetisch geordnet)
- Barnim I.
- Barnim II.
- Barnim III.
- Barnim IV.
- Barnim V.
- Barnim VI.
- Barnim VII.
- Barnim VIII.
- Barnim XI.
- Barnim XII.
- Bogislaw I.
- Bogislaw II.
- Bogislaw IV.
- Bogislaw V.
- Bogislaw VI.
- Bogislaw VII.
- Bogislaw VIII.
- Bogislaw IX.
- Bogislaw X.
- Bogislaw XIII.
- Bogislaw XIV.
- Erdmann
- Erich I.
- Erich II.
- Franz I.
- Franz II.
- Georg I.
- Joachim
- Johann
- Johann Friedrich
- Kasimir I.
- Kasimir II.
- Kasimir IV.
- Kasimir V.
- Kasimir VI.
- Kasimir VII.
- Kasimir IX.
- Otto I.
- Otto II.
- Otto III.
- Philip
- Ratibor I.
- Swantibor III.
- Swantibor IV.
- Swantibor V.
- Ulrich
- Wartislaw I.
- Wartislaw III.
- Wartislaw IV.
- Wartislaw V.
- Wartislaw VI.
- Wartislaw VII.
- Wartislaw VIII.
- Wartislaw IX.
- Wartislaw X.
Verwaltungsgliederung der preußischen Provinz Pommern (Stand bei Auflösung Preußens)
Regierungsbezirk Stettin
Stadtkreise:
- Stadtkreis Greifswald
- Stadtkreis Stargard i. Pom.
- Stadtkreis Stettin
- Stadtkreis Stralsund
Landkreise:
- Landkreis Anklam
- Landkreis Cammin i. Pom.
- Landkreis Demmin
- Landkreis Franzburg-Barth [Sitz: Barth]
- Landkreis Greifenhagen
- Landkreis Greifswald
- Landkreis Grimmen
- Landkreis Naugard
- Landkreis Pyritz
- Landkreis Randow [1939 aufgelöst]
- Landkreis Rügen [Sitz: Bergen auf Rügen]
- Landkreis Saatzig [Sitz: Stargard i. Pom.]
- Landkreis Ueckermünde
- Landkreis Usedom-Wollin [Sitz: Swinemünde]
Regierungsbezirk Köslin
Stadtkreise:
Landkreise:
- Landkreis Belgard (Persante)
- Landkreis Bütow
- Landkreis Greifenberg i. Pom.
- Landkreis Köslin
- Landkreis Kolberg-Körlin [Sitz: Kolberg]
- Landkreis Lauenburg i. Pom.
- Landkreis Regenwalde [Sitz: Labes]
- Landkreis Rummelsburg i. Pom.
- Landkreis Schlawe i. Pom.
- Landkreis Stolp
Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen
Stadtkreise:
- Stadtkreis Schneidemühl
Landkreise:
- Landkreis Arnswalde
- Landkreis Deutsch Krone
- Landkreis Dramburg
- Landkreis Flatow
- Landkreis Friedeberg Nm.
- Netzekreis [Sitz: Schönlanke]
- Landkreis Neustettin
- Landkreis Schlochau