Marc VDS Racing Team
Marc VDS Racing Team | |
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Rechtsform | S.A. |
Gründung | 2009[1] |
Sitz | Gosselies, Belgien[1] |
Leitung | Marc van der Straten[1] |
Branche | Motorsport |
Website | Marc VDS Racing Team |
Das Marc VDS Racing Team ist ein belgisches Motorsportteam, das im Jahr 2009 von Marc van der Straten gegründet wurde und verschiedene separate Mannschaften unter einem Namen vereint. Das Team ist vor allem im Bereich Gran Turismo, aber auch in der Motorrad-Weltmeisterschaft aktiv.
Historie
Das Marc VDS Racing Team wurde 2009 unter diesem Namen gegründet.[2] Die Abkürzung VDS steht für den Nachnamen des Teambesitzers Marc van der Straten. Zuvor war das Team unter dem Namen Belgian Racing für die Einsätze des Gillet Vertigo im belgischen GT-Championat und in der FIA-GT-Meisterschaft verantwortlich bevor das Rennprogramm im Jahr 2008 beendet wurde.
Gran Turismo & Langstrecke
Gruppe GT1 und FIA-GT1-Weltmeisterschaft


2009 nutzte das Marc VDS Racing Team als Vorbereitungsjahr auf die FIA-GT1-Weltmeisterschaft im darauffolgenden Jahr: Es wurde ein von Matech Concepts entwickelter Ford GT nach neuem Reglement der Gruppe GT1 in der FIA-GT-Meisterschaft mit Bas Leinders und Renaud Kuppens als Fahrer eingesetzt.[2]
In der neu ausgeschriebenen FIA-GT-Weltmeisterschaft meldete Marc VDS im Jahr 2010 zwei Ford GT. Die Fahrerpaarungen zu Saisonbeginn waren Bas Leinders und Maxime Martin sowie Markus Palttala und Renaud Kuppens. Bei den Überseerennen in Brasilien und Argentinien ersetzte Matteo Bobbi Kuppens. Marc VDS wurde Sechster der Teamwertung mit zwei dritten Plätzen bei Qualifikationsrennen. Im gleichen Jahr trat Marc VDS ebenfalls beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit Bas Leinders, Markus Palttala und Eric de Doncker an. Das Team startete vom zweiten Startplatz der GT1-Kategorie, fiel aber nach 26 Runden im Rennen früh aus.
Nach dem Rückzug von Matech aus der FIA-GT1-Weltmeisterschaft übernahm das Marc VDS Racing Team auch den Einsatz zwei weiterer Ford GT unter dem Namen Belgian Racing.[3] Ein Fahrzeug teilten sich Bas Leinders und Marc Hennerici, bevor dieser beim letzten Saisonrennen durch Ricardo Rissati ersetzt wurde. Stammfahrer des zweiten Fahrzeugs war Maxime Martin, der sechs Mal mit Frédéric Makowiecki und je zwei Mal mit Yann Clairay bzw. Bertrand Baguette antrat. Für Belgian Racing fuhren insgesamt zehn verschiedene Fahrer. Das Marc VDS Racing Team wurde Sechster der Mannschaftswertung und befand sich damit direkt vor Belgian Racing auf Platz Sieben.
Blancpain Endurance Series

Im Jahr 2011 setzte das Marc VDS Racing Team in der ersten Saison der Blancpain Endurance Series vier verschieden Fahrzeugtypen des Reglements der Gruppe GT3 ein. Bas Leinders, Maxime Martin und Markus Palttala, die zuerst einen Ford GT fuhren, aber später auf einen BMW Z4 GT3 wechselten, bildeten die leistungsfähigste Fahrzeugbesatzung. Für das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps ersetzte Marc Hennerici den Finnen Palttala, der jedoch im Gegensatz zu seinen üblichen Partnern Punkte erzielen konnte. In der Teamwertung der Pro-Kategorie unterlag Marc VDS nur dem W Racing Team. In der Fahrerwertung der gleichen Kategorie wurde Palttala Zweiter, nachdem er zusammen mit Leinders und Martin die letzten beiden Saisonrennen gewinnen konnte.
2012 konzentrierte sich Marc VDS auf den Einsatz zweier BMW Z4 GT3 in der Pro-Kategorie in der Blancpain Endurance Series. Das eine Fahrertrio bestand erneut aus Bas Leinders, Maxime Martin und Markus Palltala, das andere aus Henri Moser, Bert Longin und Mike Hezemans, der beim letzten Rennen von Nicky Catsburg ersetzt wurde. Leinders, Martin und Palttala konnten zwei der fünf Saisonrennen gewinnen, wurden aber in der Fahrerwertung lediglich gemeinsame Zweite. Das Marc VDS Racing Team unterlag erneut dem W Racing Team in der Mannschaftswertung.
24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring
Das Marc VDS Racing Team nimmt seit 2012 mit dem BMW Z4 GT3 am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teil. Im Jahr 2012 wurde ein Fahrzeug eingesetzt, die Fahrerpaarung Bas Leinders, Markus Paltalla und Maxime Martin erreichte den vierten Platz in der Gesamtwertung. Seit 2013 tritt das Team unter dem Namen BMW Sports Trophy Team Marc VDS als zweites werksunterstütztes Team neben Schubert Motorsport mit zwei BMW Z4 GT3 an.
Im Jahr 2013 belegte Marc VDS den zweiten (Maxime Martin, Andrea Piccini, Yelmer Buurman und Richard Göransson) und den 26. Platz (Henri Moser, Markus Palttala, Richard Göransson und Bas Leinders). 2014 errang Marc VDS im Qualifikationsrennen die Plätze eins (Maxime Martin, Uwe Alzen, Marco Wittmann) und vier (Bas Leinders, Markus Palttala, Nick Catsburg und Dirk Adorf). Das 24-h-Rennen endete mit einem Totalausfall, beide Fahrzeuge wurden bei Unfällen stark beschädigt. Im Jahr 2015 konnte das Team das Ergebnis einer Zweitplatzierung aus dem Jahr 2013 wiederholen.
Diverses
Im Jahr 2011 nahm das Marc VDS Racing Team erneut am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil, da es zusammen mit Kronos Racing einen im Besitz von Orbello Racing befindlichen Lola B09/60 für Vanina Ickx, Maxime Martin und Bas Leinders einsetzte, der zunächst nur auf der Nachrückerliste gestanden hatte.[4] Das Fahrertrio erreichte den siebten Platz der Gesamtwertung.
Motorrad

Seit der Saison 2010 startet Marc VDS auch in Motorradsport, nachdem das Team von Michael Bartholemy und Didier de Radiguès integriert wurde.[5] 2010 starteten Scott Redding und Héctor Faubel in der Moto2-Klasse. Im Jahr 2011 verließ Faubel das Team, während Mika Kallio neu dazu kam. Beide Fahrer blieben auch 2012 beim Marc VDS Racing Team. Auch im Jahr 2013 setzt das Team in der Moto2 Scott Redding und Mika Kallio ein. In dieser Saison wurde Redding auf Kalex Vizeweltmeister in der Moto2-Klasse und wechselte darauf für 2014 hin in die MotoGP-Klasse, wo er Marc VDS verließ. Die MotoGP-Saison 2014 fand somit ohne Beteiligung des Belgischen Teams statt. In der Moto2 wurde neben Kallio Esteve Rabat als Nachfolger für die Saison 2014 verpflichtet. 2014 war man mit beiden Piloten im WM-Kampf. Rabat sicherte sich schlussendlich den WM Titel in der Moto2 und Kallio belegte am Saisonende den zweiten Platz in der Weltmeisterschaft. 2015 nahm Marc VDS in der MotoGP wieder Scott Redding unter Vertrag. Die Saison verlief jedoch wenig erfolgreich und so wechselte Redding am Saisonende das Team Richtung Pramac-Ducati. In der Moto2 ging man mit Rabat als amtierender Weltmeister in die Saison. Mika Kallio ging zum Italtrans-Team und somit nahm man den Moto3 Weltmeister von 2014, Alex Marquez, als Nachfolger unter Vertrag. Die Saison verlief erfolgreich, obwohl man die Fahrerweltmeisterschaft nicht erneut gewinnen konnte. Insbesondere Alex Marquez legte über die Saison eine sehr gute Entwicklung hin und schloss immer mehr im Gesamtrang an das Mittelfeld an und wurde schlussendlich 14.
Für 2016 wurde Tito Rabat ins MotoGP-Team befördert und erhielt einen Platz neben dem Neuzugang von LCR-Honda Jack Miller. Die Saison verlief für beide Piloten sehr durchwachsen, obwohl Miller den Grand Prix in Assen gewinnen konnte. Es war der erste MotoGP Sieg von Miller und des Teams. Für Rabat stand am Saisonende der 21. Gesamtrang zu Buche und Miller belegte trotz Sieges nur den 18. Rang. Die zweite Klasse der Motorrad-WM bestritten 2016 wieder Alex Marquez und der Italiener Franco Morbidelli. Morbidelli erzielte 8 Podestplätze und war am Saisonende als Vierter gelistet. Marquez' gelang ein Podest und er belegte am Saisonende den 13. Gesamtrang.
2017 fuhren Rabat und Miller weiter für Marc VDS.im MotoGP Team Allerdings bemängelten beide Fahrer die schlechte Fahrbarkeit der MHondaund erlebten eine schlechte Saison. Miller wurde mit 82 Punkten WM Elfter. Rabat blieb den Erwartungen zurück und wurde mit 35 Punkten WM 19.
Die Moto2 Saison war grundsätzlich positiv geprägt. Morbidelli krönte sich frühzeitig in Malaysia aufgrund eines Sturzes von Thomas Lüthi zum neuen Weltmeister mit 8 Siegen und insgesamt 12 Podien. Marquez wurde trotz einer Verletzung und verpassten Rennen mit 3 Siegen und insgesamt 6 Podestplätzen WM Vierter.
Für 2018 rückte Morbidelli ins MotoGP-Team auf. Neben ihm bestreitet Thomas Lüthi ebenfalls seine erste MotoGP-Saison. Rabat ging zu Avintia und Miller zu Pramac.
Die Moto2 Fahrerpaarung 2018 lautet Aeiterhin lex Marquez und der Spanier und Moto3 Weltmeister von 2017, Joan Mir.
Rally Raid
Im Jahr 2010 nahm das Marc VDS Racing Team an der Rallye Dakar teil und setzte dabei einen Volkswagen Touareg für Stéphane Henrard und François Béguin ein.[6]
Ergebnisse
FIA-GT1-Weltmeisterschaft
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24-Stunden von Le Mans
Jahr | Team | Fahrer | Fahrzeug | Klasse | Runden | Gesamtposition | Klassenposition |
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2010 | ![]() |
Eric de Doncker Bas Leinders Markus Palttala |
Ford GT | GT | 26 | DNF | DNF |
2011 | ![]() ![]() |
Vanina Ickx Bas Leinders Maxime Martin |
Lola B09/60 | LMP1 | 328 | 7 | 7 |
Bildergalerie
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Der Ford GT von Leclerc/Palttala unter der Nennung von Belgian Racing in Silverstone 2011.
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Eine Zugmaschine des Marc VDS Racing Teams im Jahr 2012.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Harald Gallinnis: Marc VDS – ein strammes Programm in 5 Serien 2010 In: gt-eins.at, gt-eins.at, 11. Dezember 2009. Abgerufen am 21. Februar 2013
- ↑ a b Marc VDS Racing Team. In: fiagt.com. SRO Motorsports Group, abgerufen am 19. Februar 2013 (englisch).
- ↑ Ralf Kieven: Neues Einsatzteam: Belgian Racing übernimmt Matech-Boliden In: sportscar-info.de, sportscar-info.de, 1. März 2011
- ↑ Roman Wittemeier: Le Mans: Kronos spannt mit Marc VDS zusammen In: motorsport-total.com, Motorsport-Total.com GmbH, 12. April 2011. Abgerufen am 21. Februar 2013
- ↑ Matthew Birt: Ex-Kawasaki MotoGP boss unveils Moto2 plan In: motorcyclenews.com, Motorcycle News, 10. Dezember 2009. Abgerufen am 2. September 2010 (englisch).
- ↑ Markus Lehner: VDS-Racing-Team: Auf 2 und 4 Rädern In: speedweek.de, Red Bulletin Schweiz AG, 22. März 2010. Abgerufen am 21. Februar 2013