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Metronom Eisenbahngesellschaft

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metronom Eisenbahngesellschaft
Logo der metronom Eisenbahngesellschaft
Basisinformationen
Unternehmenssitz Uelzen
Webpräsenz www.der-metronom.de
Bezugsjahr 2016
Eigentümer 69,9 % NiedersachsenBahn
25,1 % BeNEX
5,0 % Bremer Straßenbahn AG (BSAG)
Geschäftsführung Dr. Lorenz Kasch[2], Torsten Frahm
Betriebsleitung Uwe Kranz
Verkehrsverbund HVV, GVH, VSN, VBN, VRB
Mitarbeiter ca. 500[1]
Umsatz 200 Mio. (2016)dep1
Linien
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Eisenbahn 8
Anzahl Fahrzeuge
Lokomotiven 37
Triebwagen 24
Sonstige Fahrzeuge 220 Wagen
Statistik
Fahrgäste 26 Mio. pro Jahr
Fahrleistung 12,0 Mio. km pro Jahr
Haltestellen 56
Länge Liniennetz
Eisenbahnlinien 670 km
Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe 3

Die Metronom Eisenbahngesellschaft mbH (Eigenschreibweise metronom) ist ein nichtbundeseigenes Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Sitz in der Hansestadt Uelzen und zählt mit täglich über 100.000 Fahrgästen zu den größten Privatbahnen Deutschlands.

Die Gesellschaft ist im Personenverkehr tätig und betreibt sowohl Doppelstockwagen-Züge von Bombardier unter der Marke "metronom" auf den Strecken Hamburg–Cuxhaven, Hamburg–Bremen, Hamburg–Lüneburg–Uelzen, Hannover–Celle–Uelzen und Hannover–Northeim–Göttingen als auch Elektrotriebwagen von Alstom unter der Marke "enno" auf den Strecken Hannover-Gifhorn-Wolfsburg und Hildesheim-Braunschweig-Wolfsburg.

Die Verkehre werden auf Grund langlaufender Verkehrsverträge mit den Verkehrsbehörden der Bundesländer durchgeführt. Auftraggeber der Verkehrsnetze von Metronom sind die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), die Region Hannover, die Stadtstaaten Hamburg und Bremen sowie der Regionalverband Großraum Braunschweig.

Hintergrund

Metronom vor Einfahrt in den Hamburger Hauptbahnhof (Nordseite)

Ende der 1990er Jahre einigten sich die drei beteiligten Bundesländer Niedersachsen, Hamburg und Bremen darauf, die Regional-Express-Leistungen auf den Strecken Hamburg–Bremen und Hamburg–Uelzen nicht mehr wie bisher über eine Direktvergabe bei DB Regio zu bestellen, sondern ein neues Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) zu gründen und die Verkehre im Zuge einer Ausschreibung im Wettbewerb zu vergeben. Der Betreiberwechsel sollte gleichzeitig für eine Angebotsverbesserung in Form von längeren Zügen und besserem Service genutzt werden.

Im Februar 2002 wurde das Unternehmen zunächst unter dem Namen MetroRail gegründet. Im Herbst 2003 wurde die Gesellschaft nach einem Rechtsstreit mit der Metro AG in ihren heutigen Namen Metronom umbenannt und das Firmenlogo modifiziert.

Die Gesellschafterstruktur ist bis heute nahezu unverändert und besteht aus drei Unternehmen, die die einzelnen Bundesländer repräsentieren. Im Einzelnen sind dies die NiedersachsenBahn GmbH (69,9 %), BeNEX GmbH (eine Tochter der Hamburger Hochbahn (HHA) 25,1 %) und die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) (5,0 %) (mittlerweile Bremer Verkehrsgesellschaft (BVG GmbH)).[3] Die NiedersachsenBahn GmbH fungiert dabei als Betriebsgesellschaft und ist ein Zusammenschluss der OHE (60 %) mit Sitz in Celle und der EVB (40 %) aus Zeven.

Im April 2007 wurde die Mehrheit der OHE vom Land Niedersachsen, der Bundesrepublik Deutschland und der DB Regio nach einem Bieterverfahren an die Arriva-Bachstein GmbH verkauft (seit dem 23. März 2011 Netinera Bachstein GmbH), an der Netinera (damals Arriva Deutschland) mit 86 % beteiligt ist. Indirekt kontrolliert Netinera somit 30,7 % des Kapitals des Metronom und ist damit ihr größter Anteilseigner.

ME 146-01 bei der Durchfahrt durch Radbruch
Metronom in Hamburg Hbf
OHE-Bahnbetriebswerk Uelzen am „Dannenberger Bogen“, ganz links im Bild

Zum 14. Dezember 2003 nahm die metronom Eisenbahngesellschaft den Betrieb auf ihren ersten Relationen Hamburg–Bremen und Hamburg–Uelzen auf.[4] In den Folgejahren wuchs das Streckennetz durch weitere Ausschreibungserfolge stetig und deckt heute weite Teile Niedersachsens ab. Die derzeitigen Verkehrsverträge laufen überwiegend bis Dezember 2018 (metronom-Linien) bzw. Dezember 2025 (enno-Netz). Am 20. Dezember 2017 gab die LNVG den Zuschlag an Metronom im Vergabeverfahren "Hansenetz und Uelzen-Göttingen" bekannt.[5] Mit diesem neuen Verkehrsvertrag wird Metronom seine Elektro-Doppelstockstrecken Hamburg-Bremen, Hamburg-Uelzen und Uelzen-Hannover-Göttingen für 15 Jahre, von Dezember 2018 bis Dezember 2033, betreiben.

Metronom besitzt keine eigenen Fahrzeuge, denn diese gehören den Fahrzeugpools des Landes Niedersachsen (metronom-Doppelstockzüge) bzw. des Regionalverbands Großraum Braunschweig (enno-Triebwagen). Metronom hat als Eisenbahnverkehrsunternehmen die Betreiberverantwortung inne, verantwortet also die Zuverlässigkeit und Sicherheit des gesamten Bahnbetriebs. Alle Lokomotiven und Wagen werden im Bahnbetriebswerk Uelzen durch Personal der OHE im Auftrag des Herstellers Bombardier gewartet. Dieses Bahnbetriebswerk wurde eigens für die Wartung der Metronom-Züge gebaut und befindet sich im Norden Uelzens, am so genannten „Dannenberger Bahnbogen“.

Die Wartung der Züge für die Niederelbebahn erfolgt in Bremervörde bei der EVB, dafür werden die Züge über die Strecke Stade–Bremervörde überführt, es verkehren zum Betriebsbeginn/-schluss zwei Einheiten zusammen gekuppelt. Mit der Überwachung und Disposition ihrer Züge hat die Metronom ebenfalls die OHE beauftragt. Von Celle aus kontrollieren Mitarbeiter der OHE das gesamte Betriebsgeschehen und leiten bei Unregelmäßigkeiten (z. B. Verspätungen, Streckensperrungen, Personalausfälle, Fahrzeugstörungen) entsprechende Maßnahmen ein. Die Wartung der Elektrotriebwagen des enno-Netzes erfolgt im Betriebswerk von Alstom Transport Deutschland in Braunschweig.

Seit 2010 ist Metronom mit damals bereits 9,3 Millionen Zugkilometern und über 100.000 Fahrgästen pro Tag die größte nichtbundeseigene Eisenbahn. Metronom ist Mitglied im TBNE und im VDV.

2015 etablierte Metronom den enno als neue, eigenständige Marke für den Betrieb der beiden neu in einer Ausschreibung gewonnenen Strecken in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg.

Aktueller Betrieb

Liniennetz

Metronom-Liniennetz

Durch die Einführung von Liniennummern in Niedersachsen zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 erhielt diese auch der Metronom, sie sind auf den Fahrplänen abgedruckt und von außen am Zug erkennbar.

Linie Zuglauf Takt Vertragslaufzeit
(Fahrplanwechsel im)
RE2 UelzenCelleHannoverNortheimGöttingen 60 min Dezember 2005 – Dezember 2017
RE3 HamburgWinsenLüneburg – Uelzen 60 min Dezember 2010 – Dezember 2018
RE4 Hamburg – Tostedt – RotenburgBremen 60 min Dezember 2010 – Dezember 2018
RE5 Hamburg – BuxtehudeStadeCuxhaven 60 min Dezember 2007 – Dezember 2018
RE30 WolfsburgGifhornLehrte – Hannover 60 min Dezember 2015 – Dezember 2025
RE50 Wolfsburg – BraunschweigHildesheim 60 min Dezember 2015 – Dezember 2025
RB31 Hamburg – Winsen – Lüneburg 60 min Dezember 2010 – Dezember 2018
RB41 Hamburg – Tostedt – Rotenburg – Bremen 60 min Dezember 2010 – Dezember 2018

Hamburg – Bremen (Metronom Weser-Takt) und Hamburg – Uelzen (Metronom Elbe-Takt)

Seit Dezember 2003 werden die Nahverkehrsstrecken Hamburg–Bremen und Hamburg–Uelzen als schneller Regionalverkehr bedient. Grundlage ist ein siebenjähriger Verkehrsvertrag, der nach einer „freihändigen Vergabe“ abgeschlossen wurde. Bestandteil des Vertrages waren nur die schnellen RE-Leistungen, während die an jeder Station haltenden Regionalbahnen (RB) zunächst weiterhin von DB Regio betrieben wurden. Metronom setzt seitdem auf diesen Strecken in der Regel Einheiten mit sechs oder acht Doppelstockwagen ein, wobei der Steuerwagen am nördlichen Zugende geführt wird. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wurden zusätzlich die Regionalbahnen unter dem Namen MetronomRegional (MEr) übernommen. Die LNVG bezeichnet diese Relationen intern als Hanse-Netz.

Die Zahl der Fahrgäste stieg in den ersten beiden Betriebsjahren (2004 und 2005) um mehr als 50 Prozent an. 2005 wurden 590 Millionen Personenkilometer zurückgelegt. Im Jahr 2003 (dem letzten Betriebsjahr von DB Regio auf den Linien) hatte die Verkehrsleistung bei 393 Millionen Personenkilometer gelegen.[6]

Hannover – Göttingen (Metronom Leinetal-Takt) und Hannover – Uelzen (Metronom Aller-Takt)

Am 11. Dezember 2005 nahm der Metronom den Betrieb auf der Strecke Uelzen – Hannover – Göttingen (KBS 110/350) im Stundentakt auf. Dem auf acht Jahre angelegten Verkehrsvertrag zwischen der Metronom Eisenbahngesellschaft und dem Land Niedersachsen sowie der Region Hannover liegt eine gewonnene europaweite Ausschreibung zugrunde sowie eine Verlängerungsoption bis Dezember 2015. Der Metronom ist auf dieser Strecke meist sechs Wagen lang. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 hält der Metronom nicht mehr an den Bahnhöfen Hannover Bismarckstraße, Hannover Messe/Laatzen (ausgenommen zu Messezeiten), Rethen (Leine) sowie Barnten, wo er bis dahin zweistündlich gehalten hatte. Diese Stationen werden seitdem von der S-Bahn Hannover bedient.

Nach 100 Betriebstagen wurden auf der Linie etwa 12.000 Fahrgäste pro Tag befördert. Dies entspricht einer Zunahme von zehn Prozent. Die Pünktlichkeitsquote stieg von 92 auf 95 Prozent.[7]

Bis Dezember 2010 und seit Dezember 2012 befahren einzelne Metronom-Züge die Strecke Göttingen – Hannover – Uelzen – Hamburg durchgehend.

Hamburg – Cuxhaven (Metronom Nordsee-Takt)

Im Oktober 2006 gewann das Unternehmen den Regionalverkehr ab Dezember 2007 zwischen Hamburg und Cuxhaven („Niederelbebahn“) mit einer jährlichen Verkehrsleistung von 1,4 Millionen Zugkilometer. Das Unternehmen war der einzige Bieter in der Ausschreibung, die den Einsatz des landeseigenen Fahrzeugpools vorsah.[8]

Die Strecke ist 115 Kilometer lang und zwischen Stade und Cuxhaven nicht elektrifiziert. Es werden die bekannten metronom-Doppelstockwagen zusammen mit neu entwickelten Dieselloks der Baureihe 246 eingesetzt. Ende 2018 wird die Metronom Eisenbahngesellschaft den Betrieb der Strecke Hamburg-Cuxhaven an die DB Regio AG abgeben, welche die Ausschreibung gewonnen hatte und mit einem neuen Unternehmen unter der Marke START betreiben will.

MetronomRegional Hamburg–Lüneburg und Hamburg–Bremen

Von Ende 2007 bis Ende 2010 wurden die Regionalbahnlinien Hamburg–Lüneburg und Hamburg–Tostedt (einzelne Fahrten auch darüber hinaus) unter dem Produktnamen „MetronomRegional“ (MEr) gefahren.[9] Beide Leistungen wurden im Rahmen einer Ausschreibung vergeben, zu der nur die metronom Eisenbahngesellschaft als einziges Unternehmen ein Angebot abgab.

Ab Dezember 2010 wurde im Rahmen einer Neuausschreibung die bisherige MetronomRegional-Verbindung Hamburg–Tostedt bis Bremen durchgebunden. Dieses Projekt wurde anfangs als Metropolenbahn bezeichnet und hatte dann den Namen Hanse-Netz. Im Rahmen dessen hat die metronom Eisenbahngesellschaft auch den Zuschlag für den Regionalverkehr zwischen Bremen Hauptbahnhof und Rotenburg (Wümme) erhalten und übernahm im Dezember 2010 diesen Streckenabschnitt von DB Regio.

Im Dezember 2012 wurde der MetronomRegional in den Fahrplänen mit „Metronom – Zug hält überall“ bezeichnet, ein Jahr später wurden alle bisherigen Merkmale durch eine Laufschrift auf den Anzeigetafeln („hält überall“ bzw. „hält nicht überall“) ersetzt.

Durch die Einführung von Liniennummern ab dem 14. Dezember 2014 fahren sie als RB31 und RB41. Dadurch kann der Fahrgast besser erkennen, ob es sich um einen Regional-Express (RE) oder eine Regionalbahn (RB) handelt. Der Marketing-Slogan Ihre neue Nr. 1 - weniger voll, mehr Platz kam unterstützend hinzu.

Kooperationstickets nach Helgoland und ins Watt

Seit 2008 gibt es in Zusammenarbeit mit der Reederei FRS Helgoline in der Zeit vom 1. Mai bis zum 30. September ein Kombiticket unter der Bezeichnung metronom Atlantis, das von Hamburg über die Niederelbebahn direkten Anschluss in Cuxhaven mit Bustransfer und Fähre nach Helgoland bietet. Ein weiteres Angebot metronom regioMaris gilt jeweils bis zum 31. Oktober und ermöglicht Busrundfahrten im Cuxhavener Bereich („Cuxland“) sowie geführte Wattwanderungen u. a. zur Hamburger Insel Neuwerk.

E-Netz Niedersachsen Ost

enno 1440-118 in Hannover Hbf nach Wolfsburg Hbf

Am 6. August 2014 wurde bekannt, dass der Metronom die Ausschreibung für das Elektronetz Niedersachsen Ost („ENNO“), welches die Strecken WolfsburgGifhornHannover und Wolfsburg–BraunschweigHildesheim umfasst, gewonnen hat. Der Vertrag umfasste zunächst 2,1 Millionen Zugkilometer pro Jahr, begann im Dezember 2015 und hat 10 Jahre Laufzeit. Zum Einsatz kamen zunächst 20 Elektrotriebwagen vom Typ Coradia Continental des Herstellers Alstom, die der ZGB (mittlerweile umbenannt in: Regionalverband Großraum Braunschweig) in einem eigenen Fahrzeugpool zur Verfügung stellt. Die Fahrzeuge haben einen Wert von über 100 Millionen €[10]. Betrieben wird das Netz unter dem Markennamen enno, der sich von der in der Ausschreibung genannten Streckennetzbezeichnung herleitet.

2017 wurde die Flotte durch eine Nachbestellung bei Alstom um vier weitere Fahrzeuge auf nun 24 enno-Triebwagen erweitert.[11] Diese ermöglichen dem Regionalverband und metronom die Ausweitung der Leistungen und die Erhöhung der Sitzplatzkapazitäten im enno-Netz.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 wuchs das enno-Netz um 15 weitere Fahrten insbesondere zur Hauptverkehrszeit und in den Abendstunden. Insbesondere die Verbindung der Großstädte Braunschweig und Wolfsburg wurde hierdurch gestärkt.[12]

Verbesserungen

Die Betriebsübernahme durch Metronom auf den Strecken Hamburg – Bremen und Hamburg – Lüneburg – Uelzen wurde gleichzeitig für die Umsetzung einer lange geplanten Angebotsverbesserung genutzt. Die DB Regio-Züge waren aufgrund ihrer zu geringen Beförderungskapazität (eingesetzt wurden stets vier, in Einzelfällen sechs Doppelstockwagen) oft überfüllt und wegen der damit verbundenen längeren Fahrgastwechselzeiten oft verspätet. Zudem kam es mitunter zu Fahrzeugstörungen, wobei wegen der Höchstgeschwindigkeit des eingesetzten Fahrzeugmaterials von 140 km/h die Möglichkeit, Verspätungen aufzuholen, begrenzt war.

Um diese Mängel zu beheben, wurde Metronom mit einem fabrikneuen Fahrzeugpark von Bombardier ausgestattet und die Zuglänge auf sechs bis acht Doppelstockwagen erhöht. Die Wagen haben eine verbesserte Ausstattung (Leselampen, Snack- und Getränkeautomaten[13]), zudem sind die Lokomotiven leistungsstärker und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Dies führte zusammen mit weiteren Serviceverbesserungen bereits nach dem ersten Betriebsjahr zu einer Zunahme der Fahrgastzahlen um über 30 Prozent bei einer erzielten Pünktlichkeitsrate von durchschnittlich 95 Prozent. Eine Verkehrserhebung nach dem zweiten Jahr ergab einen Fahrgastzuwachs von 50 Prozent gegenüber der Regional-Express-Verbindung von DB Regio. Mittlerweile kommt es insbesondere im Pendlerverkehr nach Hamburg wieder mehrfach zu überfüllten Zügen. Die Metronom Eisenbahngesellschaft versucht daher seit Dezember 2012 mit einer „Sardinenzug-Kampagne“ regelmäßige Pendler auf nicht ganz so stark nachgefragte Metronom-Züge zu lenken.

Nach dem ersten Betriebsjahr auf den Relationen Hannover – Uelzen und Hannover – Göttingen war bereits ein Fahrgastzuwachs von 20 Prozent zu verzeichnen. Im Unterschied zu den Relationen Hamburg – Bremen und Hamburg – Uelzen lösten die Metronom-Züge hier sogar noch ältere einstöckige n-Wagen-Garnituren ab. Die Komfortsteigerung umfasst somit auch noch Luftfederung und Klimatisierung. Auf der Niederelbebahn wurden ebenfalls n-Wagen-Garnituren abgelöst.

„Zug der Ideen“

Die Metronom-Züge haben im September 2011 die Grenze von 50 Millionen Zugkilometern überschritten. Seit dem 6. Oktober 2011 tragen eine E-Lok (146-18) und eine Diesellok (246-004) folgende Sonderbeschriftung: „50.000.000 km sicher mit dem Zug durch Niedersachsen“.

Ein weiterer Aspekt ist, dass Metronom externe Sicherheitsdienste (Securitas AB und SDS Uelzen) beauftragt, die abends alle Züge begleiten sowie nachts Vandalismus in den Abstellanlagen verhindern sollen.

Fahrzeuge

Steuerwagen in Radbruch
2. Klasse (Cuxhaven–Hamburg)
1. Klasse (Cuxhaven–Hamburg)

Bei einer Pressekonferenz am 3. Juli 2003 wurde die erste der zehn Doppelstock-Wendezuggarnituren vorgestellt.[14]

Ausstattung

Der Metronom war schon vor dem allgemeinen Rauchverbot in allen deutschen Personenzügen ein reiner Nichtraucherzug, bietet auf den Strecken Hannover – Göttingen und Hannover – Uelzen die Möglichkeit der kostenlosen Reservierung für Pendler („Stammplatz“), Rollstuhlfahrer und Fahrradgruppen sowie einen Bistrobereich mit Getränke- und Snackautomaten in jedem Metronom-Zug. Die Wagen sind vollklimatisiert und luftgefedert.

Mobilitätseingeschränkten Reisenden steht in jedem Steuerwagen ein Mehrzweckabteil mit barrierefreier Toilette zur Verfügung, welches über Rampen, die den Ein- und Ausstieg mit Rollstuhl ermöglichen, zu erreichen ist. Dennoch können Rollstuhlfahrer nicht überall problemlos ein- und aussteigen, da noch nicht alle angefahrenen Bahnhöfe barrierefrei sind.

Die Höchstgeschwindigkeit des Metronoms liegt bei 160 km/h. Damit fährt er schneller als eine übliche Regionalbahn, die meistens maximal 140 km/h fahren kann, und spart (auch dank überarbeiteter Fahrpläne) auf der Strecke Hannover – Uelzen etwa acht bis elf Minuten und auf der Strecke Hannover – Göttingen sieben Minuten Reisezeit gegenüber den vorigen Angeboten ein. So werden erstmals planmäßig alle ICE-Anschlüsse in Göttingen erreicht. Auf dem Bestandsstreckenabschnitt Hannover – Göttingen fährt der Metronom mit gleicher Geschwindigkeit (max. 160 km/h) wie der Intercity der Deutschen Bahn AG. Die Metronom-Verbindungen sind als Regional-Express-Strecken klassifiziert; dies entspricht der Produktklasse C der DB. Deren Nahverkehrstarife werden im Rahmen einer Kooperation beider Unternehmen auch im Metronom angewandt.

Auf die große Nachfrage nach mehr Fahrradstellplätzen wurde seitens Metronom reagiert. Im Unterdeck einiger Mittelwagen wurden komplett alle Sitze entfernt und so zusätzliche Stellplätze geschaffen. Seit Frühjahr 2006 setzt Metronom auf allen Strecken im Sommer Wagen mit unterschiedlich großen Fahrradabteilen ein. Diese Doppelstockwagen verfügen im Gegensatz zu den anderen Mittelwagen über Tiefeinstiege, die ein einfaches Ein- und Ausladen ermöglichen. Jeweils im Herbst werden die für die Fahrradstellflächen ausgebauten Sitze wieder eingebaut.

Im Mai 2006 waren 18 neue Fahrradwagen (Typ DBdpza) in Betrieb genommen worden, die bis zu 30 Fahrradplätze im Untergeschoss bieten.[15]

Loks und Wagenmaterial

ME 146-10 „Bad Bevensen“ in Bremen Hbf

Die Flotte der Metronom besteht aus 29 Elektrolokomotiven Bombardier „TRAXX P160 AC“ (ME 146-01 bis -10), Bombardier „TRAXX P160 AC2“ (ME 146-11 bis -18 und 146 531–539), 8 Diesellokomotiven Bombardier „TRAXX P160 DE“ – Baureihe 246, die in nur 700 Tagen speziell für die Strecke Hamburg–Cuxhaven entwickelt wurde – sowie über 220 Doppelstockwagen der dritten Generation (Bauart „Görlitz“), die ebenfalls von Bombardier gefertigt wurden.

Das gesamte Rollmaterial stammt aus dem Landespool der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG). Es ist für die Dauer der jeweiligen Verkehrsleistung angemietet und in den von der LNVG vorgesehenen Farben blau, weiß und gelb lackiert. Dieses Farbschema (das auch bei den Metronom-Fahrscheinautomaten eingehalten wurde) findet sich sowohl außen als auch innen und unterscheidet die Züge damit deutlich von denen der Deutschen Bahn.

Namensliste der Metronom-Loks

Im Rahmen der Betriebsaufnahme wurden einige Lokomotiven auf den Namen einer Stadt oder eines Ortes der Strecken getauft.

Fahrzeugnummer Kurznummer Taufname Besonderheiten Bild
91 80 6146 501-2 D-ME ME 146-01 Scheeßel
91 80 6146 502-0 D-ME ME 146-02 Lüneburg
91 80 6146 503-8 D-ME ME 146-03 Bienenbüttel
91 80 6146 504-6 D-ME ME 146-04 Buchholz in der Nordheide
91 80 6146 505-3 D-ME ME 146 05 Rotenburg (Wümme) 10 Jahre Metronom
91 80 6146 506-1 D-ME ME 146-06 Winsen (Luhe)
91 80 6146 507-9 D-ME ME 146-07 Lauenbrück
91 80 6146 508-7 D-ME ME 146-08 Uelzen
91 80 6146 509-5 D-ME ME 146-09 Tostedt
91 80 6146 510-3 D-ME ME 146-10 Bad Bevensen
91 80 6146 511-1 D-ME ME 146-11 Einbeck
91 80 6146 512-9 D-ME ME 146-12 Northeim
91 80 6146 513-7 D-ME ME 146-13 Alfeld (Leine)
91 80 6146 514-5 D-ME ME 146-14 Sarstedt
91 80 6146 515-2 D-ME ME 146-15 Elze
91 80 6146 516-0 D-ME ME 146-16 Celle
91 80 6146 517-8 D-ME ME 146-17 Langenhagen 10 Jahre Metronom
91 80 6146 518-6 D-ME ME 146-18 Burgwedel 95,000,000 km
91 80 6146 531-9 D-ME 146 531-9 Maschen
91 80 6146 532-7 D-ME 146 532-7 Meckelfeld
91 80 6146 533-5 D-ME 146 533-5 Bardowick
91 80 6146 534-3 D-ME 146 534-3 Hittfeld
91 80 6146 535-0 D-ME 146 535-0
91 80 6146 536-8 D-ME 146 536-8
91 80 6146 537-7 D-ME 146 537-7 Stelle
91 80 6146 538-4 D-ME 146 538-4 Rosengarten-Klecken
91 80 6146 539-2 D-ME 146 539-2
91 80 6146 541-8 D-ME 146 541-8
91 80 6146 542-6 D-ME 146 542-6
246 001-2 verkauft
92 80 1246 002-0 D-ME 246 002-0 Buxtehude
92 80 1246 003-8 D-ME 246 003-8 Cuxhaven
92 80 1246 004-6 D-ME 246 004-6 Stade
92 80 1246 005-3 D-ME 246 005-3 Horneburg
92 80 1246 006-1 D-ME 246 006-1 Hemmoor
92 80 1246 007-9 D-ME 246 007-9 Himmelpforten
92 80 1246 008-7 D-ME 246 008-7 Otterndorf
92 80 1246 009-5 D-ME 246 009-5 10 Jahre Metronom
246 010-3 verkauft
Lokomotive 246 011-1
blaue Metronom-Lokomotive ME 146-520 in Hannover Hbf

Quelle: metronom-Kundencenter E-Mail

Anmerkung: Das „ME“ steht für Metronom, angeliefert wurden die Loks 01–08 zunächst mit „MR“ für MetroRail, heute sind alle auf „ME“ geändert. Bei den Dieselloks steht das „BTK“ für Bombardier Transportation Kassel. In Klammern stehen die LZB-Nummern der entsprechenden Loks. Bei 146 01 bis 13 steht in der Klammer die alte Bezeichnung, 146 514 bis 518 wurden ohne alte Nummer geliefert. Die Eigentümerbezeichnungen der Dieselloks wurden im August 2008 von „BTK“ (Bombardier Transportation) auf „ME“ (Metronom) geändert.

Die Lokomotive 92 80 1246 011-1 D-IGT (246 011-1) trug bis Ende 2013 die Farben der LNVG, ist aber nicht planmäßig für Metronom unterwegs. Nur bei einem längerfristigen Ausfall von regulären Maschinen kam sie bei Metronom zum Einsatz. Das Exemplar 246 001 ist im Oktober an die Havelländische Eisenbahn (HVLE) verkauft worden, ebenso die Maschine 246 010.

Die Lokomotiven 146-520 und 146-521 gehören nicht zum LNVG-Fahrzeugpool. Sie sind extern angemietet und tragen eine blaue Farbgebung.

Präsenz in der Öffentlichkeit und Kundenzeitschrift

Die Kommunikation von Metronom erfolgt in den jeweiligen Regionen der Verkehrsnetze über die beiden Marken des Unternehmens: metronom und enno. Im Februar 2017 erhielten Metronom und die gestaltenden Werbeagenturen den Deutschen Mediapreis für die beste Werbung im öffentlichen Raum.[16]

Die unternehmenseigene Kundenzeitschrift heißt momente. Sie erscheint vierteljährlich gedruckt und ist auch im Internet abrufbar. Sie informiert in erster Linie über Metronom selbst sowie Änderungen im Fahrplan, bei der Wagenausstattung oder ähnlichem. Darüber hinaus wird Wissenswertes über Metronom, Reise- und Veranstaltungstipps, zu aktuellen Themen sowie Allgemeines zur Jahreszeit oder Eisenbahn geboten.[17] Seit der Betriebsaufnahme des enno-Netzes enthält die momente auch einen speziell gestalteten Heftteil für enno.

Wikivoyage: Metronom – Reiseführer
Commons: Metronom Eisenbahngesellschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Anzahl der Beschäftigten im Jahr 2013
  2. Geschäftsführung. metronom Eisenbahngesellschaft mbH, abgerufen am 31. März 2016.
  3. Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2016. In: Bundesanzeiger.
  4. Metronom nimmt Fahrt auf. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 12, Dezember 2003, ISSN 1421-2811, S. 561–563.
  5. Pressemitteilung. (PDF) Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen, 20. Dezember 2017, abgerufen am 30. Dezember 2017.
  6. Mehr Metronom-Fahrgäste. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 8–9, August 2006, ISSN 1421-2811, S. 383.
  7. Erfolgreicher Metronom. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 5, Mai 2006, ISSN 1421-2811, S. 218.
  8. Wettbewerbsbericht 2007. (PDF; 6,6 MiB) Deutsche Bahn AG, März 2007, S. 19f, archiviert vom Original am 30. September 2007; abgerufen am 15. März 2018.
  9. http://www.lnvg.de/uploads/media/2007-01-29.pdf
  10. http://www.lnvg.de/uploads/media/2014-08-06.pdf
  11. Das Land fördert den Kauf von weiteren ENNO-Fahrzeugen. Regionalverband Großraum Braunschweig, abgerufen am 30. Dezember 2017.
  12. enno-Fahrplanheft 2018. (PDF) Abgerufen am 20. Dezember 2017.
  13. Klimatisierung war auch schon in den DB-Zügen vorhanden
  14. Neue elektrische Doppelstock-Wendezüge der Metrorail GmbH. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 8–9, August 2003, ISSN 1421-2811, S. 345.
  15. Metronom: neue Fahrradwagen. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 7, Juli 2006, ISSN 1421-2811, S. 330.
  16. Deutscher Mediapreis 2017: Die Gewinner. W&V Werben und Verkaufen, abgerufen am 30. Dezember 2017.
  17. „momente“-Downloadseite