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Gastroskopie

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Mit der Gastroskopie (Magenspiegelung, genaue medizinische Bezeichnung: Ösophagogastroduodenoskopie (=ÖGD)) ist es möglich, das Innere der Speiseröhre (Ösophagus), des Magens (Gaster) und des Zwölffingerdarms (Duodenum) anzusehen. Dabei können kleine Gewebsproben (Biopsien) aus der Schleimhaut für mikroskopische Untersuchungen entnommen werden. Zusätzlich können größere Gewebeproben oder Polypen per Schlinge entfernt werden. Bei Stenosen können diese mittels Argon- Laser- oder Elektrokoagulation eröffnet werden. Bei Blutungen aus Magengeschwüren können diese per Unterspritzung oder Clip gestillt werden.

Für die Untersuchung verwendet man ein spezielles Endoskop, das sog. Gastroskop, durch dessen beweglichen Schlauch der Arzt mit Hilfe einer Glasfaseroptik hindurchsehen kann. Während ältere Geräte mit einer Optik versehen waren, in die der Arzt direkt hineinschaute, ist heute eine Videooptik mit Übertragung des Bildes auf einen Monitor der Standard.

Eine Gastroskopie empfiehlt sich bei wiederkehrenden Oberbauchbeschwerden und bei Verdacht auf ein Magengeschwür. Bei Verdacht auf Magenkarzinom oder bei anderen bekannten bösartigen Veränderungen der Magenschleimhaut sollte jährlich, halbjährlich, gelegentlich sogar alle 3 Monate Kontrollgastroskopien durchgeführt werden. Bei plötzlich auftretenden Blutungen in Magen oder Duodenum ist eine Notfallgastroskopie zum Aufsuchen und Stillen der Blutungsquelle oft lebensrettend. Blutungsquellen sind meist Magengeschwüre, die durch Unterspritzen von Medikamenten, Klipp- oder Klebetechnik zum Stillstand gebracht werden.

Eine Gastroskopie wird oft am sedierten Patienten durchgeführt. Da die Untersuchung von vielen Patienten als unangenehm empfunden wird, werden oft Beruhigungsmittel wie Midazolam oder Propofol eingesetzt. Der Rachen wird örtlich betäubt um den Würgereiz zu mindern. Daher muss der Patient zur Behandlung nüchtern sein, und muss es auf Grund der Aspirationsgefahr bis zum Abklingen der Betäubung bleiben.

Mittlerweile können auch solche Untersuchungen transnasal durchgeführt werden. Hierbei wird ein sehr dünner Schlauch nicht durch den Mund sondern durch die Nase geführt. Bei Untersuchungen wurde festgestellt, dass von den meisten Patienten diese Methode angenehmer als durch den Mund empfunden wurde.

Gravierende Komplikationen bei einer Gastroskopie treten sehr selten auf. Zu ihnen zählen Herz-Kreislaufprobleme, vor allem bei prämedizierten Patienten, Perforationen und Blutungen nach Biopsien. Durch die Sedierung kann es zum Atemstillstand kommen.

Siehe auch: Darmspiegelung