Universität Kassel
Universität Kassel | |
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Gründung | 1971 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Kassel |
Bundesland | Hessen |
Land | Deutschland |
Präsident | Reiner Finkeldey |
Studierende | 25.538 (WS 2017/18)[1] |
Mitarbeiter | 3.336 (WS 2015/16, ohne Studentenwerk)[2] |
davon Professoren | 367 (WS 2015/16)[2] |
Jahresetat | 281,53 Mio.€ (WS 2015/16, ohne Studentenwerk)[3] |
Netzwerke | Netzwerk Mittelgroße Universitäten |
Website | www.uni-kassel.de |

Die Universität Kassel ist die nördlichste Universität Hessens. Die heutige Universität Kassel wurde 1971 als Gesamthochschule Kassel (GhK) gegründet. Seit 2003 heißt die Hochschule Universität Kassel.
Die Forschung an der Universität Kassel ist traditionsgemäß vielfältig und interdisziplinär, z. B. seit 1978 über die unabhängig von den Fachbereichen organisierten Wissenschaftlichen Zentren.[4] Das Forschungsprofil umfasst Schwerpunkte u. a. in Umwelt-, Klima- und Energieforschung, Informationstechnik-Gestaltung, Nanostrukturwissenschaften und Bildungsforschung.
Die Universität Kassel hat neben dem zentralen Campus Holländischer Platz die weiteren Standorte Heinrich-Plett-Straße, Menzelstraße, Wilhelmshöher Allee und Damaschkestraße in Kassel sowie zwei Standorte in der Stadt Witzenhausen.
Geschichte der Universität

Bereits ab 1633 durfte sich Kassel für die nächsten zwanzig Jahre Universitätsstadt nennen, bevor die hessische Landesuniversität aus dem Renthof in das wiedergewonnene Marburg zurückverlegt wurde. Landgraf Friedrich II. gründete 1777 die heutige Kunsthochschule als Akademie der Künste, die nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Werkkunstschule und später Hochschule für bildende Künste (HbK) war, bis sie heute unter dem Namen kunsthochschule kassel firmiert.
Auch die 1832 gegründete Höhere Gewerbeschule (Polytechnikum), an der u. a. die Chemiker Heinrich Buff, Friedrich Wöhler und Robert Wilhelm Bunsen lehrten und forschten, und die Baugewerkschule Kassel (später Staatsbauschule Kassel, ab 1963 Staatliche Ingenieurschule)[5] können als Vorläufer der Kasseler Universität angesehen werden. Bereits 1866 gab es Pläne, das Polytechnikum zu einer Technischen Hochschule oder Universität auszubauen; aus Geldmangel konnte das Vorhaben in Kassel nicht realisiert werden (stattdessen wurde 1870 die Technische Hochschule Aachen gegründet).
Erste Forderungen nach Gründung einer Universität in Kassel wurden 1958 laut. Später erfolgte die Gründung einer Bürgerinitiative zur Erreichung dieses Ziels. 1970 beschloss der hessische Landtag die Gründung einer integrierten Gesamthochschule. Das Kasseler Gesamthochschulkonzept beinhaltete die Integration verschiedener Vorgänger-Hochschulformen, hier waren es die Hochschule für Bildende Künste, die Ingenieurschule sowie die Höhere Wirtschaftsfachschule, in einer einzigen Hochschule. Ludwig von Friedeburg, der hessische Kultusminister, gilt als Gründer der Kasseler Gesamthochschule (GhK). Am 25. Oktober 1971 wurde der Lehrbetrieb aufgenommen. Gründungspräsidentin wurde ein Jahr später Vera Rüdiger. Die praxisorientierte und experimentelle Schwerpunktsetzung in den gestuften Diplomstudiengängen, die seit 1973 als Kasseler Modell entwickelt wurde, basiert aus dem Zusammenschluss der unterschiedlichen Teilbereiche Kunst, Technik, gesellschafts- und umweltbezogene Disziplinen. Als Reformansatz wurde dies bis in die ausgehenden 1990er Jahre praktiziert.
Der erste gestufte Diplomstudiengang nach dem neuen Kasseler Modell begann 1974. Ein Jahr später wurde Ernst Ulrich von Weizsäcker neuer Präsident der GhK. Der Studiengang Wirtschaftswissenschaften wurde zum Wintersemester 1978 in der damaligen „Organisationseinheit Wirtschaft“, heute Fachbereich 7 (Wirtschaftswissenschaften) eingerichtet. Erster neugebildeter Fachbereich am „Holländischen Platz“ (Hopla) wurde der interdisziplinär ausgelegte Studiengang Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung (ASL) zu dessen Gründungsgeneration u. a. Lucius Burckhardt, Michael Wilkens und Karl-Heinrich Hülbusch zählen.
Beim 20-jährigen Jubiläum der Hochschule 1991 waren mehr als
Studenten eingeschrieben. Der Hochschulkonvent beschloss zwei Jahre später die Änderung des Namens in „Universität Gesamthochschule Kassel“. Seit diesem Jahr ist die Uni weiterhin Mitglied der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zum Wintersemester 2001 wurden mit Hilfe externer Sponsoren zwei neue interdisziplinäre Studienangebote eingerichtet: Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen. Die Universität feierte am 15. Februar 2002 – dreißig Jahre nach Gründung der Hochschule – ihren ersten Universitätstag. Mit einem Senatsbeschluss fiel 2003 der Namensteil „Gesamthochschule“ weg, die Uni heißt seitdem nun nur noch „Universität Kassel“. Ein Jahr später wurden neue Bachelor- sowie Masterstudiengänge eingerichtet und noch im selben Wintersemester kamen weitere Diplom-Studiengänge wie Mechatronik und Nanostrukturwissenschaften zum Angebot der Universität hinzu. Mit der Modularisierung unter den Rahmenbedingungen des Bologna-Prozesses begann die Vorbereitung von Credit-Point-System und zentraler, automatisierter Studienleistungserfassung.
Campus Holländischer Platz


Ebenfalls kennzeichnend für die Neugründung der Hochschule in den 1970er Jahren war die Umnutzung des in unmittelbar nordöstlich der Innenstadt im Stadtbezirk Nord-Holland gelegenen Industriestandorts der 1810 gegründeten Lokomotivfabrik Henschel, die bereits im Verlauf der 1960er Jahre durch die Eingliederung in das Unternehmen ThyssenKrupp abgewickelt worden war. Entgegen vielfacher Bemühungen um einen Erhalt der alten Gebäude auf dem Gelände und deren alternative Umnutzung (Konversion und Transformation) als Hochschule, wurde in einem langwierigen Prozess der heutige Campus Holländischer Platz neu bebaut. In den 1980er und 1990er Jahren wurde der Campus maßgeblich nach Plänen des Stuttgarter Ingenieurbüros Höfler und Kandel ausgeführt.
Bei der Erstellung dieses Campus wurden zumindest die Belange von Rollstuhlfahrern und Gehbehinderten durch Aufzüge und Behindertentoiletten in vielen Gebäuden berücksichtigt. Andere Formen von Behinderungen wurden in der Planung weniger beachtet.[6]
Seit 2011 wird der Campus Holländischer Platz auf Grundlage des 2005 beschlossenen Baustrukturkonzeptes in nördlicher Richtung zwischen Gottschalk-, Moritz- und Mombachstraße erweitert. Ziel ist neben der Schaffung zusätzlicher Studierendenkapazitäten, die Fachbereiche und Einrichtungen von der Heinrich-Plett-Straße in Kassel-Oberzwehren dorthin zu verlegen.[7] Im Jahr 2002 hatte das Land Flächen der ehemaligen Zeltfabrik Gottschalk & Co. erworben. Seit dem Jahr 2008 wurden die Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Unternehmen Henschel (K18 / K19), Gottschalk & Co. sowie Kohlen Koch abgerissen. Die Ergebnisse des zweistufigen städtebaulichen Wettbewerbs sehen als wesentliche Bestandteile auf dem 8,5 Hektar großen Gelände vor allem Neubauten vor, die Bestandsgebäude wurden nur teilweise in der Masterplanung berücksichtigt.
In einem ersten Schritt entstanden ab 2011 ein Hörsaal- und Campus-Center, neue Gebäude für den Fachbereich Architektur Stadtplanung Landschaftsplanung, ein SciencePark für Existenzgründer und universitätsnahe Unternehmen, ein Wohnheim des Studentenwerks und ein Kindergarten. Zudem wurde die Zentralmensa um 400 Plätze erweitert und ältere Gebäude saniert. Für das Bauprogramm stellt das Land Hessen 226 Mio. Euro aus dem HEUREKA-Programm bereit. Weitere Mittel sind in Aussicht gestellt.[7][8] Noch nicht umgesetzt sind Gebäude für die Naturwissenschaften.
Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften in Witzenhausen
Am Nebenstandort Witzenhausen wurde 1898 die Deutsche Kolonialschule (Tropenschule) gegründet, um Menschen für eine Übersiedlung in die deutschen Kolonien landwirtschaftlich auszubilden. Heute befindet sich am Standort Witzenhausen der Fachbereich 11 Ökologische Agrarwissenschaften der Universität.
Studium, Lehre und Forschung


Die interdisziplinären Aktivitäten können im Universitätsprofil „Natur, Technik, Kultur, Gesellschaft“ zusammengefasst werden. Arbeitsschwerpunkte liegen einerseits im Bereich der interdisziplinären Umweltforschung und -lehre (z.B. CliMA, KLIMZUG-Nordhessen, GradZ), den technischen Ingenieurwissenschaften (Umformtechnik), der neu gegründeten Informatik (Nutzung aktueller Technologien unter Berücksichtigung der informationellen Selbstbestimmung) sowie der Nanostrukturwissenschaften, andererseits in den Erziehungswissenschaften (Schulforschung, Reformpädagogik), den Sozialwissenschaften (Globalisierungsforschung, Soziologie), der Linguistik (Pragmatik, Sprachgeschichte) und in Kunst und Design. Die wissenschaftlichen Zentren für Umweltsystemforschung (CESR), Hochschulforschung (Internationales Zentrum für Hochschulforschung Kassel (INCHER-Kassel)) und das Kompetenzzentrum für Klimaschutz und Klimaanpassung (CliMA) sind in ihrer Form einmalig und international wirksam. Die auf dem Gebiet der thermischen Bauphysik und deren Umsetzungs- und Anwendungsforschung tätigen Einrichtungen des Zentrums für Umweltbewusstes Bauen (ZUB) und der benachbarten Repräsentanz des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP) sind für die Hochschule ebenso profilbildend.
Das Forschungsprofil der Universität Kassel umfasst acht Schwerpunkte. Die Empirische Bildungsforschung und Hochschulforschung hat mit Bezug zur Lehrerbildung in der empirischen Bildungsforschung den schulischen Unterricht, schulisches Lernen und das schulische Umfeld sowie die Professionalisierung des Lehrerhandelns zum Gegenstand. Die Zielsetzung des Bereichs der Energieversorgungssysteme der Zukunft ist die Entwicklung von Konzepten für eine nachhaltige Energieversorgung, die insbesondere durch die bereits heute zunehmende Nutzung dezentraler Energiequellen zur Verbesserung der Energieeffizienz begründet ist. Bei der Kultur- und Geschlechterforschung konnte anknüpfend an ein früheres Graduiertenkolleg mit der Universität Frankfurt ein neues Graduiertenkolleg gemeinsam mit der Universität Göttingen eingerichtet werden, das eine Verbindung zur Erforschung von Kulturräumen als einer profilbildenden Ausrichtung der geisteswissenschaftlichen Forschung an der Universität Kassel geschaffen hat. Für die Nanostrukturwissenschaften werden in Zusammenarbeit von Natur- und Technikwissenschaften innerhalb des Wissenschaftlichen Zentrums „Center for Interdisciplinary Nanostructure Science and Technology“ neuartige Nanostrukturen hergestellt, auf ihre Eigenschaften hin untersucht und die Nutzung in Zusammenarbeit mit industriellen Partnern gefördert. Aufgabe des Schwerpunkts der Simulation technischer Systeme - Industrielle Systemtechnik ist es, durch Anwendung systemtechnischer Methoden, Simulationsverfahren und Projektierungswerkzeuge sowie durch Untersuchungen zum Werkstoffverhalten neue Lösungswege für eine bedarfsgerechte Gestaltung von technischen Systemen zu eröffnen. In dem insbesondere für die Informatik profilbildenden Schwerpunkt der Sozialnützlichen Informationstechnik-Gestaltung wird in interdisziplinärem Verbund an der technischen Entwicklung verteilter informationstechnischer Systeme unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen Auswirkungen gearbeitet. Ein zentrales verbindendes Forschungsfeld liegt in der Weiterentwicklung und Gestaltung des Mobilen Internets. Das über Fächer der Ingenieur- und Sozialwissenschaften vernetzte Profil des Bereiches Umwelt, Klima und Ernährung analysiert Funktionszusammenhänge in Umweltsystemen und entwickelt Managementmaßnahmen zum Umgang mit Umweltproblemen. Dabei stehen die Themen Klima, Wasserverfügbarkeit, Stoffströme, Ernährung und Landnutzung im Zentrum. Vertragsrechtliche Kooperationen bestehen für den Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften mit der Universität Göttingen. Weitere Kooperationspartner sind das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.[9]
In dem Bereich nationale und internationale Sozialpolitik, Entwicklungspolitik und menschenwürdige Arbeit hat sich neben dem vom DAAD geförderten Exzellenz-Zentrum „International Center for Development and Decent Work“ (incl. Graduate School) der Forschungsverbund für Sozialrecht und Sozialpolitik (FOSS) gemeinsam mit der Hochschule Fulda herausgebildet. Zugleich wird die nationale und internationale Sozialpolitik mit Blick auf Interessengruppen im Graduiertenkolleg "Wohlfahrtsstaat und Interessenorganisationen" interdisziplinär analysiert[10].
Über insgesamt 22 Hochschulpartnerschaften, mehr als einhundert internationale Fachbereichskooperationen, Partnervereinbarungen im Rahmen von Kooperations- und Austauschprogrammen innerhalb der EU (Sokrates und Erasmus) fördert die Universität die Internationalisierung der Ausbildung und den Austausch zwischen Studierenden sowie Wissenschaftlern in aller Welt. Seit 1998 bietet die Universität Kassel als damals erste Hochschule einen Aufbaustudiengang „Public Administration“ als berufsbegleitendes Studium für Angehörige des Öffentlichen Dienstes an.
Die Hochschule kooperiert mit der Global Labour University und hat damit einen liberal-gewerkschaftlich, betriebswirtschaftlich ausgerichteten Beratungs- und Kompetenzschwerpunkt entwickelt.
Besonderheiten
Die Lehre an der Uni Kassel ist vom sogenannten Kasseler Modell, einem Lehrkonzept mit großem Praxisbezug und gestuften Abschlüssen geprägt, das durch die bei ihrer Einrichtung reformierten Lehramtsstudiengänge, des Projektstudiums in den Studiengängen Sozialwesen und Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung sowie in der Geschichte als Gesamthochschule begründet ist. In sämtlichen Studiengängen müssen schon recht früh Berufspraktika absolviert werden. So lernen beispielsweise Lehramtsstudierende den Lehreralltag bereits im Grundstudium kennen, während an anderen Universitäten Schulpraktika bislang erst gegen Ende des Studiums anstanden. In einigen Studiengängen wurde zudem besonderer Wert auf das Lernen in Projekten gelegt, die eine stärkere Selbständigkeit der Studenten im Studium, eine Einheit von Lehren und Lernen sowie einen Praxisbezug im umfassenden Sinne anstrebten.
Mit der Stiftungs-Professur zu Werk und Wirkung der Brüder Grimm gibt es in Kassel die einzige Professur Deutschlands, die sich ganz den Germanisten und Märchensammlern widmet. Damit nicht zu verwechseln ist die Grimm-Gastprofessur, die jedes Jahr im Sommersemester an eine Schriftstellerin oder einen Schriftsteller aus dem deutschen Sprachraum geht. Darüber hinaus besteht seit 1987 eine eingerichtete Gastprofessur zu Ehren des religionstheologischen Bildungsphilosophen Franz Rosenzweig.
Die Kunsthochschule Kassel ist ein teilautonomer Fachbereich der Universität.
2013 erhielt die Universität Kassel vom Bundeswirtschaftsministerium für ihr Konzept zur Förderung von Unternehmergeist die Auszeichnung Exist-Gründerhochschule.[11]
Seit 1971 wurden mehr als 300 Unternehmen aus der Hochschule heraus gegründet. Eine Studie bezifferte 2011 die Zahl der dadurch entstandenen Arbeitsplätze auf über 10.000.[12]
Der Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen schnitt im CHE-Ranking 2016 bundesweit am besten ab.[13]
Barrierefreiheit an der Universität Kassel
Im Jahr 2009 wurde die Stelle eines Beauftragten für Studium und Behinderung eingerichtet, um das Konzept „Eine Hochschule für Alle“ umzusetzen. Diese Institution soll das Studium für alle Menschen mit chronischer Erkrankung und Behinderung ermöglichen.[14] Dieses Ziel soll durch Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Personen der Hochschule erreicht werden, um die Barrierefreiheit voranzubringen, damit unter anderem neue Gebäude barrierefreier werden. Daneben ist die Beratung von Prüfungsämtern und Studierenden über die Möglichkeiten an dieser Universität eine wichtige Aufgabe.
Studentisches Kulturleben


Pünktlich zur Documenta XI 2002 nahm das studentische Kulturzentrum „K19“ seinen Betrieb auf. Eingerichtet als Studentenclub in einer alten Wartungshalle der Henschel-Werke und großzügig ausgestattet mit Veranstaltungstechnik bietet es einen offenen Raum für vielfältige Kulturveranstaltungen. In der Zeit zwischen 1982 und 1987 wurde in direkter Nähe zu den Hallen K18/K19 das Mahnmal "Die Rampe" der Künstlerin und Bildhauerin E.R. Nele aufgebaut. Es mahnt an den Holocaust und gedenkt der Opfer des Faschismus. Des Weiteren befinden sich auf dem Gelände ein Gedenkstein für das Scheitern des "Nordstadtparks" und die umzäunten Reste des Architekturexperimentalaußenlabors im Ahnapark.
Neben der studentischen Selbstverfasstheit des StuPas und des AStAs tragen darüber hinaus das Café DesAStA und die Struktur der Autonomen Referate maßgeblich zur Bereicherung studentischen Kulturlebens auf dem Campus und darüber hinaus bei. Seit den späten 1980er Jahren besteht das Autonome Behindertenreferat (ABeR), seit Beginn der 90er-Jahre das Autonome Referat für Frauen und Geschlechterpolitik (FreiRaum) und das Autonome Schwulenreferat (ASR).
Das Studentenwerk Kassel ist als eigenständige Körperschaft anteilstragend an der sozialen und beratenden Unterstützung und Versorgung fester Bestandteil des studentischen Lebens. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe des Campus am HoPla mit seinen Einrichtungen und einem Wohnheim. Daneben betreibt es unter anderem die Mensen und Cafeterien an allen Standorten der Universität Kassel. Bei dem von UNICUM.de veranstalteten Wettbewerb „Mensa des Jahres“ konnte das am Campus „Holländischer Platz“ angesiedelte Bistro K10 2010 den dritten[15] und 2011 den zweiten Platz[16] erreichen.
Neben der medium²Plus, die seit einigen Jahren von der verfassten Studierendenschaft herausgegeben wird, gibt die Universität die Hochschulzeitung publik heraus. Nach mehr als dreißig Jahren als Zeitung erscheint die publik seit 2011 im Magazinformat.
Fachbereiche (Fakultäten)

- FB 01 – Humanwissenschaften
- FB 02 – Geistes- und Kulturwissenschaften
- FB 05 – Gesellschaftswissenschaften (mit Sportwissenschaften)
- FB 06 – Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung
- FB 07 – Wirtschaftswissenschaften
- FB 10 – Mathematik und Naturwissenschaften
- FB 11 – Ökologische Agrarwissenschaften
- FB 14 – Bauingenieurwesen und Umweltingenieurwesen
- FB 15 – Maschinenbau
- FB 16 – Elektrotechnik/Informatik
- FB 20 – Kunsthochschule Kassel
Einrichtungen und Institute (Auswahl)
- Amtliche Materialprüfungsanstalt (AMPA)
- Brüder-Grimm-Professur
- Graduiertenzentrum für Umweltforschung und -lehre (GradZ Umwelt)
- IAG Gewässerforschung und Gewässerschutz
- IAG Grundschulpädagogik
- IAG Kulturforschung
- IAG Philosophische Grundlagenprobleme
- IAG Werkstoffe der Mikroelektronik
- Informationsstelle Geschichte des Nationalsozialismus
- Institut für Bauwirtschaft (IBW), gegründet 1999[17]
- Institut für Elektrische Energietechnik (IEE)
- Institut für periphere Mikroelektronik (IPM)
- Institut für urbane Entwicklungen (IUE)
- Institut für Wirtschaftsrecht (IWR)
- Interdisziplinäre Arbeitsgruppe (IAG) Frauen- und Geschlechterforschung[18]
- Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Friedensforschung (AGF)
- International Center for Development and Decent Work (ICDD)
- Internationales Zentrum für Hochschulforschung Kassel (INCHER-Kassel)
- ITS IT-Servicezentrum (ehemals Hochschulrechenzentrum)
- Kompetenzzentrum für Dezentrale Elektrische Energieversorgungstechnik (KDEE)
- Kompetenzzentrum für Klimaschutz und Klimaanpassung (CliMA)
- Deutsches Institut für Tropische und Subtropische Landwirtschaft (DITSL), Witzenhausen
- Graduiertenkolleg „Öffentlichkeiten und Geschlechterverhältnisse. Dimensionen von Erfahrung“
- Zentrum für interdisziplinäre Nanostrukturwissenschaften und Technologie (CINSaT)
- Promotionskolleg „Kinder und Kindheiten im Spannungsfeld gesellschaftlicher Modernisierung“
- Referat für Schulpraktische Studien
- Referat Kernstudium
- Management School der Universität Kassel (UNIKIMS)
- UniKasselTransfer
- Wissenschaftliches Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG)[19]
- Zentrum für Lehrerbildung
- Zentrum für Umweltbewusstes Bauen (ZUB)
- Zentrum für Umweltsystemforschung / Center for Environmental Systems Research (CESR)
Archiv
Das Archiv der Universität Kassel wird als Depositum im Hessischen Staatsarchiv Marburg (Bestände 420 bis 429) aufbewahrt. Es umfasst u. a. das archivwürdige Schriftgut der Zentralverwaltung,[20] der einzelnen Fachbereiche[21] und der Vorgängereinrichtungen, darunter der Werkkunstschule.[22] Damit besteht eine über Jahrhunderte währende, wenn auch nur bisher mittelbare Kooperation fort.
Persönlichkeiten
Absolventen
- Günther Cramer (Gründer von SMA Technologie)
- Rüdiger Grube (* 1951), Manager
- Walter Hoffmann (* 1952), Politiker
- Martin Schmitz (* 1956), Verleger
- Klaus Stern (* 1968), Dokumentarfilmer (u. a. Adolf-Grimme-Preis Information & Kultur für Weltmarktführer)
- Jürgen Mümken (* 1965), postanarchistischer Theoretiker
- Manuel Lösel (* 1965), Schulleiter und Staatssekretär
- Kerstin Wolff (* 1967), Historikerin und Publizistin
- Anant Kumar (* 1969), Schriftsteller
- Bernd Upmeyer (* 1973), Architekt, Urbanist und Chefredakteur der Zeitschrift MONU
- Graciette Justo (* 1981), Theaterschauspielerin, Theaterpädagogin und Musikerin
- Lena Bröder (* 1989), Schönheitskönigin (u.a. Miss Germany 2016)
Professoren
- Vilmos Ágel (2004), Sprachwissenschaftler und Germanist
- Wolfgang Ayaß (2007), Historiker und Sozialpolitikforscher
- Sonja Buckel (2013), Politikwissenschaftlerin
- Heinz Bude (2000), Soziologe
- Hans-Jürgen Burchardt (2005), Politikwissenschaftler
- Lucius Burckhardt (1973), Sozioökonom, Stadtplaner und Begründer der Promenadologie
- Stephan Freiger (1970) Mathematik, Statistik
- Ekkehart Frieling (1982), Psychologe und Arbeitswissenschaftler
- Michael Galuske, Erziehungswissenschaftler
- Eike Hennig (1981), Politikwissenschaftler und Soziologe
- Friedrich W. Herberg (2002), Biochemiker
- Hartmut Hillmer (1999), Physiker, Fachgebiet Technische Elektronik
- Helmut Holzapfel (1992), Stadt- und Verkehrsplaner
- Karl H. Hörning (1973–1978), Soziologe
- Ivan Illich (1979), Philosoph und Theologe
- Detlev Ipsen (1979), Soziologe, Empiriker
- Tom Kleffmann (1960), Theologe
- Kristian Köchy (2003), Philosoph, Bioethiker
- Ulrich Kutschera (1992), Pflanzenphysiologie und Evolutionstheorie, Verband Deutscher Biologen (Vdbiol) /Vorsitzender der AG Evolutionsbiologie, seit 2002; Vizepräsident Vdbiol 2004–2007
- Ewald Langer (2002), Ökologe und Mykologe
- Jan Marco Leimeister (2008), Wirtschaftsinformatiker
- Gernot Minke (1974), Architekt, experimenteller Lehmbau
- Aylâ Neusel (1988), Honorarprofessur, Hochschulforschung, Mitglied der Projektgruppe zur Gründung der Gesamthochschule Kassel
- Winfried Nöth (1978), Anglist, Linguist und Semiotiker
- Hans G. Nutzinger (1978), Wirtschaftswissenschaftler
- Friedrich Otto (1989), Informatiker
- Bernd Overwien (1996), Erziehungswissenschaftler, Fachgebiet für Didaktik der politischen Bildung
- Onno Poppinga (1975), Agrarwissenschaftler
- Rolf-Dieter Postlep (1996), Wirtschaftswissenschaftler, 2000-2015 Präsident der Universität
- Alfred Puck (1979 – 1989), Ingenieur
- Alexander Roßnagel (1992), Rechtswissenschaftler
- Christoph Scherrer, Politikwissenschaftler, Fachgebiet Globalisierung und Politik
- Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (1971), Philosoph
- Helmuth Schneider (1991), Althistoriker
- Wolfgang Schroeder (2006), Politikwissenschaftler, Fachgebiet Politisches System der BRD – Staatlichkeit im Wandel
- Mark Schrödter, Erziehungswissenschaftler, Fachgebiet für die Pädagogik des Kindes und Jugendalters
- Rolf Schwendter (1975), Sozialwissenschaftler, Subkulturforscher und Schriftsteller
- Johannes Ernst Seiffert (1973), Philosoph und Pädagoge
- Winfried Speitkamp (2010), Neuhistoriker
- Ulrich Teichler (1978), Soziologe und Hochschulforscher
- Werner Thole, Erziehungswissenschaftler, Fachgebiet für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Soziale Arbeit und außerschulische Bildung, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGFE)
- Elisabeth Tuider (2011), Erziehungswissenschaftlerin und Soziologin
- Ralf Wagner (2006), Betriebswirt
- Lutz Wegner (1987), Informatiker
- Hubert Weiger (1994), seit 2007 Vorsitzender des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
- Felix Welti (2010), Rechtswissenschaftler, Fachgebiet Sozial- und Gesundheitsrecht, Recht der Rehabilitation und Behinderung
Siehe auch
- Kategorie:Hochschullehrer (Kassel)
- Kunsthochschule Kassel
- Liste der Hochschulen in Deutschland
- Universitätsbibliothek Kassel
Literatur
- Annette Ulbricht (Hrsg.): Von der Henschelei zur Hochschule. Der Campus der Universität Kassel am Holländischen Platz und seine Geschichte. Kassel, 2004; ISBN 3-89958-099-0
- Präsident der Gesamthochschule Kassel (Hg.) 1986: 40 Jahre Bauingenieurstudium in Kassel 1946 bis 1986, ein Rückblick. Selbstverlag
- Präsidium der Universität Kassel (Hrsg.) Vierzig Jahre Universität Kassel, kassel university press, ISBN 978-3-86219-196-3, 2011[23]
Einzelnachweise
- ↑ Universität Kassel: Zahlen und Fakten. Abgerufen am 28. Februar 2018.
- ↑ a b Universität Kassel startet mit über 23.800 Studierenden ins Wintersemester. 9. Oktober 2014, abgerufen am 12. Oktober 2014.
- ↑ Universität Kassel: Zahlen und Fakten. Abgerufen am 28. Februar 2018.
- ↑ Wissenschaftliche Zentren
- ↑ siehe Literatur 40 Jahre Bauingenieurstudium in Kassel
- ↑ Orientierungsleitfaden für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung (2012)
- ↑ a b http://www.uni-kassel.de/projekte/die-universitaet-kassel-baut/planung.html
- ↑ http://www.hna.de/lokales/kassel/will-millionen-land-bauten-3293175.html
- ↑ http://www.uni-kassel.de/uni/universitaet/ueber-uns/leitbild-und-berichte.html
- ↑ FB05 Gesellschaftswissenschaften: GWI-Graduiertenkolleg. In: www.uni-kassel.de. Abgerufen am 12. März 2016.
- ↑ http://www.uni-kassel.de/uni/universitaet/nachrichten/article/millionen-fuer-unternehmer-kultur-uni-kassel-ist-jetzt-gruenderhochschule.html
- ↑ http://www.uni-kassel.de/uni/universitaet/nachrichten/article/universitaet-kassel-regionaloekonomischer-effekt-von-ueber-10000-arbeitsplaetzen-erreicht.html
- ↑ http://www.hna.de/kassel/universitaet-kassel-org306269/che-ranking-bauingenieurwesen-kassel-spitze-6392219.html
- ↑ http://www.uni-kassel.de/uni/studium/studienorganisation/besondere-studienbedingungen/behinderung.html
- ↑ [1], abgerufen am 18. Juni 2012.
- ↑ [2], abgerufen am 18. Juni 2012.
- ↑ Gesamthochschule Kassel (Hrsg.): Gründungsveranstaltung am 19. Februar 1999. Institut für Bauwirtschaft (IBW). 11. Februar 1999 (HTML [abgerufen am 18. Dezember 2012]).
- ↑ [3]
- ↑ ITeG-Seite an der Universität Kassel
- ↑ Hessisches Staatsarchiv Marburg > Universität Kassel (Gesamthochschule) mit Übersicht über den Bestand Allgemeine Verwaltung In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen), abgerufen am 9. September 2011.
- ↑ HStAM Bestand 423 Serie: Übersicht über die archivierten Unterlagen der Fachbereiche In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen), abgerufen am 9. September 2011.
- ↑ HStAM 429/2: Übersicht über den Bestand Werkkunstschule In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen), abgerufen am 9. September 2011.
- ↑ Volltext, nicht ausdruckbar
Weblinks
Koordinaten: 51° 19′ 22″ N, 9° 30′ 27,2″ O