Peggy March

Peggy March (* 8. März 1948 in Lansdale, Montgomery County (Pennsylvania); bürgerlich Margaret Annemarie Battavio) ist eine US-amerikanische Pop- und Schlagersängerin sowie Liedtexterin.
Biografie
Nach einer Ausbildung in Gesang, Tanz und Schauspiel hatte Little Peggy March, wie sich die Künstlerin seinerzeit nannte, 1963 als 15-Jährige mit dem Musiktitel I Will Follow Him Erfolg. Das Lied, eine neue Version des Petula-Clark-Titels Chariot, wurde auf Anhieb Nummer eins in der US-Hitparade. March war damit die jüngste Sängerin, der das bis dahin gelungen war.
Wenig später kam sie nach Deutschland und siegte 1965 bei den Deutschen Schlager-Festspielen in Baden-Baden mit dem Lied Mit 17 hat man noch Träume (Musik und Text: Heinz Korn),[1] was ihr den internationalen Durchbruch brachte. Sie sang Lieder in neun verschiedenen Sprachen und reiste auf Tourneen durch die ganze Welt, davon dreimal nach Japan. Immer wieder landeten ihre Titel in den diversen Musiksendungen im oberen Drittel.
Außerdem spielte March in mehreren Musikspielfilmen. 1968 erhielt sie den Bronzenen Bravo Otto der Jugendzeitschrift Bravo, heiratete am 19. Mai 1968[2] ihren Manager Arnold „Arnie“ Harris und zog ein Jahr später von New York City nach München. Sie hat eine Tochter, die 1974 zur Welt kam. 1969 trat sie beim Grand Prix RTL International mit dem Lied Mister Giacomo Puccini auf. Zu dieser Zeit war sie bekannt dafür, dass sie die kürzesten Miniröcke auf der Bühne trug.
Ebenfalls 1969 nahm March – wie ihre beiden Mitstreiter Rex Gildo und Siw Malmkvist – mit drei Titeln am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teil. In der ersten Runde wurde dem Titel Hey der Vorzug vor Karussell meiner Liebe und Aber die Liebe bleibt bestehen gegeben, so dass dieser Titel die Finalrunde erreichte und schließlich auf dem zweiten Platz landete. 1975 kehrte sie zur Vorentscheidung zurück und belegte mit dem von Ralph Siegel komponierten Lied Alles geht vorüber erneut den zweiten Platz.
Zu den großen Hits von March zählen Titel wie In der Carnaby Street, Canale Grande Number One, Einmal verliebt – immer verliebt, Hey, Romeo und Julia, Memories of Heidelberg, Der Schuster macht schöne Schuhe, Telegramm aus Tennessee, Sommerliebe Goodbye, Wie ein Tiger, Die Maschen der Männer oder Das sind die Träume, die man so träumt. Neben zahlreichen Singles nahm March seit 1965 mehrere deutschsprachige LPs auf, darunter Meine Welt und Mein Lied für Peggy (beide 1970). March war einer der westlichen Stars, die auch in der DDR einen Tonträger veröffentlichten (1974 Meine Welt, im Gegensatz zur Original-LP eine Zusammenstellung der größten Hits, nur als Kassette bei Amiga erschienen) und eine DDR-Tournee unternommen haben.
1977 gewann March mit deutlichem Vorsprung das Musikfestival in Palma mit dem Lied You and I und trat als Stargast beim Internationalen Liederfestival in Sopot auf. Danach gelang ihr mit Fly Away Pretty Flamingo (aus der Feder von Drafi Deutscher) noch einmal ein kommerzieller Erfolg in Deutschland. Im selben Jahr brachte sie nach langer Pause auch wieder ein reines Popalbum in englischer Sprache, Electrifying, heraus, das unter anderem eine Disco-Version von I Will Follow Him enthielt, jedoch keine nennenswerte Aufmerksamkeit erreichte.
Später verlegte sie sich auf das Texten von Musiktiteln und komponierte einen europaweiten Hit für Audrey Landers (Manuel Good-bye, 1983). 1984 landete sie einen großen Erfolg mit When the Rain Begins to Fall in der Interpretation von Pia Zadora & Jermaine Jackson.
March gelang Anfang der 1990er Jahre ein bescheidenes Comeback im Schlagerbereich. Aber auch in den USA entdeckte man sie wieder, insbesondere ihren Evergreen I Will Follow Him. Er bescherte ihr Ende der 1980er Jahre einen Gastauftritt in der amerikanischen TV-Soap Throb und wurde 1992 für den Kinoerfolg Sister Act von Whoopi Goldberg neu interpretiert. March lebt seit 1999 in Florida und kommt immer wieder für Auftritte nach Deutschland. Ihr Mann starb im Frühjahr 2013 an Lymphdrüsenkrebs.
2007 erschien zunächst in den USA, dann aber auch in Deutschland, die CD Get Happy mit American Standards und Jazzaufnahmen. Mit diesen Titeln gab sie in den USA auch Konzerte. 2008 versuchte March ein erneutes Comeback in Deutschland. Das Doppelalbum Meine Liebe ist stark genug – Meine großen Erfolge stellte sie in diversen Fernsehsendungen vor, der Titelsong konnte sich in den Schlagercharts platzieren. 2010 präsentiert sie im Duett mit Andreas Zaron eine aktuelle und eigene Version des von ihr getexteten When the Rain Begins to Fall.[3]
2012 erschien ihr neuestes englischsprachiges Album Always and Forever in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Diskografie
Hinweis: In Deutschland wurden die Singlecharts bis 1964 monatlich, bis 1970 halbmonatlich und anschließend wöchentlich ermittelt. Die Albumcharts wurden bis 1976 monatlich, von Januar 1977 bis August 1978 halbmonatlich und danach wöchentlich ermittelt.
Alben
Jahr | Titel | Chartplatzierungen[4][5] | Anmerkungen | ||||
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1963 | I Will Follow Him | — | — | — | — | 139[6] (3 Wo.) |
als Little Peggy March |
weitere Alben
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Kompilationen
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Singles
Jahr | Titel Album |
Chartplatzierungen[4][5] | Anmerkungen | ||||
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1963 | I Will Follow Him (Cheerio) I Will Follow Him |
6 (7 Mt.) |
— | — | — | 1 (14 Wo.) |
als Little Peggy March |
1963 | I Wish I Were a Princess I Will Follow Him |
— | — | — | — | 32 (7 Wo.) |
als Little Peggy March |
1963 | Hello Heartache Goodbye Love I Will Follow Him |
— | — | — | 29 (7 Wo.) |
26 (9 Wo.) |
als Little Peggy March |
1963 | The Impossible Happened I Will Follow Him |
— | — | — | — | 57 (6 Wo.) |
als Little Peggy March |
1964 | (I’m Watching) Every Little Move You Make | — | — | — | — | 84 (3 Wo.) |
als Little Peggy March |
1964 | Lady Music Tagebuch einer 17-jährigen |
12 (4 Mt.) |
— | — | — | — | Erstveröffentlichung: 1963 als Little Peggy March |
1964 | Wenn der Silbermond Tagebuch einer 17-jährigen |
15 (4 Mt.) |
— | — | — | — | |
1964 | Hallo Boy (Der Schuster macht schöne Schuhe) Tagebuch einer 17-jährigen |
17 (4½ Mt.) |
— | — | — | — | |
1965 | Good Bye, Good Bye, Good Bye Tagebuch einer 17-jährigen |
8 (3½ Mt.) |
— | — | — | — | |
1965 | Er schoss mir eine Rose Tagebuch einer 17-jährigen |
23 (1½ Mt.) |
— | — | — | — | |
1965 | Mit 17 hat man noch Träume Laß mir meine Träume |
2 (3½ Mt.) |
7 (4 Wo.) |
— | — | — | |
1965 | Die schönen Stunden gehen schnell vorbei Tagebuch einer 17-jährigen |
25 (2 Mt.) |
— | — | — | — | |
1966 | Hundert Jahre und noch mehr Laß mir meine Träume |
18 (3 Mt.) |
— | — | — | — | |
1966 | Sweetheart, schenk mir einen Ring Laß mir meine Träume |
40 (½ Mt.) |
— | — | — | — | |
1967 | Memories of Heidelberg Hello Boys! |
5 (4½ Mt.) |
7 (12 Wo.) |
— | — | — | |
1967 | Romeo und Julia Hello Boys! |
4 (5½ Mt.) |
4 (20 Wo.) |
5 (3 Wo.) |
— | — | |
1968 | Telegramm aus Tennessee Hello Boys! |
15 (2½ Mt.) |
11 (8 Wo.) |
— | — | — | |
1968 | Canale Grande Number One Hello Boys! |
18 (2½ Mt.) |
12 (12 Wo.) |
— | — | — | |
1968 | Das ist Musik für mich Hello Boys! |
21 (1½ Mt.) |
— | — | — | — | Erstveröffentlichung: 1967 |
1968 | Mississippi Shuffle Boat Memories of Heidelberg |
30 (1½ Mt.) |
— | — | — | — | |
1969 | Yesterday Waltz Memories of Heidelberg |
37 (½ Mt.) |
— | — | — | — | Erstveröffentlichung: 1968 |
1969 | Hey Memories of Heidelberg |
29 (1½ Mt.) |
— | — | — | — | |
1969 | Bahama Lullaby Memories of Heidelberg |
13 (1 Mt.) |
— | — | — | — | |
1969 | In der Carnaby Street Einmal verliebt – immer verliebt |
16 (3½ Mt.) |
— | — | — | — | |
1969 | Mister Giacomo Puccini Memories of Heidelberg |
33 (1 Mt.) |
— | — | — | — | |
1970 | Die Maschen der Männer Puppe mit dem goldenen Haar |
29 (½ Mt.) |
— | — | — | — | |
1971 | Einmal verliebt – immer verliebt Doktor (Mein Herz macht na-na-na) |
23 (21 Wo.) |
— | — | — | — | Erstveröffentlichung: 1970 |
1971 | Sing, wenn du glücklich bist Ich Denk’ zurück an die Zeit |
35 (4 Wo.) |
— | — | — | — | |
1972 | Ich weiß, ich verlieb’ mich noch heute in dich | 38 (2 Wo.) |
— | — | — | — | Erstveröffentlichung: 1971 |
1972 | Es ist schwer, dich zu vergessen Für dich |
30 (2 Wo.) |
— | — | — | — | |
1976 | Du, mach mich nicht an Costa Brava |
47 (1 Wo.) |
— | — | — | — | |
1977 | Fly Away Pretty Flamingo Fly Away Pretty Flamingo |
15 (14 Wo.) |
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weitere Singles
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Filme
- 1964: Holiday in St. Tropez
- 1964: Die lustigen Weiber von Tirol
- 1965: Das Spukschloß im Salzkammergut
- 1965: Ein Ferienbett mit 100 PS
- 1965: Tausend Takte Übermut
- 1965: Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut
- 1966: Das sündige Dorf
- 1971: Das haut den stärksten Zwilling um
Quellen
- ↑ Mit 17 hat man noch Träume. Deutsche Schlager-Festspiele 1965 auf YouTube
- ↑ Aufruf vom 22. November 2014 http://www.swr.de/swr4/bw/musik-events/peggy-march/-/id=258148/nid=258148/did=11100510/1hg14xu/index.html
- ↑ http://www.myschlager.de/schlager/peggy-march-a-andreas-zaron-when-the-rain-begins-to-fall.html
- ↑ a b Chartquellen: Singles / Alben / Billboard 200
- ↑ a b Gold-/Platin-Datenbanken: DE AT CH UK US
- ↑ The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7
Weblinks
- Offizielle Website
- Peggy March bei IMDb
- Little Peggy March bei AllMusic (englisch)
- Little Peggy March bei Discogs
- Peggy March bei Discogs
Personendaten | |
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NAME | March, Peggy |
ALTERNATIVNAMEN | Batavio, Margaret Annemarie (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Sängerin und Liedtexterin |
GEBURTSDATUM | 8. März 1948 |
GEBURTSORT | Lansdale (Pennsylvania) |