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Logi-Methode

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Die Logi-Methode ist eine Ernährungsform, die ursprünglich auf Ernährungsempfehlungen für Diabetes-Patienten der Medizinischen Fakultät der Harvard Universität aufbaut. Sie soll eine gesunde Ernährung bieten, die auch eine Gewichtsreduktion ohne zu Hungern ermögliche. LOGI ist die Abkürzung für Low Glycemic Index (engl.: niedriger Glykämischer Index). In Deutschland wurde sie von dem deutschen Ernährungswissenschaftler Nicolai Worm angepasst und in Buchform veröffentlicht. Worm hat in Sachen Diät in der Vergangenheit bereits verschiedene Ernährungsempfehlungen propagiert: Nach Täglich Wein und der Steinzeitdiät (2002), erschien im März 2003 sein Buch Diätlos glücklich, ehe im Dezember 2003 die LOGI-Methode auf den Markt kam. Sie soll nach Aussage Worms eine Weiterentwicklung der Steinzeitkost sein.

Die Logi-Pyramide

Im Prinzip darf der Anwender der Logi-Methode alles essen. Man sollte sich aber bei der Lebensmittelauswahl an der so genannten Logi-Pyramide orientieren, die als eine Nahrungspyramide anzusehen ist wie sie bereits in der Vergangenheit als Ernährungsempfehlung veröffentlicht wurden. Stärkefreies bzw. stärkearmes Gemüse und Obst stellen die Basis der Ernährung dar. Von Salaten und Gemüse kann man täglich reichlich essen – im Prinzip so viel man kann und will. Ideal, wenn dabei der Schwerpunkt auf den stärkearmen, ballaststoffreichen Vertretern aus dieser Lebensmittelgruppe liegt. Sie sättigen am besten, und da ihr Glykämischer Index zudem äußerst niedrig ist, beeinflussen sie den Stoffwechsel in idealer Weise, so Worm. Auch Obst kann man im Prinzip reichlich essen. Doch je süßer die Frucht, desto größere Mengen Zucker bzw. Kohlenhydrate kann sie enthalten und so eine relativ hohe Glykämische Last bewirken. Für den Gemüse- und Obst-Konsum gilt auch bei der Logi-Methode die bekannte "Fünf am Tag"-Empfehlung. Die fünf am Tag Empfehlung beinhaltet den Vorschlag fünfmal am Tag Obst und Gemüse zu verzehren, mit dem Ziel einer Steigerung des täglichen Obst- und Gemüseverzehrs in der Bevölkerung. Allerdings sollte die Gewichtung auf mindestens drei Portionen Salat und/oder Gemüse liegen, ergänzt durch zwei Portionen Obst pro Tag. Einige der bisher an der Spitze der alten Pyramide befindlichen Öle, vor allem Rapsöl, Leinöl und Olivenöl, verschieben sich zur Basis, zu Gemüse und Salaten.

Auf der zweiten Stufe der Pyramide sind Eiweißlieferanten wie mageres Fleisch, Geflügel und fetter oder magerer Fisch sowie Milchprodukte, Eier, Nüsse und Hülsenfrüchte platziert. Diese Nahrungsmittel können täglich in jede Mahlzeit eingebaut werden. Auf die vorletzte Stufe der Pyramide verschieben sich nach der bisher verbreiteten Nahrungspyramide z.B. der Deutschen Gesellschaft für Ernährung die bisher auf der Basis befindlichen Vollkornprodukte sowie Reis und Nudeln, d.h. man muss sie zwar nicht ganz vom Speiseplan verbannen, aber doch nur in begrenzten Mengen essen. Sie haben einen mittleren GI, erzeugen aber aufgrund ihres hohen Kohlenhydratanteils bei der üblichen Portionsgröße eine relativ hohe glykämische Last.

An der Spitze der Pyramide sind Getreideprodukte aus raffiniertem Mehl (Weißmehl), Kartoffeln und Süßwaren positioniert, d. h. von ihnen nur selten bzw. so wenig wie möglich essen. Außerdem sollten ungünstige (meist tierische) Fette, sowie gehärtete Pflanzenöle wie in Margarine und Karamelriegeln möglichst wenig konsumiert werden. Schokolade enthält dagegen normalerweise keine gehärteten Pflanzenöle.

Theoretische Grundlagen

  • Basis der Logi-Pyramide ist die glykämische Last
  • Der Blutzuckerspiegel soll auf konstant niedrigem Niveau gehalten werden
  • Die benötigte Energie soll zu etwa 45 Prozent aus fetthaltiger und zu etwa 25 Prozent aus eiweißreicher Nahrung kommen
  • Die erhöhte Zufuhr von Gemüse, Salat, Obst, Beeren, Pilzen, Hülsenfrüchten etc. bedeutet eine hohe Ballaststoff- und Wasseraufnahme. Das erhöht Volumen und Gewicht der Speisen enorm; eine hohe Sättigungswirkung bei sehr niedriger Energiedichte ist die Folge.
  • Hinzu kommt, dass eine erhöhte Eiweißzufuhr laut Worm gut und langanhaltend sättigt.
  • Erhöhter Eiweißkonsum erhält bzw. erhöht den Anteil an fettfreier Körpermasse; dies wiederum erhält und erhöht den Energieverbrauch des Körpers.
  • Schließlich werden nach der Theorie zusätzliche Kalorien verbrannt durch den spezifisch dynamischen bzw. thermischen Effekt von Eiweiß bei Verdauung und Stoffwechsel.

Prinzipiell ist die Logi-Methode laut Worm für alle geeignet. Am meisten Vorteile haben Menschen, die übergewichtig sind, erhöhte Blutfett- und Blutzuckerwerte haben und vor allem solche, die am Metabolischen Syndrom leiden, aber auch Patienten mit Typ-2-Diabetes (Diabetes mellitus).

Nach Worm gilt: Bei der Methode bleibt der Blutzuckerspiegel konstanter als bei einer Ernährungsweise die nicht den GI berücksichtigt, größere Blutzuckerschwankungen und oder Blutzuckerspitzen werden verhindert, so dass der Insulinspiegel im Tagesverlauf immer relativ niedrig gehalten wird. Das bringt gesundheitliche Vorteile mit sich: Zum Beispiel werden dadurch die Blutfettwerte gesenkt und der Bildung von Fettdepots vorgebeugt. Auch Gicht-Patienten haben Vorteile, da die Harnsäurewerte sinken - trotz höherem Fleischkonsum. Eine Ausnahme bilden Patienten, deren Harnsäurespiegel auf Grund einer Nierenerkrankung zu hoch ist und deren Nierenfunktion eingeschränkt ist.

Studie zur Wirksamkeit bei Diabetikern

In einer im Januar 2006 veröffentlichten Studie (Heilmeyer P, Kohlenberg S, Dorn A, Faulhammer S und Kliebhan R. Ernährungstherapie bei Diabetes mellitus Typ 2 mit kohlenhydratreduzierter Kost (LOGI-Methode). Internistische Praxis 2006;46:181-191) wird über die positiven Erfahrungen von Typ II Diabetikern berichtet, die sich in der Reha-Klinik Überruh drei Wochen nach Logi-Kost (20–30% Kohlenhydrate, 20–30% Eiweiß, 40–50% Fett, bezogen jeweils auf den Anteil an der zugeführten Gesamtenergie) ernährt haben. Neben einer Gewichtsabnahme wurde bei den Stoffwechselparametern eine signifikante Besserung beobachtet. Außerdem konnten mehr als die Hälfte der Patienten die Medikamente (orale Antidiabetika und Insulin) absetzen und bei den anderen war eine Reduktion um etwa die Hälfte möglich.

Unterschied zu ähnlichen Diäten

  • Die Logi-Methode kann man als Weiterentwicklung einer Glyx-Ernährung verstehen, da sie nicht nur einen Aspekt (nur Kohlenhydrate, vgl. Atkins - bzw. nur Glykämischer Index, vgl. Glyx) beschränkt, sondern die Kombination aus Glykämischem Index und Kohlenhydratmenge beachtet.
  • Logi kann auch als so genannte Low-Carb-Ernährung eingestuft werden. Im Gegensatz zu der Atkins-Diät sind aber Lebensmittel mit Kohlenhydraten im etwas größen Umfang erlaubt.

Kritik

  • Die Bedeutung des glykämischen Index bzw. der glykämischen Last wird von einigen Ernährungswissenschaftlern in Frage gestellt. Wissenschaftliche Studien haben zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt.
  • Für diese Diät gelten zum großen Teil die gleichen Kritikpunkte wie für Low Carb und für die Glyx-Diät, da letztere sich auch auf die glykämische Last beziehen.
  • Für Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Logi-Methode nicht geeignet, da sich eine hohe Eiweißzufuhr negativ auswirken kann.
  • Stellungnahme des UGB (Verband für unabhängige Gesundheitsberatung): "Eine hohe Proteinzufuhr ist aus vielen Gründen problematisch. Abbauprodukte fördern durch ein Ungleichgewicht im Säure-Basenhaushalt das Osteoporoserisiko. Professor Lothar Wendt konnte überdies vor vielen Jahren zeigen, dass sich bei einer überkalorischen Kost mit Eiweißüberversorgung Proteine in den Wänden kleiner Blutgefäße und im Bindegewebe ablagern. Dies führt nach seiner Meinung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Rheuma. Auch aus Sicht einer nachhaltigen Ernährung muss der von Atkins und LOGI angeratene hohe Verzehr von Fleisch, Fisch und Eiern abgelehnt werden. Denn die Produktion tierischer Lebensmittel erfordert viel Energie und pflanzliche Proteine." (Quelle s. Weblinks)

Literatur