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localhost

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Veranschaulichung der Kommunikation zwischen Webbrowser und Webserver innerhalb des lokalen Rechners

Der Name localhost ist in der Netzwerktechnik der per Internetstandard definierte Domainname der virtuellen IP-Adresse eines auf dem momentan genutzten eigenen Rechner laufenden Servers. Umgangssprachlich bezeichnet localhost auch einen auf dem eigenen Rechner (daher „local“ = lokal) nachgebildeten Webserver (= host), der im Browser mit dem Domainnamen localhost zugänglich ist.

Domainname

Üblicherweise ist ein auf dem eigenen System laufender Server (der local host, wenn es mit Webserver-Fähigkeiten ausgestattet ist - siehe weiter unten) unter der IP-Adresse ::1 für IP-Applikationen auf dieselbe Weise erreichbar wie ein fernes System (ein remote host) unter einer gewöhnlichen Adresse. Das ermöglicht es unter anderem, Serverapplikationen mit einem Client auf demselben Rechner zu betreiben. Ein solches Vorgehen findet beispielsweise beim Testen von Servern oder zum Betreiben von Spiele-Servern häufige Anwendung. Zudem kann durch das Erreichen dieser Adresse geprüft werden, ob das TCP/IP Protokoll richtig implementiert ist.

Um die Erreichbarkeit des eigenen Rechners über IP zu ermöglichen, wird eine Schnittstelle, ein sogenanntes Loopback-Device eingesetzt. Dieses verhält sich wie eine virtuelle Netzwerkkarte, die alle ausgehenden Datenpakete an ihren eigenen Eingang weiterleitet. Diese virtuelle Netzwerkkarte hat jedoch keinerlei Verbindung zu eventuell vorhandenen Netzwerkschnittstellen; an ::1 geschickte Pakete können daher im Normalfall nicht auf einem physisch vorhandenen Link zu einem anderen System erscheinen.

Anstatt ::1 wird bei IPv4 das Subnetz 127.0.0.1/8 verwendet. Bei Verwendung des IPv4 ist in der Regel jede der Adressen von 127.0.0.1 bis 127.255.255.254 als Loopback-Device verwendbar. Allerdings ist die spezielle Adresse 1127.0.53.53 von der ICANN zur Anzeige von Namenskonflikten als Antwort von DNS-Servern vorgesehen.[1]

RFC 2606 und RFC 6761 reservieren localhost als Top-Level-Domain für das Domain Name System (DNS). Sie soll einen statischen AAAA Resource Record bzw. A Resource Record auf die IP-Adresse des Loopback-Interface enthalten. In der lokalen hosts-Datei wird üblicherweise auch der Hostname localhost definiert, damit die Namensauflösung von localhost auch ohne erreichbaren DNS-Server geschehen kann.

Lokaler Webserver

Auf dem lokalen Rechner kann ein Webserver nachgebildet werden, er wird dann oft als localhost bezeichnet. Wenn lokal ein localhost eingerichtet ist, kann mit ihm mittels des Browsers gearbeitet werden, als ob er ein irgendwo entfernt im Internet stehender Server ist.

Spezifikationen

  • RFC 2606 – Reserved Top Level DNS Names
  • RFC 4291 – IP Version 6 Addressing Architecture
  • RFC 6890 – Special Use IPv4 Address
Commons: Localhost – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1]