Zum Inhalt springen

Eulersche Phi-Funktion

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Juni 2006 um 13:12 Uhr durch 132.180.242.171 (Diskussion) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die eulersche Phi-Funktion ist eine zahlentheoretische Funktion. Sie ordnet jeder natürlichen Zahl n die Anzahl der natürlichen Zahlen a von 1 bis n zu, die zu n teilerfremd sind, für die also ggT(a,n) = 1 ist.

Sie ist benannt nach Leonhard Euler und wird mit dem griechischen Buchstaben (Phi) bezeichnet.

Beispiele

  • Die Zahl 6 ist zu zwei Zahlen zwischen 1 und 6 teilerfremd (1 und 5), also ist (6) = 2.
  • Die Zahl 13 ist als Primzahl zu den zwölf Zahlen von 1 bis 12 teilerfremd, also ist (13) = 12.
  • Die ersten 22 Werte der -Funktion lauten:
n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
φ(n) 1 1 2 2 4 2 6 4 6 4 10 4 12 6 8 8 16 6 18 8 12 10

Berechnung

gibt die Anzahl der Einheiten im Restklassenring an.

Denn ist eine Einheit, also , so gibt es ein mit .

Was äquivalent zu und ist, wenn man geeignet wählt.

Nach dem Lemma von Bézout ist diese äquivalent zur Teilerfremdheit von und .


ist für stets eine gerade Zahl.

Ist die Anzahl der Elemente aus dem Bild , die kleinergleich sind, dann gilt .

Das Bild der -Funktion besitzt also natürliche Dichte 0.

Primzahlen

Da alle Primzahlen p nur durch 1 und sich selbst teilbar sind, sind sie sicher zu den Zahlen 1 bis p-1 teilerfremd, daher ist .

Potenz von Primzahlen

Eine Potenz aus einer Primzahl p und einer natürlichen Zahl k ist nur zu Vielfachen von p nicht teilerfremd. Es gibt Vielfache von p, die kleiner oder gleich sind . Daher gilt:

Beispiel:

Multiplikativität

Die -Funktion ist multiplikativ für teilerfremde natürliche Zahlen:

, falls ggT(m, n) = 1

Beispiel:

Gegenbeispiel für Zahlen m und n mit gemeinsamem Primfaktor:

, aber .

Zusammengesetzte Zahlen

Die Berechnung von für zusammengesetzte Zahlen n ergibt sich aus der Multiplikativität. Hat n die kanonische Darstellung

(p ist Primzahl),

so gilt

Beispiel:

Abschätzung

Eine Abschätzung für das arithmetische Mittel von (n) erhält man über die Formel

,

wobei ζ die Riemannsche Zetafunktion und O das Landau-Symbol ist.

Das heißt: Im Mittel ist

Bedeutung der -Funktion

Eine der wichtigsten Anwendungen findet die -Funktion im Satz von Fermat-Euler:

Wenn zwei ganze Zahlen a und m ≥ 2 teilerfremd sind, gilt:

,

oder anders formuliert:

Ein Spezialfall (für Primzahlen p) dieses Satzes ist der Kleine Fermatsche Satz:

,

bzw.

Der Satz von Fermat-Euler findet u.a. Anwendung bei der Generierung von Schlüsseln für das RSA-Verfahren in der Kryptographie.