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Game Boy

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Vorlage:Spielkonsole Infobox


Der Game Boy (jap. ゲームボーイ Gēmu Bōi) ist eine Handheld-Konsole der japanischen Firma Nintendo. Er wurde 1989 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Durch geschicktes Marketing, geringe Herstellungskosten und gute Spiele kam der Game Boy zu Weltruhm und ist bis heute die meistverkaufte Videospielkonsole.

Zunächst war der Game Boy nur mit dem russischen Spiel Tetris erhältlich, das damit zu einem der erfolgreichsten Computerspiele aller Zeiten wurde. Später gab es auch eine entbundelte Version. Der Game Boy wurde oft liebevoll als „Keksdose“ bezeichnet.

Geschichte

  • 1982 Die Ursprünge des Game Boys werden in der ebenfalls von Nintendo vermarkteten „Game & Watch“-Reihe geschaffen.
  • 1989 Der Game Boy erscheint.
  • Im Laufe der Jahre werden hunderte verschiedene Spiele hergestellt. Beliebte Spiele waren die Donkey-Kong-Serie, die Zelda-Serie, die Super-Mario-Serien und natürlich Tetris.
  • 1995 erscheint der Game Boy Play It Loud!. Er hat einen stärkeren Lautsprecher und erschien in verschiedenen Farben. (Laut Nintendo war „Play It Loud!“ nur ein Werbe-Slogan. Original-Zitat Nintendo: „Play it Loud was an advertising slogan, not part of the Game Boy name. The Play it Loud was part of the advertising, it doesn't relate to it being louder than the other Game Boy units. They all had the same features.“)
  • 1996 erscheint der Game Boy Pocket, eine nur halb so dicke und etwas kleinere Version des Game Boy mit einem größeren und besseren Display.
  • 1998 erscheint nur in Japan eine modifizierte Variante des Game Boy Pocket namens Game Boy Light mit integrierter Hintergrundbeleuchtung.
  • 1999 wird der Game Boy durch den Game Boy Color mit Farbdarstellung abgelöst.
  • 2001 erscheint der Game Boy Advance mit einem weiter verbesserten Farbbildschirm.
  • 2003 wird schließlich der zusammenklappbare Game Boy Advance SP mit Frontbeleuchtung und integrirtem Li-ion Akku eingeführt.
  • 2004 erscheint (zunächst nur in Japan und den USA, 2005 auch in Europa) der Nintendo DS; obwohl das Gerät abwärtskompatibel zu Game Boy Advance-Modulen ist, stellt er keinen Game Boy-Nachfolger dar, sondern soll laut Nintendo neben der Game Boy-Linie existieren.
  • 2005 Der Game Boy Micro ist im Herbst erschienen.

Modelle

Game Boy Pocket

Datei:Gbs.JPG
Game Boy Pocket

Der Game Boy Pocket ist technisch praktisch identisch mit dem normalen Game Boy. Er ist jedoch deutlich kleiner, ist standardmäßig chromfarben und wird mit 2 AAA-Batterien betrieben. Das LC-Display ist außerdem kontrastreicher. Der Linkkabel-Port entspricht dem des Game Boy Color, nicht dem größeren des „alten“ Game Boy. Die ersten Exemplare des Game Boy Pocket hatten noch keine Batterieleuchte, die erst später hinzugefügt wurde. Als eine der ersten Konsolen erschien der Game Boy Pocket in verschiedenen Farbvarianten.

Das englische Wort „pocket“ bedeutet auf Deutsch „Hosen-Tasche“ und weist auf das kompakte Design hin.

Game Boy Light

Der Game Boy Light war in seinen Dimensionen etwas größer als der Game Boy Pocket und hatte ein grün beleuchtetes monochromes Display. Die Display-Beleuchtung konnte auch abgeschaltet werden. Der Gameboy Light benötigte jedoch nur zwei Batterien welche trotz der Hintergrundbeleuchtung relativ lange halten. Es gab davon eine Version in Gold und in Silber. (Foto des Game Boy Light).

Game Boy Color

Game Boy Color in blau

Der Game Boy Color erschien 1999 als indirekter Nachfolger des Game Boy sowie des Game Boy Pocket. Er hatte als erste tragbare Nintendo-Spielkonsole einen Flüssigkristallbildschirm der 32.768 Farben darstellen konnte (56 gleichzeitig). Die Nintendo-Vorgänger konnten nur vier Grautöne anzeigen.

Am Aufbau hatte sich nicht viel geändert. Er war dünner als der Game Boy, aber dicker als der Game Boy Pocket. Neu war jedoch eine Infrarot-Schnittstelle, mit der man in einigen Spielen ohne Link-Kabel gegen andere Spieler spielen konnte. Mit dem passenden Modul war es möglich den Game Boy Color, dank der Infarotschnittstelle, in eine Fernbedienung zu verwandeln. Oft wurde sie jedoch nur zur Übertragung von kleineren Spieldaten (Highscores usw.) oder meist gar nicht benutzt.

Der Game Boy Color ist abwärtskompatibel, das heißt: Spiele, die für den Game Boy bzw. Game Boy Pocket programmiert wurden, werden vom Game Boy Color ebenfalls unterstützt.

Game Boy Advance, Game Boy Advance SP

Hauptartikel: Game Boy Advance

Der Game Boy Advance war das erste Modell der Game Boy-Linie, welches nicht auf der Technik des ursprünglichen Game Boy basierte. Der Game Boy Advance hat mit dem Game Boy Advance SP eine Überarbeitung erfahren. Der GBASP ist aufklappbar und verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung, die das Spielen, im Gegensatz zum GBA, auch in der Dunkelheit ermöglicht. Trotz der grundlegenden Änderung der Hardware können die beiden Vertreter der neuesten Game Boy-Generation nahezu alle Game-Boy-Spiele verarbeiten. Alle Game Boy-Modelle gibt es auch in vielen verschiedenen Farben. Für die Advance-Serie wurden kleinere Module entwickelt. Die Abwärtskompatibilität bis hin zum ersten Gameboy blieb erhalten.

Nintendo DS, Nintendo DS Lite

Der Nintendo DS wird in einem eigenem Artikel abgehandelt, da er offiziell nicht zur Game Boy-Linie gehört und eine eigenständige Produktlinie bildet. Er besitzt einen Touchscreen (einen berührungsempfindlichen Bildschirm) der mit Hilfe des Touchpen gesteuert werden kann. Außerdem besitzt er einen zweiten Bildschirm auf dem man Gameboy Advance Spiele spielen kann. Den Nintendo DS gibt es in 3 unterschiedlichen Farben: In Rosa, Blau und silber.

Game Boy Micro

Hauptartikel: Game Boy Micro

Der auf der E3 2005 vorgestellte neue Game Boy Micro ist eine neue Version des Game Boy Advance. Die innere Leistung ist identisch mit dem GameBoy Advance und dem Game Boy Advance SP. Das Design wurde aber komplett erneuert: Mit den Maßen 10 x 5 x 1,8 cm ist er der bisher kleinste Game Boy. In Japan erschien das winzige Spielgerät am 13. September 2005, in Europa fand die Einführung am 04. November 2005 statt. Der Game Boy Micro ist jedoch nur mit Game Boy Advance Spielen kompatibel.

Details

Erste Version des Game Boy (1989)
Datei:Mystic Quest.jpg
Gameboy-Cartridge Mystic Quest

Die technischen Details des klassischen Game Boys:

  • Hersteller: Nintendo
  • Erscheinungsjahr: 1989
  • Prozessor: Z80-Nachbau (8Bit), 4,19 MHz
  • Speicher: 8 KByte RAM
  • Modulgrößen: 256 KBit, 512 KBit, 1 MBit, 2 MBit, 4 MBit, 8 MBit, 16 MBit
  • Sound: 4 Kanal Stereo
  • Grafik: Dot-Matrix LCD, Größe 2.6", max Auflösung 160×144 Pixel, 4 Graustufen
    • 56 Farben gleichzeitig aus einer Farbpalette von 32.786 Farben beim Game Boy Color
  • Sprites: 8×8 Pixel oder 8×16 Pixel groß, maximal Anzahl 40 Stück
  • Stromversorgung: 4 AA (Mignon)-Batterien

Der Game Boy ist etwa so groß wie die ersten Mobiltelefone. Ein eingebauter schwarz-grüner LC-Bildschirm, ein Steuerkreuz und vier Steuertasten sowie ein Mono-Lautsprecher waren die von außen sichtbaren Komponenten. Spiele wurden auf ROM-„Cartridges“ verkauft, die auf der Rückseite des Game Boys eingesteckt wurden.

Über einen sogenannten Link-Anschluss („Game Link Dialogkabel“) an der Seite kann der Game Boy mit einem weiteren verbunden werden, was das gleichzeitige Spielen zu zweit erlaubt. Durch einen optional erhältlichen 4-Spiele-Adapter kann man den Game Boy auch an bis zu drei weiteren Game Boys anschließen. Mit der Zeit erschien außerdem zahlreiches Zubehör wie Netzteile, Lupen für den Bildschirm, Lampen, eine Kamera und ein Drucker.

Anwendungen

Inneres einer Gameboy Cartridge

Grundsätzlich ist der GameBoy für Spiele gebaut, aber es ist auch möglich über Programme wie Carillon, Lsdj, Music Box, Nanoloop, Pocket Music, etc. Musik zu erzeugen. Die relativ einfache Technik ist (auch im Vergleich zu konventionellen Synthesizern oder Sequenzern) von erstaunlich hoher klanglicher Vielfalt.

Künstler die diese Technik verwenden sind z.B. bit shifter, bubblyfish, bud melvin, covox, dot.matrix, firestarter, gameboy music club, gameboyzz orchestra, glomag, lo-bat, nullsleep, saitone, pornophonique.

In Japan brachte Nintendo selbst mit dem PlayYan ein Modul für den GBA auf den Markt, mit dem man MP3, MPEG-4 und DivX darstellen und abspielen kann. Eigene Musik lässt sich mit ihm aber nicht erzeugen.

Des Weiteren kann der Gameboy auch für einfache Mess- und Steueraufgaben benutzt werden. Hierzu müssen besondere Cartridges gebaut und eigene Gameboy-Programme geschrieben werden. Es werden allerdings auch einige Spezialmodule u.a. fürs Autotuning und zum Blutzuckermessen kommerziell vertrieben.

Commons: Nintendo – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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