Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Februar 2018 um 13:41 Uhr durch Skiscout(Diskussion | Beiträge)(→Kombination: Es zählte schon die erste Grindelwald-Abfahrt für die Kombination (siehe bitte Fußnote im Artikel Weltcupentscheidungen, Untertitel Damen - Kombination)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Die Saison 1988/89 des von der FIS veranstalteten Alpinen Skiweltcups begann am 26. November 1988 in Schladming und endete am 15. März 1989 in Shigakōgen. Bei den Männern wurden 28 Rennen ausgetragen (10 Abfahrten, 4 Super-G, 6 Riesenslaloms, 8 Slaloms). Bei den Frauen waren es 26 Rennen (8 Abfahrten, 4 Super-G, 7 Riesenslaloms, 7 Slaloms). Dazu kamen drei Kombinationswertungen bei den Männern und deren zwei bei den Frauen.
Hinsichtlich seiner 86 Weltcupsiege wohl einer der Größten im Ski-Weltcup, Ingemar Stenmark, trat zurück. Ihm gelang am 19. Februar beim Riesenslalom in Aspen der 86. Sieg seiner Karriere - und sein letztes archiviertes Resultat in den Weltcuprängen ist Platz 7 im Riesenslalom von Furano am 3. März.
Fast neun Jahre nach seinem Abfahrtssieg bei den Olympischen Winterspielen 1980, auch durch Verletzungen zurückgeworfen, gewann Leonhard Stock am 6. Januar bei der Abfahrt in Laax (nach zuvor vier zweiten Plätzen) erstmals ein Weltcuprennen. Er nützte bei diesem Neuschneerennen seine höhere Startnummer 23. Kurios war zudem, dass der damalige Silbermedaillengewinner Peter Wirnsberger auch hier Zweiter wurde. (Stock hatte zwar am 28. Dezember 1986 am Teufelsberg von Berlin einen Parallelslalom gewonnen, aber dieses Rennen hatte nur zum Nationencup gezählt.)[1]
Der Super-G-Dritte von Olympia 1988, Lars-Börje Eriksson, holte am 18. Februar in Aspen seinen ersten Sieg in eben dieser Disziplin.
Bei Ole Kristian Furuseth, der schon ab Dezember großartige Slalomergebnisse gezeigt und auch den Slalom im Kombinationsbewerb bei der Weltmeisterschaft 1989 in Vail gewonnen hatte, war der erste Sieg eine Frage der Zeit gewesen – beim Finale in Furano war er gleich zweimal siegreich, wobei er am 5. März im Slalom seinen ersten Sieg errang - und auch gleich den Disziplinen-Weltcup im Riesenslalom gewann.
Bei den Damen gab es keine neue Siegerin.
Verletzungen
Relativ glimpflich kam Bernhard Gstrein noch vor der Saison davon: Er hatte bei einem Autounfall Verletzungen erlitten und vom Arzt eine zweiwöchige Trainingspause verordnet erhalten.[2]
Im Super-G-Training am Zillertaler Gletscher zog sich Elfi Eder am 9. November einen Kreuzbandriss zu und wurde in die Innsbrucker Universitätsklinik gebracht.[3]
Stefan Niederseer erlitt beim (an anderer Stelle genannten Dreifach-Sieg der österreichischen Herren) am 6. Januar 1989 in Laax bei einem Sturz einen Kreuzbandriss. (Quellenhinweis siehe BITTE im Artikel „Premierensiege“)
Brian Stemmle kam bei der zweiten Kitzbühel-Abfahrt schwer zu Sturz. Bei der Steilhangausfahrt blieb er mit dem linken Ski im Fangnetz hängen. Da sich die Bindung nicht öffnete, wirkte sich die Drehwirkung bis in die Hüfte aus. Der Kanadier erlitt Trümmerbrüche im Becken und in der Gelenkspfanne, Darmverletzungen und innere Blutungen.[4][5]
Für Armin Assinger war die Saison nach einem Trainingssturz am 18. Januar in Wengen vorbei. Er zog sich Bänderrisse in beiden Knien und im linken Knöchel zu.[6]
Michelle McKindrey kam in der 2. Abfahrt von Lake Louise schwer zu Sturz und wurde mit zahlreichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.[7]
Die letzte Saisonabfahrt der Herren am 25. Februar in Whistler fand ohne Weltmeister Tauscher statt, der nach einem Trainingssturz eine Knöchelverletzung erlitten hatte.[8]
Absagen, Verschiebungen
Die Herrenrennen in St. Anton am Arlberg waren derart geplant, dass am 21. Dezember mit der Abfahrt begonnen werden sollte. Die unsichere Witterung veranlasste die Veranstalter, für den 21. Dezember sowohl Slalom als auch Abfahrt die Startnummern auszulosen, und der Slalom war dann auch die einzige Möglichkeit für dieses Datum. Auf Grund des Reglements musste für die tatsächlich gefahrene Abfahrt (die von Höflehner mit einer Hundertstel Sekunde Vorsprung gewonnen wurde) eine neue Auslosung vorgenommen werden.[9][10][11]
Die Abfahrt der Damen in Steamboat Springs wurde wegen Neuschnees und auch auf Antrag der Damen, die an Übermüdung klagten, um einen Tag verschoben.[12]
Sonstige Vorkommnisse
Katharina Gutensohn wurde vom ÖSV-Damentrainer Raimund Berger am 9. Januar (vorerst) für eine Woche gesperrt, womit sie in Grindelwald nicht antreten konnte. Grund dafür war, dass sie nicht im Mannschaftshotel wohnte, sondern mit ihrem Ehemann beisammen sein wollte. Berger begründete dies damit, dass auch andere Verheiratete sich an die ausgegebenen Grundprinzipien halten, es für die Tirolerin keine Ausnahme gibt.[13]
Die beiden Damen-Abfahrten in Lake Louise brachten am Podest das identisch gleiche Resultat mit Figini, Walliser und Gerg.
Erst am 25. Februar wurde anlässlich des Super-G in Steamboat bekannt, dass Ulrike Maier im dritten Monat schwanger ist und sie heimgereist sei.[14] Erst zum Saisonende gab es Zusatzinformationen, dass die Rauriserin den Damen-Cheftrainer Raimund Berger schon bei der Abreise aus dem WM-Ort Vail informiert hatte - und sie kündigte an, nach der Geburt ihres Kindes vielleicht schon in der nächsten Saison wieder Rennen bestreiten zu wollen.[15]
Am 28. August gewann Rudi Nierlich einen Riesenslalom im australischen Thredbo vor Ole Christian Furuseth.[17]
Am 27. Oktober gab es in Sölden den ersten Sprint-Slalom der Geschichte (von drei Durchgängen wurde der schlechteste gestrichen), den Armin Bittner vor Thomas Stangassinger und Robert Žan gewann. Einen Tag danach wurde noch ein Parallelslalom veranstaltet, bei dem Günther Mader vor Martin Hangl, Ingemar Stenmark und Helmut Mayer siegte.[18][19]
Rücktritte
Außer jenem von Stenmark, der schon vor Saisonstart vermutet worden war und den er endgültig am 20. Januar in Stockholm ankündigte (wenn auch sein Traum von Gold bei den Weltmeisterschaften nicht in Erfüllung ging)[20], war es Christa Kinshofer, die am 29. Dezember auf Grund von Rückenschmerzen nach einem Bandscheibenvorfall ihren Rücktritt vermelden musste.[21]