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Veränderliches Rotwidderchen

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Veränderliches Rotwidderchen
Veränderliches Rotwidderchen (Zygaena e. ephialtes)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Ordo: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Vorlage:Subordo: Kleinschmetterlinge (Microlepidoptera)
Vorlage:Superfamilia: Zygaenoidea
Vorlage:Familia: Widderchen (Zygaenidae)
Vorlage:Genus: Widderchen (Zygaena)
Vorlage:Species: Veränderliches Rotwidderchen
Wissenschaftlicher Name
Zygaena ephialtes
Linnaeus 1767
Vorlage:Subspeciesen
  • Zygaena ephialtes ephialtes
  • Zygaena ephialtes coronillae

Das Veränderliche Rotwidderchen (Zygaena ephialtes) ist ein Kleinschmetterling aus der Familie der Widderchen (Zygaenidae).

Merkmale

Dieser kleine Falter erreicht eine Flügelspannweite von 30 bis 40 Millimetern. Er wird, wie sein deutscher Name schon sagt, polymorph genannt, das heißt, dass Form und Farbe der sechs Flecken auf den Flügeln variieren können. Die Flecken können von rot über gelb bis weiß gefärbt sein. Das wichtigste Erkennungs- und Unterscheidungsmerkmal ist der rote, manchmal auch gelbe Segmentring (Gürtel) auf dem Abdomen. Die Hinterflügel sind rot oder gelblich, die Antennenspitzen weiß.

Polymorpie

Das Veränderliche Widderchen ist eine polymorphe Art. Die Falter lassen sich verschiedenen Morphen zuordnen. Dabei existieren ephialtoide Formen, diese ähneln der Gattung Amata (siehe z. B. Amata phegea). Sie zeichnen sich durch weiße Flecke auf der Flügeloberseite aus und tragen eine gelben Körperring. Im Gegensatz dazu sind die peucedanoiden Falter filipenduale-ähnlich. Sie besitzen fünf bis sechs rote Flecke auf der Flügeloberseite und haben einen roten Körperring (siehe z. B. Zygaena filipendulae). Diese Merkmale sind genetisch fixiert und werden im Erbgang frei kombiniert. Bei den einzelnen Populationen und Unterarten treten diese Allelkombinationen in unterschiedlichen Anteilen auf. Die dominanten Allele sind peucedanoid und dominieren über den ephialtoiden. Das Veränderliche Widderchen wurde wegen seiner ausgeprägten Polymorphie von Wissenschaftlern zur Überprüfung der Mendelschen Gesetze an Insekten herangezogen 1.

Unterarten

Die einzelnen Morphen wurden von den Erstbeschreibern des 18. und 19. Jahrhunderts zunächst als eigene Arten angesehen (z. B. Sphinx peucedani, Sphinx athamanthae, Spinx coronillae). Später wurden sie häufig als Aberrationsnamen verwendet.

  • Zygaena ephialtes ephialtes
  • Zygaena ephialtes coronillae

Ähnliche Arten

Vorkommen

Das Veränderliche Rotwidderchen ist recht selten anzutreffen, im Frankenjura etwas häufiger. Es kommt in verschiedenen Formen in weiten Teilen Europas vor, auf der Iberischen Halbinsel nur in den Pyrenäen 1, östlich des Schwarzwaldes, in den Alpen und im Alpenvorland, auf den Britischen Inseln und in Skandinavien. Von Juli bis August findet man die Falter bevorzugt dort, wo die Nahrungspflanzen der Raupen in größeren Beständen vorkommen, aber auch an Bahndämmen und Straßenböschungen, auf jeden Fall aber nur auf Kalksteinböden, Magerrasen und in lichten Wäldern. Wärmere, trockene Gebiete und sonnige Hänge werden außerdem bevorzugt, daher nehmen die Bestände Richtung Norden weiter ab.

Flugzeiten

Die Falter fliegen in einer Generation von Juli bis August.

Lebensweise

Ernährung

Die Raupen fressen vor allem an Bunter Kronwicke (Securigera varia), aber auch an Wildem Thymian (Thymus serpyllum), Hufeisenklee (Hippocrepis comosa) und anderen Klee-Arten (Trifolium), Ehrenpreis (Veronica) und Wegerich (Plantago).

Fortpflanzung

Die adulten Falter legen nach der Befruchtung ihre Eier an die Futterpflanzen der Raupen. Meistens überwintert die Raupe mehrmals bis sie sich schließlich in einem länglichen, silberweißen Gespinst an Stängeln, Halmen und Stauden verpuppt. Anfang Juli schlüpfen die Falter.

Literatur

  • Josef Settele, Reinart Feldmann & Rolf Reinhardt: Die Tagfalter Deutschlands. Ulmer, Stuttgart 1999/2000. ISBN 3-800-13519-1
  • 1 
    {{{2}}}
    Fehler bei Vorlage * Pflichtparameter fehlt (Vorlage:FNZ): "2"Günter Ebert (Hrsg.), Thomas Esche, Rene Herrmann et. al.: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 3, Nachtfalter I (Wurzelbohrer (Hepialidae), Holzbohrer (Cossidae), Widderchen (Zygaenidae), Schneckenspinner (Limacodidae), Sackträger (Psychidae), Fensterfleckchen (Thyrididae)), Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-800-13472-1
Commons: Veränderliches Rotwidderchen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien