Black Metal
Black Metal ist eine Subszene des Heavy Metal. Die Bezeichnung wird generell für Bands verwendet, welche sich in ihren Texten und ihrem Auftreten mit satanistischem oder heidnischem Gedankengut beschäftigen, allerdings gibt es auch andere Definitionen, z.B. über die Musik, deren Gesang aus Gekrächze besteht und die sich generell, von einigen Ausnahmen abgesehen, entweder auf primitiven und monotonen Einsatz von Gitarrenriffs stützt, oder mit Hilfe des Keyboards eher orchestrale Momente erzeugt.
Das kulturelle Zentrum der weltweiten Black Metal Szene stellen die Skandinavischen Länder und in ganz besonderem Maße Norwegen dar, wo die heutige Form der Stilrichtung ihren Ursprung fand. Die Wurzeln des Black Metal gehen jedoch auf die britische Thrash Metal Band Venom zurück.
Der Szene lastet der Ruf an, von Menschen mit pro-nationalsozialistischer, pro-rassistischer oder zumindest ausgeprägter national-patriotischer Einstellung dominiert zu werden, da einige Musikgruppierungen eben durch Nationalismus geprägt sind. Doch trifft dies nur vereinzelt zu und ist keines falls zu verallgemeinern. Gefördert wurde dieses Vorurteil vor allem durch die kriminellen Akte, welche Mitglieder der norwegischen Szene um Varg Vikerness verübten, u.a. in Brand setzen mehrerer Kirchen. Zu diesen Gruppen siehe Rechte Musik.
Entwicklung und Geschichte
Die britische Thrash-Metal Band Venom, die mit Satanismus kokettierte, gilt als geistiger Vater des "Schwarzmetall" und veröffentlichte 1982 das Album "Black Metal", woraus Name und Thematik dieses Musikstils geboren wurden. Ironischerweise gaben die Bandmitglieder Jahre später zu, sie hätten vom philosophischen Satanismus, dem Hauptthema des Black Metal, keine Ahnung.
Für die heutige Black Metal Subkultur maßgebend war die Szene Skandinaviens, insbesondere Norwegens. Weshalb die Welle gerade dort ihren Anfang nahm, liegt im Dunkeln. Vermutlich handelte es sich um eine Gegenkultur bezüglich einiger konservativer, christlicher Einstellungen der damaligen Zeit.
1984 veröffentlichte die schwedische Band Bathory ihr selbstbetiteltes Debüt, welches textlich und thematisch von Venom beeinflusst war, musikalisch aber teilweise bereits andere Wege einschlug. Der rohe Proberaum-Sound setzte den Standard des "schmutzigen" Klangs, der dem Black Metal seither eigen ist. Bald begann sich dieser neue, brutale und satanisch angehauchte Stil vor allem in Skandinavien zu verbreiten: Bathory selber verfeinerten in den 80er Jahren ihre musikalische Formel und begründeten nebenbei auch den sog. Viking Metal, eine Abart des Black Metal mit epischen, auf die nordische Mythologie fokussierten, Inhalten.
In der norwegischen Szene organisierte sich eine Black Metaller Vereinigung namens "Inner Circle" (engl. innerer Kreis, auch manchmal "Black Circle"). Ihr erklärtes Ziel war die "Dechristianisierung" Norwegens, genauer das "Reinigen Norwegens von allen heimatfremden Einflüssen". Øystein Aarseth (Pseudonym Euronymous), Gitarrist von Mayhem, profilierte sich als Kopf der Organisation und koordinierte sie aus dem Keller seines Plattengeschäftes "Helvete". Sie wurde mit Morden, mehreren Grabschändungen und zahlreichen Brandstiftungen von Kirchen in Verbindung gebracht. Unter anderem soll das Niederbrennen der historischen Fantoft Stave Kirche durch diese Musik inspiriert worden sein.
Ebenfalls an Bekanntheit gewann Kristian Vikerness, auch bekannt als Count Grishnackh, Frontmann der Band Burzum und ein oberes Mitglied des Inner Circle, welcher sich später nur noch "Varg Vikerness" nannte. Vikerness hatte sich mit dem erklärten Kommunisten Euronymous angefreundet, während er sich selbst als "Faschist" ansah. Er beschmiss den Tourbus von Paradise Lost mit Steinen, legte Feuer im Haus des Therion Sängers und ließ auf einem Deicide Konzert eine Bombe hochgehen, da aus seiner Sicht jene Death Metal Bands keine "ausreichend konsequente Einstellung" vertraten. Er selbst zeigte Verehrung für Hitler und legte sich ein von Rassismus und Nationalismus bestimmtes Weltbild zu.
Die Medien schenkten der Szene erhöhtes Interesse, als der Frontmann von Mayhem ("Dead"), durch einen Kopfschuss mit einer Schrotflinte Selbstmord beging. Seine Leiche wurde von Aarseth entdeckt, welcher sich umgehend einen Fotoapparat besorgte, um in dieser Szenerie Fotos für zukünftiges Mayhem Bootlegmaterial zu schießen.
Die Szene nahm ein recht schnelles Ende, als Kristian "Varg" Vikerness seinen ehemaligen Freund Euronymous ermordete. Vikerness nannte als Grund, Euronymous sei ein Kommunist gewesen. Wahrscheinlich spielte aber auch eine Konkurrenzsituation zwischen den beiden, Streit um Geld und Rivalität um ein Mädchen eine Rolle. Außerdem erklärte er später, der Inner Circle sei in Wahrheit ein von den Medien aufgebauter Mythos gewesen. Die Person Varg Vikerness wird innerhalb der Szene verschieden beurteilt. Er wird von einigen Anhängern als Ikone der Subkultur und des NSBM betrachtet, während viele ihn als "Schandfleck" ansehen.
Mitte der neunziger Jahre stieg die so genannte "zweite Welle" der Black Metal Bands ins Geschäft ein: Gruppen wie Emperor oder Ulver hoben den Stil musikalisch in ganz neue Sphären und gaben dem Black Metal ein höchst interessantes, progressives Element. In den Kompositionen ließ sich vor allem bei Emperor oftmals eine Tendenz zum Neoklassizismus ausmachen, was diesen Bands sehr gut zu Gesicht stand.
Jedoch beeinflusste dies andere angehende Bands, diese neuen Aspekte zu übernehmen und durch Verkitschung zu trivialisieren. So erfuhr die Black Metal Szene in den Augen ihrer Anhänger in den letzten Jahren eine ungekannte "Invasion" durch kommerziell ausgerichtete, melodisch und "pseudo-böse" agierende Bands wie Dimmu Borgir oder Cradle of Filth.
Durch diese "Invasion" und Kommerzialisierung diverser Helden der 1990iger Jahre (Satyricon, Mayhem, Darkthrone) verlor der norwegische Black Metal sein Ansehen in der Untergrund-Szene und nur noch chartkompatible Bands wie Dimmu Borgir dominieren den Anteil norwegischer Plattenverkäufe. Der Black Metal Untergrund hat sich im Laufe der Jahre immer mehr in andere Länder wie Griechenland, Portugal, Deutschland, Finnland, Osteuropa und den USA verlagert. Wobei insbesondere Griechenland eine sehr große und offen radikalisierte NSBM Szene aufweist. Bandnamen wie Der Stürmer und Stutthof sprechen für sich.
In Deutschland, speziell in den neuen Bundesländern sowie Hessen, bildete sich im Laufe der Zeit eine große Black Metal Untergrundszene. Vertreter sind beispielsweise Dies Ater, Moonblood, Nargaroth, Trollzorn oder Front Beast .
Im Zusammenhang mit der ostdeutschen Szene muss auch die Band Absurd genannt werden. Sie ist die bekannteste Vertreterin einer Neonazi-Strömung im deutschen Black Metal. 1993 wurde ihr Frontmann Hendrik Möbus zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, nachdem er mit einem Freund einen Klassenkameraden getötet hatte. Dieser Mord wurde durch die Medien als „Satansmord von Sonderhausen“ populär. 1998 wurde Hendrik Möbus vorzeitig entlassen. 1999 ist er in die USA ausgewandert und beantragte dort politisches Asyl. Dies wurde abgelehnt und Möbus wurde 2001 nach Deutschland abgeschoben und wegen der Verunglimpfung Verstorbener und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole erneut inhaftiert.
Auch in den osteuropäischen Ländern fand diese Subkultur sogar noch zur Sowjet-Zeit in den jeweiligen Ländern Anhänger. Jene Bands kultivieren in ihren Texten häufig das vorchristliche Brauchtum ihres Landes. Leider spitzt sich dies in einem vermehrten Aufkommen an NSBM Bands wie Graveland aus Polen zu.
Ideologie
Inhaltlich setzt sich der ursprüngliche Black Metal hauptsächlich mit antichristlichen, satanischen und misanthropischem Gedankengut auseinander, welches anfänglich primitiv-archaisch dargeboten wurde. Die Ausdrucksweisen der Musiker verfeinerten sich aber mit der Zeit. Der Begriff Black Metal gilt im Allgemeinen als äußerst undefiniert, daher finden mehrere Erklärungsansätze ihre Berechtigung.
Die zentrale Emotion eines Black-Metallers stellt der Hass dar, zumindest während er bzw. sie in diese Szene abgetaucht ist. Das Gefühl des Hassens (und gehasst Werdens) wird als eine sehr tief greifende Erfahrung aufgefasst("Hass ist ein sehr reines Gefühl"). Black-Metal fokussiert das Ausleben jeder Art von Hass. Alles Gute, so auch die Liebe, ist gemäß des nihilistischen Weltbildes nur eine Illusion und vergänglich. Dieser Hass richtet sich gegen die gesamte Menschheit, gegen die herrschende gesellschaftliche Ordnung und schließlich gegen die Welt an sich. Somit kann von Misanthropie gesprochen werden. Der Ursprung des Hasses stellt die Erkenntnis dar, dass die jetzige Gesellschaftsstruktur und die zugehörige Moral verlogen sind und auf das Individuum "schädlich" wirken. Dies führt zu einem grundsätzlich nihilistischen Glauben, in welchem der Lebensinhalt besteht in dem Feiern des Kampfes gegen die Welt und in dem Überwinden der "schädlichen" Sozialisation, die das Individuum unterdrückt ("Black Metal ist Krieg"). Zur Negation ist nahezu jedes Mittel recht.
Die jetzige, christliche geprägte, Gesellschaft nimmt für sich selbst in Anspruch, "gut" zu sein. Da für den "Schwarzmetaller" alles "Gute" flüchtig ist und eine heuchlerische Lüge darstellt, identifiziert er sich grundsätzlich mit dem so genannten "Bösem". Und weil sich selbst die westliche Gesellschaft als christlich bezeichnet, greift der Szenegänger auf Satanismus in allen Formen zurück, während Jesus Christus, die Kirche und Christen zu Feindbildern erhoben werden, als Bastionen der Heuchlerei. Während auf der einen Seite verkündet wird, dass der christliche Glaube für alle Menschen die Erlösung bereit halte, sehen Black-Metaller in der Kirche eine Institution der Unterdrückung, und die Heilslehre wird aufgefasst als Verschleierung der trostlosen Realität, wo die moralische Gebote meistens ignoriert würden. Die Menschen würden nur gehindert werden, sich selbst zu verwirklichen. Ähnlich dem Death Metal, erklärt dies die gelegentlich auftauchenden Songs, in denen das Töten von Christen beschrieben und propagiert wird. Dies ist jedoch (in den meisten Fällen) keinesfalls konkret, sondern metaphorisch zu verstehen. Auch ist zu erwähnen, dass Norwegen in den Achtzigern sehr christlich-konservativ eingestellt war.
Der philosophische Satanismus negiert die "Frohe Botschaft" des Christentums. Egoismus bzw. Solipsismus ist hier kein Tabu, sondern die alleinige Einstellung, mit welcher ein Mensch leben und überleben kann. Was im christlichen Glauben als fundamentale Sünde oder im Buddhismus als Leid bezeichnet wird, ist nicht nur eine unabänderliche Konstante des menschlichen Lebens, sondern absolut unüberwindbar. Der Mensch wird als Tier unter Tieren aufgefasst, allein seine animalische Seite wird als treibende Kraft des menschlichen Handelns betrachtet. Somit führt diese Moral wieder zurück in den archaischen Kampf um Tod oder Überleben, in welchem nur der Stärkere gewinnen soll. Es gibt keinerlei Einschränkung für das Individuum. So meinte Gaahl, Sänger von Gorgoroth, im Namen seiner Band, dass der Mensch um jeden Preis sich selbst erfüllen muss, selbst wenn dies Mord erfordere.
Die Auffassung, dass die Menschheit unfähig ist, die eigen auferlegten moralischen Maximen zu erfüllen, führte parallel zum Satanismus zu einer "Antilebenseinstellung". Kein Leben wird als wertvoll aufgefasst, so auch das Eigene. Auch Selbsthass darf offen ausgelebt werden, da einen die Gesellschaft sowieso nicht davon befreien kann. Auf Konzerten begegnet man des Öfteren Black-Metallern, welche sich mit Rasierklingen Wunden zufügen und selbst diverse Sänger praktizier(t)en dieses Ritual auf der Bühne. "Dead", erster Sänger von Mayhem, schnitt sich auf der Bühne Narben in die Arme. Selbstmord ist in der Szene ebenfalls weniger selten als im Rest der Gesellschaft. So benannte die Avantgarde Black Metal Band Betlehem_(Band) eines ihrer Alben "Dictius te necare", "Du sollst dich töten", was anhand einiger Selbstmordberichte aus dem Umfeld der Band einen sehr realen Beigeschmack erhält.
Ein anderer Ansatz sieht im Black Metal den Versuch, die alten, vorchristlichen Kulturen der europäischen Völker wieder auferstehen zu lassen. In den Augen seiner Vertreter ist die Bewegung damit heute quasi "tot", da sie verfälscht worden sei. Da Norwegen durch sein national-romantisches Zeitalter geprägt worden war, entdeckten einige Norweger nach Verlassen des Christentums die nordische Religion ihrer Urahnen wieder für sich. So lautet eine Textzeile beispielsweise: "Man brauchte ein Jahrtausend, um uns die Botschaft des Gekreuzigten zu bringen; die nächsten 1000 Jahre werden unser sein!" noch zu erweitern. Aus der Black-Metal Szene kapselten sich die Substile Pagan Black Metal, Viking Black Metal und Folk Black Metal ab.
Black-Metaller erscheinen selbst aus der Sicht anderer Metaller oft als "geisteskranke Freaks", er wird oft als die extremste Form des Heavy Metal bezeichnet. Es ist unbedingt anzumerken, dass die oben erklärte Ideologie nicht unbedingt auf jeden Szenegänger zu übertragen ist. Vielen gefällt einfach nur die Musik, andere akzeptieren Gedankengut nur zu einem gewissen Grad. Lediglich Wenige entsprechen diesem Bild nahezu vollständig.
Black Metal versteht sich als nicht massentaugliche Untergrundmusik und zugleich Lebenseinstellung für Gleichgesinnte. Als Ausdruck dieser abgrenzenden Identität entstand ein "Kodex der Trueness". Die "Trueness" eines Black-Metallers stellt den Grad der ideologischen Authentizität dar. Die Ideale der Trueness repräsentieren sich in dem Substil "True Black Metal", während der sehr komplexe Kodex Opfer vieler szeneninterner Satiren wurde.
Kunst
Trotz der verbreiteten Definition durch die Texte, wird von den Anhängern und den Fachmedien auch eine Erklärung über die Art der Musik vollzogen. Im Black Metal liegt ein großer Einfluss durch die klassische Musik. Demnach ist Black Metal Musik neben laut, extrem schnell, und von gekrächztem Gesang begleitet auch sehr melodisch, wenn auch für Außenstehende lediglich ein Haufen Krach.
Für den Black Metal war seit seiner Erfindung ein schnelles, extrem verzerrtes Gitarrenspiel, ein schnelles Drumming und gekrächzte Vocals üblich.
Stile
Die Black Metaller unterscheiden zwischen diversen Stilrichtungen oder sogar Subszenen, welche sich im Laufe der Jahre bildeten. Wie auch in anderen Heavy Metal Szenen sind hier die Definitionen umstritten. Eine Band wird auch durchaus mehreren Stilen zugeordnet.
- Avantgarde Black Metal
- Black Death Metal
- Elite Black Metal
- Folk Black Metal oder Folk Metal
- Industrial Black Metal
- Melodic Black Metal
- National Socialist Black Metal oder NSBM
- Pagan Black Metal oder Pagan Metal
- Progressiv Black Metal
- Symphonic Black Metal
- True Black Metal
- Vampiric Black Metal oder Vampiric Metal
- Viking Black Metal oder Viking Metal
Auftreten
Da Black Metal mit satanischen Elementen spielt, wurde ein düsteres, teils beabsichtigt abschreckendes Erscheinungsbild gewählt, was durch schwarze Kleidung, Nietenschmuck, Patronengute und das typische War- oder Corpsepaint (Schwarz/Weiß-Bemalung des Gesichts, Ursprung in der Band Kiss_(Band)) verdeutlicht wird. Accessoires wie umgestürzte Pentagramme (siehe: Drudenfuß) und umgekehrte Kreuze sind üblich.
Dass sich die Musiker in der Szene Pseudonyme zulegen, gilt als Normalfall. Jene Namen sollen oft einfach nur eindrucksvoll und "böse" klingen( Infernus ), finden ihren Ursprung aber auch oft in nicht-christlicher, oft nordischer Mythologie( Fenriz, Marduk ) oder in den Büchern von J.R.R. Tolkien ( Gorgoroth, Shagrath ).
Anmerkung: meines Wissens nach (und dem einschlägiger Fachliteratur) hat das Corpse-Paint (Leichen-Bemalung) seinen Ursprung in der Imitation toter Menschen oder der Kriegsbemalung alter Völker. Die Analogie zu KISS findet man lediglich in der s/w Farbgebung. Die Motive weichen jedoch drastisch von denen der US-Rocker ab (Katzen und Sterne wird man in BM vergeblich suchen)
Kritik
Auch innerhalb der Heavy Metal Subkultur selbst "genießt" der BM einen zweifelhaften Ruf. Es sollte angemerkt werden, dass die Art von Ethik, auf welche diese Kritik zurückgreift, in den Augen der dadurch angegriffenen natürlich keinerlei Relevanz besitzt. Ebenfalls sollte man wissen, dass viele Fans zwischen den Einstellungen und der Musik jener Bands zu unterscheiden wissen; während sie einerseits das künstlerische Schaffen dieser Gruppen schätzen, klammern sie den Rest dieser Persönlichkeiten aus.
Ein Hauptangriffspunkt liegt oft darin, dass viele BM-Bands in ihren Texten und ihren Aussagen mit Krieg, Nationalsozialismus, Rassismus und generell allen Arten des Tötens in einer scheinbar inflationären und unbekümmerten Weise hantieren. Auch wenn sie dies lediglich nur aus Provokation täten, würden sie die Brisanz dieser Thematiken gefährlich verharmlosen. So wird der Band Marduk häufig vorgeworfen den Krieg zu verherrlichen, was die Band jedoch nur leidlich zu dementieren versucht.
Tatsächlich ist solches Gedankengut selbst in der Prominenz der Szene teilweise fest etabliert. So lassen Mayhem des Öfteren verlauten, dass es ohne Ausländer in ihrer Heimat wesentlich weniger Probleme geben würde. Besonders einzelne Musiker verdeutlichen die Existenz dieser Problematik entscheidend; war es früher noch der rechtsradikale Varg Vikerness gewesen, so wurde beispielsweise der in mehrere Verbrechen verwickelte Sänger von Gorgoroth im Mai 2004 zu einer 9-jährigen Haftstrafe vorurteilt, nachdem er einen Mann verprügelt und gefoltert hatte. Angesichts der Tatsache dass es nicht nur von seiner Band regelmäßig Skandale zu hören gibt und viele Musiker auf eine immer extremere Selbstdarstellung zurückgreifen, wird vielen der Black Metaller eine getrübte Sicht der Realität nachgesagt.
So greift ein weiterer Kritikpunkt darauf zurück, dass viele der bekannten Black Metaller Norwegens, anscheinend ohne jegliche Fähigkeit eine emotionale Bindung mit Mitmenschen einzugehen, offensichtlich keine Achtung vor menschlichem Leben aufweisen; selbst nicht vor dem ihrer "Freunde" und Bandkollegen. So ist die Geschichte Mayhems bekanntlich durchzogen von Morden und Selbstmorden.
Von vielen anderen äußerst erfolgreichen Bands wie Darkthrone, Emperor oder Immortal sind ebenfalls derartige Statements und Einstellungen bekannt. Dass die Szenemedien jene Bands und Musiker als "Szene-Ikonen" bezeichnen, lässt den Ruf des BM ebenfalls alles andere als sich verbessern. Beispielsweise wurde im Szenemagazin Legacy unter der Überschrift "Polnischer Stolz" eine Interview mit Graveland abgedruckt, in welchem eindeutig nationalistische und rassistische Aussagen Verwendung fanden.
Bands
Liste einiger Black Metal Bands (Herkunft):
- Amok Vedar (D)
- Bathory (S)
- Borknagar (N)
- Burzum (N)
- Carpathian Forest (N)
- Cradle of Filth (GB)
- Darkthrone (N)
- Dark Funeral (S)
- Dimmu Borgir (N)
- Emperor (N)
- Enslaved (N)
- Eisregen (D)
- Finntroll (FIN)
- Gorgoroth (N)
- Graveland (PL)
- Immortal (N)
- Marduk (S)
- Mayhem (N)
- Nokturnal Mortum (Ukr)
- Old Man's Child (N)
- Satyricon (N)
- Sigh (J)
- Trollskogen (Ö)
- Venom (UK)
- Vintersorg (S)
Nachschlagewerk: Lords of Chaos (prophecy)
Siehe auch: Metal Heavy Metal Death Metal