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Benutzer:Bricktop1/Baustelle

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Geschichte der Entwicklung

Sojus T

1965 entstand das Projekt eines auf 7K-OK basierenden militärischen bemannten Raumschiffs mit der Bezechnung 7K-WI (russisch 7К-ВИ, ВИ steht für Военно-Исследовательский, zu deutsch für Militär- und Forschungszwecke), auch bekannt als Swesda. 1967 wurde das Projekt gestoppt und ein neues gestartet: es sollte eine bemannte militärische Raumstation Sojus-WI, bestehend aus einem Orbitalmodul und dem Zubringerschiff 7K-S (russisch 7К-С, С steht für Специальный, zu deutsch für Spezialzwecke; GRAU-Index 11F732, russisch 11Ф732) auf der Basis des 7K-OK, jedoch ausgestattet mit zahlreichen Modifizierungen, entwickelt werden. Anfang 1970 wurde auch das Projekt der Sojus-WI-Raumstation fallengelassen. Die Entwicklung des 7K-S lief dagegen weiter, mit dem anfänglichen Ziel, ein militärisches Raumschiff für autonome Flüge zu konstruieren. Durch die relativ lange Entwicklungszeit konnten viele Systeme des Schiffs grundlegend überarbeitet werden: so erhielt 7K-S ein neues Steuerungs- und Antriebssystem, einen Bordrechner, verbesserte Lande- und Kommunikationssysteme sowie andere Modifizierungen. Auch ein neues Kopplungssystem wurde für 7K-S entwickelt, dieses fand seine Verwendung schon ab 1971 in 7K-T-Raumschiffen.

Schematische Darstellung eines Sojus-T-Raumschiffes (7K-ST)

1974, als die ersten 7K-S-Raumschiffe bereits in Fertigung waren, verlor das Militär das Interesse an dem Projekt. Daraufhin wurde entschieden, 7K-S zu einem Zubringerschiff für die Saljut-Stationen zu modifizieren. Diese Modifikation erhielt die Bezeichnung 7K-ST und den offiziellen Namen Sojus T (T steht für Транспортный, zu deutsch für Transportzwecke), behielt aber den GRAU-Index des Vorgängers 11F732.

  • 3-sitze, solarpanels, 4tage/180tage

Parallel zur Entwicklung der 7K-ST-Modifikation wurden drei unbemannte Testflüge der bereits gebauten 7K-S unternommen: der erste am 6. August 1974 als Kosmos 670 und der letzte am 29. November 1976 als Kosmos 869. Der erste unbemannte Testflug des 7K-ST-Raumschiffes fand am 4. April 1978 als Kosmos 1001 statt, nach zwei weiteren unbemannten Testflügen folgte am 5. Juni 1980 mit Sojus T-2 der erste bemannte Einsatz eines 7K-ST. Seitdem wurde Sojus T zum Transport von Kosmonauten zu den Raumstationen Saljut 6 und Saljut 7 verwendet, der letzte Flug dieses Raumschiffmodels fand am 13. März 1986 mit Sojus T-15 statt.

Потом от военного использования отказались и модификация 7К-СТ, «Союз-Т» (Т — транспортный) летала на станции Салют-6 и Салют-7. За счет усовершенствования спускаемого аппарата удалось снова увеличить экипаж до трех человек - на этот раз в скафандрах. Кроме того, в этой модификации снова были добавлены солнечные батареи.

Progress

Progress M1-10
Hauptartikel: Progress

Sojus TM

Schematische Darstellung eines Sojus-TM-Raumschiffes (7K-ST)
Datei:Sojus landet.jpg
Sojus-Kapsel bei ihrer Landung in Kasachstan.

Jede Sojus-Kapsel-Raketen-Kombination besitzt einen Rettungsturm, der analog den Rettungsraketen der Mercury- und Apollo-Raumschiffe die Rettung während der Startphase ermöglicht, indem er die Raumkapsel mit den Kosmonauten aus der Gefahrenzone herausbeschleunigt. Der Rettungsturm kam beim Sojus-System bisher zweimal erfolgreich bei Sojus 18-1 und Sojus T-10-1 zum Einsatz.

Der Weg zum Raumtransporter

Einen wichtigen Schritt bei der Weiterentwicklung der Sojus-Kapsel und der informationellen Öffnung stellte der gemeinsame Raumflug beim Apollo Sojus Test Projekt (ASTP) dar. Im Rahmen des Interkosmos-Programmes ermöglichte die Sowjetunion ab 1978 aus, unter anderem auch propagandistischen, Gründen den Mitflug von Raumfahrern aus Ostblock-Staaten, später auch aus westlichen Ländern (darunter Frankreich, Indien, Japan, Großbritannien, Österreich, der BRD und Afghanistan). Mit Sojus 31 startete am 26. August 1978 zum ersten Mal ein Deutscher (Sigmund Jähn) ins All. Die letzte Änderung der Sojus betraf internationale Forderungen. So wurde es möglich, Kosmonauten einzusetzen, die größer als 160 Zentimeter sind. Zusätzlich wurde die Bremsbeschleunigung beim Aufprall herabgesetzt, da es gelegentlich zu Verletzungen gekommen war. Die Sojus diente auch als Crewtransport-Vehikel zur Raumstation Mir.

Sojus TMA

Datei:Sojus kapsel.jpg
Sojus-Kapsel, die als ständiges Rettungsraumschiff an die Internationale Raumstation angedockt ist.

Derzeit ist Sojus (in der Version Sojus TMA) das Transport- und Rettungsschiff der ISS. Es bleibt immer eine Sojuskapsel für ein halbes Jahr an der ISS angedockt, um die Stammbesatzung im Notfall evakuieren zu können. Nach etwa 180 Tagen ist die garantierte Operationszeit des Schiffs abgelaufen und es muss durch ein neues ersetzt werden. Dazu starten die Schiffe in einem Halbjahreszyklus.

Für Ende 2008 ist der Start der nächsten Modifikation der Sojus-Raumkapsel geplant, die den vorläufigen Namen Sojus-TMA-Z (Z für Ziffer) trägt. Dabei sollen ältere analoge Steuerungssysteme durch moderne digitale ersetzt werden, wodurch die Masse und die Herstellungskosten der Raumkapsel gesenkt sowie der Innenraum geräumiger gestaltet werden sollen. Die modifizierte Raumkapsel soll weiterhin dreisitzig bleiben.

Am 19. November 1999 wurde von der Volksrepublik China ein Raumschiff mit Namen Shenzhou („Gottesschiff“) gestartet, das auf dem Sojus-Raumschiff basiert, aber größere Abmessungen und höhere Leistungsfähigkeit besitzt.

Zukunftspläne

Zurzeit werden Flüge zur ISS für Touristen angeboten. Ab 2010 will die russische Raumfahrtagentur in Kooperation mit Space Adventures Flüge um den Erdmond mit einer modifizierten Sojus-Kapsel für ca. 100.000.000 US-Dollar anbieten.

Als Nachfolger der Sojus-Raumkapsel wurde Anfang 2004 der Kliper angekündigt, der Jungfernflug soll etwa 2012 stattfinden, volle Einsatzbereitschaft wird für 2015 erwartet.

Meilensteine

  • Sojus (als Kosmos 140) (7. Februar 1967): Dritter unbemannter Start eines Sojus-Raumschiffes misslingt. In Auswertung der letzten Fehlschläge wird das Konzept für Sojus überarbeitet
  • Sojus 1 (23. April 1967): Erster bemannter Flug der Sojus-Kapsel, endete mit einer Katastrophe; Kosmonaut kommt bei der Landung durch ein Versagen des Fallschirmsystems ums Leben, erneute Überarbeitung
  • Sojus 11 (6. Juni 1971): Der Flug endet mit einer Dekompression während der Landungsphase, die drei Kosmonauten, die keine Schutzanzüge trugen, kommen ums Leben.
  • Sojus 18-1 (5. April 1975): Startabruch nach rund 290 Sekunden in rund 190 Km Höhe. Rettung der Kosmonauten durch automatisiertes Rettungssystem.
  • Sojus T (16. Dezember 1979): Verbesserungen bei der Innenausrüstung und Einbau eines Bordrechners
  • Sojus TM (21. Mai 1986): Allgemeine Modernisierung der Systeme, Einbau redundanter Komponenten für wichtige Systeme, Einbau des automatischen Annäherungs- und Kopplungssystems „KURS“, höhere Nutzlast
  • Progress M1 (1. Februar 2000): Nochmals verbesserte Frachtvariante von Sojus, kann mehr Treibstoff zur Raumstation transportieren. Ältere Progress M Schiffe werden weiterhin parallel eingesetzt, je nachdem welche Fracht zur Station befördert werden muss.
  • Sojus TMA (30. Oktober 2002): Verbesserungen am Innenraum und am Landesystem, um „nicht dem russischen Standard“ entsprechende Kosmonauten mitnehmen zu können. Aktuelle Sojus-Variante

Technik

Sojus besteht aus folgenden Hauptbaugruppen: dem Antriebsmodul mit Triebwerksanlage, Lebenserhaltungssystem, Geräteausrüstung und Energieversorgungskomplex (meist mit Solarzellenpaneelen), dem zwei- bzw. dreisitzigen, rückführbaren Rückkehrmodul, der eigentlichen Raumkapsel, und dem Orbitalmodul, das als Arbeits- und Aufenthaltsraum dient und den Kopplungsmechanismus enthält. Nach dem Bremsmanöver und vor dem Eintritt in die Erdatmosphäre trennen sich die Komponenten voneinander und verglühen bis auf die Rückkehrkabine. In 7,5 Kilometer Höhe entfaltet sich der Hauptfallschirm, knapp über dem Boden zündet eine Bremsrakete, die die Kapsel weiter abbremst. Der Hauptunterschied zu den Vorgängermodellen besteht darin, dass Sojus Bahnmanöver ausführen kann, um Rendezvous-Manöver im Weltraum zu ermöglichen.

Technische Daten

Sojus (A) Sojus (TM)
Gesamtsystem
Gesamtmasse (kg) 5.880 7.250
Länge (m) 7,40 7,48
Durchmesser (m) 2,30 2,72
Spannweite (m) --- 10,06
Orbitalmodul
Gesamtmasse (kg) 1.300 1.300
Länge in (m) 3,00 2,98
Durchmesser (m) 2,20 2,26
Rückkehrmodul    
Gesamtmasse (kg) 2.480 3.000
Länge (m) 2,30 1,90
Durchmesser (m) 2,20 2,17
Antriebsmodul
Gesamtmasse (kg) 2.400 2.950
Treibstoffmasse (kg) 830 900
Länge (m) 2,10 2,60
Durchmesser (m) 2,10 2,17
Basisdurchmesser (m) 2,30 2,72

Siehe auch

Commons: Sojus-Raumkapsel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Sojus-Programm – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Logos der Sojus-Missionen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien