Der fremde Freund
Drachenblut ist eine sehr erfolgreiche Novelle von Christoph Hein, die 1982 unter dem Titel Der fremde Freund in der DDR veröffentlicht wurde und in der Bundesrepublik 1983 aufgrund des Titelschutzes als Drachenblut erschien.
Die Novelle ist eine Ich-Erzählung. Sie handelt von der allein stehenden Ärztin Claudia, die in ihrem Leben in der DDR starke Entfremdung empfindet. Sie wirkt oftmals teilnahmslos und desinteressiert an den gesellschaftlichen Umständen. Mit ihrem Nachbarn Henry kommt neuer Schwung in ihr Leben. Die Beziehung bleibt jedoch distanziert und kühl. Henrys ironische Gelassenheit trifft auf Claudias Ängste und Frustrationen. Claudias Entfremdung dem Leben gegenüber kommt auch darin zum Ausdruck, dass sie ununterbrochen Fotos macht statt sich echten Erlebnissen auszusetzen. Ein großer Gefühlsausbruch steht im Kontrast zu ihrer als gespielt aufzufassenden Teilnahmslosigkeit. Dieser Ausbruch wird durch ihre Erinnerung an ihre Jugendfreundin ausgelöst, deren Familie im Zusammenhang mit der Revolte um den 17. Juni 1953 herum in politische Bedrängnis hinein kam.
Literatur
- Der fremde Freund. Drachenblut, Novelle, Suhrkamp, Frankfurt/M., 2002, ISBN 3-518-39976-4
Weblinks
Eine Interpretation unter dem Gesichtspunkt der Darstellung des Geschlechterverhältnisses in der DDR