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Steimel

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Wappen Deutschlandkarte
Steimel
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Steimel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 37′ N, 7° 38′ OKoordinaten: 50° 37′ N, 7° 38′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Neuwied
Verbandsgemeinde: Puderbach
Höhe: 326 m ü. NHN
Fläche: 5,59 km2
Einwohner: 1256 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 225 Einwohner je km2
Postleitzahl: 57614
Vorwahl: 02684
Kfz-Kennzeichen: NR
Gemeindeschlüssel: 07 1 38 070
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 13
56305 Puderbach
Website: www.steimel-westerwald.de
Ortsbürgermeister: Wolfgang Theis
Lage der Ortsgemeinde Steimel im Landkreis Neuwied
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Karte
Haus Neitzert

Steimel ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied im Norden von Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Puderbach an. Steimel ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]

Geographie

Der Erholungsort liegt nordöstlich von Puderbach im Naturpark Rhein-Westerwald.

Zu Steimel gehören die Ortsteile Alberthofen, Sensenbach und Weroth sowie die Wohnplätze Berghof, Birkenhof, Luisenhof, Marthaheim und Niederwambachermühle.[3]

Sensenbach, Luftaufnahme (2016)
Alberthofen, Luftaufnahme (2016)

Geschichte

Steimel gehört zu den ältesten Siedlungen in der Verbandsgemeinde Puderbach, erstmals erwähnt 1320 als Steynbule und Steynboll, 1460 Steymbell und ab Mitte des 16. Jahrhunderts Steymel oder Steimel. Der Name wird als „Steinbul“ gedeutet, das Grundwort Bühl bezeichnet einen Hügel. Die Deutung „Stein-Mal“ und der Hinweis auf eine mögliche heidnische Thing- oder Opferstätte in germanischer Zeit ist unwahrscheinlich, da gerade in den alten Namensformen das Grundwort Bühl noch erkennbar ist.

Schon früh erhielt Steimel Marktrechte. Es wurden hauptsächlich Erzeugnisse aus bäuerlicher und handwerklicher Tätigkeit sowie bäuerliche Bedarfsgegenstände gehandelt, später kam der Handel mit Vieh hinzu. Der Markt stand unter dem Schutz der Grafen zu Wied, für diese waren die Marktabgaben eine Einnahmequelle. 1559 wurde der Marktplatz zum Schutz gegen Überfälle mit Wall und Graben umgeben. 1633 wurde der Ort durch „fremde Kriegsvölker“ verwüstet, die Überlebenden starben an der Pest.

In der Folgezeit wurden statt der ursprünglichen drei Markttage im Jahr bis zu über zwanzig Märkte jährlich abgehalten. Steimel entwickelte sich zum wichtigsten Marktort in der wiedischen Grafschaft. An manchen Markttagen betrug der Viehauftrieb an Großvieh über 1.000 Stück. Noch im Jahr 1957 wurden 13 Märkte abgehalten.

Der heutige, jährlich im Herbst stattfindende „Kartoffelmarkt“ erinnert noch an die alten Marktrechte, genau so wie die auf dem Marktplatz stehenden alten Eichen.

Bis zur Umbenennung am 1. Mai 1967 hieß die Gemeinde Alberthofen.[4] Am 7. Juni 1969 wurde die heutige Gemeinde aus den Gemeinden Steimel und Weroth neu gebildet.[5]

Am 26. Februar 2012 wurde nahe Weroth erstmals seit 130 Jahren wieder ein Wolf im Westerwald gesichtet und fotografiert.[6] Dieser wurde jedoch am 21. April 2012 widerrechtlich von einem Jäger aus Bad Honnef erschossen.[7]

Kulturdenkmäler

Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Steimel

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Steimel bezogen auf das heutige Gemeindegebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][2]

Jahr Einwohner
1815 225
1835 304
1871 327
1905 318
1939 349
1950 458
Jahr Einwohner
1961 443
1970 554
1987 727
1997 1.095
2005 1.320
2023 1.256

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Steimel besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[8]

Wappen

Wappen von Steimel
Wappen von Steimel
Blasonierung: „Gespalten durch eine eingeschweifte grüne Spitze, darin auf wachsendem silbernem Steinhügel eine silberne Kapelle mit Tor in natürlichen Farben und rotem Turmdach, vorne in Gold vier rote Schrägbalken, belegt mit einem aus dem Schildrand linkshinschreitenden blauen Pfau, hinten in Silber eine rote Waage.“
Wappenbegründung: Bei den Emblemen deutet der Pfau auf die ehemalige Wiedische Landeshoheit hin. Dass Steimel ein uralter Marktort ist, wird durch die Waage dargestellt. Der Steinhügel symbolisiert den Namen der Gemeinde („Steinbul“ = Steimel). Die Kapelle weist auf die früher vorhandene Martinskapelle hin.

Das Wappen wurde am 28. Juli 1972 durch die Bezirksregierung Koblenz genehmigt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Vereine

Der größte Verein in Steimel ist der Verkehrs- und Verschönerungs-Verein Steimel.

Verkehr

Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Neuwied an der A 3. Der nächstgelegene ICE-Bahnhof ist in Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.

Commons: Steimel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. ** Vorlage:GemeindeverzeichnisRP – Bitte gültiges Jahr (Stand) angeben! **
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 186 (PDF; 2,8 MB).
  5. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 179 (PDF; 2,8 MB).
  6. NABU bestätigt: Es gibt einen Wolf im Westerwald. In: Rhein-Zeitung. 27. März 2012, abgerufen am 11. Februar 2018.
  7. Jens Höhner: Prozess um toten Wolf Jäger muss 3500 Euro Strafe zahlen. In: Rhein-Sieg-Anzeiger. 17. Januar 2013, abgerufen am 11. Februar 2018.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen