Sechtem
Karte | |
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Wappen von Bornheim-Sechtem | Deutschlandkarte, Position von Bornheim-Sechtem hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen (Deutschland) |
Regierungsbezirk: | Köln |
Landkreis: | Rhein-Sieg-Kreis |
Stadt: | Bornheim |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 70 m ü. NN |
Einwohner: | 5.350 (18. April 2005,
Quelle: Stadt Bornheim) |
Postleitzahlen: | 53332 (alt: 5303) |
Vorwahl: | 02227 |
Kfz-Kennzeichen: | SU |
Politik | |
Ortsvorsteher: | Dieter Paschmanns (SPD) |
Sechtem ist ein Ortsteil von Bornheim (Rheinland).
Geografie
Geografische Lage
Sechtem liegt in der Kölner Bucht zwischen Vorgebirge und Rhein. Während sich im Westen und Süden die übrigen Bornheimer Orte anschließen, findet man im Norden die Stadt Brühl und im Osten die Stadt Wesseling.
Geologie
Das gesamte Gebiet besteht überwiegend aus tiefgründigem Lößboden. Zusammen mit der günstigen klimatischen Lage ist dies der Grund dafür, dass es um Sechtem herum viele Obst- und Gemüseanbauflächen gibt.
Klima
Durch die Lage zwischen Vorgebirge und Rhein ist der Ort klimatisch begünstigt, da er im Lee der überwiegend aus Richtung Eifel und Vorgebirge kommenden Winde liegt. Selten können sich sogar leichte Föhnwetterlagen entwickeln.
Geschichte
In der Römerzeit lag Sechtem an der Römerstraße Trier-Köln und Bonn-Köln. Die heutige Kaiserstraße und die Graue-Burg-Straße sind ein Abschnitt dieser alten Verbindung. Es gab in Sechtem auch ein römisches Kastell. Die Kapelle St. Nikolaus wurde auf dem Fundament dieses Kastells errichtet. Die Überreste eines von Römern errichteten Merkurtempels, die bei Renovierungsarbeiten in der Pfarrkirche gefunden wurden, sind stumme Zeugen aus dieser Zeit.
Der Ort wird im Jahre 1113 erstmals urkundlich erwähnt. Der ursprüngliche Ortsname "Sephteme" hat sich immer wieder geändert, bis er schließlich zum heutigen "Sechtem" wurde. Dieser Name ist auf die römerzeitliche Form des Siedlungsnamens "ad Septinam leugam", der Ort lag damals genau sieben Leugen vom römischen Köln entfernt, zurück zu führen.
Im Jahr 1844 wurde der Haltepunkt Sechtem der Bahnlinie zwischen Köln und Bonn fertiggestellt und am 13. Februar mit einer Festfahrt für die Aktionäre der Bonn-Cölner Eisenbahn Gesellschaft offiziell eröffnet. Ursprünglich sollte die Bahn mitten durch den Ort verlaufen, was aber von dem damaligen Bürgermeister Clemens Müller verhindert wurde. Er befürchtete unter anderem, dass die seinerzeit strohgedeckten Häuser durch den Funkenflug der Lokomotive in Brand gesetzt werden, oder aber durch die von dem Zug verursachten Erschütterungen einstürzen könnten. Der im Jahr 1848 erbaute Güterschuppen ist das einzige im Ort erhaltene Gebäude der Eisenbahn aus dieser Zeit.
Heute wird der Bahnhof Sechtem von vielen Pendlern auch aus den umliegenden Ortschaften genutzt.
Einwohnerentwicklung
Im Jahr 1844 hatte Sechtem 652 Einwohner. Gut einhundert Jahre später waren es dann schon etwa 1900 Personen. Heute hat der Ort mehr als 5300 Einwohner.
Kultur und SehenswürdigkeitenKirchenDie katholische Pfarrgemeinde Sechtem hat im Ort eine eigene Kirche, die den beiden Heiligen St. Gervasius und Protasius geweiht ist. Die evangelische Pfarrei Sechtem hat im Ort keine eigene Kirche, sondern nur ein Gemeindezentrum. Sechtem gehört zur evangelischen Dreieinigkeitskirche in Hersel.
BauwerkeDie Graue BurgBei der Grauen Burg handelt es sich um einen uralten Rittersitz und wurde wahrscheinlich von den Herren von Saffenburg erbaut. Im Gegensatz zu vielen anderen Rittersitzen war sie aber eine Grafenburg, deren Name sich über Grawe- und Graveburg zu Graue Burg gewandelt hat. Zu der von einem Wassergraben umgebenen Burg gehört noch ein Herrenhaus, dass nach einem Brand im 18. Jahrhundert um 1770 nach Plänen des Architekten Johann Georg Leydel neu errichtet wurde. Nach mehreren Besitzerwechseln erwarb die Gemeinde Sechtem im Jahr 1961 die Burg. 1969 wurde sie dann an eine langjährige Mieterin verkauft, die dort eine Privatschule führte. Seit dem befindet sich die Graue Burg in Privatbesitz. Die Weiße BurgDie von einem Wassergraben umgebene Weiße Burg wird urkundlich erstmals im Jahr 1472 als im Besitz der Frau von Dersdorf aus dem Geschlecht der Grafen Beissel von Gymnich erwähnt, ist aber bereits im 11. Jahrhundert errichtet worden. 1492 ist Wilhelm von Effern Besitzer der Burg. Während der nächsten zweihundert Jahre kam durch die Lage inmitten saftiger Wiesen und Weiden der Name Wisseburg (Wiesenburg) auf. Späterer Besitzer war der Erzbischof und Kurfürst von Trier Karl Kaspar Graf von der Leyen. Dieser verkaufte die Burg an Herrn von Meyerhofen. 1687 hat Johann Peter von Krane die Burg geerbt; in der Folge wurde die Burg gelegentlich auch als Kranenburg bezeichnet. In den Jahren 1842 - 1848 wurde die baufällige Anlage wiederhergestellt. Nach weiteren Besitzerwechseln hat der Rittergutsbesitzer Peter Bollig vom benachbarten Ophof im Jahr 1906 die Burg erworben. Die Burg ist heute im Besitz der Familie Zilliken. Die NikolauskapelleDie Nikolauskapelle, die dem heiligen Nikolaus geweiht ist, wurde ursprünglich im 11. Jahrhundert von Graf Adalbert von Saffenburg, dem damaligen Herren der Grauen Burg als Burgkapelle erbaut. Im Jahr 1122 stirbt der selige Ailbertus in Sechtem und wird in dieser Kapelle beigesetzt. 1620 Wird in der Kapelle ein Gruft als Grablege für die Herren der Grauen Burg angelegt. Als die Kapelle im Jahr 1771 abgerissen wird, werden die Gebeine des seligen Ailbertus wiederentdeckt und in einen Holzschrein gebettet.Im selben Jahr errichtet Heinrich von Monschau an gleicher Stelle eine neue Kapelle, die dann 1775 eingeweiht wird. 1895 werden die Gebeine des seligen Ailbertus nach Rolduc in Holland, in ein von ihm dort gegründetes Kloster gebracht. Lediglich vier kleine Leinensäckchen mit Gebeinen des Seligen bleiben in Sechtem. Im Jahr 1929 schenkt die Familie Geyr-Schweppenburg, seinerzeit die Herren der Grauen Burg, das Kloster der Pfarrgemeinde St. Gervasius und Protasius. Die Nikolauskapelle wird im Jahr 1932 renoviert und als Krieger-Gedächtnis-Kapelle hergerichtet. In den Jahren 1992/93 wird die Kapelle von der Pfarrgemeinde erneut renoviert und am 13.06.1993 eingeweiht. Heute wird sie gelegentlich für Andachten und Trauungen, aber auch für Konzerte genutzt. Die WendelinuskapelleDie Wendelinuskapelle wurde im Jahr 1680 anstelle eines verfallenen Heiligenhäuschens erbaut und zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort. Sie wurde seinerzeit von Jacob Beller gestiftet. 1947 wurden Kriegbeschädigungen beseitigt. Im Jahr 1968 erfolgte eine Außensanierung. Die Kapelle wird 1986 dann komplett saniert. Am 18.10.1987 wurde sie dann wieder eingeweiht. Seitdem pilgern am Sonntag nach dem 20. Oktober (Fest des hl. Wendelinus) Wallfahrer aus den umliegenden Ortschaften zur Wendelinuskapelle.
VereineVereine haben in Sechtem eine lange Tradition. Außer den vier Sportvereinen gibt es noch eine Reihe andere Vereine: Sportvereine
Andere Vereine
Regelmäßige Veranstaltungen
Wirtschaft und InfrastrukturVerkehrSechtem ist sehr gut an den regionalen und überregionalen Verkehr angeschlossen. Über eine RVK Omnibuslinie sind die Bornheimer Orte gut erreichbar. Die Stadtbahn der KVB ist in den Nachbarorten Walberberg, Merten, Waldorf und Wesseling mit Haltestellen vertreten. Sechtem selber verfügt über einen Bahnhof der Deutschen Bahn AG, so dass über die Regionalbahnen eine gute Anbindung an die Hauptbahnhöfe Köln und Bonn besteht. Die Autobahnen A555, A553 und A61 sind über die folgenden Anschlussstellen gut erreichbar:
WirtschaftDie sehr gute Verkahrsanbindung hat den Gewerbepark Bornheim-Sechtem zu einem interessanten Standort werden lassen. Neben Logistikunternehmen, Pharma, Handwerk oder Fleisch- oder Konservenverarbeitung sind weitere Firmen unterschiedlichster Art vertreten. BildungSchulen
PersönlichkeitenAuf der Basis seiner Recherchen erstellte sein Sohn Heinz Vorzepf eine umfangreiche Dorfchronik, die auch in Buchform erhältlich ist. Im Jahr 2003 wurde eine Straße nach Anton Vorzepf benannt. SonstigesIn den Jahren 2002/2003 wurden einzelne Szenen des Kinofilms "Das Wunder von Bern" in Sechtem gedreht. Hierfür wurde in unmittelbarer Nähe zum Ort die Kulisse des damaligen Wankdorfstadions errichtet. Literatur
Weblinks
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