Zum Inhalt springen

Ghazi al-Yawar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Juli 2004 um 00:16 Uhr durch CdaMVvWgS (Diskussion | Beiträge) (kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ghazi al Jawar, arab.: غازي الياور, wurde am 1. Juni 2004 vom Übergangsrat zum ersten Präsidenten des Irak nach Saddam Hussein gewählt. Der zuvor vom UNO-Sonderbeauftragten Lakhdar Brahimi nominierte Adnan Pachachi hatte das Amt ausgeschlagen.

Der 41jährige Sunnit al Jawar wurde im Mai Vorsitzender des Übergangsrates, nachdem sein Vorgänger einem Attentat zum Opfer gefallen war. Er gilt als versöhnungsbereiter Politiker und hatte in letzter Zeit sowohl Kritik an einigen irakischen Politikern als auch am UNO-Resolutionsentwurf der USA geäußert (am 9.6. wurde er nach Änderungen - unter Beteiligung des Irak - einstimmig beschlossen und gibt der Regierung Mitspracherecht betr. der Besatzungstruppen).

Ghazi al Jawar ist ein bedeutender Scheich des Stammes der Schammar, der in Arabien weit verbreitet ist, und stammt aus Mossul im Nordirak. Da zu den Schammar auch viele Schiiten zählen, gilt der Stammesführer für viele als Chance, um die ethnische und religiöse Vielfalt des Irak zu repräsentieren.

Zugleich mit dem künftigen Präsidenten verkündete Brahimi am 1. Juni auch dessen Stellvertreter: der Schiite Ibrahim al Dschafari und der Kurde Rosch Schawais. Zum Ministerpräsident wurde der schiitische Arzt Ijad Allawi nominiert.