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Aérotrain

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Aérotrain 02 (Prototyp) im Technik Museum Speyer

Der Aérotrain war ein Konzept einer Einschienen-Luftkissenschwebebahn, das in Frankreich von 1965 bis 1974 entwickelt wurde.

Geschichte

Die Luftkissenfahrzeugtechnik nahm 1958 ihren Anfang; auch Jean Bertin, französischer Pionier auf diesem Gebiet, begann zu diesem Zeitpunkt mit seinen Arbeiten. Er gelangte schnell zum Konzept eines spurgeführten Luftkissenfahrzeugs und schaffte es 1965, staatliche Förderung zu erhalten.

Verschiedene Versuchsfahrzeuge von bis zu 22 t Masse führten mehrere tausend Versuchsfahrten auf insgesamt zwei Versuchsstrecken durch. Dabei wurden mehrere internationale Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt. Trotzdem kam es nie zu einer kommerziellen Realisierung.

Gründe des Scheiterns

Der Aérotrain gehörte zum Kanon der technischen Statussymbole des Frankreichs der 60er-70er Jahre wie die aufstrebende Nukleartechnik, das Gezeitenkraftwerk von Saint-Malo, die Concorde oder Schiffe wie die "France". Warum es nicht zu einer Realisierung kam, ist aus den Quellen schwer zu entnehmen. Häufig wird davon ausgegangen, Streitigkeiten zwischen der SNCF, die lieber einen konventionellen Hochgeschwindigkeitszug wollte, und der den Aérotrain fördernden Raumplanungsbehörde seien der alleinige Grund gewesen.

Der Luftkissenzug scheint jedoch auch gravierende technische Nachteile gehabt zu haben. Ein wohl recht hoher spezifischer Energieverbrauch durch das Schwebesystem und den Rückstoßantrieb, bei dem zudem keine Rückspeisung von Bremsenergie möglich ist, dürfte das größte Problem gewesen sein. Auch die geringe Gefäßgröße selbst der größten realisierten Fahrzeuge, der Lärmpegel und die Unmöglichkeit herkömmlicher Weichen sind zu beachten.

Ansonsten sind die Probleme, die den Aérotrain zum Scheitern brachten, mit denen der heute noch in Betracht gezogenen Magnetschwebebahnen vergleichbar; wie immer ist das Hauptargument dabei die Kompatibilität zum herkömmlichen Schienennetz.