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Alsfeld-Billertshausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Billertshausen
Stadt Alsfeld
Koordinaten: 50° 45′ N, 9° 12′ OKoordinaten: 50° 44′ 51″ N, 9° 11′ 59″ O
Höhe: 295 m ü. NHN
Fläche: 5,37 km²[1]
Einwohner: 258[2]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36304
Vorwahl: 06631
Evangelische Kirche

Billertshausen ist ein Stadtteil von Alsfeld im mittelhessischen Vogelsbergkreis.

Billertshausen liegt westlich vom Hauptort an der Antrift, am Rande des Vogelsbergs. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3070. Der Ort hatte am 1. Oktober 1910 zufälligerweise die gleiche Einwohnerzahl wie am 26. März 2006, nämlich 228.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Billertshausen unter dem Namen Bylhartshusin 1365.[1]

Am 31. Dezember 1971 wurde Billertshausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen in die Stadt Alsfeld eingegliedert.[3]

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt die Territorien bzw. Verwaltungseinheiten denen Billertshausen unterstand im Überblick:[4][1]

Gerichte seit 1803

In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das „Hofgericht Gießen“ als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit für Billertshausen durch das Amt Romrod. Das Hofgericht war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt.

Mit der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurde diese Funktion beibehalten, während die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Landgerichte übergingen. „Landgericht Homberg an der Ohm“ war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht in Homberg, das heutige Amtsgericht, das für Billertshausen zuständig war. 1839 wurde Billertshausen dem Landgericht Alsfeld zugeordnet.

Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolgedessen die bisherigen großherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in Amtsgericht Alsfeld und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.<[9] In der Bundesrepublik Deutschland sind die übergeordneten Instanzen das Landgericht Gießen, das Oberlandesgericht Frankfurt am Main sowie der Bundesgerichtshof als letzte Instanz.

Einwohnerentwicklung

Belegte Einwohnerzahlen bis 2006 sind:[1]

1939: 231 Einwohner
1946: 327 Einwohner
1961: 251 Einwohner
1970: 240 Einwohner
2006: 228 Einwohner[10]
Billertshausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1967
Jahr  Einwohner
1834
  
249
1840
  
268
1846
  
279
1852
  
268
1858
  
292
1864
  
263
1871
  
256
1875
  
229
1885
  
237
1895
  
276
1905
  
261
1910
  
228
1925
  
250
1939
  
231
1946
  
327
1950
  
331
1956
  
267
1961
  
251
1967
  
233
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.

Wirtschaft und Infrastruktur

In Billertshausen gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus und ein Schützenhaus. Am Ortsrand befindet sich ein Windpark mit zwölf Windkraftanlagen.

Einzelnachweise

  1. a b c d Billertshausen, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 3. Februar 2017). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Stadt Alsfeld: Alsfeld und seine Stadtteile, abgerufen im September 2015.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 347.
  4. Verwaltungsgeschichte Land Hessen bei M. Rademacher, Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990
  5. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 179, 262 (online bei HathiTrust’s digital library).
  6. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, S. 6 (online bei Google Books).
  7. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 422 (online bei Google Books).
  8. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 143 ff. (online bei Google Books).
  9. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1879 Nr. 15, S. 197–211 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 17,8 MB]).
  10. Der Stadtteil im Internetauftritt der Stadt Alsfeld, abgerufen im Oktober 2017.