Itter (Adelsgeschlecht)
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Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen soll: ein artikel über einen stammbaum. wenn, dann doch bitte artikel über relevante personen dieses hauses und dort die abstammung klären. weiteres siehe löschdisk. -- ee auf ein wort... 04:46, 1. Jun 2006 (CEST)
Die Edelherren zu Itter waren ein edelfreies Adelsgeschlecht des Itter- und Hessengaus und erschienen in zwei aufeinander folgenden Stämmen und treten heute noch unter dem Namen Bent(e)ler auf.
Erstes Haus
Das erste Haus wird auf die Esikonen zurückgeführt, einem von Karl dem Großen in diesem Raum angesetzten sächsischem Grafengeschlecht, das mit Heddi (813) in die Geschichte eintritt. Mit seinem Sohn Esiko auch Asig (826-843) verheiratet mit Ida, einer Tochter des Grafen Eckbert (756-811) und der Heiligen Ida von Herzfeld erscheint zum ersten Mal der in dem Geschlecht übliche Leitname, daher der von den Historikern benutzte Geschlechtsname. Mit dem Aufkommen der Herkunftsnamen erscheinen die Nachkommen in verschiedenen Zweigen als Grafen von Reinhausen und Edelherren auch Grafen von Itter sowie vorübergehend auch von Warburg und von Kanstein. Sie sind seit dem 9. Jahrhundert als Grafen im Itter- sächsischem Hessen- und auch Leinegau bezeugt.
Im Jahre 1126 übertragen die beiden Schwestern Rilind und Frederun v. Itter, Nichten und nächste Erbinnen des 1123 verstorbenen Grafen und Edelherrn Folkmar von Itter die von ihm geerbte allodiale Herrschaft Itter an den Abt von Corvey. Bei der Übertragung werden sie von ihrem Mundiburgo (Vormund) Gumbert von Warburg als agnatischem und somit nächstem Vetter ihres Onkels bzw. Vaters vertreten. Gumbert war wohl demnach auch ihr nächster Erbe und verheiratet mit Gepa v. Arnsberg-Werl, die Schloss Itter als Witwensitz bekam und sich später danach benannte. Diese Gepa de Castro Itter hatte vier Töchter. Wiltrud war Nonne im Kloster Kaufungen, Luttrud heiratete Widekind v. Schwalenberg, den Stammvater der Fürsten v. Waldeck und ermöglichte so die Schaffung der Grafschaft und des späteren Fürstentums Waldeck. Berta oder Mechthild heiratete den Stammvater des zweiten Hauses Itter, dem sie u.a. Schloss und Herrschaft Itter einbrachte. Gepa gründete mit ihren Töchtern gegen 1132 das Augustiner Herren Stift Arolsen, das später zur Residenz der Grafen und Fürsten von Waldeck ausgebaut wurde.
Zweites Haus
Eine der Töchter der Gepa v. Itter aus dem ersten Haus heiratete den Stammvater (möglicherweise ein Thiemo Graf v. Battenberg) des zweiten Hauses, dessen wahrscheinlicher Sohn Thietmar (1144) die bei Paderborn gelegene Herrschaft Büren auf Allodium der Grafen von Arnsberg-Werl begründet und der andere Sohn Gerlach (1144 als Vogt von Medebach) zum Ahnherren des zweiten Hauses Itter wird, welches im Hauptstamm mit dem Edelherrn Erasmus v. Itter 1443 ausstirbt. Das heute im Edersee versunkene Kloster Berich geht möglicherweise auf eine Gründung der Edelherren von Itter zurück. Im Jahre 1196 gründete der Edle Egeloff, in dem ein Herr von Itter vermutet wird dieses Kloster, da Hermann II. v. Itter bei der in Schutznahme des Klosters durch den Mainzer Erzbischof als Zeuge zugegen war. Konrad I. v. Itter (1213-† vor 1245) war auch dessen Schutzvogt. Der selbe Konrad I. gründete 1242 des Zisterzienser Nonnenklosters Butzebach, Sein jüngerer Bruder der Edelherr Hermann dictus Penceler (Benzelere, Penzeler...) (1224-1260/65) wird zum Begründer des itterschen Nebenstammes des Geschlechts Benteler.
Nach einem Verwandtenmord im Jahre 1356, dessen Hintergründe nicht klar sind (verschiedene zeitlich auseinanderliegende Chroniken geben nur widersprechende Verwandschaftgrade des Mörders an), fiel die Hälfte der Herrschaft Itter an Mainz, Hessen und Waldeck. Die Witwe des ermordeten Edelherrn Heinemann von Itter, Margarethe von Löwenberg heiratete danach den Grafen Otto II. v. Waldeck. Hessen konnte nach dem Tode des Edelherrn Erasmus von Itter dessen Hälfte nach vorherigem Kauf an sich bringen und später auch die Mainzer und Waldecker Teile erwerben. Als Territorium der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde Itter auch als Apanage an nachgeborene hessische Prinzen ausgegeben. Auch heute noch gibt es regionale Bezüge zur "Herrschaft Itter".
Herrschaft Itter
Die Herrschaft Itter im 14. Jahrhundert.
Die grünen Flächen sind die Besitzungen des Hauses Itter. Neben dem Hauptterritorium liegt im Norden die Enklave Höringhausen, im Nordwesten die Enklave Eimelrodt und um die Herrschaft herum eine Menge Streubesitz. Tatsächlich lässt sich aber noch weiterer Streubesitz um Arnsberg, Soest, Erwitte, Lippstadt und um Paderborn nachweisen. Möglicherweise gab es noch weiteren Streubesitz in den Grafschaften Nassau und Dietz. Der nördliche Teil der Herrschaft gehörte zum sächsisch-westfälischen Raum. Der südliche Teil zum fränkisch hessischen. Der nördlich grössere Teil gehörte kirchlich zum Bistum Paderborn, der südliche zum Erzbistum Mainz.
Die Lehensherren waren der Abt von Corvey durch Lehensauftragung der allodialen nördlichen Herrschaft durch das erste Haus Itter im Jahre 1126. Weitere Lehensherren waren die Grafen von Arnsberg, die Landgrafen von Hessen, die Grafen von Nassau, die Grafen von Wittgenstein und Battenberg, die Grafen von Ziegenhain, die Grafen von Waldeck, die Bischöfe von Paderborn, die Erzbischöfe von Mainz und Köln, möglicherweise auch die Grafen von der Mark und Berg sowie die Klöster Busdorf und Abdinghof in Paderborn.
Das Haus Itter hatte selbst einen Lehenshof und somit freie Vasallen aus dem Ritterstand sowie ritterliche Dienstleute (unfreie Ministerialien). Augrund dieser Stellung in der Lehnsordung gehört das Haus Itter dem mittelalterlichen Stand der freien bzw. edlen Herren an, zu dem auch die Grafen gehörten, die nicht den Fürstenstand innehatten. Diese mittelalterlichen Freiherren, die aus dem Geburtsadel hervorgingen haben nichts mit dem modernen Freiherrn gemeinsam, der ab Ende des Mittelalters niederadligen ritterlichen und briefadligen Familien verliehen wurde.
Literatur
- Michael Bentler: Gepa von Itter, eine geborene Gräfin von Arnsberg-Werl. in "Blick in unsere Großgemeinde" Unsere Heimat Nr.99 Geschichtsverein Itter-Hessenstein, Vöhl-Dorfitter, Juli 2000.
- Johann Adam Kopp: Kurze historische Nachricht von den Herren zu Itter, einem uralten Adeligen Hause in Hessen. hrsg. von Carl Philipp Kopp, Marburg 1751;
- Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Neue Folge Bd VIII/105, Klostermann, Frankfurt/Main;
- Helfrich Bernhard Wenck: Hessische Landesgeschichte, Band 2, "Grafen und Herren im Ittergau". Frankfurt Leipzig 1789; Band 3, Urkundenbuch, 1803.