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Bulgarisch-orthodoxe Diözese von West- und Mitteleuropa

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Die Bulgarisch-orthodoxe Diözese von West- und Mitteleuropa (Eigenname: Bulgarisch-Orthodoxe Diözese von West- und Mitteleuropa) ist eine Auslandsdiözese der Bulgarisch-orthodoxen Kirche. Ihr Sitz ist in Berlin und Budapest. Gründer der Diözese ist der Metropolit Simeon, derzeitiger Metropolit ist Antonij.

Die St.-Boris-der-Täufer-Kathedrale in Berlin

Gemeinden, Kirchen und Priester gibt es unter anderem in Frankreich, Spanien, Österreich und Italien.

2010 zählten in Deutschland 6 Gemeinden, ein Metropolit und 5 Priester sowie das Deutsche orthodoxe Dreifaltigkeitskloster zu der Diözese. Aktuell (2018) hat sich die Zahl der Gemeinden in Deutschland auf zehn erhöht, hinzu kommen zwei Gemeinden in Wien in Österreich und eine Gemeinde in Zürich in der Schweiz.

Geschichte

Metropolit Simeon in Budapest (2007)
Politische Situation bis 1990 (NATO blau und Warschauer Pakt rot)

Im Gefolge der seit März 1985 Glasnost genannten Politik einer größeren Transparenz und Offenheit der Staatsführung gegenüber der Bevölkerung konnte am 17. April 1986 Simeon (Kostadinow), der damalige Vikarbischof des bulgarischen Patriarchen Maxim, zum Metropoliten der (Auslands-) Diözese von Westeuropa der bulgarisch-orthodoxen Kirche mit damaligen Sitz in der ungarischen Hauptstadt Budapest ernannt werden. Symeon war auf Beschluss der Heiligen Synode bereits seit 1980 für die bulgarisch-orthodoxen Gemeinden als Vikarbischof in Westeuropa unermüdlich tätig und hatte 1982 auch in Deutschland Gemeinden (in München und Stuttgart) ins Leben gerufen. Zuvor hatte er sich als langjähriger Vikarbischof der Metropolie New York und Administrator der Diözese von Akron sich für dieses schwierige Auslandsamt in der Zeit des Kalten Krieges empfohlen, welches ihn an die damalige Nahtstelle der verfeindeten Blöcke NATO und Warschauer Pakt führte. Zu seinem Sekretär wurde Tychon (Iwanow) ernannt, der erst 1977 nach Deutschland emigiert war, damals eine medizinische Fachschule besuchte und 1981 an einem Stuttgarter Krankenhaus beschäftigt wurde. Tychon bekleidete das Amt des Sekretärs bis zum Jahr 2000. Von 1973 bis 1975 war er Bibliothekar der Heiligen Synode, bekam aber politische Schwierigkeiten, weil seine Mutter Deutsche und sein Vater Bulgare war.

Budapest wurde nicht nur aufgrund der geographischen Nähe zum Mutterland zum ersten Sitz der Diözese gewählt. Die ungarische Hauptstadt konnte auf eine lange Tradition innerhalb der bulgarischen Orthodoxie zurückblicken. Budapest war ein bevorzugtes Zentrum bulgarischer Exilanten. Nach einem Impuls im ersten Kriegsjahr 1914 wurden hier bereits 1916 eine bulgarisch-orthodoxe Gemeinde sowie eine bulgarische Schule gegründet, deren Kapelle das erste Gotteshaus wurde. Mitte der 1920er Jahre begann die rasch wachsende bulgarische Minderheit in Budapest mit einer Initiative zum Bau einer Kirche sowie eines neuen, größeren Schulhauses. Der Bau einer Basilika auf einem 3.000 km2 großen Grundstück erfolgte 1930 ausschließlich mit Spendengeldern.

Die Wende und friedliche Revolution in der DDR ermöglichte eine Verlegung des Metropolitensitzes nach Berlin, was durch die Heilige Synode vom 30. Mai 1994 bestätigt wurde. Hierbei wurde auch die Namensänderung in Bulgarisch-orthodoxe Diözese von West- und Mitteleuropa beschlossen. Budapest blieb zweiter Metropolitansitz.

An 6. Juli 2003 wurde der Archimandrit Tychon (Iwanow) zum Titular-Bischof von Tiweriopolskog[1] und Vikar der Diözese geweiht.

Anfang 2005 zog sich Metropolit Symeon erstmals aus gesundheitlichen Gründen zurück, worauf Galaktion Tabakow, seit 2000 Metropolit der Diözese Stara Sagora, am 24. Juni 2005 zum vorläufigen Verwalter der Diözese ernannt wurde.

Gemeinden

Anmerkungen

  1. Тивериопольског
  2. Gründungsimpuls auf der Feier anlässlich des Nationalfeiertags von Bulgarien am 3. März 2003 im bulgarischen Honorargeneralkonsulat in Hamburg
  3. Die Gemeinde als Jobcenter. Bulgarisch-orthodoxe Gemeinde bietet mit der Caritas eine neue Beratung für Hilfesuchende an. In: Katholische Zeitung Nr 49 vom 7. Dezember 2014 (abgerufen am 4. Februar 2018)
  4. ♁ 53° 34′ 14″ N, 9° 55′ 51″ O, Webseite über die Kapelle (abgerufen am 4. Februar 2018)
  5. Webseite der Evangelischen Friedhöfe Altona (abgerufen am 4. Februar 2018)
  6. Webseite des Friedhofes Diebsteich (abgerufen am 4. Februar 2018)
  7. Gemeindewebseite (abgerufen am 4. Februar 2018)
  8. Webseite über den Chor (abgerufen am 4. Februar 2018)
  9. „Wir suchen.“ auf der Webseite der Gemeinde (abgerufen am 4. Februar 2018); Kirche im Ernstfall Europa. In: Neue Kirchenzeitung vom 21. Mai 2014 (abgerufen am 4. Februar 2018)
  10. Св Николай Мирликийски Чудотворец
  11. Vgl. Die Bulgarisch-orthodoxe Kirchengemeinde "Hl. Ivan Rilski", Wien, Österreich