Gössenheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 1′ N, 9° 47′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Main-Spessart | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Gemünden am Main | |
Höhe: | 172 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,5 km2 | |
Einwohner: | 1098 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 95 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97780 | |
Vorwahl: | 09358 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSP | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 77 132 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Frankfurter Straße 4 a 97737 Gemünden a.Main | |
Website: | www.goessenheim.de | |
Bürgermeister: | Theodor Gärtner (UGB) | |
Lage der Gemeinde Gössenheim im Landkreis Main-Spessart | ||
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Gössenheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gemünden am Main.
Geographie
Geographische Lage
Gössenheim liegt an der Wern etwa 30 km nordwestlich von Würzburg.
Gemeindegliederung
Gössenheim gliedert sich in zwei Ortsteile[2]:
Name
Etymologie
Der Name Gössenheim besteht aus dem Personennamen Gozwin und dem althochdeutschen Wort heim.[3]
Frühere Schreibweisen
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[3]
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Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Bereits zu Anfang des 7. Jahrhunderts war die Main- und Werngegend dem Merowingerreich unterworfen und fränkische Siedler hatten sich in großer Anzahl hier festgesetzt. So mischte sich im Werntal alemannische, thüringische, warnische und fränkische Bevölkerung.
Geschichtlich ist der Ortsname Gössenheim 779 erstmals erwähnt worden. Die adelige Witwe Hadaburch schenkte die Gemarkung Gössenheim mit allen Häusern und Leibeigenen an das Kloster Echternach im heutigen Luxemburg. Schon zur Zeit Karls des Großen muss Gössenheim Königsgut und ein nicht unbedeutender Ort gewesen sein.
Die Homburg (ursprünglich „Hohenberg“) wurde in ihrer steinernen Gestaltung frühestens Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut. Durch Erbfolge ging sie 1381 an die Familie von Bickenbach über. 1469 wurde der Ort mit der Homburg und den umliegenden Ortschaften an das Hochstift Würzburg verkauft, das ab 1500 ein Teil des Fränkischen Reichskreises war.
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
19. bis 21. Jahrhundert
Gössenheim bildete bis etwa 1870 ein bewehrtes Dorf, dessen Ortskern durch die auch heute noch teilweise erhaltene Ringmauer umgeben und nach Osten, Norden und Westen gesichert war. Gössenheim liegt heute an der Bundesstraße 27 zwischen Karlstadt und Hammelburg und gehört zum Nahbereich des Unterzentrums Gemünden in der Region Würzburg.
Das Wahrzeichen von Gössenheim stellt die mächtige Burgruine Homburg dar. Weit über die Grenzen der näheren Umgebung hinaus bekannt ist das seit 1946 am Pfingstmontag stattfindende Sängerfest auf der Homburg, das Besucher aus nah und fern anzieht. Auch der aus den Reben der neuen Weinberge gewonnene Wein trägt den Namen der Burgruine, nämlich „Gössenheimer Homburg“.

Religionen
Die politische Gemeinde Gössenheim ist flächengleich mit der katholischen Pfarrei St. Radegundis Gössenheim des Bistums Würzburg. Außer der Pfarrkirche in Gössenheim mit ihrem gotischen Turm und dem modernen Langhaus von 1960 gibt es im Ortsteil Sachsenheim die barocke Filialkirche St. Hubertus.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1972 wurde der bis dahin selbständige Ort Sachsenheim eingemeindet.[4]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 1054 Einwohner
- 1970: 1070 Einwohner
- 1987: 1167 Einwohner
- 1991: 1228 Einwohner
- 1995: 1243 Einwohner
- 2000: 1272 Einwohner
- 2005: 1300 Einwohner
- 2010: 1254 Einwohner
- 2015: 1179 Einwohner
Politik
Bürgermeister
- seit 2008:Theo Gärtner (Unabhängige Gössenheimer Bürger)
- 2002–2008: Johann Popp (CSU)
- 1987–2002: Manfred Marold (CSU/Freie Wählergemeinschaft)
Steuereinnahmen und Verschuldung
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2011 umgerechnet 1.144.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 558.000 €. Die Gesamtverschuldung der Gemeinde betrug im selbigen Jahr 447.000 €, woraus sich eine Verschuldung pro Einwohner von 356 € ergibt.
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 2011 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 234 und im Bereich Handel und Verkehr 22 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 60 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 316. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 2010 sieben landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 202 ha, davon waren 172 ha Ackerfläche und 27 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Direkt durch den Ort führt die Bundesstraße 27. Zudem liegt Gössenheim an der fast ausschließlich von Güterzügen frequentierten Werntalbahn.
Nahwärmeversorgung
Im Jahr 2014 begannen die Bauarbeiten zur Flächendeckenden Nahwärmeversorgung im Gebiet der Gemeinde Gössenheim. Hierzu wurden von der Nahwärme Gössenheim eG über 8 KM Stahlleitungen vorzugsweise in den öffentlichen Grund eingebracht. Die ersten Haushalte konnten im September 2015 mit Wärme aus der Heizzentrale Am Energiepark 1 versorgt werden, wobei der Endausbau des ca. neun Kilometer langen Nahwärmenetzes im Jahr 2016 erfolgen dürfte.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen, Stand (1. September 2011):
- Kindergarten: 80 Plätze mit 70 Kindern
- Grundschule: acht Lehrer bei 100 Schülern
Persönlichkeiten
- Johann Philipp Seuffert (1693–1780), Orgelbauer
- Gerhard Eichelmann (* 1962) Fachautor und Verleger für Wein
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111119/193935&attr=OBJ&val=1722
- ↑ a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 84 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 470.
Weblinks
- www.goessenheim.de
- Wappen von Gössenheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte