Zum Inhalt springen

Ricketwil

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Januar 2018 um 22:49 Uhr durch Beneaththeroses (Diskussion | Beiträge) (Einwohnerstatistik). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen von Winterthur
Wappen von Winterthur
Ricketwil
Quartier von Winterthur
Karte von Ricketwil
Karte von Ricketwil
Koordinaten 702678 / 260334Koordinaten: 47° 29′ 9″ N, 8° 48′ 4″ O; CH1903: 702678 / 260334
Höhe 544,5 m
Fläche 1,93 km²
Einwohner 87 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte 45 Einwohner/km²
BFS-Nr. 230-290
Postleitzahl 8352
Stadtkreis Oberwinterthur (Kreis 2)

Ricketwil ist eine Aussenwacht und ein Quartier der Stadt Winterthur. Zusammen mit den Quartieren Talacker, Guggenbühl, Grüze, Hegmatten, Hegi, Zinzikon, Reutlingen, Stadel bildet es den Kreis 2 (Oberwinterthur). Ein direkter Zugang nach Winterthur ist nur von Oberseen (Kreis Seen) her vorhanden.

Geografie

Der Weiler Ricketwil liegt im Südosten der Stadt Winterthur hinter dem Waldgürtel Andelbach/Hegiberg auf einer Schulter über dem Eulachtal oberhalb Elsau-Räterschen. Die höchste Erhebung Winterthurs, der auf 681 m ü. M. liegende Hulmen, liegt südöstlich oberhalb von Ricketwil. Bei guter Fernsicht sind die alten Vulkanberge Hohenstoffeln und Hohenhöwen bei Singen/Donaueschingen am nördlichen Horizont deutlich zu erkennen.

Der wenig östlich knapp innerhalb Stadtgrenze entspringende Mattenbach durchfliesst die Aussenwacht.

Bildung

Die Kinder aus Ricketwil besuchen den Kindergarten sowie die Primar- und Sekundarschule in Elsau.

Geschichte

Der Weiler Ricketwil entstand ungefähr im 8. Jahrhundert aus einem Rodungshof. Im 15. Jahrhundert gelangte dieser durch Erbschaft vom letzten Freiherrn von Klingen zusammen mit den Vogteien Oberwinterthur und Wiesendangen an die Grafen von Fürstenberg. Diese erbauten 1476 zusammen mit dem Lehensnehmer einen neuen Hof, der heute noch besteht. 1541 wurde dieser Hof bei der Lehensvergabe zweigeteilt, wodurch die beiden Zelge Ober- und Unterricketswil entstanden. Nachdem die Grafen von Fürstenberg über mehrere Generationen der Lehensvergabe nicht nachkamen, entliessen sie Ricketwil 1641 aus der Lehensherrschaft. Nun konnte sich Ricketwil frei entfalten, was unter anderem Hausneubauten zur Folge hatte.[1] 1634 zählte Ricketwil fünf Haushaltungen mit drei Familien. 1643 waren es bereits sieben Haushaltungen. 1708 zählte man 98 und 1720 116 Einwohner.[2]

Als die «Gemeindegenossen der Pfarr Oberwinterthur ennet der Grüze» 1648 den Bau einer eigenen Kirche in Seen beschlossen, lehnten die Ricketwiler eine Beteiligung ab und verblieben bei der Pfarrei Oberwinterthur, auf deren Gebiet später die politische Gemeinde Oberwinterthur entstand, der Ricketwil fortan angehörte. Der Weiler bildete aber bis 1922 eine eigene Zivilgemeinde. Bei der Eingemeindung 1922 blieb Ricketwil beim Stadtkreis Oberwinterthur.[3]

Verkehrsanbindung

Der nächste Anschluss an den öffentlichen Verkehr ist im einen Kilometer entfernten Tollhausen, wo die Postautolinie 680 (Winterthur HBElsauSchlattElgg/Girenbad b. Turbenthal) hält.

Einzelnachweise

  1. ricketwil.ch – Geschichte von Ricketwil. Abgerufen am 4. Januar 2009.
  2. Ricketwil. In: Winterthur-glossar.ch. Abgerufen am 28. März 2016.
  3. Peter Niederhäuser: Vom Dorf zur Wohnstadt. In: Winterthur-Seen – Vom Bauerndorf zur urbanen Vorstadt. Stadt Winterthur, Departement Bau, abgerufen am 28. März 2016.