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Armee der Emigranten

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Flagge der Emigrantenarmee (Variante)
Die Emigrantenarmee in der Schlacht bei Quiberon

Die Armee der Emigranten (fr. Armée des émigrés) war eine Armee, die von den konterrevolutionären französischen Adeligen aufgestellt und größtenteils mit Geld aus dem Königreich Großbritannien unterhalten wurde. Diese Gelder waren jedoch nicht so reichlich vorhanden, als dass der Comte d’Artois seine Schweizergarde nicht irgendwann hätte entlassen müssen.

Zwischen 1789 und 1815 emigrierten aus Anlass der Französischen Revolution und wegen der dadurch befürchteten Repressalien etwa 140.000 Menschen aus dem Land. Diese Emigranten, als Anhänger der Monarchie, fürchteten den Zusammenbruch. Viele von ihnen waren von Adel, reiche Bürger oder Prälaten. Einige von ihnen emigrierten, um die Revolution von außen zu bekämpfen. Dazu bedienten sie sich der Armee der Emigranten.

Diese Armee sollte am Anfang der Revolution in der Vorhut der Koalitionsarmeen marschieren, um die königliche Familie zu befreien und die Monarchie wiederherzustellen. Durch den Fehlschlag der Operation, nach dem Rückzug und in den folgenden den Jahren war das Ziel der Prinzen jetzt, eine französische Armee im Dienst und im Kampf gegen die Revolutionäre und später gegen die Truppen von Napoleon Bonaparte zu halten. Ihr Bestreben war es, am Tag des Sieges ihrer Verbündeten in der Lage zu sein, am Tisch der Friedensverhandlungen zu sitzen, auch um zu vermeiden, dass in Frankreich so wie in Polen, eine neue Dynastie gegründet würde und vielleicht Fremde auf dem französischen Thron sitzen würden. Es war daher notwendig, dass eine Armee von Emigranten nicht nur existierte, sondern auch aktiv ihre Rolle im Kampf gegen die revolutionären Armeen zu spielen, so dass ausländische Monarchen gegenüber der Anspruch auf die bourbonischen Restauration in Paris gefestigt würde.

Nach dem Feldzug von 1792 löste sich das Heer der Prinzen zunächst auf, während die „Armée de Condé“ unter Louis VI. Henri Joseph de Bourbon, prince de Condé im Dienste Österreichs, dann Englands und Russlands bis 1801 weiterkämpfte. Die Emigranten konnten ihre Pläne nicht durchsetzen. Diejenigen die die Republik bekämpften, waren entweder in den Kämpfen getötet und nicht ersetzt worden, oder kehrten nach Frankreich zurück und dienten teilweise in der napoleonischen Armee. Als Folge lösten sich die von den alliierten Mächten unterhaltenen Regimenter auf oder traten teilweise in fremden Armeen ein (was besonders für die Offiziere zutraf).

Rekrutierung

Soldaten der Emigrationsarmee im Gefecht bei Quiberon :
1) Régiment du Dresnay, (dann de Léon).
2) Régiment Loyal-Émigrant.
3) Régiment Royal-Louis, (dann d’Hervilly).
4) Royal Artillerie.
5) Régiment Hector (auch Marine Royale).

Diese Armee wurde von Emigranten gebildet, die zuerst in Turin, und im anderweitigen Italien, dann in Deutschland und Österreich, später in England und Russland Zuflucht suchten. Aber nicht alle Emigranten griffen gegen die Republik zu den Waffen. Einige von ihnen versuchten lediglich, der Guillotine zu entkommen und nach Möglichkeit ihr Leben im Ausland fortzuführen, indem sie zum Beispiel in den Vereinigten Staaten blieben. Andererseits kämpften einige der Konterrevolutionäre nicht in der Armee der Emigranten, sondern in Einheiten der verbündeten Monarchien.

Einige der Royalisten entschieden sich jedoch dafür, Frankreich nicht zu verlassen und in den katholischen und königlichen Armeen zu kämpfen oder sich an royalistischen Aufständen oder gar an der Chouannerie zu beteiligen.

Die Verbände der französischen Royalisten die sich der Revolution widersetzten, waren sehr zahlreich. Aber es handelt sich in Wirklichkeit oftmals nur um schwache Einheiten:

  • die «Nobles volontaires» (Freiwilligen Adeligen), aus Frankreich emigrierte, zum Teil Angehörigen der königlichen Armee,
  • die Truppen, die von diesen Adligen durch Subventionen der europäischen Monarchien oder auch selbst aufgebracht wurden;
  • die Einheiten der französischen Streitkräfte, die es vorzogen auf der Seite der Royalisten zu kämpfe, wie z.B. das 4e régiment de hussards, oder das Régiment Royal-Allemand cavalerie
  • französische Seeleute, die wegen der britischen Übermacht auf den Meeren zur Untätigkeit verdammt waren
  • die Überlebenden der Belagerung von Toulon (1793).
Soldaten der Emigrationsarmee im Gefecht bei Quiberon :
1) Légion du Périgord.
2) Légion de Béon.
3) Légion de Damas.
4) Régiment de Rohan.
5) Légion de Salm-Kiburg.

Es darf auch nicht übersehen werden, dass die Emigrantionssoldaten zum Teil oft nur Gefangene der republikanischen Armeen oder Insassen der Gefängnisse von Southampton waren. Gegen Bezahlung (oder auch ohne eine solche) - oder um einer Verurteilung zu entgehen - verpflichteten sie sich nach Frankreich zurückzukehren und für die Royalisten zu kämpfen. [1]Allerdings sind dann etwa 400 dieser „Soldats carmagnole“ genannten Soldaten desertiert und zu Hoche übergelaufen.[2].

Emigranten, Adlige oder Bürgerliche wurden durch die Revolution ihrer Bürgerrechte und ihrer Ländereien beraubt, die Ländereien als nationales Eigentum verkauft. Dekrete sahen ihre Todesstrafen vor, sollten sie nach Frankreich zurückkehren, ihre Familien wurden oft verfolgt. Die Prinzen mit ihrem Anhang waren im eigentlichen Sinne Partisanen, kämpfen aber nicht für den gefangenen Louis XVI., weil sie dessen Schicksal vorhersahen und als unabänderlich hinnahmen. Eine Minderheit stützte sich auf den Comte de Provence, der beim Tod seines Bruders Regent sein würde, die Mehrheit setzte ihre Hoffnungen jedoch auf den Dauphin, der als Louis XVII. der dann rechtmäßige neue König. 1802 erließ Napoleon Bonaparte als erster Konsul eine Generalamnestie, von der nur einige Generäle der Emigrantenarmee ausgeschlossen waren.

Die Truppen

Moderner Don Quichotte Marsch zur Verteidigung der „Mühle des übermäßiger Genusses“.
Anonyme Karikatur von 1791. Verhöhnung des Prince de Condé mit Don Quichotte zusammen mit dem Vicomte de Mirabeau (Mirabeau Tonneau) und Sancho Panza, die eine konterrevolutionäre Armee zur Verteidigung der Mühle des übermäßigen Genusses führen, die von einer Büste von Louis XVI. gekrönt ist.

[[Datei:Grande armée du prince de Condé.jpg|mini|Republikanische Karikatur Die Grande Armée des Prince de Condé. Links, Louise-Adélaïde de Bourbon-Condé entnimmt die Soldaten der Armee aus einem Karton und übergibt sie an Louis-Antoine de Bourbon-CondéReferenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>.}} Philippe-Jacques de Bengy de Puyvallée, ehemaliger Abgeordneter des Adels der Vogtei von Bourges, aus dem revolutionären Gefängnis entkommen, bemerkte im November 1791:

„Es gibt kein Konzept eines großen Plans, weder in den Details noch in den Berichten, alles ist mit dem Schleier der totalen Ahnungslosigkeit bedeckt. Aber wir organisieren Legionen, Kompanien und jeden Tag höre ich, dass wir spätestens im Januar an der Spitze von 80.000 Mann in Frankreich sein werden. Wenn ich dann sage, dass ich keinen Caporal sehe, wird mir gesagt, dass die Truppen nur nachts mit kleinen Abteilungen marschieren.[3]

Chateaubriand notierte über die Armee:

„Eine Ansammlung von alten Männer und Kindern, es summte und brummte im Dialekt der Normandie, der Bretagne, der Picardie, der Auvergne, der Gascogne, der Provence, und des Languedoc. »[4]

. Die Truppe von Condé machte viele Märsche hin und her, was aber der militärische Ausbildung kaum zugute kam.

Einige kümmerte das wenig, Louis-Antoine de Bourbon-Conde d'Enghien träumte wie sein Großvater davon, die Emigranten in ihre Heimat zurückzubringen, dort zu leben sie mehr das Recht zu haben glaubten als diese Menschen, die sie jeden Tag mehr in die Barbarei zurückwarf.[5]

Die „Armée de Condé“ kämpfte an der Seite der Österreicher, wobei von den angestrebten 80.000 Mann aber wohl nur 20.000 vorhanden waren. In dem Bestreben, die Bewegungen der Emigranten genau zu kontrollieren, hielten sie die Österreicher und Preußen 1792 in der Nachhut der Militäroperationen und unterstellten sie 1793 einem österreichischen General.

Nach dieser quasi Untätigkeit von 1792 wurde die „Armée de Condé“ von der allgemeinen Auflösung der französischen Emigrantentruppen nicht betroffen. Stationiert in Baden, in Villingen), verblieb die Armee den ganzen Winter in Erwartung weiterer Ereignisse. Die Ausbildung wurde in der Zwischenzeit fortgesetzt. Am 25. Januar 1793 wurde in der Stadtkirche ein Trauergottesdienst zum Gedenken an König Ludwig XVI. abgehalten, der vier Tage zuvor ermordet worden war.

Schließlich gelang es dem Emissär des Prinzen, dem Grafen d'Ecquevilly, den Kaiser zu überreden die Truppe bis März im Dienst zu behalten. Condé wurde Feldmarschall, sein Sohn, Louis VI Henry von Bourbon-Conde, Generalmajor. Die höheren Grade der Mehrheit der Herren wurde nicht bestätigt. Die Soldaten erhielten an Sold sieben Sous pro Tag. Condé brachte die Masse der Gehälter (einschließlich seines eigenen) zusammen und verteilte sie an alle, unabhängig von ihrem Rang. Eine sehr demokratische Maßnahme für diese Armee von Aristokraten!

Die Truppe wurde dann dem österreichischen Feldmarschall Dagobert Sigmund von Wurmser, einem gebürtigen Elsässer unterstellt. Im April wurde sie nach österreichischem Muster reorganisiert. Es wurde vereinbart, dass die nunmehrige Division nicht größer als 6.000 Mann sein sollte, wobei sie zu diesem Zeitpunkt 6.400 Mann stark war. Hier begann Condé (und das nicht zum ersten mal) sich selbst für überflüssig zu halten.

Organisation der Armée de Condé zu Beginn des Jahres 1792

[[Datei:Cavalerie noble.jpg|mini|Uniform der adeligen Kavallerie. Die „Chevaliers de la couronne“ trugen dazu ein Kaskett.]]

Der Duc de Richelieu als Kommandant der Chevaliers de la couronne, wurde nach seiner Demission durch den Duc Marie-François d’Harcourt, Neffe von François-Henri d’Harcourt ersetzt.

Anfang 1792, als der Krieg gerade begonnen hatte, betrug die Stärke der „Armée de Condé“ etwa 4.900 Mann.

  • Infanterie :
das „Régiment noble à pied de Condé“ (auch „Infanterie noble“ genannt) zu etwa 1350 Mann
die „Légion noire de Mirabeau“ zu etwa 1200 Mann
das Regiment Hohenlohe zu etwa 600 Mann
das „Régiment de Rohan“ zu etwa 400 Mann
die „Compagnie de quartier général“ (Stabskompanie) zu etwa 100 Mann
  • Kavallerie :
das „Régiment de cavalerie noble“ (Adeliges Kavallerieregiment) zu etwa 560 Mann
die „Chevaliers de la Couronne“ (Ritter der Krone) zu etwa 300 Mann
die „Escadron de Dauphin“ zu etwa 100 Mann
die „Hussards de Salm“ zu etwa 200 Mann
die „Cavaliers de la Prévôté“ zu etwa 50 Mann

Zusammensetzung der Armée de Condé im Jahre 1795

Louis Aloys von Hohenlohe-Waldenbourg-Bartenstein.
Jean-Baptiste Symon de Solémy mit den Insignien eines Chevalier des Ordre royal et militaire de Saint-Louis.
  • Infanterie :
„Régiment des Chasseurs Nobles“
„Légion noire de Mirabeau“, dann „Légion de Damas“
„Régiment de Hohenlohe“
„Régiment de Roquefeuil“, nach 1793 „Régiment de Bardonnenche“
„Régiment Alexandre de Damas“
„Régiment de Montesson“
  • Kavallerie :
„1er régiment noble“ (1. Adeliges Regeiment)
„2e régiment noble“ (2. Adeliges Regiment)
„Régiment du Dauphin cavalerie“
„Hussards de la Légion de Damas“
„Hussards de Baschi de Cayla“
„Chasseurs de Noinville“
„Dragons de Fargues“
„Chasseurs d'Astorg“
„Dragons de Clermont-Tonnerre“
„Cuirassiers de Furange“
„Chevaliers de la couronne“

1796 kämpfte die Truppe in Schwaben. Als im folgenden Jahr der Frieden von Campo Formio geschlossen wurde endeten offiziell die Feindseligkeiten mit Frankreich. Nach dem Ende des Ersten Koalitionskrieges trat die „Armée de Condé“ in den Dienst des russischen Zaren Paul I. über und wurde in Polen stationiert. 1799 kämpfte sie unter Alexander Wassiljewitsch Suworow im Rheinland. Nach dem Ende des Zweiten Koalitionskrieges wechselte die Armee in englische Dienste und kämpfte in Bayern. Im Jahre 1800 wurde Condé von der Führung seiner Truppe entbunden und ging mit seinem Sohn nach England in das Exil.

Weitere Truppenteile

Wie der spätere Minister unter Louis XVIII., der Baron Jean-François-Henri de Flachslanden in einem Brief vom Februar 1793 an den Duc François-Henri d'Harcourt schrieb:

„Die einzelnen Emigranten sind zwar sehr mutig, aber schlechte Infanteristen. Es wäre notwendig, dass dieses Corps von einer an Disziplin und Ermüdung gewöhnten Truppe unterstützt und geführt wird. In den Reihen stehen Kinder, Alte und die Herren aus den Kabinetten. Sie fallen nach einem Marsch um und überlasten dann die Hospitäler. Die Capitaines, die die Muskete tragen, sind sich ihres Wertes bewusst und verlangen, dass ihre Kameraden, die ihnen als ihre Anführer vorgesetzt sind, sie nicht als einfache Soldaten behandeln.[6]

Der Marquis Louis Ambroise du Dresnay, Colonel im Régiment du Dresnay war der gleichen Meinung:

„Die Legionen, die sich aus Herren zusammensetzten, die auf den Sold und den Dienst des gewöhnlichen Soldaten herabgesetzt waren, wurden durch Krankheit dezimiert; wenn wir einige Individuen ausnehmen, die von guter Konstitution sind, sind alle diejenigen, die dem Tod entkommen sind in einen Zustand der Erschöpfung und Gebrechlichkeit gefallen, von dem sie sich ihr ganzes Leben nicht erholen werden. Ein Korps von Soldaten aus diesen Leuten zu bilden, würde die Vernichtung der Reste des französischen Adels vervollständigen, von denen die Hälfte bereits umgekommen ist.[7]

Dazu kam dann noch das Problem der Carmagnoles, Kriegsgefangene oder Deserteure der Revolutionstruppen, die in die Armee der Emigranten eingegliedert wurden.

Condé gestand dem Cardinal Anne-Louis-Henri de La Fare:

„Diese Männer, die Wiens Gefängnisse und die Pontons von England füllten, in Christi Soldaten umwandeln zu wollen, war kein glücklicher Einfall.[8]

Ein weiteres Problem für die Militäreinheiten der Emigranten war das Geld. Der Regent und sein Bruder verteilten zwar Gefälligkeiten, entlohnten Missionen, und verliehen Ehrungen des Hofes an die sie umgebenden Emigranten; diejenigen, die sich in kleinen Industrien engagieren, lebten relativ unbeschwert in der Mitte der Städte, während die kämpfenden Emigranten zusehends verarmten. Neben dem lächerlichen Sold stellten die Österreicher ihnen auch keine Artillerie oder Krankenhäuser zur Verfügung.

„Neben ihren bedauerlichen Lebensbedingungen können sich die Emigranten lediglich sicher sein, bei einer Gefangennahme erschossen zu werden, wobei sich die Freiwilligen von Paris auch manchmal das Vergnügen machten, den Adeligen die Kehle durchzuschneiden. [9]

Diese Grausamkeit der Mitglieder der Klubs der Jakobiner und der Beauftragten des Konvents bewirkte, dass die Linientruppen die gefangenen Royalisten manchmal frei ließen. Als Louis Alons de Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein in Gefangenschaft geriet, wurde er von den republikanischen Offizieren mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt. Als Gegenleistung für seine Freilassung verlangten sie lediglich die Förderung ihrer Freunde, die in seinem Regiment dienten. Etwas mehr selbstlos retteten Offiziere und Chirurgen unter Jean Victor Marie Moreau Dutzenden von Gefangenen das Leben.[10] Bei der deutschen Landbevölkerung herzlich wenig willkommen, stellten die deutschen Bauern für die Soldaten der „Condé Armee“ manchmal eine größere Gefahr dar als die Republikaner.[11]

Armee der Prinzen (1791-1792)

Victor-François de Broglie.
Charles Eugène Gabriel de La Croix de Castries.

Im September 1791 wurde Louis XVI. gezwungen, die Verfassung zu akzeptieren und es gab nur wenige Anhänger einer Rückkehr zum Ancien Régime. Die Fürsten glaubten jedoch immer noch daran. Sie dachten, dass sie an der Spitze einer Armee auf den französischen Boden zurückkehren können, weil sie der Meinung waren, einen konterrevolutionären Aufstand in ganz Frankreich verursachen zu können. Charles-Alexandre de Calonne sah bereits die Truppe mit ihren aus ihren ehemaligen Regimentern davongejagten oder emigrierten Offizieren in Frankreich einmarschieren.

„Diese Männer nach der neuesten Mode gekleidet, die man nur als Adjutanten gebrauchen konnten, warteten in Freuden auf den Augenblick des Sieges. Sie hatten schöne neue Uniformen; sie stolzierten herum in Strenge und Leichtigkeit. ... Diese brillanten Kavaliere bereiteten sich, im Gegensatz zum alten Rittertum, mit der Liebe zum Ruhm auf den Erfolg vor. Sie schauten verächtlich auf uns, zu Fuß, den Sack auf dem Rücken, kleine provinzielle Herren oder arme Offiziere, die zu Soldaten geworden waren...Diese Emigration war mir verhasst; Ich konnte es kaum erwarten, meine Kollegen zu sehen, Emigranten wie ich, zu sechshundert Livres pro Jahr.[12]

In Deutschland wurde in Trier 1792 die Armee der Prinzen gebildet, kommandiert von dem Marschällen Victor-François de Broglie und Charles Eugène Gabriel de La Croix de Castries unter der Ägide der Brüder von Louis XVI., dem Comte de Provence (später König Louis XVIII.) und der Comte d'Artois (später König Charles X.). Einige der Emigranten am Hofe des Kurfürsten in Koblenz waren förmlich neidisch über die Zahl von Adeligen, und besonders von Offizieren, die der militärische Ruf von de Condé und der Rückhalt den er in der Armee genoss, unter seine Fahne zog. [13] Die verarmten normannischen Rittergutsbesitzer, die im größten Elend lebten, waren Zeugen der Rivalitäten zwischen Trier und Koblenz, in Koblenz zwischen den beiden Brüdern, bei den beiden Brüdern zwischen den Favoriten und sie sagten mit dem gesunden Menschenverstand ihres Landes: Man sollte jedoch erst einmal ein Bett haben, bevor man an der Decke zieht![14] Die französischen Prinzen dachten, dass sie in drei Armeekorps agieren würden, nämlich: die Armee von Louis V. Joseph von Bourbon-Condé, die dazu bestimmt war, durch das Elsass nach Frankreich einzudringen und Straßburg anzugreifen; die der Prinzen, genannt die Zentrumsarmee, die den Truppen des Königs von Preußen folgen würde, um durch Lothringen nach Frankreich einzumarschieren, und die direkt nach Paris vorstoßen sollte, und die von Louis VI. Henri de Bourbon Condé, Sohn des Prinzen de Condé, der in die Niederlande einmarschieren und Lille in Flandern angreifen sollte.[15] Mit 10.000 Männern als Nachhut der Armee von Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel kehrte sie nach Frankreich zurück. Während der Invasion der Preußen in der Champagne wurden die Armee der Prinzen von Charles Eugène Gabriel von La Croix de Castries und Victor-François de Broglie befehligt. Dieses Korps wurde am 24. November 1792, zwei Monate nach dem französischen Sieg in der Kanonade bei Valmy, entlassen. Die sogenannten Verbündeten der Emigranten betrachten die Franzosen immer als Feinde und kümmern sich vor allem um ihre nationalen Interessen. Das galt auch für die Bevölkerung des Reiches, die sich noch an die Verwüstungen der Vergangenheit, insbesondere in der Pfalz, erinnerte.

Charles de La Croix de Castries, Sohn des Maréchal de France Charles Eugène Gabriel de La Croix de Castries, diente bei der „Armée de Coblence“ (Koblenzarmee). Im Jahre 1794 stellte er hier sein eigenes ansehnliches Korps aus Emigranten auf, das seinen Namen trug, aber mit englischem Geld bezahlt wurde. Diese Korps war jedoch an keinen Kampfhandlungen beteiligt und wurde nach einem Jahr bereits wieder aufgelöst, da die Engländer die Zahlungen einstellten.

Die königlich Garde

Der Comte d’Artois. In Koblenz können sie nichts tun, außer rufen : Monseigneur, stellen sie sich an die Spitze des französischen Adels![16].

Vorrangig für die Prinzen war die Wiederaufstellung der königlichen Garde Maison militaire du roi de France, die vor 12 Jahren zum größten Teil entlassen wurde, um die Kosten dafür einzusparen. Die vier Einheiten der Garde, Mousquetaires de la garde, Chevau-léger de la garde du roi, Grenadiers à cheval und die Gendarmes de la garde wurden schnell gebildet und dem Marquis d’Hallay, dem Comte de Montboissier, dem Vicomte de Virieu und dem Marquis d'Autichamp unterstellt. Dazu kam dann noch die „Compagnie de Saint-Louis“ der Garde de la porte, unter dem Marquis de Vergennes, die Einheit der „Chevaliers de la couronne“ unter dem Comte de Bussy, die Gardeformation von Monsieur unter dem Comte de Damas und dem Comte d’Avaray und zuletzt die Garde des Comte d’Artois unter dem Bailli de Crussol und dem Comte François d'Escars.

Alle Uniformen waren äußerst elegant geschnitten, wie für den Ball geschaffen, alle in kräftigen Farben mit Stickereien, die Knöpfe mit Wappen verziert. „Unsere Uniform war galant“, sagte ein Angehöriger, der in eine der Einheiten eingetreten war: „ ...der Rock mit orange Kragen und Manschetten, ebenso die Tressen am Tschako, der Dolman mit silbernen Schnüren verziert. Wir waren alle jung und hübsche Kerle, wir hörten nicht auf zu lachen auch wenn die Welt unterging."[17] Es gab dann noch die sogenannte « Institution de Saint-Louis », aber dieses kleine Elitekorps hatte nur einen relativ kurzlebigen Bestand.[18] Im Lager von Pfaffendorf wurde die „Compagnie de Luxembourg“ der Gardes du Corps aufgestellt.[19]

Ein paar wenige Privilegierte - etwa hundert Mann - folgten dem Prinzen dann am 5. Oktober 1794 nach Jelgava um den der Armee von François Séverin Marceau zu entkommen.

  • Die Einheiten :
Régiment de hussards de Bercheny
Hussards de Salm-Kirburg
Régiment de Saxe hussards
Hussards de Baschi de Cayla
Hussards de la Légion de Damas
Hussards de Choiseul
Hussards de Rohan
Hussards de Hompesch
Régiment de Rohan

Der Krieg

Das „Régiment noble à pied de Condé“.

Am 19. August 1793 konnte sich die „Armée de Condé“ der Orte Jockgrim, Wörth am Rhein und Pfotz bemächtigen. Der Gegenangriff der republikanischen Kräfte in der Nacht konnte abgeschlagen werden, sie verloren dadurch auch noch die Orte Hagenbach und Büchelberg; ihre Verluste betrugen 3.000 Mann und 18 Kanonen. Die „Armée de Condé“ wurde dann unter österreichische Kommando gestellt.

Am 1. Dezember 1793 hatten die letzten Angriffe der Moselarmee Truppenverschiebungen am Rhein notwendig gemacht. Am 11. Frimaire griff der General Pichegru, zur Prüfung der feindliche Stärke vergeblich das Zentrum des von den Emigranten besetzte Dorfs Berstheim bei Haguenau an. Am nächsten Tag, eröffnete die Artillerie das Gefecht erneut. Die angreifende Infanterie traf im Dorf auf die „Légion noire de Mirabeau“ und das „Régiment Hohenlohe“ mit denen sie in heftige Scharmützel geriet. Als Verstärkung der Royalisten traf dann de Condé an der Spitze von vier Infanteriekolonne am Schauplatz des Geschehens ein und trieb die Revolutionstruppen aus dem Dorf. Zur gleichen Zeit besiegte seine Kavallerie an seiner rechten Flanke die republikanische Kavallerie, eroberte sieben Kanonen und konnte etwa 200 Mann gefangen nehmen.[20]

Bei der Armee in den Niederlanden

Légion de Damas
Hussards de la Légion de Béon

Bei der österreichischen Armee

Auch Anordnungen hindert viele Franzosen nicht daran, manchmal feindliche Gefangene zu bemitleiden : Ein Emigrant erhält Hilfe von einem Carmagnole.

Nach dem Feldzug von 1792 gliederten die Österreicher drei Kavallerieregimenter der ehemals königlichen Armee ein: das Régiment Royal-Allemand cavalerie, das Régiment de Saxe hussards und das Régiment de hussards de Bercheny. Diese drei Einheiten bestanden sowieso fast nur aus Deutschen und passten dadurch perfekt in die eigene Armee.

Nach einigen anfänglichen Erfolgen in den Niederlande wurde Charles-François Dumouriez am 18. März 1793 in der Schlacht bei Neerwinden geschlagen. Er verließ Belgien und stellt Forderungen an die Regierung. Der Konvent untersucht die Angelegenheit und schickt ihm Unterhändler. Er liefert sie an die Österreicher aus und wollte nach Paris marschieren. Am nächsten Tag sprach er deswegen mit seinen Truppen an, die ihm nicht gehorchen wollen und ihn teilweise verließen. Allerdings entschieden sich fast eintausend Männer ihm zu den Österreichern zu folgen: 458 Infanteristen des Régiment d’Auvergne, des Régiment de Poitou, des Régiment Royal des Vaisseaux, des Régiment de Vivarais, des Régiment Royal-Suédois, der „Chasseurs à pied des Cevennes“, der „Tirailleurs d’Egron“, sowie ein Bataillon von Freiwilligen; dann noch 414 Reiter aus dem „Régiment de Hussards de Bercheny“, das Régiment Bourbon-Dragons, das 21e régiment de chasseurs à cheval die 3. Escadron des Régiment cuirassiers du Roi und eine Escadron „Dragons volontaires“.

  • Einige der Einheiten
Régiment Royal-Allemand cavalerie
Régiment de hussards de Bercheny
Régiment de hussards de Saxe
Chasseurs de Bussy
Légion de Bourbon

Bei der Armee in Spanien

General Pedro Caro y Sureda Kommandant der französischen Legionen und der spanischen Truppen in den westlichen Pyrenäen.

Im März 1793 erklärte Frankreich Spanien den Krieg, was von den vielen Emigranten aus dem Süden und dem Roussillon auf der anderen Seite der Pyrenäen ungeduldig erwartet worden war. General Antonio Ricardos und seine 15.000 Männer, unter ihnen die Legionen des Comtes de Panetier und de Vallespir, drangen von Perpignan aus in das Roussillon ein, dabei jedoch nur halbherzig vorgehend. Nach einigen Siegen und Niederlagen blieb der spanische Angriff stecken.

Die Légion des Comte de Panetier

Die „Légion de Panetier“ war ein Bataillon royalistischer Truppen, das 1793 durch Louis-Marie de Panetier, comte de Miglos und Montgreimier, vormals seigneur von Villeneuve, (* - † 1794) Abgeordneter des Adels der Generalstände für Couserans[21] aufgestellt worden war. Als strikter Gegner der Revolutionäre verließ er 1791 die Nationalversammlung. Er rekrutierte Angehörige des Emigrantenadels ebenso wie verfügbare französische Deserteure, sowie einige spanische Unteroffiziere. Die Personalstärke betrug 400 Mann. Sie kämpfen neben den spanischen Truppen des Generals Antonio Ricardos während des Krieges zwischen dem Königreich Spaniens und dem Revolutionären Frankreich in Katalonien. Die meisten Franzosen verließen bald darauf die Legion Vallespir (die zu einem Bataillon Grenzbataillon wurde), um sich Panetier anzuschließen. Letzterer konnte sich mit seiner Truppe bei der Eroberung von Montbolo und Saint-Marsal (Ostpyrenäen) auszeichnen. Sie bezog ihr Winterquartier in Port-Vendres.[22]Sie verteidigte Port-Vendres im Mai 1794 und wurde dann über See evakuiert, um zu verhindern, dass die Mitglieder gefangen genommen und guillotiniert würden. Kommandant war Colonel-Comte de Panetier dem bei seinem Tod im Januar 1794 der General Santa Clara nachfolgte. Im Juni 1794 bildete sie mit den nach der Belagerung von Toulon verbliebenen Kompanien der Regimenter „Royal-Provence“ und „Royal-Roussillon“ die „Légion de la Reine“.[23]. Die Einheit war nun zu Ehren der spanischen Königin benannt und kämpfte in den Reihen der spanischen Armee. Nach der Niederlage bei Zamora am 5. Januar 1796 wurde sie in das „Régiment de Bourbon“ eingegliedert.

Die Légion du Vallespir

Die „Légion du Vallespir“ war eine Einheit leichter Infanterie, die 1793 schnell aufgestellt wurde. Zu Beginn bestand sie aus spanischen und französischen Offizieren und Unteroffizieren und spanischen Mannschaften. Der spanische General stellte dazu spanische Soldaten unter das Kommando der französischen Emigranten. Die Legion war 250 Mann stark und operierte im Verband der spanischen Armee.[24] Aber während des chaotischen Jahres, in dem die Revolution in den südlichen Ostpyrenäen in Schach gehalten wurde, kämpften praktisch alle 450 einsatzfähigen Männer aus Saint-Laurent-de-Cerdans, und Hunderte anderer aus den Gemeinden des Haut-Vallespir zusammen mit den spanischen Truppen in der „Légion du Vallespir“. Das Bataillon de Saint-Laurent wurde von Abdon de Costa (manchmal Larochejaquelein du Midi genannt) befehligt; die jungen Thomas und Jean de Noell waren Capitaine und Lieutenant. Die Legion stand unter dem Befehl des M. d’Ortaffa, dem ehemaligen Herrn des Nachbardorfes Prats-de-Mollo, kämpft aktiv mit den spanischen Armeen in der Ebene und half im Oktober 1793 mit, die Versuche von General Luc Dagoberts Armee, Arles-sur-Tech zurückzuerobern, zu verhindern.[25]Die zahlreichen Desertionen aus der Légion de Panetier schwächten die Einheit dann so sehr, dass die Reste letztendlich dann in das „Régiment de Bourbon“ eingegliedert werden mussten.

Das Régiment de Royal-Roussillon

Das seit 1657 in der königlichen Armee bestehende Régiment Royal-Roussillon war am 1. Januat 1791 in 54e regiment d’infanterie umbenannt worden. Ende 1793 wurde daher durch Général Antonio Ricardos mit Hilfe eines Major der „Légion des Comte de Saint Simon“ in Barcelona ein neues „Régiment Royal-Roussillon“ aufgestellt.[26] Es bestand aus einigen Emigranten, aber vor allem aus katalanische Handwerker aus dem Norden, aber auch und aus Deserteuren und Gefangenen (den "Carmagnoles") oder gar Rechtsbrechern, weil die Rekrutierung im allgemeinen schwierig war. Die, in den Augen der Katalanen verdächtigen Individuen, wurden in eine Kaserne in Barcelona untergebracht. Am 29. Juni 1794, ein religiöser Feiertag in Spanien, pflanzten diese 200 „Soldaten“, die nie gegen die Republikaner gekämpft hatten, einen Baum der Freiheit, tanzen den Farandole, und guillotinierten ein Bild des Königs von Spanien. Die Katalanen, die das bemerkten, versammelten sich vor der Kaserne und drangen mit den Rufen: "Es lebe die Religion! Es lebe unser katholischer König! Tod den Franzosen! in diese ein. Was folgte war ein Massaker, 129 der Pseudo-Soldaten wurden getötet, 40 verwundet. Es folgten fast überall anti-französische Kundgebungen im Süden Kataloniens[27]Das „Royal Roussillon“ wurde daher wieder entlassen und seine zuverlässigsten angehörigen in die Légion du comte Panetier eingegliedert.

Die Katholische und königliche Legion der Pyrenäen (Légion catholique et royale des Pyrénées)

Claude-Anne de Rouvroy de Saint Simon, Marquis, Deputierter der Bailliage et sénéchaussée d'Angoulême nahm nach seiner Emigration in der Armee der Prinzen am Feldzug des Jahres 1792 teil. Vom spanischen König Karl IV. wurde er am 16. Mai 1793 zum Maréchal de camp in seiner Armee ernannt.[28]. Er engagierte sich, indem er in Pamplona Emigranten versammelte, die bereit waren zu kämpfen. Er stellte eine Einheit aus 600 Infanteristen und eien Escadron Husaren auf und übernahm das Kommando über diese Einheit.[29] Diese, sogenannte « Légion des Pyrénées » (oder auch « légion de Saint-Simon ») setzte sich aus Angehörigen des höheren und Landadels und Offizieren, aber auch aus Kriegsgefangenen, Deserteuren, baskischen Emigranten und aus spanischen Unteroffizieren zusammen.[30] Die Einheit nahm an keinen wichtigen Operationen des Jahres 1793 teil. Erst im Dezember des gleichen Jahres erwägte die spanische Regierung die Legion mit den englischen und spanischen Truppen zum Entsatz des belagerten Toulon zu senden.[31]

Die Legion kämpfte dann:

am 26. April 1794 bei Saint-Étienne-de-Baïgorry mit hohen Verlusten (17 der in Gefangenschaft geratenen wurden auf der Guillotine hingerichtet).[32]
am 10. Juli 1794 in den Bergen von Arquinzun mit Personalverlusten von zwischen 30 und 50%
am 24. Juli 1794 bei Bidassoa, wo sie den spanischen Rückzug deckte und 50 Mann an Gefangenen verlor.
Im November bei der Belagerung von Pamplona.

Die in Gefangenschaft geratenen Emigranten und Deserteure der republikanischen Armee wurden exekutiert.[33]Bei der Verteidigung der Argenson Stellung wurde Saint-Simon von einer Kugel in die Brust getroffen. Seine Legion operierte jetzt im Verband der spanischen Armee und bildete 1795 die Nachhut. Danach wurde die Legion mit dem „Régiment Royal-Roussillon“ zusammengelegt.[34]

1796 wurde Saint-Simon zum Oberbefehlshaber der Armee in Navarra ernannt und erhielt am 20. April 1796 die Stelle des Colonels im „Régiment de Bourbon“, dessen Aufstellung man ihm übertragen hatte. Im folgenden Mai verlieh ihn der König von Spanien den Rang eines Generalkapitäns von Altkastilien.

Das Régiment de Bourbon

Das Regiment wurde 1796 durch den Marquis Claude-Anne de Rouvroy de Saint Simon aus den Resten der „Légion de la Reine“ (ex Légion de Panetier), dem Grenzbataillon, und dem größten Teil der „Légion royale des Pyrénées“ aufgestellt. Das Regiment operierte im Verband der spanischen Armee und erhielt 1796 die Bezeichnung Regimiento de Infantería Borbón N° 47 (die Nummerierung wurde 1802 in N° 37 geändert). Es existierte in der spanischen Armee bis 1931, als es in das Regimiento de Cazadores de Alta Montaña Galicia N° 64 eingegliedert wurde. Im Jahre 1814 setzte es sich jedoch noch zu größten Teil aus Ausländern und den Wallonischen Garden zusammen. 1808 betrug die Personalstärke 1600 Mann. Garnison war Ciudad Rodrigo (1797), dann Majorca. Es schlug sich bei der Belagerung von Girona und in der Schlacht bei Las Rozas (1808).

José de San Martín, der spätere südamerikanische Revolutionär, bekämpfte im Regiment die Bonapartisten.

  • Bei der englischen Armee
Die Landung der Emigrantionsarmee bei Quiberon.

Beteiligte Einheiten bei der Landung in Quiberon

Soldat des Régiment d'Hervilly.
die Hussards de Guernesey (1800 wurden die Hussards d'York eingegliedert):
die Hussards d’York
das „Régiment Hector“ (auch „Marine Royale“ genannt)
das „Régiment Loyal-Émigrant“
die „Compagnies d'invalides étrangers“ (hauptsächlich aus den Verwundeten des „Régiment Loyal-Émigrant“ gebildet)
das „Régiment du Dresnay“, (dann Régiment de Léon)
das „Régiment Royal-Louis“, (dann Régiment d’Hervilly)
das „Régiment de Mortemart“
das „Régiment d'Allonville“
die „Hussards de Hompesch“
die „Chasseurs de Hompesch“
die „Ulhans britanniques“
das „Régiment de hussards de Bercheny“
die „Hussards de Salm-Kirburg“
die „Hussards de Waren“ bildeten eine 60 Mann starke Einheit, die bei der Landung in Quiberon bis auf neun Mann aufgerieben wurde.[35]
die „Hussards de Choiseul“
das „Régiment de Saxe hussards“
die „Hussards de Baschi de Cayla“
die „Hussards de la Légion de Damas“
die „Hussards de Rohan“
die „Hussards de la Légion de Béon“
die „Compagnie d'artilleurs franco-maltais“
das „Régiment des Chasseurs_Britanniques“
  • Die Korsen und die Truppen der Antillen
die „French-Chasseurs“ (1793-1798)
die „Dragons légers corses“ (1794-1795)
die „Ingénieurs et artificiers étrangers“ (Korsen)
die drei Bataillone „Royaux anglo-corses“ (1794-1796)
die „Gendarmerie royale anglo-corse“
das „Smith's Corsica regiment“ (1795-1797)
das „Corps des émigrés de Saint-Domingue“
die „Légion britannique de Saint-Domingue“ (Emigranten un Kreolen)
die „Uhlans britanniques de Saint-Domingue“ (Emigranten un Kreolen)
die „Chasseurs français“ (Farbige)
die „Gendarmes Royaux Anglais“ (Offiziere und farbige Hilfskräfte)

Das Régiment d'Allonville (1794-1796) und die Landung in der Vendée

Joseph de Puisaye.
Francis Rawdon-Hastings

Der General Armand Jean d'Allonville wechselte in den Dienst des des englischen Königs. Er rekrutierte Emigranten und landete mit 500 Adeligen unter seinem Kommando im Juni 1793 in Bremen.[36]. Das spätere „Régiment d’Allonville“ landete in Frankreich, um die Herrschaft der Bourbonen wieder herzustellen. Der Historiker, Armand François d'Allonville, sein Sohn, schrieb:

„Nach acht Monaten der aktiven Anstrengungen hatte Joseph de Puisaye erreicht, dass die Expedition ganz aus französischen Regimentern bestehen würde, bezahlt mit englischen Geld. Es sollten vier gekaderte Kompanien aufgestellt werden, die nach der Landung in Frankreich zu Regimentern aufwachsen sollte. Als Kommandanten waren Louis-Antoine de Rohan-Chabot, M. d'Oilliamson, der Vicomte de Chambray, und der Comte d'Allonville, mein Vater bestimmt. Stationiert in Jersey und Guernsey, sollten diese Kaderverbände die Hauptkräfte unterstützen.“ [37]

Bestätigt wird dies durch die Histoire générale des émigrés pendant la révolution français von Henri Forneron1884,[38] hier ist allerdings die Rede von vier Brigaden. Das „Régiment d'Allonville“ setzte sich aus bretonischen Adeligen, 186 Offiziere der königlichen Armee und Anwärtern der Marine zusammen.[39], die Kompanie d'Oilliamson wurde aus den Offizieren und Soldaten des „Régiment d'Allonville“ gebildet[40] sollte dann aber unter dem Befehl des Comte d'Artois in der Bretagne und der Vendée eingesetzt werden[41] und wurde mit Freiwilligen bzw. Milizionären aus der Venée und ehemaligen Gefangenen aufgefüllt, letztere wurden von den Konterrevolutionären als « carmagnoles » bezeichnet.[42]

Anfang September 1796 verließ Armand Jean d'Allonville Guernesey und begab sich in das Camp Ryde auf der Isle of Wight. Seine Truppe bestand aus 240 Freiwilligen, alles ehemalige Offiziere bzw. Landadelige. In Southampton lagen 60 Schiffe bereit, um die gesamte Expeditionsarmee aufzunehmen und in der Vendée an Land zu setzen.

In den Seestädten und Garnisonen Großbritanniens wurden gewaltige Vorbereitungen getroffen. Um die Bewohner der Vendée auf das kommende vorzubereiten wurden sie täglich mit öffentlichen Bekanntmachungen versorgt in denen Fortschritt der Expedition dokumentiert wurde und in denen die Generäle und Regimenter, die daran teilnehmen sollten benannt wurden. Es war Francis Rawdon-Hastings als Oberbefehlshaber der verlautbarte: "Der Name dieser Soldaten ist eine Garantie der Ehre, des Mutes und der Loyalität." Generalmajor Doyle stellte sich an die Spitze der ersten Landungsabteilung; die zweite, die sich ausschließlich aus Emigranten zusammensetzte, bestand aus den Regimentern Mortemart, Castres, Allonville, Rohan und Choiseul, sowie den Chasseurs d'York und den „Ulhans britanniques“. Der Comte d'Artois nahm ebenfalls an der Expedition teil.[43] Die Republikaner waren vorbereitet und versammelten alle verfügbaren Land- und Seestreitkräfte an der bedrohten Stelle. Die Flotte, die in großem Maßstab operieren musste, bestand eigentlich aus nur 40 Transportschiffen: nur 2.000 Soldaten, 500 Ulanen und ein 400 bis 500 Mann starker Kader von französischer Emigrantenoffiziere konnte transportiert werden.[44] Die drei ersten Kompanien des „Régiment d'Allonville“ waren Ende 1795 an der kurzen Besetzung der Île d’Yeu beteiligt, kamen aber überhaupt nicht in der Vendée an. An Land standen Tausende Vendéens bereit, die schwachen republikanischen Kräfte zu verjagen. Aber nur eine Handvoll der Emigranten erschien auf der Bildfläche. Der Comte d'Artois kam zu spät. Republikanische Verstärkungen kamen schnell heran, und die Engländer wollten die Île de Noirmoutier nicht angreifen, die durch 2000 Mann und eine starke Artillerie verteidigt wurde.[45]Francis Rawdon-Hastings wurde zum großen Bedauern der Emigranten von seinem Kommando abgerufen. Er war mit General d'Allonville befreundet und hatte immer sehr großes Interesse an den Angelegenheiten der Royalisten gezeigt.[46]

Zusammen mit den Vendéens und den Chouans

Episode der Flucht aus Quiberon (Détail), Gemälde von Pierre Outin, 1889.
Louis Charles d'Hervilly.

Der im Jahre 1795 nach England gegangene Joseph de Puisaye, der Oberbefehlshaber der Chouans der Bretagne war an der Quiberon-Expedition beteiligt. Mehr als 5000 Soldaten der Emigrationsarmee landeten in Carnac, über die Hälfte davon waren jedoch republikanische Überläufer, die mehr oder weniger gewaltsam angeworben wurden. Obwohl brüderlich vereint, wurde bald Zwietracht gesät, da der Leiter der Emigranten Louis Charles d'Hervilly kein Vertrauen in die Chouans hatte und sich weigerte Truppen allein aus Chouans Angriffe auf die Republikaner führen zu lassen. Die Expedition endete in einer Katastrophe, die Regimenter der Emigranten wurden in der Schlacht bei Plouharnel und in der Schlacht bei Quiberon zerschlagen, mehr als 500 wurden im Kampf getötet, 627 gefangene Emigranten und 121 Chouans wurden erschossen. Die Chouans waren voller Wut auf die Emigranten, denen sie vorwarfen, sie hätten das Scheitern der Expedition verursacht. Der General der Emigranten, Antoine-Henry d'Amphernet de Pontbellanger wurde von den Chouans verhaftet und zum Tode verurteilt, da er die Armee verlassen habe. Er wurde schließlich von dem neuen General Georges Cadoudal begnadigt und verbannt. Cadoudal lehnt jeden Offizier der Emigranten im Département Morbihan ab und in einem Brief an Jacques Anne Joseph Le Prestre de Vauban vom am 7. September beschrieb er die Emigranten als "Monster, die vor der Ankunft in Quiberon besser vom Meer verschlungen worden wären". [47]

Puisaye jedoch stützte sich weiterhin auf die Emigranteneinheiten, nach Meinungsverschiedenheiten mit Cadoudal verließ er das Morbihan und besetzte die Ille-et-Vilaine. Am 5. November schrieb Puisaye an den Prinzenrat in London:

„Der Morbihan, den George besetzt hält, wendet sich mehr denn je gegen den Adel und gegen die Emigranten. Sie sagen, dass sie einen Volkskrieg führen und keinen der Restauration. In diesem Korps der Armee sind die Herren nicht von Ansehen, dadurch war Georges in der Lage, alle Kräfte zu konzentrieren und alles Vertrauen zu gewinnen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass er von einem Tag zum nächsten fliehen kann. Um die Republik zu verhindern, wird er immer deren unerbittlichster Feind sein, aber er wird auf seine Weise die Revolution die er hasst, bekämpfen. Der Widerstand gegen unsere Pläne wird immer von jenen Royalisten ausgehen, die Gleichheit unter der weißen Flagge herstellen wollen. Der Adel hat viel Ansehen verloren, im Morbihan lieben sie einen Herrn, der als Freiwilliger kämpft; aber wir wollen nicht, dass der erste dahergelaufene kommt und das Gesetz macht. Was schleichend in diesem Landstrich geschieht, ist in allen anderen Teilen der Bretagne bereits heimlich spürbar.“

Antoine-Henry d'Amphernet de Pontbellanger.

Joseph de Puisaye vereinigte im Auftrag von Aimé Picquet du Boisguy im Osten der Ille-et-Vilaine die Divisionen von Fougères und Vitré. Immer noch entschlossen, sich auf den Adel zu verlassen, schuf er die Kompanie „Chevaliers catholiques“, die aus sechzig Emigranten bestand, alles Offiziere. Letztere erhielten in den chouanischen Divisionen mehrere Kommandos, was den bereits bestehenden Führern missfiel. Im März 1796 versucht einer der Chouan-Offiziee mit dem Spitznamen "La Poule" einen Aufstand gegen die Emigranten zu provozieren. Er wurde jedoch schnell auf Puisayes Befehl verhaftet, verurteilt und dann erschossen.

Im August 1795 versuchte der Comte d'Artois die Armee der Vendées mit eine Armee aus Emigranten und Briten zu vereinigen. Die "Ile d'Yeu Expedition" war ein Misserfolg, aber mehrere Emigranten landeten in der Vendée, um sich der Armee von General François Athanase Charette anzuschließen. Sie wurden von den Vendéens jedoch unfreundlich empfangen, denn die Ankündigung, dass eine Gruppe von Emigrantenoffizieren gebildet worden sei, um die Bauern zu kommandieren, verärgerte deren Kommandanten. Das "stolze und verachtungswürdige" Verhalten der meisten Emigranten zog die Feindseligkeit der Vendée-Kämpfer nach sich. Der Vendée-Offizier Pierre-Suzanne Lucas de La Championnière schrieb, dass „man sich gehasst habe, als ob man nicht von der gleichen Partei gewesen sei“.[48]. »

Pierre Constant de Suzannet.

„Emigranten, die aus Quiberon entkommen oder an anderen Küsten gelandet sind, kamen nach Belleville, um sich uns anzuschließen. Wir konnten keine Sympathie füreinander empfinden; durch eine Ungeschicklichkeit war zuvor in einer Proklamation bekannt gegeben worden, dass Offiziere kommen würden um unsere Regimenter zu befehlen. Diese Nachricht, die für uns nicht schmeichelhaft war, erschien uns lächerlich. Unsere Führer, die seit zwei Jahren kommandierten, waren nicht bereit, ihre Plätze zu verlassen und am wenigsten an bevorzugte Ausländer zu übergeben. Lasst sie machen, was wir gemacht haben, sagten wir, dass sie genauso lange arbeiten, dass sie sich dem Kampf und der Müdigkeiten gewachsen zeigen, dann werden die tapfersten von ihnen oder von uns die Stellung haben, oder dass sie ihre eigenen Korps bilden und separat marschieren. Darüber hinaus machten sie im Gefecht bei Quiberon uns gegenüber einen schlechten Eindruck, vor allem nach einem Kampf der Division Vieillevigne gegen eine Abteilung Republikaner die eine Konvoi zurück nach Montaigu (Vendée) eskortierten. Sie wurden geschlagen und unsere Soldaten kamen mit schönen englischen Waffen zurück, die den Emigranten abgenommen worden waren.

Bei der Ankunft der Herren, ohne Rücksicht auf diejenigen zu nehmen, die den Weg in zwei Jahren vorbereitet hatten, erschienen die meisten stolz und verächtlich. Anstatt sich den Vendée Offizieren zu nähern und ihnen etwas Bewunderung, Dankbarkeit und Höflichkeit entgegen zu bringen, bildeten sie eine eigene Gruppe und hielten sich abseits. Sie entsprachen in vielerlei Hinsicht dem was die Republikaner dazu brachte, den Hass und die Verachtung des Adels zu predigen.“

„Ein Ausländer, der zu uns kam, um einige Auszeichnung zu erhalten, hatte bei der ersten Gelegenheit unter den Augen der furchtlosesten der Armee einen großen Mut zu beweisen. Ohne diese Qual, von welcher Qualität auch immer, hätten wir uns niemals die Ehrfurcht oder den Respekt des Soldaten verdient. Die wirklichen Soldaten wurden bald bekannt, leider wurden sie fast alle in den ersten Kämpfen getötet. Ein Herr de la Jaille, der diese trotz der Härte überlebte, gefiel den Bauern weil er obwohl alt, zu Fuß ging und sich voll und ganz einsetzte. Ein anderer Offizier, Laporte genannt, empfand Respekt nur vor jenen, die sich freiwillig gemeldet hatten. Mitten in der Nacht stand er auf, um sein Pferd zu satteln und an die Tür einer Scheune zu klopfen, wo Soldaten schliefen. Als er er gefragt wurde, wer er sei sagte er: öffnet - ich bin der Chevalier de La Porte, Chevalier de Saint-Louis. - Nun, sagte jemand, „wenn du der Chevalier de La Porte bist, dann bewach die Porte“. Wütend über eine solche Antwort, rüttelte er an der Tür bis sie aufging, aber der erste der ihm in die Hand fiel schlug kräftig zu. Er brauchte dann eine gewisse Zeit um im Hauptquartier nach einem Licht zu suchen und als er rachsüchtig zurückkam, war die Scheune leer.

Die Divisionen, die als die Ersten ins Feuer gingen, hatten auch den Vorteil, am besten behandelt zu werden, weil sie in dem Dorf in dem sie Halt machten, sich der besten Quartiere und allem bemächtigten, was zur Bequemlichkeit von Nutzen war; auch auf den Märschen kümmerte man sich, dass niemand nach vorne kam, der nicht aus Recht oder Gewohnheit da zu sein hatte. Verständlich, dass jemand beim Näherkommen des Zubettgehens versuchen wollte in die ersten Reihen zu kommen, um auf Brokat zu liegen. Dieser Zustand war für die Emigranten hundertmal schlimmer.

Aber was überraschend war, dass M. Charette sie nicht zu mögen schien und er verweigerte keinem die Erlaubnis zu Demission, wovon viele Gebrauch machten.

Pierre Constant von Suzannet wohnte seit seiner Ankunft in einem Schloss, von dem es hieß, dass es dort gutes Essen gäbe, während uns öfters das Brot fehlte. M. Charette stellte eine Kompanie Freiwilliger zusammen mit Erlaubnis alles zu mitzunehmen, was erfolgreich ausgeführt wurde. Es war nicht seine Vorliebe für seine früheren Offiziere, dass er das tat, denn er behandelte sie hart und zeigte wenig Vertrauen in sie; seit dem Tod von Louis Guérin, kannten wir ihn nicht mehr als Freund. Pierre-Suzanne Lucas de La Championnière

Mehrere Emigranten schlossen sich auch der Armee von Jean-Nicolas Stofflet an, der nicht an Kampfhandlungen beteiligt war. In Dezember 1794 schrieb ein Offizier Charles einen Brief an seinen Oberkommandierenden; in dem er sich um den wachsenden Einfluss von Emigranten zu Lasten ehemaliger Offiziere sorgte.<refJean-Julien Savary Guerres des Vendéens et des Chouans contre la République Band VI, S. 72-74. texte en ligne sur google livres.</ref>.

Eine kleine Armee von 748 gefangenen Emigranten wurde 1795 von Hoche auf der Halbinsel von Quiberon verurteilt. Sie alle wurden erschossen.

In Preußen

Im August 1791 traf der preußische König Friedrich Wilhelm II. in Pillnitz mit Kaiser Leopold II. zusammen., Hier beschlossen sie, Louis XVI. zu stützen und in Frankreich die Monarchie wieder herzustellen. Friedrich Wilhelm nahm selbst an den Feldzügen von 1792 und 1793 teil. Jedoch wurde er durch Geldmangel gehindert, auch waren seine Berater mehr an Polen interessiert, das bessere Beute-Aussichten als ein Kreuzzug gegen das revolutionäre Frankreich anbot.

Zwischen 1789 und 1806 wurden in den preußischen Staaten mehr als 5.500 Emigranten registriert. Die Klassensolidarität des Königs gegenüber den Emigranten werden die preußische Innenpolitik nachhaltig beeinflussen. Preußenkönige zeigten mehr Solidarität mit Emigranten als mit den eigenen hohen Beamten. Dennoch kommt für die der Staat an erster Stelle und hindert sie daran, zu viele Emigranten in Preußen aufzunehmen. Die Bedeutung der Staatsgewalt zeigt sich deutlich bei der Einwanderung von Emigranten in die preußische Armee, die ein grundlegendes Instrument zur Integration der preußischen Monarchie darstellt. Der König erlaubte nur die Eingliederung der Emigranten in diese Elitetruppe, weil sie ihn für wegen ihrer hohen militärischen Kampftauglichkeit nützlich waren, oder manchmal auch jung genug, um sich den preußischen Patriotismus zu eigen zu machen.[49]. Ohne den Kriegsminister Julius von Verdy du Vernois, werden eine Anzahl preußische Generäle, die im Dienst standen oder im Jahre 1914 ihren Dienst wieder aufgenommen haben, die Namen französischer Herren tragen: Martin Chales de Beaulieu, Gerhard von Pelet-Narbonne, Eduard Neven Du Mont, Lavergne-Peguilhem, Carl von Beaulieu-Marconnay, Longchamps-Bérier, Bret-Nucourt, Amand von Ruville und zwei Generäle Digeon de Monteton. Außerdem wird ein Dutzend hoher Offiziere, die während des Krieges den Rang eines Generals erreicht haben, französische Wurzeln haben: Anton Wilhelm von L’Estocq, Anton Wilhelm Karl von L’Estocq, Perrinet de Thauvernay, Lorne de Saint-Ange, acht Generäle La Chevallerie, Coudres und wieder Digeon de Monteton und Beaulieu-Marconnay. Einige dieser Deutschen sind jedoch Nachkommen von Hugenotten.

In Russland

Der Comte Louis-Victor-Léon de Rochechouart, Neffe von Colonel-duc de Mortemart, kämpfte mit seinem Regiment dann in der russischen Armee.
Ange Hyacinthe Maxence de Damas, General im Dienste des Zars, französischer Minister.

Am russischen Hof kam den französischen Emigranten echte Sympathie entgegen. Als sie hörte, dass der Louis V. Joseph de Bourbon-Condé nicht die hunderttausend Kronen erhielt, die ihm vom deutschen Kaiser versprochen waren, schickte die Kaiserin von Russland diese sofort dem Prinzen und teilte ihm mit: "Solange sie das Geld gut gebrauchen, werde ich ihnen helfen."[50] Die Kaiserin Katharina befahl ihren Botschaftern im Februar 1793, nach der Auflösung der Armee der Prinzen bei allen Mächten die Adeligen und andere Emigranten irgendeiner Art finanziell auszulösen.

Im Januar 1793 ließ sie durch Armand-Emmanuel du Plessis von Richelieu an Louis V. Joseph von Bourbon-Conde übermitteln, dass sie die Sache der Emigranten stark zu unterstützen und ihnen "für den Fall, dass sich diese Französische Republik konsolidieren sollte, eine Niederlassung am Asowschen Meer auf dem 46. Breitengrad anbieten würde". Die Kolonie hätte aus sechstausend Adligen bestanden, zu deren Verfügung eine Summe von sechstausend Dukaten gestellt worden wäre, damit sie leben konnten. Jeder von ihnen hätte zwei Pferde und zwei Kühe gehabt. Sie hätten ihre Kultur behalten, ihren eigenen Gesetzen gehorcht und als Oberhaupt den Louis V. Joseph von Bourbon-Condé, Prinz de Conde, anerkannt. Das Land, das ihnen gegeben würde, war früher ein Teil des Königreichs Pontos von Mithridates VI. gewesen.

Französische Emigranten strömten nach Russland.[51] Sie waren in der Regel Soldaten und sehr feindselig gegenüber dem revolutionären Frankreich eingestellt. Thomas Jean Marie du Couedic, Neffe von Charles Louis du Couedic, emigrierte 1791 und diente in der russischen Marine als Kapitän.

Bei seinem Beitritt zur antifranzösischen Koalition beeilte sich Zar Paul I., den französischen Emigranten das größte Interesse zu schenken. Er gab einigen von ihnen Reihen in seiner Armee. Konterrevolutionäre Komitees wurden gebildet, um den unzufriedenen Personen, die in Frankreichs geblieben waren, in der Hoffnung zu unterstützen, die Stärkung der Institutionen der Republik zu verzögern.

Die französische Regierung forderte dann den Zaren auf, den außergewöhnlichen Schutz, den er den Emigranten gewährt hatte, aufzuheben. Es stimmte auch, dass einige Emigranten in russischen Diensten ihre Uniformen benutzen wollten, um als Ausländer in Frankreich unbehelligt zu bleiben. In diesem Fall hätte es zwischen den beiden Regierungen immer zu diplomatischen Verwicklungen führen können. Paul I. stimmte dann zu; dass gegenüber Frankreich so sorgfältig geordneten Begriffe benutzt werden sollten, dass sie nicht von Frankreich beanstandet werden können, man vermied den Gebrauch des Wortes Emigranten und jeden anderen Ausdruck, der sie in gewisser Weise zu direkt bezeichnet hätte.

Weiterhin verlangte die französische Regierung, dass jeder Emigrant, der sich in Russland niedergelassen hatte und der sich erlaubte, eine Korrespondenz mit den „inneren Feinden“ aufrechtzuerhalten, aus den Ländern vertrieben würde, die unter russischer Herrschaft stehen. Weiterhin wurde angekündigt, dass wenn ein Emigrant im Dienst Russlands in russischen Uniform oder mit einem Regierungsauftrag nach Frankreich käme - wie es vorgekommen war - die Regierung der Republik sich das Recht nähme, sie auszuweisen ohne dass sie diplomatischen Schutz beanspruchen könnten.

Schicksal der Familien der Mitglieder in der Armee der Emigranten

Die Erschießungen in Vannes, Gemälde von R. de Coueson, 1895.

Eine große Zahl von Eltern der Emigranten wurde niedergemacht, guillotiniert, hingerichtet, sonstwie getötet oder starb wegen der Haftbedingungen in den revolutionären Gefängnissen. Viele ihrer Angehörige entkamen in dieser Zeit, indem sie sich in kleinen Dörfern des Périgord oder andere Provinzen versteckten, wo man nicht viel von revolutionäre Aufständen wissen wollte.

Nach der Zeit der Terrorherrschaft und dem Gesetz vom 17. September 1793 wurden den Frauen von Emigrierten nicht mehr unmittelbar nach dem Leben getrachtet, sie wurden jedoch stark drangsaliert:

  • durch das Verbot des Wohnortwechsels,
  • durch tägliche Kontrolle,
  • durch Zahlung von Steuern, die willkürlich festgesetzt wurden,
  • durch Demütigungen der revolutionären Behörden oder der sogenannten Patrioten,
  • durch den Raub des Eigentums und der Gewinne aus z.B. dem Handel oder der Landwirtschaft...

Da der Besitz der Emigrantenfamilien als nationales Eigentum verkauft wurde, waren die Frauen der Emigranten auf eine lächerliche Pension angewiesen, die in keinem Verhältnis zu ihrem früheren Einkommen stand. Die Frauen wurden manchmal gezwungen, sich scheiden zu lassen. Schriftverkehr mit den Ehemänner war unter Strafe gestellt.

Einige prominente Angehörige der Armee

Louis-Marie-François de La Forest Divonne, pair de France.
Louis Auguste Victor de Ghaisne de Bourmont

Fußnoten

  1. Greg Dening, Beach Crossings: Voyaging Across Times, Cultures, And Self, S. 125.
  2. Duc de Castrie, Les Émigrés, S.|187.
  3. Philippe-Jacques de Bengy de Puyvallée, zitiert bei Bertaud 2001 S. 123
  4. François-René de Chateaubriand: zitiert von Bertaud 2001 S. 133
  5. Louis-Antoine de Bourbon-Condé, zitiert bei Bertaud 2001 S. 123
  6. Zitiert nach Forneron, Henri (1834-1886), Histoire générale des émigrés pendant la Révolution française, E. Plon, Nourrit (Paris), t.II, p.13.
  7. Forneron, Henri 1886 S.13
  8. Forneron, Henri 1886 S.13
  9. Forneron, Henri (1834-1886), Histoire générale des émigrés pendant la Révolution française, E. Plon, Nourrit (Paris), Band.II, S. 14.
  10. Forneron, Henri 1886 S.14
  11. Henri Forneron (1834-1886), Histoire générale des émigrés pendant la Révolution française, E. Plon, Nourrit (Paris), Band. II, S.17.
  12. Mémoires d'outre-tombe, François-René Chateaubriand, Meline Cans, 1849, Kap.2, S. 28
  13. „Campagnes du corps sous les ordres de Son Altesse Sérénissime Mgr le prince de Condé“, Armand François Hennequin, Ecquevilly, Le Normant, 1818, v.1, S. 23.
  14. Forneron, Henri (1834-1886), Histoire générale des émigrés pendant la Révolution française, Forneron, E. Plon, Nourrit (Paris), Band I, S. 264
  15. Mémoires d'Olivier d'Argens et correspondances des généraux Charette, Stofflet and others pour servir à l'histoire de la guerre civile de 1793 à 1796. (Mém. relatifs à la Révolution fr.), Pierre Olivier d'Argens, 1824, S. 20
  16. Forneron, Henri 1886 S.264
  17. Henri Forneron (1834-1886), Histoire générale des émigrés pendant la Révolution française, Forneron, E. Plon, Nourrit (Paris), Band I, S. 262.
  18. Mémoires…, Société d'agriculture, sciences et industrie de Lyon, 1832, 1828-1831, S. 68.
  19. Jean Pinasseau, A. et J. Picard, L'émigration militaire : émigrés de Saintonge, Angoumois, et Aunis dans les corps de troupe de l'émigration française, 1791-1814, 1974.
  20. Philippe-Joseph-Benjamin Buchez, Prosper Charles Roux, Histoire parlementaire de la révolution française : ou, Journal des assemblées nationales, depuis 1789 jusqu'en 1815 : contenant le narration des évènements… précédée d'une introduction sur l'histoire de France jusqu'à la convocation des États-généraux, Paulin, 1837, Kap.31, S. 6.
  21. http://www.assemblee-nationale.fr/histoire/biographies/1789-1889/Tome_4/PANAT_PARIS.pdf député
  22. Histoire de la guerre entre la France et l'Espagne: pendant les années de la révolution française 1793, 1794 et partie de 1795, Louis de Marcillac, Magimel, 1808, S. 190
  23. Histoire critique et militaire des guerres de la révolution: rédigée sur de nouveaux documents, et augmentée d'un grand nombre de actes et plans, Antoine Henri de Jomini, Petit, 1840, v.2, S. 66
  24. Dugommier, 1738-1794, Arthur Chuquet, Fontemoing, 1904, S. 380
  25. ADPO 1Mp 402 ; P. Vidal, L’an 93 en Roussillon. Compte-rendu fait à la Convention Nationale par le représentant du peuple Cassanyes (Céret, 1897), S. 62-3; Fervel, Campagnes, S. 161; Sagnes, Pays catalan, S. 620 & [http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:vDALv-4JGLwJ:www.univ perp.fr/modules/resources/download/documents/docs%2520crhism/d4%2520Mc%2520Phee.doc+Comte+d%27Ortaffa+l%C3%A9gion+Vallespir&hl=fr&ct=clnk&cd=1&gl=fr&client=firefox-a Maîtrises, DEA, Thèses, La Contre-Révolution dans les Pyrénées : spiritualité, classe et ethnicité dans le Haut-Vallespir, 1793-1794, Peter McPhee].
  26. Séances et travaux de l'Académie des sciences morales et politiques, compte rendu, Académie des sciences morales et politiques (France), Félix Alcan, v.164 1905, 446.
  27. "La Révolution française et la Catalogne» Rafael Tasi cité par Una frontera injustificable.
  28. Biographie des hommes vivants: ou, Histoire par ordre alphabétique de la vie publique de tous les hommes qui se sont fait remarquer par leurs actions ou leurs écrits, Louis Gabriel Michaud, L.G. Michaud, 1819, Band 5 (P-Z), S. 288
  29. Les sources espagnoles relatives à l'histoire de la Révolution dans l'ouest de la France: 1789-1799 : guide des sources d'archives et publications de textes, Louis Miard, Édition du Conseil général de Loire-Atlantique, 1989, S. 346
  30. Soldats ambassadeurs sous le Directoire, an IV-an VIII, William-Aimable-Émile-Adrien Fleury, Plon-Nourrit, 1906, v. 1, S. 150
  31. Cahiers Saint-Simon, Société Saint-Simon, Société Saint-Simon., 2003, no.31 2003, S. 107
  32. Revue d'histoire de Bayonne, du Pays basque et du Bas-Adour, Société des sciences, lettres & arts de Bayonne, La Société, 2002, v.157 2002, S. 201
  33. Le Révolution dans le département des Basses-Pyrénées: 1789-1799, Michel Péronnet, Jean-Paul Jourdan, Horvath, 1989, S. 128
  34. Études religieuses, philosophiques, historiques et littéraires, Jesuits, V. Retaux, 1856, année 26: Band 48 (1889), S. 82 & Dugommier, 1738-1794, Arthur Maxime Chuquet, Arthur Chuquet, Fontemoing, 1904, S. 380
  35. Emigré & Foreign Troops in British Service, René Chartrand, Patrice Courcelle, Osprey Publishing, 1999, S. 40
  36. Nobiliaire universel de France ou Recueil général des généalogies historiques des maisons nobles de ce royaume: ou Recueil général des généalogies historiques des maisons nobles de ce royaume, Nicolas Viton de Saint-Allais, Saint-Allais (Nicolas Viton), de Saint-Pons, Nobiliaire universel de France, 1816, Vol. 8, S. 284
  37. Mémoires secrets de 1770 à 1830, Armand François Allonville, Société Belge de libraire, Hauman et compe, 1841, S. 380
  38. Band II S. 104.
  39. La Déportation du clergé de Coutances et d'Avranches à la Révolution, Joseph Toussaint, Éditions de l'Avranchin, 1979, S. 130 & 135
  40. Relations de la Normandie et de la Bretagne avec les îles de la Manche pendant l'émigration: d'après des documents recueillis par le Dr. Samuel Elliott Hoskins, Charles Hettier, Samuel Elliott Hoskins, Hoskins, Samuel Elliott, 1799-1888, Imprimerie F. Le Blanc-Hardel, 1885, S. 172.
  41. Dictionnaire historique et biographique des généraux français, depuis le onzième siècle jusqu'en 1820, Jean Baptiste Pierre Jullien de Courcelles, 1821, S. 512
  42. MEMOIRES SECRETS DE 1770, A 1830 PAR M. LE COMTE D'ALLONVILLE, Par M. Le Comte D'allonville, S. 380
  43. Histoire de la guerre de la Vendée et des Chouans, depuis son origine jusqu'à la pacification de 1800, Alphonse de Beauchamp, Giguet et Michaud, 1807, S. 260 et Nobiliaire universel de France ou Recueil général des généalogies historiques des maisons nobles de ce royaume: ou Recueil général des généalogies historiques des maisons nobles de ce royaume, Nicolas Viton de Saint-Allais, Saint-Allais (Nicolas Viton), de Saint-Pons, Nobiliaire universel de France, 1816, Vol. 8, S. 284
  44. Histoire de la Vendée militaire, Jacques Crétineau-Joly, Hivert, 1840, v. 2, S. 544 & 545.
  45. Histoire de la guerre de la Vendée et des Chouans, depuis son origine jusqu'à la pacification de.. Par Alph. de Beauchamp et Histoire de la Vendée militaire, Jacques Crétineau-Joly, Hivert, 1840, v. 2, S. 546 & 547
  46. Rose Bertin: ministre des modes de Marie-Antoinette, Michelle Sapori, Regard, 2003, S. 236. Sur le régiment d'Allonville, voir aussi Emigré & Foreign Troops in British Service, René Chartrand, Patrice Courcelle, Osprey Publishing, 1999, S. 9
  47. Patrick Huchet, Georges Cadoudal et les Chouans, Éditions Ouest-France, 1997, S. 231
  48. Pierre-Suzanne Lucas de La Championnière, Mémoires d'un officier vendéen, S. 135.
  49. Annales Historiques de la Révolution française, Numéro 323, Thomas Höpel, L’attitude des rois de Prusse a l’égard des émigrés français durant la Révolution.
  50. Histoire de la révolution française, Louis Blanc, Langlois et Leelereq, 1862, Kap. 12, S. 244
  51. Recueil des instructions données aux ambassadeurs et ministres de France depuis les traités de Westphalie jusqu'à la Révolution française : Russie, France Commission des archives diplomatiques, Alcan, 1890, Kap. 9, S. 592

Literatur

  • Antoine de Saint-Gervais, Histoire des émigrés français, depuis 1789, jusqu'en 1828, Band 3, [1]
  • Armand François Hennequin Ecquevilly, Campagnes du corps sous les ordres de Son Altesse Sérénissime Mgr le prince de Condé, Le Normant, 1818, Kap. 3, [2]
  • Étienne Romain, comte de Sèze, Souvenirs d'un officier royaliste, contenant son entrée au service, ses voyages en Corse et en Italie, son émigration, ses campagnes à l'armée de Condé, et celle de 1815, dans la Vendée, L.-F. Hivert, 1829, tome troisième, [3]
  • Vicomte Grouvel, Les corps de troupe de l'émigration française, 1789–1815, Paris, La Sabretache, tome 1 : « Service de la Grande-Bretagne et des Pays-Bas », 1958
  • René Bittard des Portes, Histoire de l'armée de Condé pendant la Révolution française (1791–1801), Paris, Emile-Paul, 1905, in-8, VII-400.pp. René Slatkine – Megariotis Reprints (Éditeur), 1975 (rééd. 2016, Perrin).
  • Jean Pinasseau, L'émigration militaire : campagne de 1792, Paris, Picard, 1971 ;
  • A–Jacques Parès, Le Royal Louis, régiment français à la solde de l'Angleterre levé au nom du roi Louis XVII à Toulon, en 1793, P. Beau & C. Mouton, 1927
  • Henri Forneron (1834–1886), Histoire générale des émigrés, volume I, [4] ; volume II, [5] ; volume III, [6]
  • René Chartrand, Patrice Courcelle, Emigré & Foreign Troops in British Service, Osprey Publishing, 1999
  • Jean-Paul Bertaud Le duc d’Enghien Éditeur Librairie Arthème Fayard 2001 ISBN 978-2-213-64778-4| [7]
  • Les Hussards français, Tome 1, De l'Ancien régime à l'Empire Édition Histoire et collection