Zum Inhalt springen

Opel Senator

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. Mai 2006 um 23:13 Uhr durch 83.189.48.135 (Diskussion) (Allgemeines). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Opel Senator (1983-1987)
Opel Senator (1983-1987)
Opel Monza (1983-1987)
Opel Monza (1983-1987)

Der Opel Senator ist eine Modellreihe des Automobilherstellers Opel, die auf der IAA 1977 als Nachfolger für die gerade ausgelaufenen Modelle Admiral und Diplomat vorgestellt und ab dem folgenden Frühjahr ausgeliefert wurde.

Parallel zum Senator wurde der Opel Monza vorgestellt und ausgeliefert, welcher eine zweitürige Coupé-Variante des Senator A mit großer Heckklappe darstellte. Die Rolle des Spitzenmodells von Opel erfüllte der Senator bis 1993, der nun aber keine eigenständige, sondern eine vom Rekord E (Senator A) bzw. Omega A (Senator B, ab 1987) abgeleitete Karosserie besaß. Vom Senator B gab es keine Coupé-Variante mehr. Ein Nachfolger des Senator B wurde aufgrund der zu geringen Verkaufszahlen nicht mehr entwickelt.

Der Opel Senator A diente außerdem als Basis für den Bitter SC.

Allgemeines

Ursprünglich waren Senator und Monza als Ersatz gedacht für den Commodore B, der von 1972 bis 1977 als Limousine und Coupé angeboten wurde. Erste Publikumstests brachten allerdings die Erkenntnis, dass die Betrachter vom Design der beiden neuen Modelle derart beeindruckt waren, dass sie sie als Nachfolger der im Jahre 1977 eingestellten Oberklassebaureihe Admiral / Diplomat ansahen. So wurden in erstern Vergleichstests der Senator mit dem neuen 7er BMW und dem veralteten Mercedes S-Klassen der W 116 Baureihe, und der Monza mit dem BMW 630 CS verglichen. Technisch und optisch waren der Senator A / Monza A jedoch dem Rekord E und dem Commodore C sehr ähnlich: alle Modelle verwenden den gleichen Karosseriegrundkörper. Commodore und Senator / Monza besitzen im Hinblick auf die Reihen-Sechszylinder eine verlängerte Front, der Senator zusätzlich einen anders gestalteten Hinterbereich, äußerlich auch erkennbar an der dritten Seitenscheibe. Senator und Monza verfügen zudem über eine Schräglenker- anstelle der Starrachse von Rekord und Commodore. Die Front von Commodore und Senator / Monza unterscheidet sich nur im Kühlergrill, der ihm ein eigenständiges Aussehen gibt, obwohl er sich ansonsten so gut wie gar nicht vom Rekord unterscheidet.

Senator/Monza A1

Der Senator A1/Monza A1 wurde von 1978 bis 1983 gebaut. Ursprünglich gab es drei Motorisierungen: den noch vom Admiral/Diplomat bekannten 2,8-Liter-Vergasermotor mit 140 PS im Senator 2,8 S, einen 3,0-Liter-Vergasermotor mit 150 PS Im Senator 3,0 S und den 3,0-Liter-Einspritzmotor (180 PS) im Senator 3,0 E, der mit einer Bosch L-Jetronic ausgerüstet und dadurch erheblich leistungsfähiger war. Senator und Monza gab es als Basisversion und in der plüschigen "C" Ausstattung, die nicht nur eine Holzbeplankung des Armaturenbretts sondern auch der Türverkleidungen vorsah. Das Spitzenmodell "CD" des Senator war von aussen an schwarzen Fenstereinfassungen, schwarz abgesetzten Alufelgen und einem seitlich an den vorderen Kotflügeln angebrachten "CD" Emblem zu erkennen, und beeinhaltete viele der lieferbaren Ausstattungsdetails wie Automatikgetriebe, Zentralverriegelung und Klimaanlage serienmäßig und war nur mit dem 3,0-Liter-Einspritzmotor lieferbar. Nach einem erfolgreichen Verkaufsstart für Monza und Senator im ersten Jahr sackten ab 1979 Verkaufszahlen infolge der Energiekrise im Jahr 1979 bei fast allen Oberklassefahrzeugen ab. Auch Opel´s Senator und Monza wurden hiervon nicht verschont und so änderte sich in der Werbung für die Modelle Senator und Monza das Motto "Funktionalität und Luxus" hin zum Thema "Energiesparen". Bereits im Jahr 1981 wurde ein kleines Facelift notwendig. Äußerlich nur erkennbar an grösseren und eckigeren Aussenspiegeln, wurde im Innenraum der Kritik der Presse an der zu großen Rekord Ahnlichkeit Tribut gezollt. Das Interieur, welches eigentlich für das große Facelift für die A2 Baureihe (ab 1982) mit neuem Cockpit und Türverkleidungen vorgesehen war, wurde vorweggenommen um für die Kunden eine stärkere Abgrenzung zum Rekord und dem im Jahr 1978 nachgeschoben Commodore C (Rekord mit Senator Front) zu ermöglichen. Der schlappe, versoffene und wartungsunfreundliche 2,8-Liter Vergasermotor wurde durch einen 2,5-Liter-Einspritzmotor ersetzt, der den Einsteiger Senator zum Senator 2,5 E machte. Dieser Motor wurde auch im Commodore angeboten. Der 3.0 Vergasemotor wurde zunächst beibehalten, später aber auch aus dem Programm genommen. Diese, als "Zwischenmodell"genannte Senator / Monza Baureihe wurde aber nur knapp ein Jahr lang von 1/1981 bis zum Erscheinen der Baureihe A2 angeboten, konnte aber die schwindenden Verkaufszahlen nicht mehr auffangen. Sowohl Monza als auch Senator wurden bei ihrem Erscheinen von der Autopresse als ein ernstzunehmender Neuanfang für Opel in der Oberklasse gefeiert. Insbesondere der Senator gewann Vergleichstest in Serie, und mußte sich - wenn überhaupt- nur knapp der Mercedes Baureihe W123 dank deren überragender Karrosserie- und Allroundqualitäten geschlagen geben. Kritisiert wurde lediglich die zu große Karrosserie- und Innenraumähnlichkeit von Senator und Monza im Vergleich zum billigeren Rekord und der rauhe Lauf des 3.0 E Motors ab 4.000 Umdrehungen. Die Kritik war berechtigt,schließlich hatte Opel zwecks Kostenersparnis das Armaturenbrett komplett vom Rekord übernommen und lediglich mit billig wirkenden Holzimitaten aufgemotzt(diese fehlten in der Monza Basis sogar komplett), was zum Ausdruck brachte, dass ursprünglich Monza und Senator in typischer Commodore Tradition lediglich als leistungsfähigere und luxuriösere Rekord Varianten konzipiert waren. Der 3.0 E Motor war zwar bärenstark, aber besonders im Vergleich zu den bereits damals als vorbildlich geltenden BMW Reihensechszylindern relativ unkultiviert, und litt bei Vollgasfahrten unter thermischen Problemen die man erst mit der Baureihe A2 durch Verwendung eines Motorölkühlers und anderer Maßnahmen in den Griff bekam. Dennoch - durch die neue Schräglenkerachse und insbesondere in Verbindung mit dem leistungsstarken 3.0E Motor fuhr der Senator der Konkurrenz auf und davon. Weder der Mercedes 280E, der BMW 528i noch der Ford Granada 2.8i konnten in Sachen Fahrkomfort, Fahrsicherheit noch Beschleunigungsvermögen der Konstruktion aus Rüsselsheim das Wasser reichen. Der Monza dagegen entzog sich in zeitgenössischen Tests einer Vergleichbarkeit. So war er deutlich oberhalb eines Ford Capri oder Porsche 924 angesiedelt. Vergleichbar war er als Coupé zwar mit dem Mercedes 280CE und dem BMW 630CS, war dabei aber deutlich günstiger in der Anschaffung, und dennoch agiler und variabler. Zum Verhängnis wurde während der gesamten Bauzeit beider Baureihen rotz aller technischer Überlegenheit ihre optische Nähe zum Rekord. Neupreise von ca. 23.000 DM für den nackten Senator 2.8 S bis hin zu ca. 35.000 DM für die 3.0E "CD" Version schienen vielen potentiellen Käufern einer oberen Mittelklasselimousine für etwas mehr Chrom, verlängerte Karrossie, 6 Zylinderkomfort inklusive der hervorragenden Hinterachskonstruktion einfach zuviel Geld zu sein, da voll ausgestattete Rekord 2.0 E und Commodore 2.5 E bereits für ca. 20.000 DM zu haben waren. Während Mercedes Kunden bereit waren bis zu zwei Jahre auf einen 280 CE oder 280 E zu warten, litten die Senator / Monza Modelle sofort nach Bezahlung des Kaufpreises unter drastischem Wertverlust. Er seit wenigen Jahren ziehen die Preise im Zuge des Youngtimer Booms wieder kräftig an. Da die meisten der insgesamt gebauten knapp 180.000 Senator und Monza (Verkaufte Mercedes W123 Modelle ca. 2,7 Millionen Stück von 1979 bis 1986 als Limousine, Coupé und T-Modell)hemmungslos zerritten wurden oder wegrosteten, werden mittlerweile für gut erhaltene Exemplare - so man überhaupt welche findet - Preise bis zu 8.000 € verlangt.

Senator/Monza A2

1982 wurde nach einem Facelift der Senator A2/Monza A2 vorgestellt, welcher ab März 1983 lieferbar war. Opel sah sich wachsender Konkurrenz und steigenden Energiepreisen ausgesetzt und versuchte die zuletzt schlechten Verkaufszahlen der A1 Baureihe aufzufangen indem man die Motorenpalette nach unten zwecks geringerem Benzinverbrauch erweiterte. Die vom im Jahre 1982 vorgestellten Audi 100 neu entfachte Diskussion um Aerodynamik und cW Werte führte dazu, dass das klare, gelungene Design von Senator und Monza der A1 Baureihe stark verwässert wurde. Die gesamte Front des Fahrzeuges wurde grundlegend geändert und sah der ebenfalls gelifteten Rekord Front nun noch ähnlicher. Die einst schönen Ronal Alufelgen wurden durch Felgen im verquollen aussehenden "Wollknäuel-Design" ersetzt, das Heck wurde leicht angehoben was insbesondere den Senator noch hochbeiniger erschienen ließ.Zwischen den Rückleuchten wurde eine der Optik der Rückleuchten angepasste Blende im US Stil angebracht, das Kennzeichen fand seinen Platz seitdem im unteren Bereich auf den ehemals aus Chrom und jetzt komplett aus Kunststoff gefertigten Stoßfängern. Der Innenraum wurde weitgehend samt neuer Dekors und Polsterdesigns vom sogenannten A1 Zwischenmodell übernommen. Der Motor 3,0 E erhielt einen Ölkühler, eine neugestaltete Kurbelwelle zur Erhöhung seiner Lebensdauer bei hoher Beanspruchung und die verbesserte Bosch-LE-Einspritzanlage.

Ab 1983 wurde als Einstiegsmotorisierung der 2,0-Liter-Vierzylinder-Einspritz-Motor (81 KW / 110 PS) aus dem Rekord E angeboten, welcher 1984 durch den drehmomentstärkeren 2,2-Liter-Einspritzmotor (85 KW / 115 PS) ersetzt wurde. Außerdem war für den Senator ab 1984 der 2,3-Liter-Turbodiesel aus dem Rekord E lieferbar, ab 1985 gab es als technische Besonderheit den 2,3-Liter-Comprex-Diesel (95 PS) als Option. Der 2,5 E Motor mit 136 PS wurde in Senator und Monza ebenfalls noch für kurze Zeit angeboten, wurde jedoch zum Modelljahr 1985 modifiziert, bot nun mehr Drehmoment und leistete jetzt 140 PS.

Der Comprex-Druckwellenlader wurde von BBC entwickelt. Ab 1984 gab es darüber hinaus ein ABS-System im Senator (aber nur im "CD" serienmäßig).

Im letzten Produktionsjahr wurde dann noch ein neuer 3,0-Liter-Motor mit geregeltem Katalysator vorgestellt (156 PS).

Der Senator A wurde in folgenden Ausstattungsvarianten Angeboten:

  • Senator (Grundmodell)
  • Senator C
  • Senator CD

Beim Coupe Monza fehlte die CD-Option, dieser wurde dafür in einer sportlichen Variante namens GSE angeboten (nur mit 3,0-Liter-Einspritzmotor). Im Monza GSE wurde zum ersten Mal wahlweise ein Digitaltacho angeboten, welcher später in leicht abgeänderter Form auch im GSI-Modell des Opel Kadett E serienmäßig zu finden war. Vom Monza A2 wurden von der Firma Keinath in Reutlingen 144 Cabrios gebaut. 22 Exemplare des Keinath-Cabrios wurden zum Bitter SC Cabrio umgebaut. Die letzten Senator A / Monza A liefen im März 1987 vom Band.

Die Verkaufszahlen für die A2 Baureihe waren trotz aller Änderungsmaßnahmen deutlich schlechter als für die A1 Baureihe. Die imagemässige Abwertung der Modelle Monza und Senator durch die Verwendung von Vierzylindermotoren sowie die deutlich schlechtere Karrosseriequaltität durch drastische Kosteneinsparungsmaßnahmen war für Opel der Anfang eines tragischen Imageverlustes während der 80er und 90er Jahre, von dem sich das Unternehmen erst langsam nach der Jahrtausendwende erholen konnte. Dennoch bleiben Monza und Senator, insbesondere als Baureihe A1, als Opels letzter und bester Beitrag zur automobilen Oberklasse in Erinnerung.

Senator B

Opel Senator B
Opel Senator B

1987 wurde der parallel zum Omega A entwickelte Nachfolger Senator B vorgestellt. Auf der IAA 1987 stand auch ein zweitüriges Cabrio der Firma Keinath, dass aber nie in Serie produziert worden ist. Anfangs waren der aus dem Vorgängermodell bekannte 3,0-Liter-Einpritzmotor ohne Katalysator (177 PS) und der ebenfalls aus dem Vorgänger bekannte 3,0-Liter-Einspritzmotor mit geregeltem Katalysator (156 PS) lieferbar. Für den Export war darüber hinaus noch der ebenfalls vom Vorgänger stammende 2,5-Liter-Einspritzmotor (140 PS) lieferbar. In einigen Ländern wurde der Senator B darüber hinaus mit dem 2,3-Liter-Turbodiesel aus dem Omega angeboten. Später wurde dann - parallel zum Omega - eine leistungsstärkere 3,0-Liter-Variante mit geregeltem Kat (177 PS) nachgeschoben. Im Oktober 1989 wurde dann der 3,0-Liter-24-Ventilmotor mit variablem Ansaugsystem (DUAL-RAM) vorgestellt, der mit 204 PS die endgültige Spitzenmotorisierung bleiben sollte. 1990 wurden die Motoren ohne Katalysator und der 3,0-Liter mit 156 PS aus dem Programm genommen. Statt dessen stellte nun der auch im Omega eingesetzte 2,6-Liter-Motor mit DUAL-RAM (150 PS) die Einstiegsmotorisierung für den Senator dar. Im Jahr 1993 wurde der Senator B endgültig aus dem Programm genommen.

Der Senator B wurde in folgenden Ausstattungsvarianten Angeboten:

  • Senator (Basismodell bis Modelljahr 1993)
  • Senator Business (Basismodell ab Modelljahr 1993)
  • Senator CD

Der Senator B erlitt das gleiche Schicksal wie die 1978 vorgestellten Senator und Monza A1. Technisch ambitioniert und ausgereift, sowie von der Presse hoch gelobt, wurde er vom Käuferpublikum wegen seiner äußeren Ähnlichkeit zum billigeren Omega geschmäht. Dazu kam, dass im Gegensatz zu Senator und Monza, die weitestgehend einhellig als einer der besten Design Entwürfe des Hauses Opel bezeichnet wurden, das Design des Senator B unter einer schlundartigen Kühlergrillöffnung und einer völlig überdimensionierten Rückleuchteneinheit litt. Ausserdem mußte Opel erkennen, das das mit den Kapitän / Admiral / Diplomat Typen der 60er Jahre bereits relativ erfolglose Marketingkonzept "Soviel Auto wie möglich für´s Geld" mit dem Senator endgültig scheiterte. Da die Imageprobleme auf absehbare Zeit unlösbar erschienen, entschied man sich bei Opel keinen Nachfolger mehr für den Senator zu bauen, und stattdessen den Omega (Nachfolger des Opel Rekord) als Topmodell auszubauen. Nachdem auch die Produktion des Omega im Jahre 2003 nach zuletzt enttäuschenden Verkaufszahlen eingestellt wurde, ist nunmehr der Vectra das Topmodell im Hause Opel. Der damit das Erbe des Senator antretende Vectra ist nüchtern und streng hierarchisch betrachtet nichts anderes als ein stetig in der Größe gewachsener Nachfolger des Opel Ascona. Die Verkaufszahlen des aktuellen Vectra, der es bisher nie schaffte sich in Deutschland dauerhaft unter den 20 meistverkauften Autos zu platzieren (der Opel Rekord war bis in die 80er Jahre der meistverkaufte PKW hinter dem VW Golf)sind derart enttäuschend, dass bei Opel wieder laut darüber nachgedacht wird, ein neues, "richtiges" Spitzenmodell anzubieten. Da Opel aber lediglich eine Sparte des GM Konzerns ist kann davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei um "Badge Engineering" à la Opel GT handeln wird. Es wird sich hier um ein bereits in den USA verkauftes Modell handeln, dass leicht re-designed und mit dem Opel Blitz versehen, in Deutschland zum Verkauf angeboten werden wird.

Exportmodelle

In England wurde der Senator A als Vauxhall Royale mit Rechtslenkung verkauft, der Monza hatte dort die Bezeichnung Royal Coupé. Erst der Senator B wurde auch in England unter dieser Bezeichnung angeboten.

In Australien wurde der Senator A mit einer retuschierten Karosserie mit 3,8-Liter-V6-Motoren von Buick und mit 5,0-Liter-V8-Motoren von Holden angeboten. Die Modelle nannten sich Commodore und Statesman. Im Rahmen einer Kooperation mit Toyota auf dem australischen Markt gab es den Holden Commodore auch unter dem Markennamen Toyota Lexcen.

Mehr zum Opel Senator und den großen Modellen von Opel