Michel Friedman
Michel Friedman (* 25. Februar 1956 in Paris), ist deutscher Rechtsanwalt, Politiker, Fernsehmoderator, stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland (seit 2000) und Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses (seit 2001).
Friedman entstammt einer jüdischen Familie. Seine Eltern gehörten zu den Juden, die mit Hilfe Oskar Schindlers 1944/45 der Ermordung im KZ Auschwitz-Birkenau entkamen. Seine Familie hatte nach dem 2. Weltkrieg in Paris ein Pelzgeschäft.
1965 siedelte Friedman mit seinen Eltern nach Frankfurt am Main über. Nach einem abgebrochenen Medizinstudium sattelte Friedman auf Jura um, sein Staatsexamen legte er 1988 ab, die Promotion zum Dr. jur. erfolgte 1994 an der Universität von Mainz.
1983 trat Friedman in die CDU ein. 1984 wurde er Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, 1985 CDU-Stadtverordneter in Frankfurt. 1994 wurde Friedman in den Parteivorstand der Hessischen CDU gewählt. Aufgrund der Spendenaffaire um Roland Koch trat Friedman Anfang 2000 aus der hessischen CDU aus und ist seitdem Mitglied der saarländischen CDU.
Neben seiner Karriere als Anwalt und Politiker ist Friedman seit 1993 als Fernsehmoderator zu sehen. Von 1998 bis 2003 moderiert er beim Hessischen Rundfunk die Sendung Vorsicht Friedman.
2001 bekam Michel Friedman das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Im Juni 2003 geriet Friedman im Rahmen eines Strafprozesses, in dem er als Zeuge vernommen werden sollte, in das Visier der Staatsanwaltschaft. Bei einer Durchsuchung seiner Kanzlei und seiner Wohnung wurden drei "szenetypische" Päckchen gefunden, die Kokain enthielten. Die gefundende Menge war jedoch zu gering, um den Wirkstoffgehalt zu ermitteln.
Siehe auch: Nachrichten des Tages