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Trance (Musik)

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Trance (engl.: [tɹæns]) ist eine Form der elektronischen Musik, die sich in den 1990er Jahren vom härteren Techno abspaltete und sich mehr nach den der Harmonielehre entsprechenden Akkorde und Melodien bei rund 130-150 BPM (Beats per minute) richtet.

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Der Grundrhythmus steht im 4/4-Takt, jedes Viertel wird durch eine Bassdrum betont. Ergänzende Elemente sind Hi-Hats (auf den Und-Zählzeiten) und Snares/Handclaps (meist auf den Zählzeiten 2 und 4). Im Gegensatz zu Techno folgen Trance-Produktionen der Harmonielehre. Dabei werden eher Moll-Grundtonarten verwendet, manchmal sogar nur Quint-Oktav-Klänge. Das Harmonieschema ist eher einfach strukturiert; Erweiterungen wie Quartvorhalte, Sexten, Septimen oder Nonen werden zusätzlich verwendet, aber schnell aufgelöst und nicht als Dissonanzen stehengelassen oder weitergeführt. Die Harmonien bestehen typischerweise aus tragenden Synthesizer-Akkorden (oft als Arpeggio) und höheren Melodie-Sequenzen. Dabei werden die Harmoniefolgen immer wieder wiederholt, so entsteht eine monotone Sphäre, in die der Hörer sich fallen lassen kann (Trance-Zustand). In den 90er-Jahren wurde für Basslinien häufig auch der TB-303 eingesetzt. Wie auch einige andere Stilrichtungen der elektronischen Musik hält sich die Trancemusik nicht an das Schema von Strophe und Refrain, sondern setzt – insbesondere durch Breaks und Buildups – auf Spannungsaufbau. Hier kann man auch von Progressive Trance sprechen.

Geschichte

Trance hat sich als musikalische Stilrichtung zu Beginn der 90er-Jahren vor allem in Deutschland entwickelt und durchgesetzt, gegen Mitte bis Ende des Jahrzehnts auch in England und den Niederlanden.

In der Anfangszeit waren an der Entwicklung die Produzenten des Frankfurter Eye Q-Labels rund um den Star-DJ Sven Väth maßgebend beteiligt: Ralf Hildenbeutel, Stevie B-Zet und A.C. Boutsen. Ihre Projekte hatten unterschiedliche Namen (wie z.B. Cygnus X, Odysee of Noises oder Earth Nation) und die Veröffentlichungen erfreuen sich auch noch heute großer Beliebtheit. In Berlin gehörten Cosmic Baby und Paul van Dyk, in Frankfurt Technoclub-Gründer Talla 2XLC und DJ Dag zu den erfolgreichsten Vertretern.

Um 1993 und 1994 nahm der Anteil an einfachen Produktionen zu, alte volkstümliche Lieder wurden gecovert und während die Trance-Szene einen großen Zuwachs hatte, geriet sie innerhalb der Techno-Bewegung zunehmend in Verruf.

Ab 1996/97 nahm das Interesse an Trance innerhalb des deutschsprachigen Raum stark ab und konzentrierte sich auf einige wenige Charterfolge (z.B. Robert Miles: „Children“ oder „Seven Days And One Week“ von B.B.E.). Dagegen entwickelte sich in den Niederlanden und in England eine eigene Trance-Kultur mit eigenen Persönlichkeiten wie DJ Tiesto, Armin van Buuren, DJ Sasha und Ferry Corsten.

In Deutschland finden sich heute in einigen kommerzielleren Produktionen noch Trance-Elemente. In den Hitparaden beschränken sich die Erfolge auf wenige Ausnahmen, wie z.B. Produktionen von rein kommerziellen Projekten wie Rocco oder Aquagen, von denen sich die Underground Trance-Szene versucht abzugrenzen.

Genres und Stilrichtungen der Trance-Musik

Trance hat mit der Zeit, besonders durch Überschneidung mit anderen Musikrichtungen, einige Untergenres entwickelt, die ihren eigenen Charakter haben. Hier wären zu nennen:

  • Progressive Trance, wird vielerorts als die ursprüngliche Trance-Form angesehen. Vermischung aus Trance und Progressive House.
  • Psychedelic Trance, auch Goa (Goa-Trance) oder Psytrance genannt, eine euphorisierende Mischung aus Trance mit EBM-Einflüssen, die auf schnellen Sechzehntel-Mustern aufgebaut ist.
  • Uplifting Trance Heute im allgemeinen (fälschlicherweise) als Trance bezeichnet. Rollende Basslines, energievolle Sounds und komplexe Melodien sind bezeichnend, um die 138-140 BPM.
  • Epic Trance, eine in der traditionellen Songstruktur gehaltene Form des Trance mit sehr prägnanten Melodien, die in seltenen Fällen sogar als „Hymnen“ für Veranstaltungen komponiert wurden. Extreme Form des Uplifting Trance, auch Anthem Trance.
  • Hard Trance, eine harte, schnelle Version des Trance, die sich an Acid House und Hardcore Techno anlehnt.
  • Acid Trance, eine sich teilweise mit Hard Trance überschneidende Musikrichtung, die auf den Basslines der TB-303 basiert.
  • Dreamhouse, eine relativ langsame Mischung des Trance mit Elementen aus House und Eurodance und melancholisch wirkenden Melodien.
  • Pizzicato-Trance, eine kurzzeitig erfolgreiche, simple Version des Trance, in dem synthetische Pizzicato-Sounds dominieren. Heute so gut wie ausgestorben.
  • Vocal Trance, gesangstbetontes Genre des Trance, die an die Pop-Musik angelehnt ist.
  • Tech Trance, rhythmusbetonte, perkussive Untergattung des Trance, die durch Club-Techno Einflüsse entstanden ist.

Bedeutende DJs, Act´s und Produzenten

Stiltypische Stücke

Jam & Spoon Stella (1992)
Zyon No Fate (1992)
The Visions Of Shiva How Much Can You Take? (1993)
Scooter Rhapsody In E (1994)
Robert Miles Children (1995)
Faithless Insomnia (1995)
B.B.E. Seven Days And One Week (1996) & Flash (1997)
Paul Van Dyk Forbidden Fruit (1996) & For An Angel (1998)

Siehe auch