Stallehr
Stallehr
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 1,64 km² | |
Koordinaten: | 47° 7′ N, 9° 50′ O | |
Höhe: | 600 m ü. A. | |
Einwohner: | 284 (1. Jän. 2025) | |
Bevölkerungsdichte: | 173 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6700 | |
Vorwahl: | 05552 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 25 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Nr. 19 6700 Stallehr | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Matthias Luger | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2015) (9 Mitglieder) |
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Lage von Stallehr im Bezirk Bludenz | ||
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Gemeindeamt in der Gemeinde Stallehr, Vorarlberg. Rechts vor dem Gemeindeamt ein Steinbrunnen und daneben die Wallfahrtskirche. | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Stallehr ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bludenz mit 284 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025).
Geografie
Stallehr liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bludenz auf 600 Metern Höhe. Es liegt am Ausgang des Klostertales am nordöstlichsten Fuße des Davennakopfes. Nachbargemeinden sind Bludenz und Lorüns. Geografisch gehört die Gemeinde Stallehr nicht zum Montafon, da sie nicht im Tal der Ill, sondern im Tal der Alfenz und somit im Klostertal liegt. Historisch finden sich aber zahlreiche Anknüpfungspunkte an die Gemeinden des Montafons, wie etwa die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Stand Montafon.
79,0 % der Fläche sind bewaldet. Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Stallehr.
Geschichte
Die erste Besiedlung dürfte bereits in römischer, vielleicht sogar schon in vorrömischer Zeit von Bludenz als dem Hauptort des Walgaus aus, vor sich gegangen sein.
Zwischen 1531 und 1612 wurde der Ort wiederholt von der Pest heimgesucht.[1] 1640 wurde die Kirche in Stallehr geweiht.
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 kam das Gebiet unter bayrischer Herrschaft, dann wieder zu Österreich.
Stallehr gehört seit Mitte des 16. Jahrhunderts zum Montafon. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Stallehr seit der Gründung 1861.
Im Jahre 1939 wurde Stallehr nach Bludenz eingemeindet, was bis zur am 8. Dezember 1946 erfolgten Wahl bestand, bei welcher sich die Stallehrer mit überwiegender Mehrheit auf Trennung von Bludenz entschieden. Mit Beginn des Jahres 1947 wurde Stallehr zu einer selbständigen Gemeinde erklärt.
Stallehr war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Name
Der Name „Stallehr“ leitet sich vom lateinischen „stabularia“ – also Stallungen ab.[2] Der Name scheint urkundlich erstmals 1355, in der Folge 1394 als Stallär, 1497 Stallör, 1531 und 1571 Stallara, 1646 Stallehrs, 1792 Stallühr und 1802 als Stallehr auf. Seit dem Jahr 1802 führt der Ort den Namen unverändert fort.
Bevölkerungsentwicklung

Politik
Die Gemeindevertretung besteht aus 9 Mitgliedern, die nach der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl 2015 alle der Einheits-Liste „Für Stallehr“ entstammen. Matthias Luger wurde bei seinem erstmaligen Antritt als Bürgermeister in der Direktwahl 2015 mit 82,89 % der Stimmen gewählt.
Wappen
Beschreibung: Das Wappen ist in Schwarz und Silber geteilt. Oben ein gekreuztes Bergwerkszeichen (Schlägel und Eisen) und unten drei Ringe, 2:1, in verwechselten Farben.
Symbolik: Die drei Ringe sind dem Wappen des Geschlechts der Rüdiger (mittelalterliches Rittergeschlecht) entnommen.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Burgstall Diebsschlössle
- Wallfahrtskirche Mariä Geburt
- Gemeindesaal mit Fassadengemälde Ritter von Rudberg, Ruine Diebschlößle und Bergknappen von Konrad Honold aus dem Jahre 1964.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Ort gab es im Jahr 2003 109 lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige. Arbeitsplätze bieten die Firma Getränke Ganahl-Arlberg Limonaden, das Brech- und Siebwerk Lorüns und das Unternehmen Transbeton. Am Ortseingang befindet sich das alteingesessene Gasthaus Alfenz.
Für die dörfliche Infrastruktur steht der Davennasaal als Veranstaltungssaal für Kulturveranstaltungen und Zusammenkünfte aller Art zur Verfügung. Untergebracht im Davennasaal sind weiters ein kleiner Lebensmittelladen für die Nahversorgung, ein Jugendraum, ein Probelokal für die Harmoniemusik, Räumlichkeiten für die Betreuung von Senioren, ein Proberaum für den Chor Sunshine sowie weitere Räumlichkeiten zur öffentlichen Nutzung. Die Gemeinde Stallehr ist eingebunden in das Öffentliche Nahverkehrsnetz mit einer Bushaltestelle am Ortseingang. Für Freizeitaktivitäten laden ein Kleinfeld-Sportplatz, ein Radweg, Wanderwege sowie im Winter ein Langlaufloipe ein.
Bildung
Das Schul- und Kindergartenwesen ist in einem eigenen Schul- und Kindergartensprengel gemeinsam mit der Parzelle Bings (Stadtteil von Bludenz) organisiert. Standort von Schule und Kindergarten befinden sich in Bings (ca. 1 km von Stallehr).
Vereine
Vereinigte Harmoniemusik Stallehr-Bings-Radin, Funkenzunft Bings-Stallehr-Radin, Singgemeinschaft Bings Stallehr-Radin, Kameradschaftsbund Bings- Stallehr, Verein für Stallehr, Chörle Sunshine & Jugendclub U99
Weblinks
- 80125 – Stallehr. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte Stallehr – Seuchen
- ↑ Herleitung laut Bergmann, Flür, Hopfner u.a.
- ↑ Ulrich Nachbaur: Zur Entstehung der Montafoner Gemeindewappen 1927 bis 1967. In: Alois Niederstätter, Ulrich Nachbaur (Hrsg.): 200 Jahre Gemeindeorganisation. Almanach zum Vorarlberger Gemeindejahr 2008. Bregenz 2009, ISBN 978-3-902622-10-5, S. 301–312 (Volltext als PDF auf den Webseiten des Vorarlberger Landesarchivs).