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Hemelinger Kirche

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Die Hemelinger Kirche von außen von Südwesten.

Die Hemelinger Kirche ist ein evangelisches Gotteshaus im Stadtteil Hemelingen der norddeutschen Großstadt Bremen. Sie gehört zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bremen-Hemelingen.

Lage

Die Hemelinger Kirche liegt an der Westerholzstraße 19 mit der Postleitzahl 28309 mitten im Zentrum des Stadtteils Hemelingen. In der Nähe liegt die zur gleichen Zeit im neuromanischen Stil errichtete und katholische Kirche St. Godehard.

Geschichte

Anfangs gehörte das recht kleine Dorf Hemelingen zum Kirchspiel der Kirche St. Johannis in Arbergen. Durch die Industrialisierung wuchs die Anzahl der Bewohner von Hemelingen infolge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert auch mehrere Tausend. Es entstand der Wunsch nach einem eigene Kirchengebäude. Das Konsistorium von Hannover entsandte zuerst einen Hilfsgeistlichen nach Hemelingen, welches auch weiterhin kirchlich zu Arbergen gehörte. Ein provisorischer Kirchenraum, der bis zu 300 Personen fasste, wurde anfangs in dem Prüfungsraum der Schule an der Glockenstraße abgehalten. Da dieser schon bald durch die steigende Anzahl an Gottesdienstbesuchern zu klein wurde, wurde der Wunsch nach einem eigenen Sakralbau immer größer. Einige Gemeindemitglieder stifteten 30.000,- Mark für den Bau einer Kirche in Hemelingen. Das Konsistorium willigte das Projekt nicht ein. Minna Wilkens, die Witwe des Fabrikanten Diedrich Wilkens schenkte für 10.000.- Mark ein Grundstück für die Kirche und das Pfarrhaus. Ihr Sohn Wilhelm Wilkens ließ für 14.500.- Mark 1886 ein Pfarrhaus errichten und den Architekten Karl Börgemann für den Entwurf eines Sakralbaus beauftragen. Die Baukosten beleifen sich auf 106.000,- Mark, davon wurden 98.500,- Mark von der Familie Wilkens gestiftet, den Rest bezahlte der Kirchbauverein. Am 10. Juni 1888 wurde der Grundstein für die Kirche gelegt und nach einer fast zweijährigen Bauzeit wurde die Kirche am 1. Juni 1890 eingeweiht. Einen Namenspatron erhielt sie nicht. Am 9. November 1890 wurde die Kirchengemeinde Hemelingen Selbstständig und hat sich von der Arberger Kirchengemeinde gelöst. Aufgrund der weiterhin wachsenden Bevölkerung Hemelingens wurden am 1. Juli 1910 und am 28. Oktober 1956 zwei weitere Pfarrstellen eingeführt. Letztere erlangte am 1. April 1962 als Kirchengemeinde des Guten Hirten Selbstständigkeit. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Kirche ohne Schäden. Nach dem Kriegsende wurde die Kirche saniert und umgestaltet. Seit 1996 steht das Gebäude unter Denkmahlschutz.

Architektur

Die Hemelinger Kirche wurde im neugotischen Stil errichtet. Der Grundriss des Sakralbaus ist kreuzförmig. Der Turm hat eine Höhe von 47 Metern.

Ausstattung

Die Ausstattung der Hemelinger Kirche stammt größtenteils noch aus der Erbauungszeit der Kirche und ebenfalls im neugotischen Stil gehalten.

Orgel

Die jetztige Orgel wurde 1965 vom Orgelbauer Alfred Führer aus Wilhelmshaven gefertigt. Um arkustisch besser zur Geltung zu kommen, wurde das Instrument auf der linken Seitenempore aufgestellt.

Glocken

Ihre erste Glocke erhielt die Kirche bereits während der Erbauungszeit. 1901 kam noch eine weitere Glocke hinzu. Am 2. Juni 1917 wurde die ältere und größere der beiden Glocken eingeschmolzen. Am 29. Mai 1927 wurden zwei neue Glocken eingeweiht. Im 2. Weltkrieg wurden alle Glocken eingezogen. 1954 wurden drei neue Glocken eingeweiht und 1962 kam noch eine kleinere hinzu. Diese Glocken mit der Tonfolge cis' e' fis' gis' (Motiv: Präfation) bilden das heutige Geläut. Die größte Glocke gilt als Totenglocke, die zweitgrößte als Betglocke und die kleinste als Taufglocke. Die dritte Glocke dient als Halb- und Stundenglocke. Diese und auch die ehemaligen Glocken wurden von der ortsansässigen Glockengießerei F. Otto gegossen.

Uhrwerk

Das mechanische Uhrwerk der Kirche wurde 1901 gefertigt und ist eines der letzten noch in betrieb befindlichen mechanischen Uhrwerke im Stadtgebiet von Bremen. Sein Hersteller war die Firma J. F. Weule. Gestiftet wurde das Uhrwerk von der Hemelinger Jutespinnerei. Der halbstündliche Uhrschlag auf der dritten Glocke wird auch mittels eines Schlagwerkes von der Uhr aus gesteuert.

Galerie

Weblibks

  • Commons: Hemelinger Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • [1] Website der Kirchengemeinde
  • [2] Die Kirche in der Datenbank der Denkmahlbehörde Bremen.