Zum Inhalt springen

Queercore

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Mai 2006 um 21:32 Uhr durch Fg68at (Diskussion | Beiträge) (Wikilinkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dem "Punk Revival" der frühen 1990er Jahre entstand der Queercore ("Homocore"/"Queerpunk") als eine melodischere und textlich tiefsinnigere Spielweise des Genres.

Queercore-Bands wie "Team Dresch" oder "God Is My Co-Pilot" bestanden durchweg aus homosexuellen Mitgliedern, welche ihrer sexuellen Neigung wegen Ausgrenzung und Abstand erfahren hatten. Im Queercore nun wurde die Abgrenzung von jenen Akteuren selbst übernommen. Aus diesen Erfahrungen der Ablehnung und der Ausgrenzung zog der Queercore seine Energie und Stärke. Der Begriff queer (engl. Slang für Homosexualität, aber auch ein Begriff für alles, was nicht der sexuellen Norm der Gesellschaft entspricht) wurde durch die fast stolze, selbstbewusste Benutzung ebendieser Gruppierung ihres negativen Anhangs entledigt. Der Stolz anders zu sein und sich nicht dem aktuell dominierenden Normen- und Wertesystem zu unterwerfen, spiegelt die ideellen Grundideen des Punk wieder und zeigt Queercore als direkte Subkultur. Textlich wurden Queercoresongs dominiert von ebendiesen Ausgrenzungs- aber auch Liebes- und Leidens-Themenfeldern. Hier wurde der zerstörerische Tenor des in den Aussagen des ursprünglichen Punk deutlich vermindert/erleichtert. Statt gegen das System zu kämpfen gibt sich der Queercore häufig mit der Abgrenzung vom solchen zufrieden.

Siehe auch: Riot Grrrl

Wichtige / bekannteste Vertreter des Queercore:

Literatur

  • David Ciminelli, Ken Knox: Homocore: The Loud and Raucous Rise of Queer Rock, Alyson Publications, 2005