Bad Peterstal-Griesbach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 26′ N, 8° 14′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 393 m ü. NHN | |
Fläche: | 41,2 km2 | |
Einwohner: | 2590 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 63 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 77740, 72250 | |
Vorwahl: | 07806 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 008 | |
LOCODE: | DE BPT | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schwarzwaldstraße 11 77740 Bad Peterstal-Griesbach | |
Website: | www.bad-peterstal-griesbach.de | |
Bürgermeister: | Meinrad Baumann | |
Lage der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach im Ortenaukreis | ||
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Bad Peterstal-Griesbach ist eine Gemeinde im Ortenaukreis in Baden-Württemberg.
Geographie
Geographische Lage
Bad Peterstal-Griesbach liegt auf 400 bis 1000 Meter Höhe im oberen Renchtal im badischen Schwarzwald.
Gemeindegliederung
Bad Peterstal-Griesbach besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Bad Griesbach und Bad Peterstal (Renchtal). Zur Gemeinde gehören 51 Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Baiersbronn, im Osten an Bad Rippoldsau-Schapbach, beide im Landkreis Freudenstadt, im Süden an Oberwolfach, im Südwesten an Oberharmersbach und im Westen an die Stadt Oppenau.
Im Gemeindeteil Bad Griesbach lagen die in Bad Griesbach aufgegangene Ortschaft Döttelbach, die im Ort Wilde Rench aufgegangenen Ortschaften Herbstwasen und Hinterer Heidenbühl, das in Breitenberg aufgegangene Holzbühl sowie die abgegangenen Ortschaften Mühlbach und Wüstenbach.[2]
Die ehemalige Gemeinde Bad Griesbach ist eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und dem Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender.
Geschichte

Anfänge
Die beiden Orte, die heute eine Gemeinde bilden, gehörten seit dem Ende des 14. Jahrhunderts zum Erzstift Straßburg, wo sie der Herrschaft Oberkirch zugeordnet waren.
19. und 20. Jahrhundert
Im Rahmen der Säkularisation aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses fielen sie 1803 an das Kurfürstentum (1803–1806), das spätere Großherzogtum (ab 1806) Baden, wo sie dem Bezirksamt Offenburg, aus dem 1939 der Landkreis Offenburg wurde, zugeteilt waren. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, kamen beide Gemeinden zum neuen Ortenaukreis. Am 1. Juli 1973 wurde die vordem selbständige Gemeinde Bad Griesbach nach Bad Peterstal-Griesbach (Umbenennung von Bad Peterstal (Renchtal)) eingemeindet.[3]
Der Barockautor Grimmelshausen, der zeitweise in Renchen und Gaisbach im Schwarzwald lebte, ließ seine Romanfigur Simplicissimus mehrere Jahre an einem „Sauerbrunnen“ im Schwarzwald verweilen, womit Peterstal gemeint ist.
Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg[4]
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Unterzeichnung der ersten badischen Verfassung
Im Jahre 1818 unterzeichnete Großherzog Karl im heutigen Ortsteil Bad Griesbach die erste badische Verfassung.
Religion
In Bad Peterstal-Griesbach gibt es eine katholische und eine evangelische Kirchengemeinde.
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 brachte bei einer Wahlbeteiligung von 59.97 % folgendes Ergebnis:[5]
Bürgermeister
- 1990–1994: Otto Stecher
- 1994–2010: Johann Keller
- 2010 bis heute: Meinrad Baumann
Wappen
Blasonierung: In blau, auf erniedrigtem grünen Bogenschildfuß der goldennimbierte, silbernbekleidete Apostel Petrus, in der herabhängenden Rechten einen goldenen Schlüssel mit dem Bart unten und auswärts gekehrt, die Linke erhoben, Daumen und Zeigefinger ausgestreckt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke


- Haberer-Turm. Der 16 m hohe Aussichtsturm im Ortsteil Bad Griesbach wurde 1899 zu Ehren von Medizinalrat Albert Haberer (1828–1893), dem Förderer der Renchtalbäder, auf dem 500 m südöstlich gelegenen 691,7 m ü. NHN[6] hohen Kreuzkopf errichtet.[7]
- Kapelle St. Anna
- Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul (Ortsteil Bad Peterstal). Die Kirche wurde 1807 im klassizistischen Stil erbaut. Von 1923 bis 1927 wurde sie umfassend erweitert und im neoklassizistischen Stil umgebaut. Der Glockenturm steht seitlich vom Langhaus, der Haupteingang wird durch Säulen und Dreiecksgiebel betont. Eines der besten Beispiele für Kirchen im Stil des Neoklassizismus in Baden-Württemberg
- Pavillon Bad Griesbach (Ort der Unterzeichnung der ersten badischen Verfassung)
- Röschenschanze
- Schlüsselbadklinik
- Schwedenschanze (Zuflucht)
- Sophienquelle
Grünflächen und Naherholung
- Kurpark Bad Griesbach
- Kurpark Bad Peterstal
Naturdenkmäler
- Klagstein
- Naturschutzgebiet See-Ebene
- Teufelskanzel
Sport
- FIS Rollerski Weltcup Austragungsort
- Sommerskisprungsschanze (Ortsteil Bad Griesbach)
- Sportplatz (Ortsteil Bad Peterstal)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Großer Zapfenstreich der Bürgermilizkapelle Bad Peterstal
- Peter-und-Pauls-Fest, ein Patronatsfest
- Sommernachtsfest des Musikvereins Bad Griesbach
Premiumwanderort
Das Deutsche Wanderinstitut e.V. hat Bad Peterstal-Griesbach 2017 als ersten Premium-Wanderort in Deutschland zertifiziert. Bad Peterstal-Griesbach verfügt über drei Premiumwanderwege:[8]
- Wiesensteig
- Peterstaler Schwarzwaldsteig
- Himmelssteig[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen

- Ortsteil Bad Peterstal
- MULAG Fahrzeugwerk Heinz Wössner GmbH u. Co. KG
- Peterstaler Mineralquellen GmbH
- TREYER PALETTEN GmbH
- Ortsteil Bad Griesbach
- 5-Sterne-Hotel Dollenberg
- Griesbacher Mineral- und Heilquellen GmbH
- Schwarzwald-Sprudel GmbH
- Ehemalige Unternehmen
- Ernst Platten & Söhne KG (1950–2002), Fahrzeuge der Marke Platten
- Freyersbacher Schwarzwaldquellen GmbH & Co. KG (bis 2013)
Bildung
In Bad Peterstal gibt es eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, während Bad Griesbach über eine reine Grundschule verfügt.
Verkehr

Beide Ortsteile besitzen jeweils einen Haltepunkt an der Renchtalbahn nach Appenweier, über die sie an das überregionale Schienennetz angebunden sind. Die Regionalbahnen der Südwestdeutschen Verkehrs-AG (SWEG) verkehren im Zweistundentakt, der Montag bis Freitag in den Hauptverkehrszeiten auf einen Stundentakt verdichtet wird.
Die Bundesstraße 28 durchquert beide Ortsteile. Omnibusverbindungen sind durch die regionale DB-Tochter SüdwestBus gegeben.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Joseph Kimmig (1909–1976), Dermatologe und Hochschullehrer
- Claus Rolfs (* 1941), Experimentalphysiker
- Christian Bassemir (* 1956), Feldhockeyspieler und Olympiateilnehmer 1984
Literatur
- Harald Schukraft: Der „Wasserschatz“ im malerischen Renchtal. Bad Peterstal-Griesbach. In: W. Niess, S. Lorenz (Hrsg.): Kult-Bäder und Bäderkultur in Baden-Württemberg. Filderstadt 2004. ISBN 3-935129-16-5
Weblinks
- Website der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach
- St. Peter und Paul auf einer Architektur-Website
- Rollski Webseite
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Bd 7. Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer. Stuttgart 1982, S. 405–407. ISBN 3-17-007174-2
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 513 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg von 1871 bis 2013
- ↑ Ergebnisse der Gemeinderatswahlen 2014
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Haberer Turm in Bad-Peterstal-Griesbach abgerufen von auf-reisen.de am 21. Dezember 2014
- ↑ Deutsches Wanderinstitut e. V. Marburg, Bergblick 3, 35043 Marburg: Deutsches Wanderinstitut – Premiumwege in Baden-Württemberg. Abgerufen am 20. September 2017.
- ↑ Schwarzwälder Bote, Oberndorf: Region: Himmelssteig ist „Deutschlands schönster Wanderweg 2017“. Abgerufen am 20. September 2017.